robuste wasserfeste Kleidung?

Sicherheit zuerst: Befahrungstechniken, Seiltechnik, Ausrüstung. Foto, Messung, Befahrung, Rettung und co. - alles was man so mit in den Berg nehmen könnte und sollte.
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qwer
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robuste wasserfeste Kleidung?

Beitrag von qwer »

Welche Kleidung ist robust genug und eignet sich für das Abseilen unter einem Wasserfall ohne innen nass zu werden?
Engelbert & Strauss?

Neopren kommt nicht in Frage, Trockentauchanzüge auch nicht.
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Nobi
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Re: robuste wasserfeste Kleidung?

Beitrag von Nobi »

Die Segler haben Dry Suits. Da solltest Du aber einen Schlaz drüberziehen. Halten dicht und damit auch schön "warm". Kosten aber eine Menge ...
GLÜCK AUF | NOBI

Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.


w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
Sven G.
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Re: robuste wasserfeste Kleidung?

Beitrag von Sven G. »

Abseilen unter einem Wasserfall und dann noch trocken bleiben :shock:
Das gibt´s genauso wenig wie rauchloses Feuer oder lautloses gehen :cool: .
Um am Körper trocken zu bleiben ,wären mir auch nur Deine Ausschlußkriterien eingefallen.
Wechselklamotten im Schleifsack , Wasserdicht verpacken .

Wenn´s so interessant ist , auf die Zähne beißen und durch. :D
Mit kräftigen Spatenhieben nach ..................Unten wegtreten !
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Strebpanzer
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Re: robuste wasserfeste Kleidung?

Beitrag von Strebpanzer »

bei Schachtregen wird man eigentlich immer nass. Man könnte aber mal versuchen das Bundeswehr Goretex Regenzeug über den Schlaz anzuziehen, das gibt es günstig bei ebay und sollte schon einiges abhalten, oder man könnte es mal mit einem BW-Gummi-Poncho versuchen wenn man den bei ebay bekommt oder so einem Fahrrad Poncho ...

Viel schlimmer als der Schachtregen beim Abseilen ist aber der Schachtregen beim Aufstieg. DAS macht richtig Spass :D und mit Regenschutz-Klamotten über dem Schlaz macht man sich dabei vermutlich tot wenn die Seilstrecke was länger ist.
MatthiasM
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Re: robuste wasserfeste Kleidung?

Beitrag von MatthiasM »

Unabhängig von der Klamottenfrage (würde da zur üblichen Kombination der Wasser-, aber noch nicht Tauchhöhlenforscherei neigen: Neopren drunter, Schlaz drüber, ein Trocki unterm Schlaz ist Sauna oder kaputt):

Wie lang hängst Du im schlimmsten Fall beim Abseilen und nachher beim Wiederaufstieg im Wasserfall, und bist Du da "nur" so wie unter der Dusche zu Hause oder richtig massiv zig Liter/Sekunde? Erste Priorität wäre, durch Seilverlauf und ggf. geschickt eingebaute Umsteigstellen Abseilfahrt direkt durchs Wasser zu vermeiden. Es sind schon Leute, die beim Abseilen oder Aufsteigen durch Wasserfälle zeitkostende Probleme hatten, regelrecht ersoffen dabei (Inhalation von hinreichenden Mengen Wasserstaubs genügt da im schlimmsten Falle - das ist KEIN Hoax im gegensatz zu http://www.dhmo.de)

GA Matthias
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Friedolin
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Re: robuste wasserfeste Kleidung?

Beitrag von Friedolin »

Da hat der Matthias die Sache auf den Punkt gebracht!
Erste Priorität sollte die Verhinderung der Dauerdusche sein. Neben der Inhalation von ordentlich Wassernebel besteht auch noch die Gefahr der Unterkühlung.
Der Aufstieg sollte also nicht zu lange dauern, auch wenn man sonst dabei ordentlich warm wird, ist das Kühlvermögen des Wassers nicht zu verachten.

Ein NVA-SBA aus dem Surplushandel könnte auch ordentlich Schutz geben. Wenn man einen der letzten Modelle (Kombi) auftreibt wäre das ganz ordentlich.

Bei einer unserer Ausbildungen hatten wir etwa 700l/min in einem Überhauen. Beim Abseilen konnte man noch ordentlich der Dusche ausweichen. Beim Aufstieg war das schon schwiriger. Meine Bekleidung bestand aus dem Helix-Double, Fleece-Unterschlatz und Neoprenhandschuhen. Der Schlatz war außen Sacknass, innen jedoch weitgehend trocken. Nur das Wasser welches sich seinen Weg am Hals entlang suchte, drang auch ein. Das wurde aber durch den relativ guten Unterschlatz kompensiert. Allerdings hielten die Neoprenhandschuhe nicht was ich erwartet hatte. Am Körper war ich trocken und warm, aber meine Finger fühlten sich an wie nach einer langen Schneeballschlacht.
Glück Auf !
Friedhelm
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Jedweder Anbruch erhebt das Herz
(alter Oberharzer Bergmannsspruch)
qwer
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Re: robuste wasserfeste Kleidung?

Beitrag von qwer »

Geschätzte 20 Meter und besser als jede Schwallbrause :-)
Vielleicht kann man mit ein paar Haken dem Kern ausweichen (~2,5x1,5x40m Raum). Mehr ist aber nicht drin ohne gleich mit OSB Platten eine Abtrennung zu zimmern ;-)

Die Kälte dürfte das größte Problem sein. Ein tropischer Wasserfall wäre ja angenehm.
Es gibt wohl auch einige Alternativrouten (mit wieder vielen eigenen Problemen) die vorher noch erkundet werden müssen.

Hört sich aber nach eurer Erfahrung nach einer sehr ekligen Nummer an ;-)
MatthiasM
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Re: robuste wasserfeste Kleidung?

Beitrag von MatthiasM »

qwer hat geschrieben:Hört sich aber nach eurer Erfahrung nach einer sehr ekligen Nummer an ;-)
Abseilen und Aufsteigen im Wasserfall ist leibhaftige Sche***e.... :D

GA Matthias

PS.: Für "Fußgänger" gelegentlich hilfreich bei freien Händen (so praktiziert im "Feuchten Keller", Tauglgebiet, Salzburg, der Name ist Programm) ein Regenschirm. Oben eine Reihe von Dolinen genau dem Verlauf der Höhle folgend, die ersten beiden sind Einstiege in die Höhle, eine der folgenden das Schluckloch eines Baches, der je nach Oberflächenwetter im Gang auf voller Breite und vollinhaltlich als Wasserfall von der Decke kommt. Da muß man durch, und ein solider Regenschirm ist ideal, der Rest ist dann Spaziergang im anschließenden Bach (oder Spreizen, wer keine nassen Füße will)..
PPS.: Der Bach begleitet dann den Höhlengeher weiter, wird von mehreren Zuflüssen verstärkt, stürzt sich zuletzt als Wasserfall in den am Grund verstürzten Endschacht, um dort dann im Verbruch zu verschwinden. In genau diesem ca. 12m tiefen Endschacht ist bei genau einer verunglückten SRT-Aufstiegsaktion ein Höhlengeher im Wasserfall ersoffen/an Unterkühlung etc. gestorben....
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