Unter der Sauerlandlinie rumort es

Wenn sich die Erde auftut. Informationen zu Bergschadensereignissen und Sanierungen.
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Fahrsteiger
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Unter der Sauerlandlinie rumort es

Beitrag von Fahrsteiger »

Tagesbruch
Auch unter der "Sauerlandlinie" rumort es
Burbach, 26.07.2009, Jürgen Schade
Nicht nur unter Siegerländer Wohngebieten ist die Erde löchrig und instabil, sondern auch unter der „Sauerlandlinie”.
Bei der Sanierung der Fahrbahn der A 45 entdeckte ein Mitarbeiter der bauausführenden Firma am Freitagabend eine Absenkung des Belages und darin ein Loch, das sich glücklicherweise im abgesperrten Bereich in Richtung Norden befand.
Der Bauleiter hatte kurz vor Feierabend noch einmal die Baustelle kontrolliert. Dabei sah er plötzlich ein ca. 30 mal 30 Zentimeter großes Loch und eine Absenkung der Fahrbahn. Mit einem Bagger wurde wurde die knapp vier Quadratmeter große Senke freigelegt. Und dabei offenbarte sich die ganze Dimension des Loches. Die Erde stürzte in sich zusammen und gab einen tiefen Abgrund frei.
Beamte der Autobahnpolizeistation Freudenberg loteten das Loch mit einem an einem Seil befestigten Gewicht aus und notierten eine Tiefe von elf Metern. Beim Ausleuchten des „Orkus'” entdeckten sie Wasser, in dem alte Holzstempel stehen, die nach ersten Vermutungen von einem Stollen stammen.
Weil am Freitagabend keine Gefahr mehr vom Tagesbruch ausgehen konnte, schickte die Bezirksregierung Arnsberg erst am Samstagvormittag Experten der Bergbauverwaltung nach Freudenberg, die sich vor Ort ein Bild der Lage machten.
Als die Spezialisten des Bergamts aus Gelsenkirchen einen ersten Blick in den Abgrund werfen wollten, stand der gesamte Stollen bis zum Rand unter Wasser. Eine Untersuchung war zunächst unmöglich. Deshalb wurde die Feuerwehr verständigt. Mitarbeiter der Löschzüge aus Freudenberg und Oberholzklau, die unter der Leitung von Uwe Sassmannshausen anrückten, stellten allerdings sehr schnell fest, dass die Kapazitäten ihrer Pumpen nicht ausreichten, um das Loch trockenzulegen. Deshalb wurde zusätzlich die Feuerwehr Geisweid eingesetzt, die über die größten Absauggeräte im Kreis Siegen-Wittgenstein verfügt. Nach mehr als zwei Stunden war der Schacht leergepumpt.
Ralf Kleine-Vorholt von der Bezirksregierung Arnsberg: „Wir haben in alten Plänen den Bergbaustollen aus dem Jahre 1909 gefunden der hier genau der Fahrbahn verläuft."
Nach Angaben der Polizei sollen die starken Regenfälle der letzten Tage den Bergbauschacht zum Einsturz gebracht haben. Da die Stelle ohnehin wegen der Bauarbeiten abgesperrt war, waren Menschen nicht in Gefahr.
Kreisbrandmeister Bernd Schneider und sein Stellvertreter Uwe Saßmannshausen: „Man darf sich nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn der Einsturz erst nach der Fertigstellung der Decke passiert wäre.” Das Loch soll in den nächsten Tagen mit Beton aufgefüllt und stabilisiert werden.
Der Westen, 26.07.2009 ( Westfalenpost )
Glück Auf
Horst
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Dem Bergbau verschworen. Im Bergbau geschafft. Zum Bergmann erkoren mit stählerner Kraft.
MatthiasM
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Re: Unter der Sauerlandlinie rumort es

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