Sprengmörtel

Sicherheit zuerst: Befahrungstechniken, Seiltechnik, Ausrüstung. Foto, Messung, Befahrung, Rettung und co. - alles was man so mit in den Berg nehmen könnte und sollte.
Antworten
Benutzeravatar
René_M
Foren-User
Beiträge: 237
Registriert: Mi. 03. Jan 07 10:06
Wohnort: Leipzig

Sprengmörtel

Beitrag von René_M »

Hallo!

Es gibt ja Quellmörtel bzw. Sprengmörtel der im Bauwesen zum Erschütterungsfreien Abbruch benutzt wird. Ich selbst kenn das Zeug zwar nur vom Prospekt her soll aber funktionieren. Meine Frage ist nun ob jemand sowas schon mal UT eingesetzt hat. Für einen Vollausbruch geht es sicherlich nicht da ja die freifläche zum Ausdehnen fehlt aber zum Nachreißen sollte es doch gehen? Hat jemand damit Erfahrung in Bezug auf Anwendung Preis etc.?
Vielen Dank.
Glück auf René
Benutzeravatar
Björn
Foren-Profi
Beiträge: 1380
Registriert: Sa. 01. Mär 03 0:00
Name: Björn Holm
Wohnort: Clausthal / Harz
Kontaktdaten:

Re: Sprengmörtel

Beitrag von Björn »

Ich denke es kommt auf das Gebirge an ob es klappt oder nicht.
In Clausthal ist es mal am Rosenhof versucht worden und hat dort nicht funktioniert.

Die Gesteinsfestigkeit liegt ja oft deutlich höher als Beton und wenn z.B. Klüfte da sind in denen sich der Quelldruck abbauen kann bringt es nix.
Ich habe das aber nicht selber gesehen und kenne es nur aus Erzählungen.

Björn
Benutzeravatar
Michael Kitzig (†)
Foren-Profi
Beiträge: 1504
Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
Wohnort: Bad Sooden-Allendorf

Re: Sprengmörtel

Beitrag von Michael Kitzig (†) »

soweit mir bekannt ist hat man damit im 19 lachter stollen umfangreich gearbeitet..
Benutzeravatar
Marcel Normann
Foren-Profi
Beiträge: 747
Registriert: So. 12. Jun 05 17:06
Wohnort: Gummersbach
Kontaktdaten:

Re: Sprengmörtel

Beitrag von Marcel Normann »

Meinst Du Expansit? Kannst Du hier kaufen: http://www.lhs-germany.de/spreng/spreng15.html. Wollte schon immer mal nach dewm Preis fragen, habs aber immer wieder aufgeschoben.

Ich hatte bei einem senkrecht stehenden Löser schon mal überlegt, LKW-Schläuche dahinter aufzupumpen. Keine Ahnung, ob das funktoniert.
Mein Haushaltstipp: Fettflecken halten sich wesentlich länger, wenn man sie hin und wieder mit etwas Butter einreibt.
Benutzeravatar
ErichK
lernt noch alles kennen...
Beiträge: 16
Registriert: Sa. 11. Feb 06 19:27
Wohnort: Karlsruhe

Re: Sprengmörtel

Beitrag von ErichK »

Das hier hat im vergangenen Jahr funktioniert beim Zerlegen einer großen Betonplombe. Es mussten, wie beschrieben einige Löcher gebohrt werden, gedauert hat es dann einige Stunden bis der Block einen Riss bekommen hat.

Das hier ist der Text vom vergangenen Jahr, im Moment ist diese Seite nicht erreichbar.

http://www.ruspeckhofer.at/frames/frdemex.htm
E. Ruspeckhofer, Sprengmittelverschleiß
A-4331 Naarn, Marktplatz 5
Tel.: 07262-58286-0
Fax: 07262-582 864
email: spreng@ruspeckhofer.at

Lautlos Sprengen mit
In den letzten Jahren haben wir uns intensiv mit Quellsprengstoffen
beschäftigt. Diese bieten gegenüber dem Einsatz von herkömmlichen Sprengstoffen,
aber auch gegenüber anderen Abbruchmethoden eine Reihe von Vorteilen: Sie
arbeiten geräuschlos und verursachen weder Erschütterungen noch Staubentwicklung
oder Steinflug und sind zudem im Vergleich mit anderen Abbruchmethoden relativ
kostengünstig. Während man bei Arbeiten mit dem Meißel unter großer
Lärmentwicklung gegen die Druckfestigkeit von Materialien ankämpft, überwinden
Quellsprengstoffe die Zugfestigkeit von Stein und Beton. Diese beträgt nur einen
kleinen Bruchteil der Druckfestigkeit. Man füllt diese Mittel in vorbereitete
Bohrlöcher. Dort binden sie ab und erweitern das Volumen. Der dadurch erzeugte
Druck sprengt das umliegende Material. Der Vorgang ist ähnlich der Sprengwirkung
von Eis – nur wesentlich stärker. Ein weiterer Vorteil ist, daß diese Mittel
nicht unter das Sprengstoff- bzw. Gefahrengutgesetz fallen. Quellsprengstoffe
der Firma Ruspeckhofer wurden in den letzten Jahren erfolgreich beim Abbau von
Maschinenfundamenten und Betonmauern eingesetzt. Sie ermöglichten u. A. einen
rationellen und schnellen Felsabtrag im Bereich eines Ennskraftwerkes, aber auch
im Ortskern von Kaltenberg im Mühlviertel und in vielen Baugruben inmitten von
Siedlungen.
Das von uns vertriebene Mittel heißt Demex. Es ist in 10 kg, 4 kg und 2 kg
Kübeln lieferbar.

Anwendung von Demex
1. Bohren:
Die Löcher müssen mindestens 30 cm tief sein. Der Bohrlochdurchmesser soll
zwischen 25 und 45 mm betragen. Größere Durchmesser können nur in Ausnahmefällen
verwendet werden.

Die Art des Felsen bzw. die Armierung von Beton haben Einfluß auf den
Bohrlochabstand. Weitere wichtige Faktoren sind die gewünschte Reaktions bzw.
Bruchzeit und der Zerkleinerungsgrad. Der 10fache Bohrlochdurchmesser als
Abstand zwischen den Bohrlöchern ist ein guter Beginn. Damit erreicht man
normalerweise eine gute Zerkleinerung

2. Objekttemperatur:
Demex wurde für Objekttemperaturen von 0 º C bis 20 º C entwickelt. Unter 0 º C
bleibt Demex wirkungslos. Über 20 º besteht die Gefahr eines "Blow-Out". Ein
Blow-Out ist ein schlagartiges Entweichen der Masse aus dem Bohrloch,
hervorgerufen durch zu schnelles Abbinden.

3. Abmischen der Demex-Masse:
Demex wird mit Wasser zu einem Brei gemischt - ähnlich wie z. B. Fliesenkleber.
) Messen sie exakt die Wassermenge = 23 % des Gewichtes von Demex. Zu viel
Wasser schwächt den Expansionsdruck (10 kg Demex : 2,3 l Wasser 4 kg : 0,9 l
oder 2 kg : 0,46 l)

b) Schütten sie sorgfältig ca. ¾ des benötigten Demexpulvers in das Wasser und
mixen sie es bis daß es eine fließende Konsistenz erreicht. Dann fügen sie den
Rest des Pulvers hinzu. Wenn die Mixtur zu trocken wird hören sie bitte nicht
mit dem Mixen auf. Die richtige Konsistenz wird innerhalb von 1 oder 2 Minuten
erreicht.

c) Bevor sie die Löcher füllen rühren sie das Demex noch händisch durch. Wenn
die Konsistenz immer noch zu trocken ist, empfehlen wir, daß sie maximal 1 %
Wasser hinzufügen. Verwenden sie immer ein langsames Rührwerk. (z. B.
Bohrmaschine mit Quirl)

4. Füllen der Löcher:
Die Löcher müssen bis obenhin gefüllt werden. Es ist kein Verdämmen notwendig.
Nach dem Füllen soll die Baustelle abgesichert und die Löcher zugedeckt werden.

5. Wirkung:
Die ersten Risse entstehen - abhängig von Objekttemperatur,
Mischwassertemperatur und Vorgabe - nach 10 - 30 Stunden. Diese dehnen sich in
den nächsten Stunden bzw. Tagen auf mehrere Zentimeter aus.

6. Verbrauch:
Lochdurchmesser in mm kg Demex per Bohrmeter
25 - 20 0,8 - 1,1
30 - 35 1,1 - 1,5
35 - 40 1,5 - 2,0
40 - 45 2,0 - 2,7

Borlochpläne
D = 80% der Höhe
S = Bohrlochdurchmesser x Multiplikator (siehe Text)
D = Borlochtiefe (mindestens 300 mm)
MatthiasM
Foren-Profi
Beiträge: 720
Registriert: So. 01. Aug 04 0:00
Name: Matthias Mansfeld

Re: Sprengmörtel

Beitrag von MatthiasM »

Es gibt auch noch Betonamit, Bau-Haag GmbH Betonamit-Vertrieb, D-75181 Pforzheim bzw. Hersteller in Liechtenstein Kubatec AG.
Schaut so aus, als ob es damit mindestens drei verschiedene Anbieter von dem Zeug gibt. HöFos nehmen's gerne, um Engstellen um die entscheidenden cm zu entschärfen, damit man überhaupt durchkommt.
Für die gleiche Anwendung mit etwas weniger wumms, aber geht schneller: Treibkeilgarnituren. Höhlenrettung kann nicht aufs Abbinden vom Sprengmörtel warten.
Nightmare

Re: Sprengmörtel

Beitrag von Nightmare »

Ich hatte mal das hier

http://www.marbos.de/DE/723/BetonGestei ... merung.php

um große Granitsteine auf ein handliches Maß zum Einbau in eine Mauer zu bringen. Die Temperaturbereiche sollte man unbedingt beachten.

Preis: ca. 4 € /kg netto über Baustoffhändler

Glück auf!

Maja
Benutzeravatar
René_M
Foren-User
Beiträge: 237
Registriert: Mi. 03. Jan 07 10:06
Wohnort: Leipzig

Re: Sprengmörtel

Beitrag von René_M »

Ja genau von dem Katrock der Firma Marbos habe ich vor Jahren mal was auf einer Baustoffmesse gehört. naja 4€ das kg ist ja auch nicht ohne denn ein paar kilo sind da schnell zusammen. Für mich stellt sich momentan eher das Problem geneigte bis senkrechte Löcher in den Stoß zu bohren. Daran dürfte der Einsatz wohl scheitern. Auch der Einwand mit der Klüftigkeit des Gesteins ist nicht von der Hand zu weisen. So bleib ich wohl beim Preßlufthammer und geh nächsten Sa. weiter spechten.
Reizen würd es mich dennoch denn: Versuch macht klug!!!

Vielen Dank für eure Anregungen
Glück auf René
MatthiasM
Foren-Profi
Beiträge: 720
Registriert: So. 01. Aug 04 0:00
Name: Matthias Mansfeld

Re: Sprengmörtel

Beitrag von MatthiasM »

Inwieweit ein Problem, Löcher in den Stoß zu bohren? Hmm, welche Abbauleistung (Tonne/Tag) wünscht Du zu erzielen? Unter HöFos für "nachreißen" im Sinne von "Engstellen den Toleranzen der eigenen Wampen für leichte Preßpassung anpassen" (mehr muß es nicht sein - macht Arbeit....) tut's für den Zweck die gute alte Hilti oder sinngemäß alles gleichwertige, was statt der auf der Baustelle empfohlenen 40mm-Bohrungen wenigstens eine Reihe 20er zustandebringt. Dann gibt es diesen Quellzement (schreib lieber nicht "Spreng", wer weiß, welche Geheimdienste hier mitlesen :hähä: und in Guantanamo gibt's kein Internetcafe fürs GAG-Forum) teilweise (zumindest beim Bentonamit) in zwei Versionen, eine zum einigermaßen flüssig anrühren (R) und eine als knetbare Masse, die man dann als Wurst auch in waagrechte oder Überkopf-Bohrungen reinstopfen und kann.

Als Alternative ggf. auch an die ebenfalls bei Höfos bewährten Treibkeilgarnituren denken (z.B. Baukreis), das geht zumindest für kleine Arbeiten schneller und arbeitet gerichtet; mit einem Dutzend davon und einem fetten Fäustel geht da auch einiges.

Gut Rummmms
bzw. Glück Auf
Matthias
Benutzeravatar
MichaP
User
Beiträge: 4786
Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
Name: Michael Pfefferkorn-Ungnad
Kontaktdaten:

Re: Sprengmörtel

Beitrag von MichaP »

die treibkeilgarnituren sind absolut top! damit kann man richtig was bewegen. muss gar nicht großen sein, wir haben welche für 40mm löcher, die sind viel zu groß. deutlich kleiner hätte gereicht.
Glück auf!

Michael
______________________________________
Benutzeravatar
René_M
Foren-User
Beiträge: 237
Registriert: Mi. 03. Jan 07 10:06
Wohnort: Leipzig

Re: Sprengmörtel

Beitrag von René_M »

Hallo!

Naja mit Guantanamo kannste rechthaben und keinen I-net Anschluß und Kein GAG Forum- scheußlicher Gedanke!!!!
Das Problem mit den Löcher bohren erübrigt sich mit der Anwendung der Knetmasse, ich war von der flüssigen Form ausgegangen und da geneigte Löscher an bestimmten Stellen zu bohren ist halt schwierig. Die Knetmasse scheint die Lösung zu sein. Die werd ich sicherlich mal austesten.
Der gute alte Drucklufthammer ist momentan das Maß der Dinge. Mir geht es in erster Linie nicht darum die Abbauleistung zu erhöhen, nur halt etwas die Arbeit erleichtern. Ich bin momentan regelmäßig damit beschäftigt im Randbereich der üblichen Führungstour ein paar Engstellen "besucherfreundlicher" zugestalten d.h. Firste von spitzen herausragenden Ecken befreien und an einem Steigort die Sohle tieferlegen bzw. anpassen und an zwei Gittertüren am Übergang Stoß/Firste zuerweitern damit diese weit genug zu öffnen sind, alles um die Führungstour zu vergrößern. Die Arbeiten sind örtlich gesehen recht klein ist halt hier und da mal ein halber bis 1 cbm zu entfernen. Bei uns wechselt der Gneis zwischen total brüchig und absolut fest innerhalb von Zentimetern. Meistens ist das Hangende einer lettigen Störung brüchig und das Liegende fest. Zwei Meisel am Tag zu verbrauen ist normal, die Abbauleistung rund 1cbm in 6 Stunden.
Glück auf René
MatthiasM
Foren-Profi
Beiträge: 720
Registriert: So. 01. Aug 04 0:00
Name: Matthias Mansfeld

Re: Sprengmörtel

Beitrag von MatthiasM »

Nur zum Verständnis, auch für die Knete brauchst Du Löcher - bitte keine falsche Assoziation mit Plastikspr*ngstoff. Der einzige Unterschied zur "Flüssigpampe" zum gießen ist, Du kannst in geneigten oder auch Überkopfbohrungen arbeiten, wo die Gießpampe nicht reinzubekommen wäre (und ja, das ist mit Nachstopfen sogar wieder richtiges Spr*ngstoff-feeling :evil: ). Hilti oder größeres bleibt Dir nicht erspart. Das Zeug braucht wie klassischer Wumms auf jeden Fall das Loch, damit es den Druck in den Fels bekommt und nicht rausfliegt oder abplatzt. Spr*ngstoff "light/Zeitlupe".
Immerhin hast Du Preßluft und/oder Strom. Das erleichtert einiges. Unsereins als HöFo hat zumeist keins von beiden, nur, was er an Akkus bezahlen und mitschleppen kann.
Benutzeravatar
René_M
Foren-User
Beiträge: 237
Registriert: Mi. 03. Jan 07 10:06
Wohnort: Leipzig

Re: Sprengmörtel

Beitrag von René_M »

hab ich schon so verstanden, die Löscher an sich zu bohren ist nicht das Problem da können wir mit Preßlufthammmer und el.Bohrhammer. Ich habe gestern mal eine Anfrage zu dem Betonamit losgeschickt. Mal sehen was das kostet. Über Erfahrungen damit berichte ich dann gern!
Glück auf René
Thomas_Witzke
Foren-Profi
Beiträge: 353
Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
Wohnort: Halle
Kontaktdaten:

Re: Sprengmörtel

Beitrag von Thomas_Witzke »

Wenn man günstig rankommt, kann man auch reinen Branntkalk nehmen. Der ist sowieso Hauptbestandteil von dem Katrock von Marbos (ca. 85 %, der Rest ist Füllmasse um die Handhabung einfacher zu machen). Das Material treibt in zwei Stufen. Die erste geht recht schnell durch die Umwandlung von CaO in Ca(OH)2 durch Volumenvergrößerung. Die zweite Stufe dauert länger (mehrere Wochen bis Monate) durch Reaktion zu CaCO3, nochmal unter Volumenvergrößerung. Wenn man also Zeit hat, kann man es ruhig durchreagieren lassen.

Glück Auf
Thomas
Nightmare

Re: Sprengmörtel

Beitrag von Nightmare »

Der ist sowieso Hauptbestandteil von dem Katrock von Marbos (ca. 85 %, der Rest ist Füllmasse um die Handhabung einfacher zu machen).
In vielen Quellmörteln ist auch noch Magnesiumoxid, um die Wirkung zu verbessern.

Glück auf!

Maja
Benutzeravatar
René_M
Foren-User
Beiträge: 237
Registriert: Mi. 03. Jan 07 10:06
Wohnort: Leipzig

Re: Sprengmörtel

Beitrag von René_M »

Als Resümee folgender Text:

Wir haben hier in der Grube Gneis anstehen mal mehr mal weniger Glimmerreich. Die Erzgänge streichen grob N/S Das Gebirge ist sehr stark zuklüftet(Klüfte ebenfalls N/S) Das Einfallen der Gänge und Klüften ist ziemlich unterschiedlich und wechselt sehr schnell, was immer zu beobachten ist das Liegendgestein ist ziemlich kompakt, das Hangende ist bröslig ruschlig je weiter man an eine Störung heran kommt. Unser Vorhaben war nun in einem Querschlag(h= 1,3m;b=1m, halbrundes Profil) die Firste auf ca. 4m nachzureißen der abzutragende Höhenunterschied ging von ca. 20cm bis zu 50cm wobei 3m länge im Hangenden der Rest im Liegenden der Störung lagen. Das Nachreißen im Hangenden habe ich bequem an einem Tag geschafft, am Liegenden habe ich 2 Tage rumgemeiselt ohne das etwas größeres sich getan hat. Daher der Einsatz des Sprengmörtels . Ich habe mich für das Betonamit entschieden und erstmal 5kg bestellt: 1kg ca 8€ + MwST.+ Versand + Nachnahme. Ist also schon recht teuer, kann man viele Preßlufthammermeisel schärfen lassen. Durc die Vorarbeit hing der "dickste" Brocken nur noch im Übergang Stoß/Firste und somit auf zwei Seiten frei. Ich habe dann mit unserem Preßluftbohrgezähe 5 Löcher d 35mm länge bis 50cm gebohrt, anschließend nach Anleitung getrocknet und gereinigt. Wir haben dann von der freien Seite aus insgesamt 2,5kg eingebracht, die abzustoßende Stärke betrug zwischen 15 und 40cm. Aufgrund folgendem chronischen Zeitmangel konnte der Mörtel 3 Wochen durchreagieren. Nach 3 Tagen begannen sich erste kleine Risse entlang vorhandener Spalten zu bilden. Dies war aber auch das einzigste optische Ergebniss. Heruntergefallen ist nichts. Ich muss aber auch eingestehen das wohl 3 Bohrlöcher die näher am Stoß waren nicht ganz optimal platziert bzw. die Richtung nicht optimal waren. Über das Ergebniss war ich doch etwas enttäuscht, ich hatte mir mehr versprochen. Ich habe dann halt wieder auf die herkömmliche Methode mit Preßlufthammer zurück gegriffen, wobei ich das Gefühl hatte das sich das Gestein wenigstens etwas aufgelockert hatte da die Arbeiten dann doch recht zügig beendet werden konnten.
Fazit: in weichern Gesteinen mag das vielleicht klappen aber hier im Gneis hat der Mörtel versagt. Da hilft nur der große Rums!!!!!! :) :) :)
P.S.: Leider habe ich keine Fotos auf denen die Situation ersichtlich ist.
Glück auf René
Matthias

Re: Sprengmörtel

Beitrag von Matthias »

Glück auf!

Hier in Bad Lauterberg verwenden wir zum Auffahren einer neuen Rampe im Besucherbergwerk Scholmzeche schon seit langem mit Erfolg BETONAMIT.

In der Regel besetzen wir die Bohrlöcher am Freitag Mittag, sodass das BETONAMIT dann über das Wochenende wirken kann. Allerdings muss man nach dem Anmischen des BETONAMITs auch alles verwenden, da es sich dann logischerweise nicht mehr lagern lässt.

Matthias
Benutzeravatar
René_M
Foren-User
Beiträge: 237
Registriert: Mi. 03. Jan 07 10:06
Wohnort: Leipzig

Re: Sprengmörtel

Beitrag von René_M »

Hallo Mattias,

jetzt würde mich mal interessieren mit was für Gestein Ihr das Betonamit anwendet????
Glück auf René
Matthias

Re: Sprengmörtel

Beitrag von Matthias »

Hallo René,

die besagte Rampe befindet sich im Feld des Tiefen Aufrichtigkeiter Stollens, dem alten Wasserlösungsstollen der eigentlichen Grube Aufrichtigkeit.

Die Grube Aufrichtigkeit baute auf dem Kupferrose - Aufrichtigkeiter Gangzug. Das Nebengestein dieses Ganges besteht aus unterkarbonischen und oberdevonischen Grauwacken, devonischen Ton- und Kieselschiefer sowie feinkörnige, dunkle Kalksteine.

Glück auf

Matthias
Benutzeravatar
Marcel Normann
Foren-Profi
Beiträge: 747
Registriert: So. 12. Jun 05 17:06
Wohnort: Gummersbach
Kontaktdaten:

Re: Sprengmörtel

Beitrag von Marcel Normann »

Könnte man mit dem Zeug auch schwierig zu erreichende Löser an der Wand beräumen? Oder reicht dann die Druckkraft mangels Bohrung nicht? Andere Ideen für diesen Einsatzzweck?
Mein Haushaltstipp: Fettflecken halten sich wesentlich länger, wenn man sie hin und wieder mit etwas Butter einreibt.
Benutzeravatar
René_M
Foren-User
Beiträge: 237
Registriert: Mi. 03. Jan 07 10:06
Wohnort: Leipzig

Re: Sprengmörtel

Beitrag von René_M »

naja ich sag mal so, ohne nun die genaue Gegebenheiten zu kennen, laut Anleitung von dem Zeug braucht du schon Platz zwischen deinem Löser und dem restlichen Stoß. Bohrungen sollten um die 35mm sein, wenn du senkrechte Spalten hast die du leer räumen kannst geht es ja mit der flüssigen Variante, die sollte da eigentlich gut hineinlaufen. Ich mußte ja den Stopfmörtel nehmen. Oder eben die weiter oben angesprochen Keilgarnituren.
Glück auf René
pleuro

Re: Sprengmörtel

Beitrag von pleuro »

Hallo zusammen!

ich hab das Zeug auch noch nie im Einsatz gesehen - aber mal ein paar Regeln der Physik:

Der chemische Bumms entwickelt seine Energie aus der Umwandlung der festen Lademasse in ein um 500-1000 (!)fach vergrößertes Gasvolumen beim Zünden, hoch brisantes Material der Militärfraktion (oder Schneidladungen der Abbruchfirmen) geben einen Schockimpuls bis 8000 bar, der am besten in spröden Material wirkt, das übliche Kram im Bergbau hat bis 5000 bar, dafür hält die Druckspitze etwas länger an. Schwarzpulver ist mit max. 2000 bar etwas schlapp auf der Brust, hat aber eine "sanfte" schiebende Wirkung und wird deshalb in Natursteinbetrieben noch verwendet.
Die Quellmaterialien haben dagegen max. 500 bar, aber der Druck hält lange an, deshalb passiert überhaupt noch was.

So - jetzt kommt der entscheidende Punkt: Beim chemischen Bums - ist das Bohrloch nicht ganz dicht geladen oder entweicht ein Teil der Gase sofort nach Zündbeginn in Poren, Kluftflächen usw., fällt der Druck natürlich sofort ab (bzw. baut sich nicht so hoch auf). Hab ich 50 % Zusatzvolumen (z.B. 20 % Verlust durch geringe Ladedichte, 30 % Hohlräume neben dem Loch), ist mein Expansionsdruck dann ca. 3500 statt 5000 bar, reicht immer noch.

Jetzt das Quellzeug - das expandiert nur um 20-30 %! Wenn ich das Loch nicht akkurat vollgestopft habe oder nach dem kleinsten Anfangsriß Zusatzvolumen als Kluftfläche etc. entsteht, sind die 30 % schon verbraucht und es passiert rein gar nix mehr!!
Theoretisch wirkt das Quellzeugs also in harten spröden Materialien besser als in weichen Gesteinen. Die mechanische Leistung ist natürlich stark limitiert, Einbrüche "schießen" geht gar nicht und die Vorgabe sollte natürlich auch nicht zu groß sein.
Die Bohrlöcher trocknen ist Unsinn, das Zeugs wird ja eh naß eingefüllt, nur stehendes Wasser aus Sohllöchern muß raus, da für eine brauchbare Wirkung das Mischungsverhältnis mit Wasser genau eingestellt werden sollte.

Für Besucherbergwerke, die keine Logistikprobleme haben, aber die Ausgaben und den Papierkrieg für den Sprengmeister sparen wollen, gibt es noch eine weitere Alternative:
Hydraulische Spaltkeile, die deutlich kraftvollere Alternative zu händischen Treibkeilen.

Damit wurde in der Sweet Home Mine jahrelang Mineralienbergbau betrieben. Wer solche Geräte in Deutschland betreibt und evtl. verleiht, weiß ich nicht - vielleicht mal im Internet das Ausstellerverzeichnis der Stone Tec Messe in Nürnberg durchstöbern. Ich war vor 3 Jahren mal auf der Messe und habe eine beeindruckende Vorführung einer Diamantkettensäge !! gesehen, zum reinen "Abschnitzen" von Abraum ist diese Wundermaschine aber viel zu teuer.

Glückauf!
Antworten