Verbreitung von Hund/Hunt

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Uran
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Re: Verbreitung von Hund/Hunt

Beitrag von Uran »

Telefoner hat geschrieben:Muß ich den Köhler jetzt wegwerfen? Liest sich sonst ganz interessant.
Entschuldigung, da bin ich ein wenig zu weit gegangen. Bei den "modernen Büchern", muß man sich immer die Quellen ansehen. Wie heute allgemein üblich wurde auch schon damals einfach abgeschrieben. ichtig ist es eigentlich zum Ursprung zurück zu gehen und sich die ersten Bergordnungen anzusehen. Den Begriff Hund hat eindeutig Agricola das erste mal erwähnt. Selbst er bezog sich dabei schon auf die Umgangssprache der Bergleute. Sehr viele Begriffe entsprechen der Umgangssprache. Andere wie z.B. Maaß, Erben und Lehen sind dagegen rein rechtliche Begriffe.
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UMyd
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Re: Verbreitung von Hund/Hunt

Beitrag von UMyd »

Interessant, dass die Herkunft und damit eventuell auch die sinnvollere Schreibweise von Hund / Hunt offen sind. Agricola ist sicher nicht der erste, der Hund geschrieben hat, denn in Rechnungen, Akten oder anderen Archivalien kommt der Begriff bestimmt schon früher vor. Vielleicht kennt hier jemand frühere Belege? Wenn man das überregional vergleicht, kann man die Herkunft vielleicht auch genauer einordnen. Bei dem großräumigen Umherziehen von Bergleuten bereits zu Agricolas Zeiten ist das trotzdem schwer zu verorten. Aus Tirol kommt der Bergriff wohl nicht, denn das Schwazer Bergbuch 1556 spricht von der Bergtruhe oder Truhe. Begriffe wie Lore oder Förderwagen scheinen mir eher in den industriellen Bergbau seit dem 19. Jh. zu gehören, vielleicht um sich von dem doch eher kleinen, hölzernen Hund abzusetzen.
VG UMyd
Uran
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Re: Verbreitung von Hund/Hunt

Beitrag von Uran »

Wenn du so belesen bist, solltest du wissen, das der Hund bei Agricola ein Volumen von 0,57 qm hatte. Die Sachenerz AG setzte in den vierziger Jahren Hunte mit einem Volumen von 0,44 qm ein. Bis heute sind Hunte von 0,6 qm Volumen der gängige Standart. Größere Hunte von 1,5 qm waren eher die Ausnahme.
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UMyd
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Re: Verbreitung von Hund/Hunt

Beitrag von UMyd »

Vielen Dank für die Blumen, aber so belesen bin ich dann doch wieder nicht, vor allem nicht im 19. und 20. Jahrhundert. Je nachdem welches Fußmaß man für den bei Agricola beschriebenen Hund annimmt und wie man vom Außen- auf das Innenmaß rechnet, kommt man tatsächlich auf rund 0,6 m³ (nicht qm :) ). Dabei fällt mir auf, das Agricola die Breite mit 2,5 Fuß (rund 80 cm) angibt, ich kenne aber Stollen mit Hundgestänge, die gerade mal 0,6-0,7 m breit sind. Dort müssen die Hunde wohl kleiner gewesen sein. :gruebel: Unabhängig davon wirken die Förderwagen aus Metall für Gleisförderung auf mich gewissermaßen "mächtiger" als die hölzernen.

VG
UMyd
Uran
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Re: Verbreitung von Hund/Hunt

Beitrag von Uran »

Das mag wohl sein, das sie mächtiger wirken. Ich wollte hier eigentlich nur darauf hinweisen, das die alten Hunde nicht kleiner waren, als die heutigen. Auch damals hat es sicher verschiedene Größen gegeben. Ich habe auch schon Hunte mit einer Spurbreite von 300 mm und 0,25 m³ Inhalt gesehen. 20. Jahrhundert.
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MichaP
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Re: Verbreitung von Hund/Hunt

Beitrag von MichaP »

Uran hat geschrieben:Wenn du so belesen bist, solltest du wissen, das ...
Gibt es einen Grund für die unentspannt klingende Art?
Glück auf!

Michael
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Nobi
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Re: Verbreitung von Hund/Hunt

Beitrag von Nobi »

UMyd hat geschrieben:... Agricola ist sicher nicht der erste, der Hund geschrieben hat, denn in Rechnungen, Akten oder anderen Archivalien kommt der Begriff bestimmt schon früher vor. Vielleicht kennt hier jemand frühere Belege? ...
Bis jetzt kennen wir keine früheren Belege und wenn Dir da was in die Finger kommt, lass es uns wissen. Hund und Truhe waren ja auch erst interessant, wenn genügend Material in der Grube angefallen ist, welches nach ÜT verbracht werden musste.

Varianten für den Transport gibt es sicherlich viele. So ist in Freiberg im Stadt und Bergbaumuseum eine Erzmulde zu sehen, die auf einer Art Schlitten steht und gezogen wurde. Da brauchte die Strecke auf der Sohle nur 40 cm breit zu sein.
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Uran
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Re: Verbreitung von Hund/Hunt

Beitrag von Uran »

MichaP hat geschrieben:Gibt es einen Grund für die unentspannt klingende Art?
Ja.
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Re: Verbreitung von Hund/Hunt

Beitrag von UMyd »

Nobi hat geschrieben: Bis jetzt kennen wir keine früheren Belege und wenn Dir da was in die Finger kommt, lass es uns wissen.
Ich fürchte das wird mir demnächst nicht gelingen, weil ich mich z.Z. eher mit der Zeit nach Agricola befasse und zudem der Tiroler Einfluss ("Truhe") spürbar ist. Aber in den Bergrechnungen und Inventaren, die ich kenne, kommen immer wieder Truhen oder Hunde vor. Und ich würde einfach mal annehmen, dass das im Erzgebirge ähnlich ist und auch für die Zeit vor Agricola gilt. Ich habe eben mal auf die Seite des Bergarchivs Freiberg gesehen und dort beginnt z.B. der Bestand 40001 - Oberbergamt Freiberg im Jahr 1477, das wären schon mal 80 Jahre früher, ob die Rechnungen so früh beginnen ist eine andere Frage.

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Uran
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Re: Verbreitung von Hund/Hunt

Beitrag von Uran »

Rechnungen beginnen früher. Die liegen aber nicht im Bergamt. :)
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Re: Verbreitung von Hund/Hunt

Beitrag von UMyd »

Uran hat geschrieben:Rechnungen beginnen früher. Die liegen aber nicht im Bergamt. :)
Um so besser, wäre nett, wenn Du verrätst wo, dann könnte vielleicht ein ortsnaher Forums-Mitleser (ich scheide damit schon mal aus), mal reinschauen.

VG UMyd
Kumpel Thomas
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Re: Verbreitung von Hund/Hunt

Beitrag von Kumpel Thomas »

Auf Leute, der sogenannte Hund-Hunt ist mir zwar geläufig wurde aber auch von vielen Teckel genannt . Die ware Größe spielte eine untergeordnete Rolle da der kleine Wagen 1Tonne Inhalt transportierte und die moderneren 3Tonnen Material fassen zu mindest im Ruhrgebiet spricht man so glückauf ....Kumpel Thomas
Uran
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Re: Verbreitung von Hund/Hunt

Beitrag von Uran »

Teckel? Das ist doch der Dackel. Also waren eure Hunte klein und krummbeinig. :D
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Ruhrbergbau
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Re: Verbreitung von Hund/Hunt

Beitrag von Ruhrbergbau »

Auf Grund der Aktualität sollte man weiter machen !
@ Kumpel Thomas
Ich weiß nicht auf welcher Zeche Du warst, aber Teckel ist ein Unterläufer für Wannenbehälter.
Ruhrbergbau
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Re: Verbreitung von Hund/Hunt

Beitrag von Ruhrbergbau »

Schreibweise Hund/Hunt:
Im Buch
Mit Schlegel und Eisen - Eine Schilderung des Bergbaus und seiner techischen Hilfsmittel- von Dr. Wilhelm Bersch -1898-

Auf Seite 278 gebraucht er das Wort Grubenhunden oder Hunden
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markscheider
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Re: Verbreitung von Hund/Hunt

Beitrag von markscheider »

Ruhrbergbau hat geschrieben: Mi. 01. Nov 17 20:19 Auf Grund der Aktualität sollte man weiter machen !
@ Kumpel Thomas
Ich weiß nicht auf welcher Zeche Du warst, aber Teckel ist ein Unterläufer für Wannenbehälter.
Nicht nur für Wannen, wird auch für andere so gestaltete Wagen verwendet. Wir haben welche für Gitterboxen und so Kram.
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markscheider
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Re: Verbreitung von Hund/Hunt

Beitrag von markscheider »

Ruhrbergbau hat geschrieben: Mi. 01. Nov 17 20:26 Schreibweise Hund/Hunt:
Im Buch
Mit Schlegel und Eisen - Eine Schilderung des Bergbaus und seiner techischen Hilfsmittel- von Dr. Wilhelm Bersch -1898-

Auf Seite 278 gebraucht er das Wort Grubenhunden oder Hunden
In Sachsen war das noch bis in die 30er verbreitet. (Jahrbücher)
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Mops
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Re: Verbreitung von Hund/Hunt

Beitrag von Mops »

Da hilft leider auch das Deutsche Wörterbuch der Gebrüder Grimm nicht weiter... Im Blick zu behalten ist aber die alte Schreibweise "Hundt"!
Glück auf! | Mops

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Mannl
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Re: Verbreitung von Hund/Hunt

Beitrag von Mannl »

Ich bin natürlich kein "Sprachforscher" - in der Geschichte ist jedoch erkennbar, dass sich die Schreibweise von Wörtern zeitlich und individuell verändert hat. (Thal - Tal; Name - Nahme; ) Erst mit Duden kam eine gewisse Ordnung rein und mit der Rechtschreibreform erneut.
Wir im Forum und anderswo schreiben ja auch "Glück Auf" und Glück auf" !?
Ehre dem Bergmann, dem braven Mann !
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Re: Verbreitung von Hund/Hunt

Beitrag von Nobi »

Naja, es ging hier im Thema nicht vordergründig um die Schreibweise, sondern um die Verbreitung von "Hundt" in den verschiedenen Regionen.
GLÜCK AUF | NOBI

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Re: Verbreitung von Hund/Hunt

Beitrag von Kumpel Thomas »

markscheider hat geschrieben: Mi. 01. Nov 17 22:24
Ruhrbergbau hat geschrieben: Mi. 01. Nov 17 20:19 Auf Grund der Aktualität sollte man weiter machen !
@ Kumpel Thomas
Ich weiß nicht auf welcher Zeche Du warst, aber Teckel ist ein Unterläufer für Wannenbehälter.
Nicht nur für Wannen, wird auch für andere so gestaltete Wagen verwendet. Wir haben welche für Gitterboxen und so Kram.


Danke Uwe ,Du hast mich verstanden, im Erzbergbau gab es nicht alle Varianten an Wagen da unsere recht groß sind und die Zeche heist Prosper-Haniel nur mal so glückauf...
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markscheider
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Re: Verbreitung von Hund/Hunt

Beitrag von markscheider »

Kumpel Thomas hat geschrieben: Fr. 03. Nov 17 20:09 Danke Uwe ,Du hast mich verstanden, im Erzbergbau gab es nicht alle Varianten an Wagen da unsere recht groß sind und die Zeche heist Prosper-Haniel nur mal so glückauf...
Auf Prosper waren wir dieses Jahr im April zu Besuch. War ne gute Befahrung.
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Uwe Pohl
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Re: Verbreitung von Hund/Hunt

Beitrag von Uwe Pohl »

Uran hat geschrieben: Sa. 25. Aug 12 11:54
MichaP hat geschrieben:Gibt es einen Grund für die unentspannt klingende Art?
Ja.
Hallo Uran,
wir warten auf eine entspannte Erklärung :? .
Glück Auf
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Re: Verbreitung von Hund/Hunt

Beitrag von Ruhrbergbau »

Ich habe hier ein Lehrbuch :
Praktische Vorträge über Bergbaukunde von Hunger -Essen-Ruhr 1902-
Der Förderwagen
Seite 144
Derselbe wird in den verschiedensten Formen hergestellt und führt in manchen Bergrevieren den Namen " Hund "!
Die zwei Hauptklassen sind:
1. der deutsche ( englische ) Hund ( Förderwagen ) und
2. der ungarische Hund
Während letzterer nur auf Erzgruben im Betrieb ist, wird ersterer überall gebraucht.
Uran
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Re: Verbreitung von Hund/Hunt

Beitrag von Uran »

O.K. Und was ist der Unterschied? Als ungarischen Hund kenne ich nur den Spurnagelhund. Den gab es aber im 19. Jahrhundert schon lange nicht mehr.
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Ruhrbergbau
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Re: Verbreitung von Hund/Hunt

Beitrag von Ruhrbergbau »

Beim deutschen Hund haben alle Räder gleiche Achsenhöhe, während beim ungarischen Hund zwei größere Räder nahe am Längsmittel und zwei kleinere Räder am vorderen Ende in fest am Stege verlagerten Achsen angebracht sind.
Ruhrbergbau
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Re: Verbreitung von Hund/Hunt

Beitrag von Ruhrbergbau »

Generalbefahrungs Protokoll des Märkischen Kohlenbergbaues ( Auszug ) 27.07.1784
Quelle: Staatsarchiv Münster, Märkisches Bergamt Wetter,Nr.32

Aus dem Buch: Auf den Spuren des Kohlenbergbaus --Gustav Adolf Wüstenfeld-- 1985

Die Entfernung einer Schachts Länge wird durch eine vortheilhafte Streckenförderung bestimt. Die im hiesigen Berg-Amts Revier gewöhnlichen Födrungs Gezeige sind
a) der Lauf-Karren
b) der Karren, worauf der Kübel gesetzt
c) der Schlitten
d) Der Rollwagen, welcher entweder gezogen oder geschoben wird.
Ihr Gebrauch ist willkührlich und man hat sich keine gewiße Regeln gemacht über die Umstände, wo sie anzuwenden, folgende scheinen mir aber richtig:
a) beyderly Arten vo Lauf-Karren sind brauchbar auf wincklichen und schmandigen Strecken.
b) der Schlitten wegen seiner starken Reibung auf der Sohle nicht anzurathen.
c) die Rollwagens sind eine Art unvollkommener Hunde, wo beyde niedrige Räder an einer Axe um den Balgen laufen. Sie sind verschiedener Verbesserungen fähig.

Es handelt sich hier nicht um Rechtschreibfehler!
Uran
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Re: Verbreitung von Hund/Hunt

Beitrag von Uran »

Laut Agricola, Karsten und auch Veith besteht der Unterschied zwischen deutschen und ungarischen Hunt im Spurnagel, den der deutsche Hunt besitzt. Beide haben vorn kleine und hinten große Räder. Hunte mit vier gleich großen Rädern werden als Wagen bezeichnet.
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Re: Verbreitung von Hund/Hunt

Beitrag von Ruhrbergbau »

@ Uran
Ich zitiere Literatur aus dem Ruhrgebiet!
Bei Georg Agricola heißt es Hund !
Du weißt sehr viel und beantworte uns bitte eine Frage: Wo kommt der Ausdruck Lore her ?

Danke und Glück Auf !
Uran
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Re: Verbreitung von Hund/Hunt

Beitrag von Uran »

Ja bei Agricola steht Hund (canem), auch bei Karsten. Veith nennt beide Schreibweisen. Beim Wagen unterscheidet Karsten den deutschen und den englischen Wagen. Der englische Wagen hat einen Spurkranz. Offensichtlich wird der englische Wagen in England Lorry genannt. Vielleicht hat man dann im deutschen der Einfachheit halber nicht englischer Wagen, sondern Lori, Lore gesagt. Karsten beschreibt die Wagen im Kohlebergbau.
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