Lederfund
Lederfund
Hier ein wenig spektakulärer Fund, aber vielleicht hat ja jemand schon mal so was gesehen und kann es zuordnen.
Fund (siehe Bild): ovales Lederstück (ca. 10 x 8 cm) mit 2 cm Loch in der Mitte, daneben rundgeflochtene Seilschlaufe (Duchmesser ca. 5 cm) mit reichlich 1 cm Seildurchmesser
Fundzusammenhang: ein Stolln im Erzgebirge mit nachgewiesener Betriebszeit von Mitte des 18. bis Anfang des 19. Jahrhunderts, es sind einige Gesenke und einige größere Abbaue über dem Stolln vorhanden, gefunden auf Versatzmasse in der Nähe eines Abbaues jedoch nicht in unmittelbarer Nähe eines Gesenks
Glück Auf!
Axel
Fund (siehe Bild): ovales Lederstück (ca. 10 x 8 cm) mit 2 cm Loch in der Mitte, daneben rundgeflochtene Seilschlaufe (Duchmesser ca. 5 cm) mit reichlich 1 cm Seildurchmesser
Fundzusammenhang: ein Stolln im Erzgebirge mit nachgewiesener Betriebszeit von Mitte des 18. bis Anfang des 19. Jahrhunderts, es sind einige Gesenke und einige größere Abbaue über dem Stolln vorhanden, gefunden auf Versatzmasse in der Nähe eines Abbaues jedoch nicht in unmittelbarer Nähe eines Gesenks
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Axel
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„Die Stadt Freyberg ist unter allen Meißnischen Städten wohl die größte,
und vor andern berufen, wegen der gesunden Lufft des Bergwercks…“
J.J.Winckler 1702
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Re: Lederfund
Ein Bohrdeckel (auch Bohrscheibe) war eine über das Bohrloch gelegte Scheibe aus Pappe, Filz oder Leder mit einem Loch in der Mitte, welche das Herausspritzen des breiigen Bohrkleins verhinderte. Der Bohrdeckel wurde dazu über den Bohrer gesteckt. (siehe auch Gätzschmann, M. F., Vollständige Anleitung zur Bergbaukunst, Dritter Teil: Die Gewinnungslehre, Seite 393)
Zuletzt geändert von Nobi am Do. 05. Dez 13 10:11, insgesamt 2-mal geändert.
GLÜCK AUF | NOBI
Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.
w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
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Re: Lederfund
Danke Nobi! Ich denke das passt, denn von den wenigen im Stolln vorhandenen Bohrspuren, waren genau in der Nähe des Fundortes einige vorhanden.Nobi hat geschrieben:Ein Bohrdeckel war eine über das Bohrloch gelegte Scheibe aus Pappe, Filz oder Leder mit einem Loch in der Mitte, welche das Herausspritzen des breiigen Bohrkleins verhinderte. Der Bohrdeckel wurde dazu über den Bohrer gesteckt. (siehe auch Gätzschmann, M. F.)
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Re: Lederfund
Axel
etwas ist dabei sicher falsch, Druckluft zum Bohren war dort sicher nicht vorhanden. Beim schlagen von Hand ist ein herausspritzen von Bohrlochpampe aber unwahrscheinlich und auch höchstens in Gesenken zu erwarten. Wenn ich jedoch der Bergmann wäre und den Meisel halte, reicht auch die Hand. Eine Bohrlochscheibe hätte ich spätestens beim dritten Loch in die Ecke geschmissen. Oder deshalb wahrscheinlich der gute Erhaltungszustand???
Ich würde sagen etwas mit Pumpe oder auch Dichtung dazu ist sicher näher dran.
etwas ist dabei sicher falsch, Druckluft zum Bohren war dort sicher nicht vorhanden. Beim schlagen von Hand ist ein herausspritzen von Bohrlochpampe aber unwahrscheinlich und auch höchstens in Gesenken zu erwarten. Wenn ich jedoch der Bergmann wäre und den Meisel halte, reicht auch die Hand. Eine Bohrlochscheibe hätte ich spätestens beim dritten Loch in die Ecke geschmissen. Oder deshalb wahrscheinlich der gute Erhaltungszustand???
Ich würde sagen etwas mit Pumpe oder auch Dichtung dazu ist sicher näher dran.
Re: Lederfund
Ähh, das ist schlichtweg falsch
Bohrleder werden (insbesondere im Zusammenhang mit wasserschlüssigen Bohrlöchern) in der historischen Literatur des öfteren genannt, wenn du Literaturnachweise willst (--> PN).
Die Dichtungen der Kunstsätze sehen zudem anders aus...
Bohrleder werden (insbesondere im Zusammenhang mit wasserschlüssigen Bohrlöchern) in der historischen Literatur des öfteren genannt, wenn du Literaturnachweise willst (--> PN).
Die Dichtungen der Kunstsätze sehen zudem anders aus...
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Re: Lederfund
Die Literaturnachweise bitte nicht per PN. Das ist sicher auch für andere von Interesse.
Glück auf!
Michael
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Re: Lederfund
@ Thomas,
der Bohrdeckel ist sehr oft beschrieben. Das Seilstück daneben könnte dazu gedient haben, dass der Bohrdeckel auf dem Bohrer nicht verrutscht. Eine Quelle hatte ich oben auch genannt und im Veith steht es auch drinnen.
der Bohrdeckel ist sehr oft beschrieben. Das Seilstück daneben könnte dazu gedient haben, dass der Bohrdeckel auf dem Bohrer nicht verrutscht. Eine Quelle hatte ich oben auch genannt und im Veith steht es auch drinnen.
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Re: Lederfund
Hier noch der oben genannte Gätzschmann:
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Re: Lederfund
Hallo,
diese Bohrlochscheiben findet man im sächsischen Bergbau der Handbohrzeit recht häufig.
FG, Altenberg
GA OHo.
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Re: Lederfund
Nachtrag:
Abbildung 12 auf http://www.untertage.com/publikationen/ ... -1850.html
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Re: Lederfund
Noch ein Nachtrag vom letzten Wochenende - diesmal sogar mit Datierung
Bilder sind von Bastl
Bilder sind von Bastl
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