Glückauf, oder Moin Moin, wie man als Segler so sagt...
habe mit großem Interesse diesen Thread gelesen,
baue gerade selber an Equipment zur Gammaspektroskopie.
Wass mir hier auffällt, ist die fehlende Betabschirmung. PIN-Photodioden sind sehr empfindlich für Betastrahlung, und die hat ein kontinuierliches Spektrum, sobald sie in Material eintritt. Das 2 mm Aluminium der Hülle kann die Betastrahlung von Thorium oder Uran oder Cs nicht vollständig abschirmen. In "richtigen" Gammaspektrometern - die mit den Tonnenschweren Bleideckeln - sind innen immer noch 6-10 mm Plexiglas gegen die Sekundärelektronen aus dem Blei vorhanden (Gamma->Blei->Sekundärelektronen), und die Probe, sofern sie auch beta strahlt gegen den Detektor mit 6-10 mm Plexiglas abgeschirmt.
Ist das berücksichtigt?
Es könnte nämlich für das starke verschmieren der Peaks ursächlich sein.
Hier mal das "Gammaspektrum" meines Vierkanaldetektors, basierend auf einem 4 x 6 -PIN-Diodenarray (BPW34) ohne Szintillator , Probe: 2% Naturthorium in 98% Wolfram (WIG-Schweißelektrode rot), den Detektor vollständig bedeckend, Abschirmung 6 mm Plexiglas dazwischen. Eingangs-OP-AMP: TLC660 (1,1 V/µs), feedback-C: 1,5 / 1,2 pF, Feedback-R: 20M, einfache Spannungsversorgung 8 V (6xNiMH AAA). Meßzeit: 36h. Die nackte PIN-Diode hat eine grottenschlechte Gammaempfindlichkeit oberhalb 120 keV. (Nullrate alle Kanäle summiert offen: 3-4 cpm, mit Probe ohne Plexi-Abschirmung: 120 cpm, mit Plexiglas-Abschirmung: 16 - 18 cpm).
Das Signal wird direkt hinter der zweiten Verstärkerstufe 12 Bit AD-gewandelt und getrennt vierkanalig referenziert und digital ausgewertet (Leaflabs Maple) Die Peaks werden zur Darstellung der Spektren einzeln integriert (3-20 Messwerte je Peak).
Im vergleich dazu das Spektrum einer Uranprobe (U238) (Messzeit 48 h):
Viele Grüße
Joern