Im MDR
Spurensuche im Todesschacht
Das Grubenunglück von Zwickau am 22.2.1960
Termine:
22.5. um 20:45
24.5. um 15:30
Glück Auf
Horst
Grubenunglück Zwickau
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Grubenunglück Zwickau
Dem Bergbau verschworen. Im Bergbau geschafft. Zum Bergmann erkoren mit stählerner Kraft.
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Re: Grubenunglück Zwickau
GLÜCK AUF | NOBI
Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.
w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
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- markscheider
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Re: Grubenunglück Zwickau
Ich habe mir die Sendung natürlich angeschaut. Es war wieder mal eine typische MDR-Doku, wenn auch nicht ganz so krass wie die vergangenen. Was mich jedesmal daran stört, sind die unkommentierten Ausschnitte aus Grubenwehrlehrfilmen und Szenen aus anderen Bergwerken bzw. anderen Zeiten (i.e.später). Sicher ist es legitim, derlei Bildmaterial zu verwenden, um bestimmte Sachen zu illustrieren, aber man kann doch mit Untertiteln oder Kommentaren daraufhinweisen, daß das nicht vor Ort gedreht wurde. Für den unbedarften Zuschauer ist es schwer bis unmöglich, dies auseinanderzuhalten.
Fachlich waren diesmal nicht so große Fehler drin, auch wenn ich einige Aussagen der Experten so nicht übernehmen würde. Elmar Fuchs (von dem ich Horst übrigens grüßen soll) kam so rüber, als wurde nur nach Luisenthal im Westen richtig aufgearbeitet, und in Zwickau nicht. Dabei wurden durchaus Lehren aus dem Unglück gezogen und auch in Bezug auf die Arbeitssicherheit umgesetzt. Z.B. wurde die Retterwirtschaft von zentral an den Arbeitspunkten deponierten Rettern auf persönlich mitzuführende umgestellt, Wasserleitungen mußten größer dimensioniert werden, da sich gezeigt hatte, daß das Löschwasser nicht in ausreichender Menge vor Ort bereitgestellt werden konnte.
Auch wurde wieder mal angedeutet, daß aus ideologischen Gründen die Grubenwehren der BRD zurückgewiesen wurden. Es waren die Wehren der Steinkohle, Wismut, Mansfeld und aus der Tschechei im Einsatz, noch mehr Leute hätten wohl auch keinen Unterschied gemacht.
Fachlich waren diesmal nicht so große Fehler drin, auch wenn ich einige Aussagen der Experten so nicht übernehmen würde. Elmar Fuchs (von dem ich Horst übrigens grüßen soll) kam so rüber, als wurde nur nach Luisenthal im Westen richtig aufgearbeitet, und in Zwickau nicht. Dabei wurden durchaus Lehren aus dem Unglück gezogen und auch in Bezug auf die Arbeitssicherheit umgesetzt. Z.B. wurde die Retterwirtschaft von zentral an den Arbeitspunkten deponierten Rettern auf persönlich mitzuführende umgestellt, Wasserleitungen mußten größer dimensioniert werden, da sich gezeigt hatte, daß das Löschwasser nicht in ausreichender Menge vor Ort bereitgestellt werden konnte.
Auch wurde wieder mal angedeutet, daß aus ideologischen Gründen die Grubenwehren der BRD zurückgewiesen wurden. Es waren die Wehren der Steinkohle, Wismut, Mansfeld und aus der Tschechei im Einsatz, noch mehr Leute hätten wohl auch keinen Unterschied gemacht.
- markscheider
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Re: Grubenunglück Zwickau
In Häber: Die Explosion, S.192 ist ein Transkript der beim Staatsakt gesungenen / geplanten Bergmannslieder abgedruckt; allerdings fehlerhaft. Dem Buch liegt eine DVD mit den alten Filmaufnahmen bei, so daß sich das relativ einfach überprüfen lässt.
Zitat:
Der Text lautet im Original:
"Glück auf Glück auf! — Der Steiger kommt!
Er hat sein Grubenlicht, er hat sein Grubenlicht
Er hat sein Grubenlicht schon angezündt ’.
Schon angezündt’, es gibt ein ’ Schein,
und hiermit fahren win und hiermit fahren wir
und hiermit fahren wir ins Bergwerk ’nein.
Ins Bergwerk ’nein, wo Bergleut ’ sein,
graben das Silben graben das Silben
graben das Silber aus Felsengestein.
Aus Felsengestein, graben sie das Gold,
dem schwarzbraunen Mägdeleien,
dem schwarzbraunen Mägdeleien,
dem schwarzbraunen Mägdeleien, dem sind sie hold."
Der Text des zweite Liedes, wenn es zum Vortrag gekommen wäre, hätte wie folgt gelautet:
"Schon wieder tönt vom Schachte her
des Glöckleins dumpfes Schallen, lasst eilen uns, uns
nicht säumen mehr zum Schachte lasst uns wallen!
Drum Liebchen, gib den Abschiedsgruß, lass ’ scheiden uns,
weil sein es muss. Das ist des Schicksals Lauf-
Glück auf- Glück auf- Glück auf- Glück auf!
Dann fahren wir mit heit ’rem Sinn
die steile Fahrt hernieder;
ein jeder eilt zur Arbeit hin,
und alles regt sich wieder
Man hört des Pulvers Donnerhall,
des Schlägels und des Eisens Schall,
der Hunte Räderlauf
Glück auf- Glück auf- Glückauf- Glück auf!
Und sollte einst in dunklem Schacht
uns unser Stündlein schlagen,
wir alle steh ’n in Gottes Macht,
der hilft uns alles tragen.
Drum, holdes Liebchen, weine nicht,
Tod nicht scheu ’n ist Bergmannspflicht.
Wir fahren zum Himmel auf
Glück auf- Glück auf- Glück auf- Glück auf!"
Zitat Ende.
Das zweite ist Das Tarnowitzer Glöcklein.
Demgegenüber werden im Filmausschnitt von Chor der Bergakademie die ersten drei Strophen der mir aus dem sächsischen vertrauten klassischen Variante des Steigerliedes gesungen, und zwar zweistimmig:
Glück auf, glück auf,
der Steiger kommt
und er hat sein helles Licht bei der Nacht
und er hat sein helles Licht bei der Nacht
schon angezündt, schon angezündt.
Hats angezündt
das gibt ein' Schein
und damit so fahren wir bei der Nacht
und damit so fahren wir bei der Nacht
ins Bergwerk ein
ins Bergwerk ein
Ins Bergwerk ein
wo die Bergleut sein
die da graben das Silber und das Gold bei der Nacht
die da graben das Silber und das Gold bei der Nacht
aus Felsgestein
aus Felsgestein
Danach folgt die abgewandelte Strophe:
Und fahrt ihr ein
zur letzten Schicht
ja dann nehmen wir euer Licht
ja dann nehmen wir euer Licht
in die Hand
in die Hand
Glück auf, glück auf, glück auf,...
Eigentlich käme da noch ein viertes "Glück auf", doch der Chorleiter bricht ab und verlässt die Bühne.
Ein Hinterbliebener beschreibt den Moment so: "Und als dann der letzte Vers kam...da konnte niemand weitersingen, weil da ein derartiges Geschluchze losging..."
Zitat:
Der Text lautet im Original:
"Glück auf Glück auf! — Der Steiger kommt!
Er hat sein Grubenlicht, er hat sein Grubenlicht
Er hat sein Grubenlicht schon angezündt ’.
Schon angezündt’, es gibt ein ’ Schein,
und hiermit fahren win und hiermit fahren wir
und hiermit fahren wir ins Bergwerk ’nein.
Ins Bergwerk ’nein, wo Bergleut ’ sein,
graben das Silben graben das Silben
graben das Silber aus Felsengestein.
Aus Felsengestein, graben sie das Gold,
dem schwarzbraunen Mägdeleien,
dem schwarzbraunen Mägdeleien,
dem schwarzbraunen Mägdeleien, dem sind sie hold."
Der Text des zweite Liedes, wenn es zum Vortrag gekommen wäre, hätte wie folgt gelautet:
"Schon wieder tönt vom Schachte her
des Glöckleins dumpfes Schallen, lasst eilen uns, uns
nicht säumen mehr zum Schachte lasst uns wallen!
Drum Liebchen, gib den Abschiedsgruß, lass ’ scheiden uns,
weil sein es muss. Das ist des Schicksals Lauf-
Glück auf- Glück auf- Glück auf- Glück auf!
Dann fahren wir mit heit ’rem Sinn
die steile Fahrt hernieder;
ein jeder eilt zur Arbeit hin,
und alles regt sich wieder
Man hört des Pulvers Donnerhall,
des Schlägels und des Eisens Schall,
der Hunte Räderlauf
Glück auf- Glück auf- Glückauf- Glück auf!
Und sollte einst in dunklem Schacht
uns unser Stündlein schlagen,
wir alle steh ’n in Gottes Macht,
der hilft uns alles tragen.
Drum, holdes Liebchen, weine nicht,
Tod nicht scheu ’n ist Bergmannspflicht.
Wir fahren zum Himmel auf
Glück auf- Glück auf- Glück auf- Glück auf!"
Zitat Ende.
Das zweite ist Das Tarnowitzer Glöcklein.
Demgegenüber werden im Filmausschnitt von Chor der Bergakademie die ersten drei Strophen der mir aus dem sächsischen vertrauten klassischen Variante des Steigerliedes gesungen, und zwar zweistimmig:
Glück auf, glück auf,
der Steiger kommt
und er hat sein helles Licht bei der Nacht
und er hat sein helles Licht bei der Nacht
schon angezündt, schon angezündt.
Hats angezündt
das gibt ein' Schein
und damit so fahren wir bei der Nacht
und damit so fahren wir bei der Nacht
ins Bergwerk ein
ins Bergwerk ein
Ins Bergwerk ein
wo die Bergleut sein
die da graben das Silber und das Gold bei der Nacht
die da graben das Silber und das Gold bei der Nacht
aus Felsgestein
aus Felsgestein
Danach folgt die abgewandelte Strophe:
Und fahrt ihr ein
zur letzten Schicht
ja dann nehmen wir euer Licht
ja dann nehmen wir euer Licht
in die Hand
in die Hand
Glück auf, glück auf, glück auf,...
Eigentlich käme da noch ein viertes "Glück auf", doch der Chorleiter bricht ab und verlässt die Bühne.
Ein Hinterbliebener beschreibt den Moment so: "Und als dann der letzte Vers kam...da konnte niemand weitersingen, weil da ein derartiges Geschluchze losging..."
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Re: Grubenunglück Zwickau
Hallo Uwe,
danke für die Grüsse von Elmar.
Glück Auf
Horst
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Glück Auf
Horst
Dem Bergbau verschworen. Im Bergbau geschafft. Zum Bergmann erkoren mit stählerner Kraft.