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montanhistorik.deHab den Text von Karl Heupel seiner Bergbauseite
Siehe : http://www.karl-heupel.de/index.php?id=547
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Jägerin entdeckte Tagesbruch in Waldweg/Bergamt: Eingang zu 88 Meter tiefem Schacht
dima Obersdorf/Eisern. Ein waschechter Prinz sorgte gestern Morgen für Unruhe im Forst zwischen Fauler Birke und dem Obersdorfer Sportplatz. Mitten auf einem Wirtschaftsweg gähnte »Prinz Friedrich«, oder genauer gesagt, ein Tagesbruchloch des gleichnamigen Bergwerksfeldes. Entdeckt von einer Jägerin aus Obersdorf, rief das Loch noch am Mittwoch Will Brandl von der Waldgenossenschaft Eisern, Volker Jarosch, Jagdvorsteher von Obersdorf, und Revierförster Gerhard Lobe auf den Plan.
Gestern traf man sich vor Ort mit einem Experten des Bergamtes. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um den 88 Meter tiefen Schacht »Blaue Hessel«, erklärte Ralf Kleine Vorholt, Diplom-Ingenieur der Bergverwaltung Recklinghausen, nach kurzer Sondierung der Gefahrenquelle. Per GPS ermittelte der Ingenieur die genaue Lage des Lochs, kurz darauf telefonierte er mit den Kollegen in Recklinghausen, die den Schachtnamen mit Hilfe der übermittelten Daten schnell im Computer fanden. Einsehbar war der Schacht gestern nur bis zur Tiefe von 2,30 Meter – danach verschwand er aus dem Blickfeld. Unklar ist, ob sich das Loch am Rand oder mitten im ehemaligen Schacht aufgetan hat. Solche Schächte seien früher oft nur mit Erde zugeschüttet worden, diese »Lockermassen« rutschten irgendwann in die Tiefe, dann komme es zum Durchbruch an der Tagesoberfläche, so Ralf Kleine Vorholt.
Die Abteilung Bergbau und Energie der Bezirksregierung Arnsberg werde den Tagesbruch jetzt genauer vermessen. Gestern schützte Flatterband und ein Brett Wanderer auf dem Spazierweg nahe des Sportplatzes vor einer unbeabsichtigten »Befahrung« des Schachtes. Erst einmal soll ein Bauunternehmen das Loch fachgerecht mit einem Zaun sichern.
Blickt man auf die alten Bergkarten, so drängt sich der Vergleich mit einem löchrigen Schweizer Käse auf. In unmittelbarer Nähe des neuen Tagesbruchs befinden sich zahlreiche Bergwerksfelder mit Schächten und Pingen. Reste einer Halde, in früheren Zeiten für den Waldwegebau abgetragen, weisen ebenfalls auf eine unmittelbare Nachbarschaft zu Bergwerken hin. Willi Brandl erinnert sich: Tabu sei dieses Waldstück früher für Beerensammler gewesen, denn noch in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts sei hier eine komplette Kuh vor den Augen des Hirten »unter Tage« verschwunden.
Quelle: Siegener Zeitung, 21.09.2007, Seite 3
Gruß Dirk
