BST Mansfeld

Wenn sich die Erde auftut. Informationen zu Bergschadensereignissen und Sanierungen.
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Fahrsteiger
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BST Mansfeld

Beitrag von Fahrsteiger »

Aus dem Schacht mitten auf der Landstraße holen Bergleute täglich 10 Kubikmeter Gestein
von VON PETER LINDNER, 19.11.08, 17:13h, aktualisiert 19.11.08, 20:55h
NIEDERRÖBLINGEN/MORUNGEN/MZ. Das ist ein Fall für die Spezialisten von BST Mansfeld (Bergbau, Stollenbau, Tunnelbau) in Niederröblingen. Als sich am 22. Juni auf der Landstraße zwischen Wettelrode und Morungen plötzlich die Erde auftat und später fast einen Pkw verschluckte, waren die Ausmaße des Erdfalls noch nicht abzusehen (die MZ berichtete). Acht Quadratmeter groß war der Trichter zunächst und ließ Experten wegen der Ursache rätseln.
Und so mutmaßte Gerhard Jost, Dezernatsleiter Altbergbau des Landesamtes für Geologie in Stassfurt, dass sich unter der Straße ein alter Schacht befindet, der eingebrochen sei.
Immerhin sind auf einer Karte drei alte Kupferschieferschächte, jede Menge Pingen und mehrere Halden verzeichnet. Der Mann hatte Recht.
Zwar wurden auch so genannte Karst-Erscheinungen nicht ausgeschlossen, die durch starken Regen ausgelöst werden können, Spezialisten fanden schließlich heraus, dass es sich um tatsächlich um Hinterlassenschaften des Altbergbau handelt. Mindestens 200 Jahre alt seien die Schächte, sagen die Fachleute.
Mittlerweile dürfte auch der Streit um die Übernahme der immensen Kosten zwischen Landesbauamt und Bergbehörde beilgelegt sein. Auftraggeber ist der Landesbetrieb Bau. Über die Höhe der Kosten wolle man sich noch nicht äußern. "Das wissen wir erst, wenn die Reparatur fertig ist", hieß es vorsichtig. Inzwischen haben Bergleute von BST Niedröblingen einen Schacht geteuft, der schon eine Tiefe von rund 20 Meter hat.
"Täglich holen wir so um die zehn Kubikmeter Gestein aus dem Schacht", sagt Detlev Freudenberg, der mit Hartmut Löffler und Klaus-Dieter Franke sowie Bauleiter Ralf Hermet den Erdfall erkundet, freilegt und später verfüllt.
Rund 60 Meter müssen sich die BST-Leute - allesamt früher im Bernard-Koenen-Schacht I in Niederröblingen beschäftigt - wahrscheinlich in die Tiefe arbeiten, ehe sie auf festen Boden stoßen. Der soll dann als Widerlager für die Betonfüllung dienen.
Überraschungen sind freilich nicht ausgeschlossen. Denn immer wieder stoßen die Bergleute auch auf Hohlräume. So berichtet BST-Chef Bernd Aberle, dass seine Leute in acht Meter Tiefe noch Reste des alten Straßenbelags gefunden habe. "Da ist noch viel in Bewegung", ist sich Aberle sicher.
Eine ähnliche Baustelle betreuen die Männer aus Niederröblingen übrigens in der Nähe der Gemeinde Rübeland an der Bundesstraße 27. Das Problem dort, sei aber etwa drei Nummern größer, sagte Aberle.
Ascherslebener Zeitung, 19.11.2008
Glück Auf
Horst
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Dem Bergbau verschworen. Im Bergbau geschafft. Zum Bergmann erkoren mit stählerner Kraft.
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