Grube Blücher Bergisch Gladbach-Herkenrath

Wenn sich die Erde auftut. Informationen zu Bergschadensereignissen und Sanierungen.
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Th.Hardebeck
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Grube Blücher Bergisch Gladbach-Herkenrath

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Aus Bergischer Landeszeitung vom 08.05.2008:

HERKENRATH. Große Lagebesprechung am Einbruchstrichter des Maschinenschachtes der Grube Blücher in der Hardt: Nach dem BLZ-Artikel vom Mittwoch kommt plötzlich frischer Wind in die seit acht Wochen dahindümpelnde Angelegenheit - sehr zur Freude der Forstbeamten, die das schwer kalkulierbare Risiko neben dem gut besuchten Naturfreundehaus lieber heute als morgen beseitigt hätten.

Heinz Glasmeyer aus Schmallenbeg ist der beratende Ingenieur, der für die belgische Firma Umicore, Rechtsnachfolgerin des Bergwerksunternehmens Gesellschaft vom Alten Berge, die Situation begutachten und einen Sanierungsvorschlag unterbreiten soll. Er ist betont gelassen: „Da kann man drüber laufen“, sagt er und macht es vor. Unter dem Trichter sei keineswegs ein Hunderte Meter tiefer Abgrund, sondern allenfalls „ein Hohlraum“.

Genau weiß er es aber nicht: „Wir werden ein paar Stahlträger über die Grube legen, ein Bohrgerüst drüber stellen und dann bohren.“ Der Ludwigsschacht hat nach Schätzung von Detlef Rommler (Bergamt Düren) Abmessungen von 3,5 mal 1,5 Meter. Er wurde laut Herbert Stahl, der 2004 die Gruben des Erzreviers Bensberg gründlich dargestellt hat („Erbe des Erzes Band 2“), 1875 bis auf 171 Meter Tiefe niedergebracht, alle 40 Meter zweigten Strecken in die Abbausohlen ab. Geschlossen und zurückgebaut wurde der Schacht 1893 oder auch 1903, da ist man sich nicht ganz sicher. 1973 sei der Schacht, so Stahls Recherchen, mit einem Betondeckel versiegelt worden.

Glasmeyers Theorie: Die Widerlager des Deckels seien gebrochen, der Deckel habe sich gedreht. Aber vielleicht ist auch gar kein Deckel da. Einer der anderen Experten mutmaßt, dass in Höhe der obersten 40-Meter-Sohle eine feste Brücke eingebaut wurde, darüber verfüllt, darunter leer. Wenn diese Brücke nur aus Balken bestand,die allmählich durchgefault sind, könnte die Bescherung durchgebrochen sein. In den 130 Meter Leerröhre darunter ist viel Platz.

Für Glasmeyer ist das Ganze Routine: „Wir baggern das auf und setzten über das anstehende Material eine Betonplompe.“ Kosten? „Wenn alles normal verläuft 30 000, höchstens 50 000 Euro.“
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Th.Hardebeck
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Re: Grube Blücher Bergisch Gladbach-Herkenrath

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