Akzisefreier Trinkbranntwein

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Nobi
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Re: Akzisefreier Trinkbranntwein

Beitrag von Nobi »

Hier mal ein mir bisher unbekanntes Etikett von Emil Reiher aus Lengefeld, schätzungsweise aus dem Jahr 1969.
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Lengefeld_02.png
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Re: Akzisefreier Trinkbranntwein

Beitrag von Nobi »

Und nochmal Lengefeld mit einem Fehldruck: MDN 1,15 statt MDN 1,12.
Stammt schätzungsweise aus der Zeit um 1965.
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Lengefeld_1_15.jpeg
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Re: Akzisefreier Trinkbranntwein

Beitrag von Nobi »

Und hier noch eine 0,7-l-Variante von VEB Weinbrennerei Meerane aus dem Jahr 1965.
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Meerane_1965.jpeg
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Re: Akzisefreier Trinkbranntwein

Beitrag von Nobi »

Ich habe eine frühe Ausführung von "Schneider & Berger, Freiberg" bekommen. Leider ist das Etikett zeimich beschädigt und somit fällt mir eine zeitliche Einordnung schwer. Oft war ja noch ein Aufdruck oder eine Lochung mit der Jahresangabe vorhanden oder man kommte es an der Währung festmachen (DM, MDN, M),

Die 1-Liter-Flasche hat an der Seite eine Maßeinteilung und im oberen Bereich eine umlaufende Beschriftung "Schneider & Berger Freiberg". Die Flasche selber dürfte nicht industirell gefertigt sein, da es im Glas selber Lufteinschlüsse gibt, der Boden uneben ist und einen Abriss besitzt.

Kann jemand etwas genaueres zur zeitlichen Einordnung was sagen? S&B wurde angefragt, aber man kann da leider auch nichts sagen. Die braunen Etiketten gab es mit Währungsangabe "M" und "MDN", also stammt diese Flasche wahrscheinlich aus der Zeit vor August 1964.
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S&B_01.jpeg
S&B_02.jpeg
S&B_03.jpeg
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Re: Akzisefreier Trinkbranntwein

Beitrag von Nobi »

Olbernau (Erzgeb.)
0,7 Liter, 1,12 DM
Herstellungsdatum: 14. 09. 1963
.
reichelt_olbernau_01.jpeg
.
reichelt_olbernau_02.jpeg
A. F. Reichel KG Getränke-Industrie
.
Lt. https://www.olbernhau.de/de/firma-f-rei ... %C3%9Fe-11 dürfte es diese Flasche garnicht geben, da
1959 wird die Firma halbstaatlich. Durch einen Beschluss des Rates des Kreises darf kein Schnaps mehr hergestellt werden. Auch Weine dürfen nicht mehr abgefüllt werden.
Die Flasche wurde 1963 abgefüllt. Allerdings hat die Flasche eine für Weinflaschen typische Schrumpfkappe und ich denke mal, dass es da noch eine längere Übergangszeit gab.

Ebenfalls interessant ist diese Aussage:
1945 wird die Firma unter Zollaufsicht der sowjetischen Besatzungsbehörden gestellt. Es wird Bergmannsschnaps (Bergmannsfusel) hergestellt.
Eine Nachfrage nach Dokumenten beim örtlichen Heimatforscher bringt leider auch kein Licht in die Anfangszeit. :alc:


Von der Olbernhauer-Variante hat es, zumindest im Jahr 1956, auch 0,5l - und 1l-Gebinde gegeben. Leider haben diese Flaschen den Versuch des Verpackens durch den Anbieter nicht überlebt ... :(
Wenigstens habe ich Bilder davon.
.
20220426_123733.jpg
20220426_123711.jpg
.
20220426_123644.jpg
Dateianhänge
20220426_123759.jpg
Zuletzt geändert von Nobi am Di. 26. Apr 22 12:50, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Akzisefreier Trinkbranntwein

Beitrag von Nobi »

Gramm oder Liter?

Habe komischerweise bisher noch nicht darüber nachgedacht, warum die Mengenangabe auf den Bezugsmarken bzw. Talons für den Bergmannsfusel bei der SDAG Wismut in Gramm angegeben wurde, in anderen Bergbaubetrieben aber in Liter.
Hat da jemand eine vernünftige Erklärung?

Gab es auch in anderen Bergbaubetrieben die Mengenangabe in Gramm?
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Re: Akzisefreier Trinkbranntwein

Beitrag von Mannl »

Bei der Wismut waren es "1000 g Alkohol !" :aetsch: :D
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Re: Akzisefreier Trinkbranntwein

Beitrag von Nobi »

Nobi hat geschrieben: Do. 11. Jun 20 7:40 Hat da jemand eine vernünftige Erklärung?
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Re: Akzisefreier Trinkbranntwein

Beitrag von Mannl »

Tschuldigung war Spaß :D
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Re: Akzisefreier Trinkbranntwein

Beitrag von Nobi »

Eine Erklärung liefert möglicherweise die Geschichte des Wodkas.
So hat Mendelejew (Periodensystem) gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Maßeinheit "Gramm" für Wodka eingeführt, da das traditionelle Wodkaglas „Stopka“ 100 Gramm fasst.

Nun ist ja anzunehmen, dass die Einführung des akziesefreien Trinkbranntweins zuerst bei der SAG Wismut auf sowjetische Weisung erfolgte und die Russen ja Schnaps automatisch mit Wodka gleichsetzten, könnte auch so die Angabe in "Gramm" entstanden sein.

Warum man es nicht später geändert hat, wird wohl keiner sagen können. Man müsste nur herausfinden, ob die Schnapsmarken/Talons in anderen Revieren in der Anfangszeit auch in "Gramm" ausgegeben wurden.
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axel
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Re: Akzisefreier Trinkbranntwein

Beitrag von axel »

leider leer ...
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fusel2.jpg
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Re: Akzisefreier Trinkbranntwein

Beitrag von Nobi »

:geil: Kannte ich nicht.

Bist Du stolzer Besitzer oder wem darf ich die Flasche abschwatzen?
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Re: Akzisefreier Trinkbranntwein

Beitrag von Mannl »

http://www.dresdner-stadtteile.de/Zentr ... abrik.html

http://www.kost-the-ost.de/ddr-getraenk ... ategory/29

Diese Etikette fehlt noch :D

29.4.1960 - hat sich lange gehalten, obwohl leer :D :top:
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Re: Akzisefreier Trinkbranntwein

Beitrag von Uran »

Da werden Erinnerungen wach. Stoßdämpferöl, Goldi und Blauer Würger. Der wurde übrigens aus gehäckselten Plasteabfällen hergestellt. :D
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axel
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Re: Akzisefreier Trinkbranntwein

Beitrag von axel »

Nobi hat geschrieben: Do. 27. Aug 20 9:14 :geil: Kannte ich nicht.

Bist Du stolzer Besitzer oder wem darf ich die Flasche abschwatzen?
Da ich nicht der passionierte Fuselflaschensammler bin, kannst Du sie natürlich zur Komplettierung Deiner Kollektion haben!

GA axel
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Re: Akzisefreier Trinkbranntwein

Beitrag von Nobi »

:meister:
Ich würde Dir gerne dafür ein gefülltes Exemplar anderer Herkunft überlassen. Kannst mir ja mal schicken, was im Tal schon alles vorhanden ist, damit auch dort die kleine Sammlung wächst :)
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Re: Akzisefreier Trinkbranntwein

Beitrag von Nobi »

Hier nochmal zwei weitere Varianten aus Meerane.
.
Meerane_11.png
Meerane_11.png (506.78 KiB) 11007 mal betrachtet
Diese Flasche ist vom März 1969.
.
.
.
Meerane_12.png
Meerane_12.png (507.94 KiB) 11007 mal betrachtet
Diese Flasche ist um 1970.
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fraterminerals
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Re: Akzisefreier Trinkbranntwein

Beitrag von fraterminerals »

Nobi, Du hast mit großer Warscheinlichkeit die beste und vollständigste Alk-Sammlung die ohne Steuer verkauft wurde.
Es ist schon erstaunlich, dass immernoch irgendwoh ein paar neue (alte) unbekannte Pullen auftauchen.
Erstaunlich ist auch wieviele Firmen Akzisefeien hergestellt haben.
Wird Zeit, dass Du ein Buch darüber schreibst!
Denn wie die Menschen Kinder nicht alle from/
also ist nicht alles nüzlich Gold/was gleist/
sondern die Probierkunst muß das reine nüzliche Gold
vom falschen gleissenden Golde
abscheiden/endecken/und an Tag bringen.
Probierbüchlein 1622
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Re: Akzisefreier Trinkbranntwein

Beitrag von Mannl »

Irgendwie waren die früher "voller" :D :meister:
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Mops
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Re: Akzisefreier Trinkbranntwein

Beitrag von Mops »

Da haben wir sie wieder, die alte Lebensweisheit: eigentlich ging es ursprünglich um den Inhalt, nicht um die Flaschen... :aetsch:
Glück auf! | Mops

http://www.kalkschlotten.de
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Nobi
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Re: Akzisefreier Trinkbranntwein

Beitrag von Nobi »

Da die meisten Exemplare schon ziemlich alt sind, haben sich die Weichmacher der Dichtungen/Verschlüsse und somit der Inhalt teilweise verflüchtigt. Manchmal wurden die Flaschen auch liegend gelagert, was der Menge des Inhalts auch eher abträglich war.


@fraterminerals

Ja, die Sammlung ist inzwischen sehr stattlich und mal sehen, ob sie wie versprochen auch vollständig im Museum ihren Platz finden. Ein paar (vier) mir derzeit bekannte Exemplare fehlen aber noch in meiner Sammlung und die "Unbekannten" überraschen einen immer wieder. Mal sehen, was da noch zum Vorschein und dann hoffentlich zur Sammlung kommt.

Ein Buch werde ich mit Sicherheit nicht darüber schreiben, denn da fehlt es neben der Zeit auch an Abnehmern. Das ist aber eine Geschichte, die mal ein Museologe in Angriff nehmen könnte. Ist ja auch kein trockenes Thema :D
Wann es mit dem Schnaps genau begann (Befehl/Anordnung der SMAD), welche Unternehmen diesen im Laufe der Zeit produziert haben, wie genau die Abgabe erfolgte (hier gibt es wilde Geschichten) und wer zu welcher Zeit wieviel Fusel bekommen hat - da ist vieles noch im Dunkeln und wohl auch nicht mehr zu klären.
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markscheider
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Re: Akzisefreier Trinkbranntwein

Beitrag von markscheider »

Nobi hat geschrieben: Mi. 07. Okt 20 6:53 Ein Buch werde ich mit Sicherheit nicht darüber schreiben, denn da fehlt es neben der Zeit auch an Abnehmern. Das ist aber eine Geschichte, die mal ein Museologe in Angriff nehmen könnte. Ist ja auch kein trockenes Thema :D
Buch mit Zusatzaufgabe: Verkostung der jeweils zu beschreibenden Probe, die Seite muß fertig sein, bevor die Flasche leer ist. :alc:
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Re: Akzisefreier Trinkbranntwein

Beitrag von Uran »

Nobi hat geschrieben: Mi. 07. Okt 20 6:53 Wann es mit dem Schnaps genau begann (Befehl/Anordnung der SMAD), welche Unternehmen diesen im Laufe der Zeit produziert haben, wie genau die Abgabe erfolgte (hier gibt es wilde Geschichten) und wer zu welcher Zeit wieviel Fusel bekommen hat - da ist vieles noch im Dunkeln und wohl auch nicht mehr zu klären.
Naja. Das ist nicht ganz so schwierig wie es hier aussieht. Es gab keinen Befehl der SMAD, sondern von Malzew. "In den Malzew-Befehlen Nr. 239 vom 20. Oktober 1947 und Nr. 250 vom 1. November 1947 wurden weitere Vergünstigungen in der Lebensmittelversorgung sowie der Zuteilung von steuerfreien Trinkbranntwein (Arbeiter unter Tage zwei Liter, Arbeiter über Tage ein Liter im Monat) geregelt."
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Re: Akzisefreier Trinkbranntwein

Beitrag von Nobi »

Naja, es gibt eine ganze Menge Berichte, dass es den Schnaps schon vor 10/1947 gegeben hat, nicht nur mündliche.

Lt. Aussage von "Schneider & Berger" in FG wurde ab 1946 produziert, aus dem Mansfeldischen gibt es wohl eine aktenkundlich belegte Beschwerde von Herbst 1947, dass kein Fusel geliefert wurde.
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Re: Akzisefreier Trinkbranntwein

Beitrag von Uran »

O.K. Was ich geschrieben habe, betrifft ja nur die Wismut. Wenn es das schon 1946 gab, auch im Mansfeldischen, dann gibt es einen Befehl der SMAD. Der besagt aber erst mal nichts, da er in den Ländern erst durch einen eigenen Befehl umgesetzt werden mußte. In Sachsen die SMA. Da ist mir aber nichts bekannt. Hab ja mal auf der Suche nach Befehlen die die Wismut betreffen dort gesucht. Hab natürlich nicht alle Befehle gefunden. Am 4. Juni 1946 gab es den Befehl 23 und am 30. Mai 1947 den Befehl (hier geht es schon los) 113 oder 131. Wenn denn in Freiberg dieser Schnaps schon 1946 verkauft wurde, liegt der Befehl irgendwo zwischen 23 und 113/131. Wen es interessiert, der kann die Befehle im Staatsarchiv Dresden unter, 11393 Landesregierung Sachsen, Ministerium für Handel und Versorgung, einsehen.
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Re: Akzisefreier Trinkbranntwein

Beitrag von Nobi »

Es ist leider (noch?) eine Grauzone, was vor Ende 1947 gelaufen ist.
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Re: Akzisefreier Trinkbranntwein

Beitrag von Uran »

Aber heute problemlos recherchierbar.
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Harzer06
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Re: Akzisefreier Trinkbranntwein

Beitrag von Harzer06 »

Moin,

auf einigen Bildern ist der Preis in "DM" zu sehen. Ist das ein Druckfehler oder stammen die von 1990 ff.?

G´Auf
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Re: Akzisefreier Trinkbranntwein

Beitrag von Nobi »

Kein Druckfehler ...

Deutsche Mark der Deutschen Notenbank (DM)
 24. Juli 1948 bis 31. Juli 1964

Mark der Deutschen Notenbank (MDN) 
1. August 1964 bis 31. Dezember 1967

Mark (M) der Deutschen Demokratischen Republik (auch Mark der DDR)
1. Januar 1968 bis 30. Juni 1990
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Re: Akzisefreier Trinkbranntwein

Beitrag von Ramona_Alig »

Heute im Keller meiner Mutter gefunden. Der hatte sich in einer Ecke versteckt.
Meine letzte, heilige Flasche ist nicht so schön.
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20210920_214303.jpg
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