Pobershau

Wenn sich die Erde auftut. Informationen zu Bergschadensereignissen und Sanierungen.
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Fahrsteiger
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Pobershau

Beitrag von Fahrsteiger »

Freiberger Oberbergamt sichert in Pobershau alte Stollen
Im Untergrund des Ortes tut sich einiges. Fachleute des Altbergbaus arbeiten dort. Um zügig voranzukommen, nehmen sie auch Sprengungen vor.
Pobershau. Unter Tage geht es in Pobershau wieder laut zu. Seit der vergangenen Woche wird gesprengt. Das Sächsische Oberbergamt Freiberg lässt im Altbergbau Sicherungsarbeiten vornehmen.
An mehreren Stellen sind die Experten im Einsatz - am Wildsberger Richtschacht, wo gesprengt werden muss, am Mundloch des Walfisch-Stollns und am Reichel-Schacht. Ziel der Arbeiten ist es, auf rund 1500 Metern die sichere und kontrollierbare Wasserableitung im Walfisch-Stolln wiederherzustellen. Der Walfisch-Stolln gilt als der tiefste und wichtigste Wasserabtragsstollen im Pobershauer Revier, erläutert Abteilungsleiter Werner Kleine vom Sächsischen Oberbergamt.
Bei der Baustelle mit Ampelregelung an der Dorfstraße wurde ein Zugangsschacht zum Walfisch-Stolln hergestellt. Baustart war im Juli 2012. Erst seit März dieses Jahres wird am Mundloch des Walfisch-Stollns gearbeitet. Er sei durch die Frosteinwirkung sowie das Hangwasser und den Hangdruck erheblich beschädigt gewesen und drohte einzustürzen, sagt Werner Kleine. Der Stollen werde deshalb von der Einleitstelle in die Rote Pockau bis etwa 150 Meter in den Berg hinein saniert. Beide Baustellen sollen im September beendet werden.
Die im Februar eröffnete Baustelle an der Bergstraße am Wildsberger Richtschacht hat inzwischen einen zweiten Bauabschnitt, der im Reichel-Schacht im Molchner Stollen liegt. "Wir wissen, dass im Wildsberger Richtschacht das Wasser auf dem Niveau des Molchner Stollns steht, was es aber nicht dürfte", sagt Frank Rottluff, der für diesen Bereich zuständige Experte des Oberbergamtes. Vielmehr müsste das Wasser 25 Meter tiefer auf dem Niveau des Walfisch-Stollns stehen.
Für Rottluff ist das ein Beleg dafür, dass der Schacht eingebrochen ist. Vom Reichel-Schacht aus werde derzeit schon Material entfernt. Vom Richtschacht aus gehe das jedoch noch nicht, weil in 26 Metern Tiefe eine vier Meter dicke und sehr feste Betonplombe das Vorankommen erschwere. Die Plombe werde gegenwärtig gesprengt, um dann zum 93 Meter tief liegenden Walfisch-Stolln vordringen zu können. Rottluff zufolge würden ständig Messungen vorgenommen, damit es zu keinen unvorhergesehenen Erschütterungen komme. Bauende sei voraussichtlich im Juni nächstens Jahres.
Im Zuge der Arbeiten soll nach den Sommerferien die Molchner Rösche von einer oberirdischen Baustelle vom Hof vor dem Molchner Stolln aus neu verrohrt werden. Die Rösche ist ein alter, teilweise verbrochener Wasserableitungsschacht des Molchner Stollns. Nach rund 18-monatiger Bauzeit soll im September auch die Sanierung an einem Schacht unter dem Rathaus und weiterführend unter der Roten Pockau beendet sein. Das Rathaus werde dann wieder auf sicheren Füßen stehen, so die Bergbauexperten.
Glück Auf
Horst
Dem Bergbau verschworen. Im Bergbau geschafft. Zum Bergmann erkoren mit stählerner Kraft.
Falafel
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Re: Pobershau

Beitrag von Falafel »

"Die Rösche ist ein alter, teilweise verbrochener Wasserableitungsschacht ..." :kugel:
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markscheider
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Re: Pobershau

Beitrag von markscheider »

Falafel hat geschrieben:"Die Rösche ist ein alter, teilweise verbrochener Wasserableitungsschacht ..." :kugel:
Sei nicht so kleinlich. Dafür war der Rest halbwegs richtig, was für einen Zeitungsartikel in der heutigen Zeit auch schon bemerkenswert ist.
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