Bild Fahrkunst

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Karlheinz_Rabas
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Beitrag von Karlheinz_Rabas »

Ab 1871, vor Beginn der Seilfahrt, war in Schacht 1 der Zeche Zollverein eine eintrümmige Fahrkunst eingebaut. Wir suchen ein Bild (Zeichnung oder Foto) einer solchen eintrümmigen Fahrkunst.
Weiß jemand, wo so eine Fahrkunst abgebildet ist?

Glückauf
Karlheinz Rabas
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Beitrag von alterbergbau.de »

alterbergbau.de

Beitrag von alterbergbau.de »

Karlheinz_Rabas
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Beitrag von Karlheinz_Rabas »

Hallo Oliver,

danke für die Hinweise. Ich kenne die Fahrkunst im Samsonschacht, aber die ist zweitrümmig. Wir suchen für eine Veröffentlichung eine Abbildung einer eintrümmigen Fahrkunst.

Gruß
Karlheinz Rabas
Thomas_Krassmann
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Beitrag von Thomas_Krassmann »

Die cornischen Fahrkünste waren alle eintrümmig. Habe in meinem Vortrag in Clausthal ein Bild davon gezeigt- werde mal schauen, das ich es hier reinstelle.

Glück Auf

Thomas
Thomas_Krassmann
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Beitrag von Thomas_Krassmann »

Anbei die gewünschte Zeichnung einer cornischen Fahrkunst, die das Prinzip einer eintrümigen Fahrkunst recht deutlich zeigt... ...?

...ähem. lade hier so selten Bilder hoch. Kann mir noch mal einer sagen, wie das hier geht ?

GA

Thomas
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Oberhutmann
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Beitrag von Oberhutmann »

Hallo,
suchst Du etwa sowas? http://www.minerlamps.com/Bergbau066.jpg oder
http://www.minerlamps.com/Bergbau068.jpg

An Thomas: den button Bild hochladen drücken - Computer durchsuchen lassen (max 100.000 Byge groß) - hochfahren.
"Wenn nun an und für sich das Loos des armen Bergmannes nicht zu beneiden ist, soll ihm wenigstens so viel Licht in der Grube gegeben werden, daß er seine Arbeit dabei gut verrichten kann." Bergingenieur G.A. Heinbach zu Steyersdorf im Banat 1868
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MichaP
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Beitrag von MichaP »

Christian: Beide Bilder zeigen leider keine Fahrkunst!
Glück auf!

Michael
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Thomas_Krassmann
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Beitrag von Thomas_Krassmann »

Bild


So, hier ist das versprochene Bild.

Vorhin habe ich dauernd das Fenster "Schnellantwort" bekommen und da gab es leider keine Möglichkeit zum Hochladen (oder ich hatte Tomaten auf den Augen)

Glück Auf

Thomas
Thomas_Krassmann
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Beitrag von Thomas_Krassmann »

Bild

Und hier gleich noch eine Auflistung der Fahrkünste im deutschen Steinkohlenbergbau inclusive Zollverein. Falls noch darüber hinaus gehende Daten bekannt sind, bitte mir zumailen

Glück Auf

Thomas
alterbergbau.de

Beitrag von alterbergbau.de »

wie funktioniert denn nun ne eintrümmige Fahrkunst? Bei der zweitrümmigen ist mir das klar, das Kunstkreuz der Stangenkunst schiebt immer eine Seite runter und die andere Seite wird hoch gezogen, aber wo ist das Gegenstueck (gewicht) bei einer Eintrümmigen Fahrkunst?
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Oberhutmann
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Beitrag von Oberhutmann »

Hallo, sorry hast natürlich recht. Ich war ganz auf "Cornish" eingeschossen und vergaß daß Fahrkunst gefragt war.
"Wenn nun an und für sich das Loos des armen Bergmannes nicht zu beneiden ist, soll ihm wenigstens so viel Licht in der Grube gegeben werden, daß er seine Arbeit dabei gut verrichten kann." Bergingenieur G.A. Heinbach zu Steyersdorf im Banat 1868
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Reinhard_Geisler
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Beitrag von Reinhard_Geisler »

In der Tat fragt man sich, was so eine eintrümige FK soll...
es kann ja wohl kaum das gesamte Gewicht gehoben werden.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Gegenseite in einer
Pumpenkunst steckt; Sozusagen als Sparversion mit
Doppelnutzen, wenn man Platz/Material/Geld sparen will.
Karlheinz_Rabas
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Beitrag von Karlheinz_Rabas »

Hallo Thomas,

danke, genau so ein Bild habe ich gesucht.

Bitte korrigiere noch die Tabelle Ruhr-Revier. Die Zeche Zollverein, Schacht 1, liegt in Essen-Katernberg und nicht in Essen-Werden. Das ist genau das andere Ende von Essen. Werden liegt im Süden an der Ruhr, Katernberg im Norden und grenzt an Gelsenkirchen.

Viele Grüße
Karlheinz Rabas

Viele Grüße
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kapl
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Beitrag von kapl »

@Thomas: Hast du ZBHS 1861 als Kopie vorliegen?
Eine Kopie wäre interessant.
GA
Kapl
Thomas_Krassmann
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Beitrag von Thomas_Krassmann »

Im allgemeinen befinden sich bei einer eintrümmigen FK in regelmässigen Abständen Gegengewichte im Schacht installiert, so etwa alle 50 Höhenmeter, was natürlich einen erheblichen Aufwand in Sachen Holzkonstruktion und Raumgrösse erfordert. Auch mir ist schleierhaft, warum sich in Cornwall und im Ruhrgebiet diese wenig effektive Form der FK durchgesetzt hat.

GA

Thomas
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MichaP
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Beitrag von MichaP »

regelmäßige abstände machn schon sinn, wenn man mal an den verschleiß denkt und an die lager - die gleichmäßige lastverteilung hat auch einen gleichmäßigen verschleiß zur folge.
ABER: alles, egal ob pumpe oder gegengewicht (wie auch immer) ist höchst spekulativ. man sollte einfach mal eine kosntruktionszeichnung oder ein modell davon begutachten, dann ist man schlauer, alles andere ist im trüben fischen um eine faulen karpfen zu fangen.
ich glaube nicht das man da sinnlos energie verpulvert hat und ich glaube auch nicht das eine pumpe mit dran hing. es ging IMHO um platzersparniss.
man müsste mal die standfestigket des umgebnden gebirges betrachten, den aufwand der nötig war um schächte im großen querschnitt zu schaffen, die dinge die die schächte noch leisten sollten etc. etc... dann kann das alles ganz schnell sinn machen
Glück auf!

Michael
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Thomas_Krassmann
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Beitrag von Thomas_Krassmann »

Hier zwei Links zur Webseite der Laxey mine / Isle of Man mit der drottigen eintrümmigen Fahrkunst :

http://www2.iomtoday.co.uk/hosted/mines ... 20MINE.htm

Section of mine : zeigt ein Profil des Fahrkunstschachtes mit der Lage von zwei der drei Ausgleichsgewichte, das oberste befand sich nur wenig unter der Hängebank.

The machinery (anklicken) gibt nähere Infos zur FK und unten eine sehr schöne Animation einer eintrümmigen FK

GA

Thomas
Karlheinz_Rabas
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Beitrag von Karlheinz_Rabas »

Hallo Thomas,
danke für den Hinweis. Die Animation ist wirklich schön.

Um die Diskussion über den Antrieb und das Gegengewicht zu beenden: In der Zeitschrift "Der Berggeist", 2. Jahrgang, Nr 15, S. 177f. und Nr. 16, S. 188f. gibt es eine genaue Beschreibung der Antriebseinrichtung der Fahrkunst auf der Zeche Zollverein, Schacht 1.

an Karsten Plewnia.
Der Hinweis in der ZBHS 1861 ist nur 15 Zeilen lang. Er verweist ebenfalls auf die vorstehenden Ausführungen in der Zeitschrift "Der Berggeist". Eine Kopie kannst du gerne von mir bekommen.

Glückauf
Karlheinz Rabas
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Michael Kitzig (†)
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Beitrag von Michael Kitzig (†) »

hab noch mal nachgedacht...
fahrkünste hatten üblicherweise fangeinrichtungen, damit bei einem gestängebruch der schaden auf einen teilbereich begrenzzt wird.
wenn man die über die fangrollen laufenden ketten auf der anderen seite statt mit dem zweiten trum mit einem etwa gleich schweren gewicht belastet, hat die maschine nur noch die nutzlast zu bewegen:
Bild
natürlich erscheint es sinnvoll, im zweiten trum eine pumpenkunst zu bedienen; jedoch sieht man in den abbildungen nichts von dem dazu erforderlichen gestänge.
ga
michael
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Beitrag von Thomas_Krassmann »

Hallo Karl Heinz

kannst Du mir den Text des angegebenen Zitates bitte einmal als Kopie zukommen lassen ?


@ Michael : So eine Lösung wäre wohl in der Tat sinnvoll gewesen, aber offenbar wurde sie nicht realisiert





Danke und Glück Auf

Thomas
Karlheinz_Rabas
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Beitrag von Karlheinz_Rabas »

Hallo Thomas,
es sind mehrere Seiten. Gib mir doch bitte per Email deine Postanschrift,ich sende dir dann Kopien zu.

karlheinz.rabas@t-online.de

Gruß
Karlheinz
Gesenk
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Beitrag von Gesenk »

In der Berg- und hüttenmännischen Zeitung von 1852 gibt es auf Seite 548 eine Beschreibung einer eintrümmigen Fahrkunst auf der Fowey-Consolsgrube in Cornwall. Leider ohne Abbildung. Dort wird auch die Sache mit den Gegengewichten beschrieben.
Karlheinz_Rabas
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Beitrag von Karlheinz_Rabas »

Bei der Suche in der Literatur habe ich noch die nachfolgende Skizze des Antriebs der eintrümmigen Fahrkunst der Zeche Zollverein, Schacht 1, gefunden.
Bild
Trommen
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Beitrag von Trommen »

Hier gibt es die animierte (leider noch nicht ganz fertige) 2-trümmige Fahrkunst der Zeche Gewalt in Essen.

http://www.foerdergerueste.de/gewalt.1.swf


Gruß & Glückauf
Achim
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Beitrag von Björn »

[quote=Trommen](leider noch nicht ganz fertige)[/quote]
Sieht aber schon sehr gut aus!!!!
Ich kenne keine Animation im Netzt die so gelungen ist

Björn
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Beitrag von Trommen »

Ich habe die Animation von Gewalt jetzt bis auf das Pleuel und das Schubgestänge fertig gebastelt. Sogar zwei Bergleute und ein Maschinist sind eingebaut, der eine Bergmann fährt aber leider nur stupide auf und ab. Aber das werde ich auch noch verbessern...

http://www.foerdergerueste.de/gewalt.1.swf

Gruß & Glückauf
Achim
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Beitrag von Trommen »

Hab' da aber noch eine Problem in meiner Animation. Vielleicht kann ja jemand helfen. Gehört zwar eigentlich nicht hier rein(da 2-trümmig), aber einen neuen thread wollte ich nicht aufmachen.

Problem:
Sind die Standplatten der Befahrung eigentlich immer quadratisch (4-eckig) gewesen? Ich kann mir das kaum vorstellen. Oder musste der Befahrende jeweils auf einer Bühne absteigen und nicht wie von mir gedacht "umspringen". Die Standfläche scheint mir zu klein zu sein und beim Gegenlauf sind böse Quetschungen vorprogrammiert!!???

Aus meiner vorliegenden Zeichnung (Seitenansicht) werde ich da nicht schlau...??

Ansonsten kann ich mir wegen der recht beengten Bauweise auch folgendes Profil der Standplatten vorstellen.

Bild

Hat jemand eine Idee?

Gruß & Glückauf
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micha2
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Beitrag von micha2 »

Bei zweitrümmigen Fahrkünsten wird man wohl immer von einer rechteckigen "Standplatte" zur anderen wechseln. Das geht im Umkehrpunkt ja auch sehr gemächlich, selbst bei beengten Verhältnissen! Habe jedenfalls bisher immer nur die einfachen (rechteckigen) Standplatten gesehen. Und von umspringen :) kann hier wohl nicht die Rede sein...
Hier wird aber Thomas Krassmann als Spezialist wohl mehr wissen!

GA Micha2
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Björn
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Beitrag von Björn »

Wie sieht deine Vorlage denn aus?

Ich kenne das auch nur mit rechtekigen Platten.
Und das die Platten "zwischen" den Gestängen laufen habe ich auch noch nicht gesehen
(ich kenne aber auch nur einige der alten Harzer Fehrünste)
Bild
Fahrkust im Samson

Björn
Zuletzt geändert von Björn am Mo. 14. Feb 05 22:41, insgesamt 1-mal geändert.
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