Mannl hat geschrieben: ↑So. 09. Dez 18 10:26
Mal zurück zum Klima :
Wetter „unbilden“ im Erzgebirge
Da kann ich noch eins draufsetzen.
1400
In Folge ausbleibender Regenfälle trocknete die Mulde aus.
1486
Auf die Weihnachtswärme des Vorjahres folgte ein anhaltend strenger Winter, so dass es, nachdem kurz vor Fastnacht ein Hochwasser großen Schaden anrichtete, Ende April wieder hart fror und großen Schnee legte.
1491
Eine zerstörende Eisfahrt führte am Abend des 4. Februar dazu, dass durch stauendes Eis die Tränkbrücke nebst zwei Jochen weggerissen wurde.
Das Wasser stand zwei Ellen hoch, überflutete den Anger und trieb das Flößholz fort. Das neuerbaute Rats-Fischhaus wurde, wie auch sämtliche Brücken bis Waldenburg durch die Flut zerstört.
1504
Eine langanhaltende Dürre im Sommer sorgte für großes Leid.
1511
18. Februar
Eine Eisfahrt reißt die Bierbrücke, mehrere Eisbäume und die Pölbitzer Brücke mit fort. Es entstand großer Schaden.
1517
6. Januar
Eine große Eisfahrt richtete Schaden an Gebäuden, Mühlwerken und Gärten an. Im Stadtgraben stand das Wasser gleich mit der Mulde.
1529
Im Februar blühten die Veilchen, während mitte April heftige Kälte mit großem Schnee einfiel, worauf wieder ein nasser Sommer folgte.
1540
Im Sommer stellte sich eine solche Hitze und Dürre ein, dass weit und breit großer Wassermangel entstand und im Erzgebirge sogar mehrere Wälder sich von selbst entzündeten.
1544
Die große Kälte hielt bis Anfang Februar an, so dass alle Mühlen einfroren. Darauf folgte im August große Dürre.
1546
Eine große Eisfahrt riss am 22. Januar den Röhrensteg und den großen Rechen größtenteils weg, zerstörte den heiligen Geist-, den Schloßmühl- und den Walckersteg, sowie den kleinen und den Schloßmühlrechen völlig. Von der Bierbrücke und dem niederen Wehr wurden Joche weggerissen und es entstand auch sonst großer Schaden.
1556
Am 30. Dezember gab es eine zerstörende Eisfahrt, wie sie seit 40 Jahren nicht erlebt wurde. Sie nahm nicht nur sämtliche Brücken, die beiden Rechen nebst sämtlichen Flößholz mit, sondern richtete auch an Mühlen und Gebäuden großen Schaden an.
1557
Während man um Johannis (Ende Juni) einheizen mußte, fingen Ende August die Bäume, Mitte Oktober sogar die Rosen wieder an zu blühen, und zu Michaelis (29. September) waren frische Erdbeeren zu haben.
1558
In diesem dürren Jahr richtete ein Raupenplage ungeheuere Verwüstungen an.
1565
Am 23. Februar zerstörte eine Eisfahrt nach lang anhaltender strenger Kälte die Bierbrücke, die Eisbäume der Tränkbrücke, einen großen Teil des großen Rechens, den heiligen Geist- und den Röhrensteg.
1568
Im Januar war es so warm, dass man das Vieh austrieb, ackerte und säte, worauf im Februar nach starken Gewittern sehr viel Schnee fiel.
1577
Dieses Jahr begann mit einem ungewöhnlich warmen Frühling, indem bereits zu Ostern (7. April) die Bäume blühten, wogegen es zu Christi Himmelfahrt dickes Eis fror.
1580
Im Herbst herrschte eine langanhaltende große Dürre, durch welche die Flüsse dermaßen versiegten, dass alle Mühlen standen.
Ich kann das hier noch stundenlang weiter führen. Ich hab auch nur die Hitze- oder Wärmeeinbrüche genannt. Das fand alle in der vorindustriellen Phase, die willkürlich auf 1750 festgelegt, wurde statt. Für den ungeübten Leser zur Erklärung. Eine Eisfahrt gibt es bei massiven Wärmeeinbrüchen bei gleichzeitigen warmen Regen.
Im Film Teil 1 wird übrigens dokumentiert, das es auch vor 1750 schon jede Menge rauchenden Schornsteine gab. Allerdings gab es noch keine App um sie zu finden. Wahr auch nicht nötig. Sie waren weithin zu sehen und man war stolz darauf.