Mansfelder Schlotten

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Askja
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Re: Mansfelder Schlotten

Beitrag von Askja »

Hallo Wassermann,

danke für das Foto - es trägt zur Vorstellungskraft bei; ungefähr sowas hatte ich erwartet. Eben wie in vielen anderen derartigen Objekte auch.
Ich wußte eben nur nicht bzw. konnte mir es schlecht vorstellen, daß man Schächte des Cu-Schieferbergbau ebenfalls versucht hat diesbezüglich zu nutzen. Aber Anhydrit bieten sich an ....
Und ja, die Rüstungsindustrie ist ein gänzlich anderes geschichtliches Thema. Irgentwie stolpert man aber auch darüber.

zu Deinem Hinweis:
Wassermann hat geschrieben: PS: Vertrau bitte nicht so sehr dem Dr. Jankowski. Der hat ein riesiges Grundlagenwerk zusammengetragen. Aber bei der Fülle an Informationen auch etliche Ungenauigkeiten und Verwechslungen fabriziert. Allerdings gibt es bis heute kaum etwas Besseres, sieht man mal von den jüngeren Fachbeiträgen ab. Allerdings betreffen die immer nur Spezialthemen, so wie wir uns ja auch hauptsächlich mit Wimmelburg, Eisleben und den Schlotten beschäftigen. Dabei mussten wir uns jedoch angewöhnen, kaum bei Jankowski zu zitieren. Leider
Nein mach ich nicht, die von ihm herausgegebene Schriftenreihe (die kleinen Hefte) sind/waren aber etwas, was dem "nicht im Bergamt recherchierende" zur Verfügung stand/steht. Und die von Dir genannte CD im jüngst veröffentlichten Buch ist zahlenmäßig hinsichtlich der Schächte+Stollen umfänglicher als meine vorrätigen Heftchen. Allerdings hatte ich auch den Eindruck, daß auf der CD manchmal was anderen steht als in der Papierform. Die Muße für einen genaueren Vergleich hatte ich jedoch noch nicht - also den letzten Satz bitte nicht so genau nehmen.

Schönen Sonntag
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Re: Mansfelder Schlotten

Beitrag von Mops »

Hallo Askja,
zu den Helbraer Schlotten schau einfach mal hier nach:

http://www.kalkschlotten.de/deutsch/helbraer-schlotten/

Das sind aktuell die zweitgrößten Gipshöhlen in Deutschland...

Schönen Sonntag!
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Re: Mansfelder Schlotten

Beitrag von Askja »

Hallo Schlottenmops,

danke für den Link, er war mir bekannt und von daher stammte auch meine Frage - diese hast Du damit beantwortet.

Gibt es dazu eigentlich noch weitere Erkenntnisse? Ich meine Erkundungsstand, Gesamtbild, neuere Pläne etc. ? Oder muß sich alles auf die Auswertung historischer Unterlagen beziehen?

GA
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Re: Mansfelder Schlotten

Beitrag von Mops »

Hallo Askja,
an einer zusammenfassenden Veröffentlichung schreiben wir gerade; die wird dieses Jahr noch erscheinen... Eine Kurzfassung ist im Tagungsband zum IMW 2016 erschienen.
Bis auf ein paar mündliche (und spärliche) Berichte von älteren Kameraden stützen wir aus auf Achivrecherchen.
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Re: Mansfelder Schlotten

Beitrag von Mops »

@askja "Allerdings hatte ich auch den Eindruck, daß auf der CD manchmal was anderen steht als in der Papierform."

Das stimmt genau. Die genannte CD im stützt sich auf das Manuskript von 1979, hingegen hat G. Jankowski in seinen späteren "kleinen" Druckschriften (allesamt leider graue Literatur) einige seiner Irrtümer stillschweigend berichtigt (z.B. dass der Glückaufer Stollen in den Wimmelburger Schlotten ansetzt). Diese Überarbeitungen sind aber nicht in die Ausgabe auf CD eingeflossen. Ich vertrete folgende Auffassung. Die Publikation des Manuskriptes ist insgesamt zwar als verdienstvoll anzusehen, aber leider mangelt es an kritschen und dringend nötigen Kommentaren. Damit besteht leider die Gefahr, dass sich einige der Irrtümer von Jankowski (1979) in der Literatur auch weiterhin verfestigen.
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Re: Mansfelder Schlotten

Beitrag von Mops »

Aktuelles zum Thema vom 16. Mai 2017 hier im Forum:

viewtopic.php?f=1&t=7825&p=117355#p117355
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Re: Mansfelder Schlotten

Beitrag von Mops »

Inzwischen hat sich auch einer der namhaften Geologen des ehemaligen Mansfeld-Kombinates, Herr Martin Spilker, in der Mitteldeutschen Zeitung (Lokalausgaben Eisleben und Hettstedt vom 23. Mai 2017) zu Wort gemeldet. Er beklagt die beabsichtigte Verwahrung der beiden Schächte T und W in Wimmelburg als eine unglückliche Entscheidung der LMBV (ex GVV), der aus mehreren Gründen zu widersprechen wäre. Spilker spricht sich dafür aus, die Wimmelburger Schlotten für Forschung und Lehre dauerhaft befahrbar zu halten und weist ferner darauf hin, dass sich nur durch ein Monitoring unter Tage (!) die Bergbaufolgen im Gipskarst für die Belange der öffentlichen Sicherheit hinreichend genau abschätzen lassen.
Zuletzt geändert von Mops am Mi. 05. Jul 17 0:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mansfelder Schlotten

Beitrag von fotograf (†) »

Sinngemäß äußerte sich Herr Martin Spilker zur Verwahrung der Schächte T und W in Wimmelburg folgendermaßen:

„In letzter Zeit ist immer öfter und immer deutlicher zu hören, dass die Eigentümerin des W-Schachtes und des dazugehörenden T-Schachtes in Wimmelburg, die LMBV (Lausitzer- und Mitteldeutsche Bergbau Verwaltungsgesellschaft mbH in Senftenberg), den W-Schacht schließen und verwahren will. Dem kann man auf keinen Fall zustimmen, denn: der W-Schacht und auch der T-Schacht stammen aus der Bergbauphase des frühen 19. Jahrhunderts. Schon allein das wäre ein Grund sie zu erhalten, zumal es sonst in der Mansfelder Mulde um Eisleben und Hettstedt kaum noch Möglichkeiten gibt, den historischen Bergbau im Original zu sehen.
Die beiden Schächte stellen seit nun über 200 Jahren den Zugang zum Phänomen der schon im 18. Jahrhundert bekannten Wimmelburger Schlotten her. Sie entstanden durch Auflösung des Gesteins, das über dem Kupferschiefer liegt und stellen die größten Karsthohlräume der Mansfelder Mulde dar. Sie liegen in etwa 50 bis 100 Meter Tiefe unter dem Westteil der Ortschaft Wimmelburg und reichen im Bereich des V-Schachtes bis südlich der Bundesstraße B 80. Ihre wahre Ausdehnung ist nur näherungsweise bekannt, denn man kennt im Ortsbild von Wimmelburg außerhalb der heute bekannten Lage der Hohlräume zahlreiche alte Erdfälle, die auf den Verbruch ehemaliger Schlottenräume zurückgehen. Auch in den Schlotten selbst gibt es Hinweise für eine Verbindung zur Tagesoberfläche, z. B. durch Gerölleintrag oder Wasserzutritte. Das weist darauf hin, dass der Vorgang der Gesteinsauflösung, die Verkarstung, nicht stillsteht.
Ohne die Pferde scheu machen zu wollen, muss man feststellen, dass die Karsthohlräume im Bereich der Ortschaft Wimmelburg heute zwar standsicher erscheinen, aber langfristig immer wieder Überraschungen in Form von Geländeveränderungen an der Tagesoberfläche möglich sind. Daraus ergibt sich zwangsläufig, und das ist ein sehr wichtiger Grund, die Notwendigkeit, diesen Höhlenkomplex nicht nur von der Tagesoberfläche her unter Kontrolle zu halten, sondern auch die Möglichkeit zu erhalten, die Hohlräume direkt zu beobachten. Dann hätte man auch die Möglichkeit, sie für Forschungszwecke oder einen beschränkten Besucherverkehr gelegentlich oder regelmäßig zu befahren.
Streit wird es geben wegen der Trägerschaft für ein solches Unterfangen. Aber leichtfertig vom Tisch wischen sollte man es nicht. Auf alle Fälle sollten aber alle Heimatfreunde, voran die Heimat- und die bergmännischen Traditionsvereine, auch im Interesse der öffentlichen Sicherheit für diese Möglichkeit kämpfen.“
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Re: Mansfelder Schlotten

Beitrag von Mops »

Was dabei noch offen bleibt, sind die Konsequenzen der möglicherweise erst in Jahrzehnten, aber irgendwann sicher ausbleibenden Wasserzuflüsse aus dem Froschmühlenstollen (und auch aus dem Glückaufer Stollen), die definitiv den weiteren Bestand des Süßen Sees beeinträchtigen würden.
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Re: Mansfelder Schlotten

Beitrag von Mannl »

Hier ein Link zur "sächsischen Sichtweise" über den Erhalt von Wasserlösestolln.
Auch in Bezug auf unsere Diskussion am Samstag in Wettelrode.

"Sicherung und Ausbau von Entwässerungssystemen in Bergbaurevieren (ERFE-Vorhaben)"

http://www.bergbau.sachsen.de/8189.html

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fotograf (†)
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Re: Mansfelder Schlotten

Beitrag von fotograf (†) »

Danke für den Link, interessant. Hilft uns in der Sache vielleicht ein bischen weiter bei den entsprechenden Stellen.
Vorallem auch in der Vorbereitung für unseren Termin demnächst beim LAGB in Halle.
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Jürgen

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Re: Mansfelder Schlotten

Beitrag von Mops »

Dem Dank an Mannl schließe ich mich gerne an!

Nicht verstehen kann ich, weshalb man die in Sachsen gesammelten Erfahrungen im Mansfelder Land nicht berücksichtigt, zumal der Bergbau hier in einem Karstgebiet umging (was mit zusätzlichen Georisiken verbunden ist). Vernüftig wäre, sowohl das System Froschmühlenstollen / Glückaufer Stollen / Erdeborner Stollen, als auch den Tiefen Mansfelder Schlüsselstollen (in seiner gesamten Erstreckung), den Zabenstedter Stollen usw. als untertägige Entwässerungssysteme dauerhaft zu erhalten. In diese Richtung gedacht kann eine Verwahrung der beiden Schächte T und W in Wimmelburg wohl kaum zielführend sein.
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Re: Mansfelder Schlotten

Beitrag von Mops »

Der Stand vom 16. Mai 2017 ist hier nachzulesen (von mir leider erst heute im Netz gefunden):

https://www.lmbv.de/index.php/Nachricht ... otten.html

:?
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Re: Mansfelder Schlotten

Beitrag von Mannl »

Das ist das Ergebnis "der Übertragung von Aufgaben an die private Wirtschaft" durch die Politik.
Es ist kein Gewinn erzielbar.
Eine Lösung wäre eine Übernahme durch die "Gesellschaft" - "gesellschaftliches Interesse"
- keine Gewinnerwartung/Zubußgeschäft ?
- liegt dies vor ? Wie groß ist es ? Ist es finanzierbar ? gibt es eine ausreichende "Lobby"
Einzigartigkeit, wissenschaftlich Wertvoll, Nutzbarkeit durch die Gesellschaft (Tourismus), Folgeerscheinungen (Kontrolle der weiteren Entwicklung/ Verbruch u.ä.)

Mal so als Gedankensplitter ... :gruebel:
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Re: Mansfelder Schlotten

Beitrag von Mops »

Das stimmt so in etwa...

Zu allererst muss es aber eine Bestandsaufnahme erfolgen, und die Befunde müssen dokumentiert werden. An genau dieser Stelle hakt es bislang.

Wie es den Anschein hat, kommt jetzt aber doch etwas Bewegung in die ganze Sache. (1) Die zuständige Gemeinde Mansfelder Grund hat zusammen mit örtlichen Vereinen von der LMBV um eine Auskunft zu der geplanten Verwahrung der beiden Schächte T und W in Wimmelburg gebeten. Nach längerem Zögern gab es dann auch ein erstes Gespräch... (2) Dem Vernehmen nach will sich nun das Landesamt für Archäologie und Denkmalpflege durch Befahrung vor Ort einen eigenen Eindruck verschaffen, weil das ganze Grubengebäude einschließlich der Wimmelburger Schlotten ja unter Denkmalschutz steht.
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Re: Mansfelder Schlotten

Beitrag von Mops »

Martin Spilker hat noch einmal nachgelegt, hier der Link:

http://www.vmbh-mansfelder-land.de/mitt ... 3-2017.pdf

Nicht zu vergessen ist dabei, dass er einer der führenden Geologen des vormaligen VE Mansfeld-Kombinates war...
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Re: Mansfelder Schlotten

Beitrag von Mops »

Wir haben unsere Internetseite zum Thema aktualisiert und zusätzliche Bilder eingefügt.
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Re: Mansfelder Schlotten

Beitrag von Mops »

Der Beitrag "Die Mansfelder Schlotten. Ein einzigartiges Phänomen des Bergbaus auf Kupferschiefer." von Michael K. Brust, Andreas Elste, Jürgen Graf & Thomas Wäsche ist als Auszug aus dem Tagungsband zum 19. Internationalen Bergbau- & Montanhistorik-Workshop 2016 jetzt online abrufbar. Hier der Link:

https://www.untertage.com/publikationen ... iefer.html

Dank an Jan Münch!
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Re: Mansfelder Schlotten

Beitrag von Mannl »

Vielen Dank für die umfangreiche Dokumentation. :top: :top: :top:
Schön, dass meine Arbeit nun doch noch einen guten Zweck erfüllt.
(Wärt ihr/ich nicht in Freiberg gewesen, hätten wir uns wahrscheinlich nie getroffen :gruebel: )
Ein herzliches Glück Auf aus dem Erzgebirge ! an alle … :meister:
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Re: Mansfelder Schlotten

Beitrag von axel »

Eine neue umfangreiche Publikation ist erschienen:

Die Mansfelder Schlotten, Karst und Höhle 2018 - 2021, Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher,
München 2021 (464 Seiten)

https://www.vdhk.de/publikationen/karst-und-hoehle

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Axel
„Die Stadt Freyberg ist unter allen Meißnischen Städten wohl die größte,
und vor andern berufen, wegen der gesunden Lufft des Bergwercks…“
J.J.Winckler 1702
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Re: Mansfelder Schlotten

Beitrag von Mops »

Hier der Klappentext dazu, Zitat aus der VdHK-Webeite:

"In der Geschichte der Höhlen- und Karstforschung in Deutschland gibt es wohl kaum ein weiteres Beispiel dafür, dass ein ganz bestimmter Typ von Höhlen, wie hier die Mansfelder Schlotten, über rund 500 Jahre der breiten Öffentlichkeit beinahe gänzlich verborgen geblieben ist.
Seit dem 16. Jh. finden sich zunächst nur in Bergakten, später dann aber auch in Grubenrissen zahlreiche Hinweise, die bis heute noch nicht vollständig ausgewertet worden sind. Dann veröffentlichte Johann Carl Freiesleben (1774 - 1846) eine berühmte Arbeit, die nicht nur die Schlotten und Erdfälle im Mansfeldischen beschreibt, sondern auch als eine der ersten wissenschaftlichen Veröffentlichungen zum Gipskarst überhaupt anzusehen ist. Das Thema blieb dadurch für einige Jahrzehnte in der Literatur präsent.
Zuerst in den 1890er Jahren ereigneten sich dann im Bergbau mehrere katastrophale Wassereinbrüche, die auch mit erheblichen Folgen auch für die örtliche Bevölkerung verbunden waren. Die Gebäudeschäden durch Untergrundsenkung haben u.a. in Eisleben dazu geführt, dass ganze Quartiere mit Wohnbebauung abgerissen werden mussten, es gab in den anliegenden Kommunen handfeste Probleme der Trinkwasserversorgung und nicht zuletzt wird das Gebiet des ehemaligen Salzigen Sees heute noch als eine „Ewigkeitslast“ des Bergbaus trocken gehalten. Die bergbauliche Literatur dazu ist sehr umfänglich und die einschlägigen Akten in den Staatsarchiven sind längst noch nicht alle ausgewertet worden. Immerhin war seitdem erkannt worden, dass sich der Bergbau auf Kupferschiefer mit geogenen Bedingungen auseinandersetzen muss, die heute als „Karst“ bezeichnet werden. Die Schlotten selbst standen dabei eher am Rande des Interesses der Bergleute und Geologen. Erst Friedrich Stolberg und Walter Biese haben sich dann im 20. Jh. wieder damit befasst und höhlenkundliche Arbeiten vorgelegt.
Um 1975 häuften sich im Zusammenhang mit der Stilllegung und Flutung großer Teile des Grubenreviers in der Mansfelder Mulde die Untergrundsenkungen und es traten mehrere Großerdfälle auf. Das gab die Veranlassung dazu, Studenten der Bergakademie Freiberg und ehrenamtlich tätige Höhlenforscher in die Forschung zu den Ursachen einzubeziehen. Nachfolgend sind die Forschungen in den Wimmelburger Schlotten damals abgebrochen und nicht umfänglich publiziert worden. Das holt der vorliegende Band nach. Es zeigt sich, dass solche Forschungslücken nicht allein mit den klassischen Arbeitsmethoden der Speläologie zu beseitigen sind. Es bedarf dazu vielmehr einer querschnittsorientierten Forschung, die sich auf die Auswertung von historischen Quellen stützt (u.a. von Schriftgut und Grubenrissen). Dafür bietet dieser Band eine wichtige Grundlage für weitere Forschungen."

https://www.vdhk.de/publikationen/karst-und-hoehle
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Re: Mansfelder Schlotten

Beitrag von Mops »

Und hier noch das Inhaltsverzeichnis:

Die Mansfelder Schlotten – eine Einführung. Von Sven Bauer, Manfred Kupetz, Michael K. Brust und Friedhart Knolle; S. 9-24

Bergbau im Karst. Die Wasserwirtschaft des Mansfelder Kupferschieferbergbaus. Von Martin Spilker; S. 25-40

Die Wimmelburger Karstlandschaft. Von Manfred Kupetz, Konrad Schuberth, Ivo Rappsilber und Ulrich Herold; S. 41-66

Die Wimmelburger Schlotten – eine Höhlenbeschreibung und Interpretation ihrer Entstehung. Von Manfred Kupetz; S. 67-132

Bergbauliche Anschlüsse der Wimmelburger Schlotten, ihre Entdeckungs- und bergbauliche Nutzungsgeschichte. Ein Abriss. Von Manfred Kupetz, Thomas Wäsche und Jürgen Graf †; S. 133-169

Größerflächige Aufschlüsse in sedimentären, diagenetischen und tektonischen Gefügen von Anhydritgesteinen. Ein wesentliches Merkmal der Wimmelburger Schlotten als Geotop. Von Manfred Kupetz und Jürgen Graf †, S. 157-169

Die Inschriften in den Wimmelburger Schlotten. Ein einzigartiges Höhlenbuch. Von Silvio Brandt; S. 170-222

Die seismologische Überwachungsstation WIMM im W-Schacht, Wimmelburg. Von Ivo Rappsilber; S. 223-227

Bergbaulich induzierter Salzkarst. Die Schlotten vom Ottoschächter Typ im Grubengebäude des Otto-Brosowski-Schachts (ehem. Paul-Schacht). Von Manfred Kupetz; S. 228-241

Paul Kleemanns Bericht über eine Schlottenbefahrung am Otto-Brosowski-Schacht (ehem. Paul-Schacht) sowie Anmerkungen zu den Schlottengipsen. Von Michael K. Brust und Jochen Berg; S. 242-250

Zum Alter der Verkarstung, Eine historische geologische Kartierung prä-weichselzeitlicher Sulfatkarst-Sedimente der Mansfelder Mulde. Von Manfred Kupetz und Michael K. Brust; S. 251-267

Zur Bergbaugeschichte des Schafbreiter Reviers und der Wimmelburger Schlotten. Von Thomas Wäsche, Michael K. Brust, Andreas Elste und Jürgen Graf †; S. 268-288

Die Wasserversorgung der Stadt Eisleben im Spannungsfeld von Sulfatkarst und Kupferschieferbergbau. Von Thomas Wäsche; S. 289-306

Hydrogeologische Auswirkungen des Bergbaus auf Eisleben und die Siedlungen des Mansfelder Seegebiets. Von Andreas Elste und Stefanie Elste; S. 307-330

Über die Erzvorkommen in den Helbraer Schlotten. Von Kurt-Johannes Heider; S. 331-346

Ein neuer Riss der Segen-Gottes-Schlotte. Von Michael K. Brust, Henning Harzer und Dieter Weiß; S. 347-358

Elisabethschächter und Segen-Gottes-Schlotte. Zur Geologie und Speläogenese zweier typischer Anhydrithöhlen im Südharz, Sachsen-Anhalt. Von Sven Bauer und Michael K. Brust; S. 359-384

Das Geotopinventar der Elisabethschächter und der Segen-Gottes-Schlotte unter besonderer Berücksichtigung der Diagenesegefüge im Werra- und Sangerhäuser Anhydrit. Von Sven Bauer; S. 385-404

Zur Einordnung der Mansfelder Schlotten in den Höhlenkataster sowie in das Verzeichnis der größten Gipshöhlen Deutschlands. Von Michael K. Brust und Manfred Irmscher; S.405-422

Historische bildliche Darstellungen und aktuelle Fotodokumentation der Mansfelder Schlotten. Von Jürgen Graf †, Michael K. Brust, Andreas Elste und Thomas Wäsche; S. 423-446

Karstobjekte im Südharzer Bergbaurevier Unterhahn bei Uftrungen. Von Hartmut Simmert; S. 447-456

Jürgen Graf † (Nachruf); S. 457-460
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Re: Mansfelder Schlotten

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Inzwischen gab es auch eine offizielle Buchvorstellung; dank der freundlichen Unterstützung der Verwaltung des Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharz. Das Regionalfernsehen PUNKTum hat dabei einen kleinen Film gedreht und ihn freundlicherweise ins Netz gestellt. Ein besonder Dank sei dafür an Ute Becker gerichtet. Hier der Link:
https://www.youtube.com/watch?v=bC3rKYjE98I
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Re: Mansfelder Schlotten

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Schaut mal hier:

https://www.youtube.com/watch?v=q7wuj7-NWqY

...auch zum Thema Wasser im Röhrigschacht!
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