Restuaration von zwei Grubenlampen

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Wurstonator
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Restuaration von zwei Grubenlampen

Beitrag von Wurstonator »

Guten Tag zusammen,

ich muss zunächst mal loswerden, wie toll ich es finde, dass es zu jedem Thema, dass einem in dem Sinn kommt, mindest ein Forum mit jeder Menge begeisterter Nutzer gibt. Einfach schön!

Ich habe vor kurzem zwei Grubenlampen von meinem Großvater geerbt. Die standen aber schon recht lange in einem feuchten Keller herum und sehen entsprechend aus. Ich würde die Lampen gerne etwas überholen und wieder "in Betrieb" nehmen. Ich befürchte nur, ich brauch dafür etwas Hilfe =)

Hier die beiden Lampen:
Bild

Lampe A (im Bild links) hat oben die Aufprägung FWD und eine "1" und ist damit wohl von Friemann & Wolf. Die Typenbezeichnung kann ich leider nicht finden. Die Lampe wird über eine Batterie und einen Glühfaden gezündet. Da die Batterie ist natürlich leer. Hier mein Plan:
  • 1. Ersetzen der Batterie durch zwei AAA-Batterie und einer Diode, so dass wieder 2 V erreicht werden.
    2. Erneuerung des Dochts, dieser lässt sich kaum noch herausdrehen, ich denke der ist fast am Ende.
    3. Entrosten der Lampe und je nachdem wie gut das gelingt, die Messingteile polieren
Bei Lampe B finde ich gar keine Bezeichnung. Hat da jemand eine Ahnung, um welchen Typ es sich hier handeln könnte? Die Lampe wird über einen Feuerstein gezündet, der Mechanismus funktioniert auch noch nur ist kein Feuerstein mehr vorhanden. Hier würde ich gerne einen neuen Feuerstein einsetzten und dann die Lampe entrosten und aufpolieren.

Dabei hab ich jetzt zwei Fragen:

Wo bekomme ich die benötigten Ersatzteile am besten? Und: Hat jemand von euch Erfahrung im Entrosten von Grubenlampen? Wenn man ein wenig sucht, findet man ja so einiges. Das geht da los bei "Abreiben mit Balistiol" bis hin zum Wasserbad mit Elektroden. Hat jemand eine Empfehlung für mich? Den Zustand der Lampen kann man hoffentlich einigermaßen erahnen. Handwerkliches Geschick ist vorhanden =)

Vielen Dank schonmal,

Stefan
Zuletzt geändert von Wurstonator am So. 31. Jan 16 22:31, insgesamt 1-mal geändert.
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markscheider
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Re: Restuaration von zwei Grubenlampen

Beitrag von markscheider »

Ersatzteile kannst Du bei mir kaufen.

Die erste Lampe ist sicher eine FWD 20502; den Docht muß man idR nicht ersetzen, wenn sich die Oberfläche noch flauschig anfühlt. wenn er nicht weit genug rauskommt, kann man ihn vorsichtig mit einer spitzen Zange etwas hochziehen. In der höchsten Stellung sollte er aber nicht mehr als 2-3 mm überstehen.
AAA macht den Zünder hin. Inwiefern kann man mit einer Diode aus 3 2V machen? Bin kein Elektriker.

Mach doch mal Bilder, das hilft.
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Michael Kitzig (†)
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Re: Restuaration von zwei Grubenlampen

Beitrag von Michael Kitzig (†) »

eine Siliziumdiode reduziert in Durchlassrichtung die Spannung um ihre eigene "Schwellenspannung", bei Si: ca. 0,6V.
Als Nebeneffekt erreicht man einen Wiederaufladeschutz der Batterie durch den Glühfaden.
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Fundgrübner
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Re: Restuaration von zwei Grubenlampen

Beitrag von Fundgrübner »

mmh, wieso sehe ich das Bild nicht?
thomas44
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Re: Restuaration von zwei Grubenlampen

Beitrag von thomas44 »

Das mit der Diode ist mir so weit klar, wobei ich 0,7 Volt gesagt hätte, was aber Haarspalterei ist und möglicherweise auch durch verschiedene Diodentypen, Messgenauigkeiten, unterschiedliche Ströme usw. erklärt werden kann.
Aber was meinst Du mit "Wiederaufladeschutz durch den Glühfaden"?

GA
Thomas
Wurstonator
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Re: Restuaration von zwei Grubenlampen

Beitrag von Wurstonator »

Vielen Dank schonmal für die vielen Antworten. Ich hab das Bild nochmal neu eingebunden. Ich hoffe jetzt kann es jeder sehen.

Alternativ zu der Diode ließe dich auch ein Widerstand einlöten. Aber dafür müsste ich erstmal messen, welchen Widerstand der Glühfaden (im heißen Zustand) selbst hat. Dann trifft man die 2V evtl. etwas genauer und der Faden hält länger. Mach die ich Tage mal.

Auf der Seite hier werden ein paar echt schöne Lampen angeboten:
http://www.miners-lamps.com/verkaufwetterc.htm
Einige davon sehen aus, als hätte die schonmal ein wenig Rost gesehen, sehen aber wieder richtig gut aus. Hat jemand einen Tipp wie man die wieder so schön hinbekommen?
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markscheider
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Re: Restuaration von zwei Grubenlampen

Beitrag von markscheider »

Also das rechte ist eine Seippel. Normalerweise steht der Typ auf dem Verschluß; bei der FWD (=Friemann & Wolf Duisburg) müßte auf dem Dach noch "20502" stehen.

So schlecht sehen die doch nicht aus, ich verstehe Dein Problem nicht. Mit Stahlwolle oder Drahtbürste entrosten, Klarlack und gut.
Wurstonator
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Re: Restuaration von zwei Grubenlampen

Beitrag von Wurstonator »

Super, danke. Genau die Wahl der Werkzeuge war mein Problem, aber es geht mit Drahtbürste, Stahlwolle und Politur gut voran.

Kurzer Zwischenbericht zum elektrischen Zündmechanismus (falls nochmal jemand das Problem hat):

Der Glühfaden hat einen Widerstand von 2Ω im kalten und 4Ω im heißen Zustand. Im heißen Zustand fließen bei 2V dann 0,5A. Damit am Glühfaden trotz 2xAAA-Batterien mit zusammen 3V trotzdem nur 2V anliegen, muss man dann einen 2Ω Widerstand in Reihe schalten. Da die größten Widerstände, die ich hier so rumfliegen hab nur 0,25A vertragen (und nichts kleineres da war) hab ich vier Widerstände à 10Ω parallel geschaltet. Damit bekommt der Glühfaden zwar "nur" 1,85V, funktioniert aber trotzdem.
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