Bronzezeitlicher Kobaltbergbau im Erzgebirge

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markscheider
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Bronzezeitlicher Kobaltbergbau im Erzgebirge

Beitrag von markscheider »

Gerade in der fp gelesen: nach Ansicht einiger Forscher soll es bereits in der Bronzezeit Bergbau auf Kobalt gegeben haben, das Kobalt wurde nach Ägypten exportiert.

Schauen wir mal, was die Experten noch alles herausfinden... :D Ich weiß, ja daß jemand da ganz anderer Ansicht ist.

https://www.freiepresse.de/LOKALES/ERZG ... 065123.php
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Nobi
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Re: Bronzezeitlicher Kobaltbergbau im Erzgebirge

Beitrag von Nobi »

Er hat :derda: "Forscher" gesagt :D

Ich bin natürlich auch fest davon überzeugt, denn wie soll sonst die (Weihnachts)Pyramide ins Erzgebirge gekommen sein?
Das Luchsbachtal ist auch eine namentliche Ableitung von Luxor. Dort sind die einst im Erzgebirge schürfenden Agypter bestattet und die aktuellen Arbeiten im Tal sind in Wirklichkeit Ausgrabungen und Schatzsuche. So ist das, und jetzt setze ich meinen Aluhut wieder auf :aetsch:

Schönen 1. April äh Advent :)
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Der Berg ist frei.
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mag her es thun mit rechte.


w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
Uran
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Re: Bronzezeitlicher Kobaltbergbau im Erzgebirge

Beitrag von Uran »

Ich war zu diesem Vortrag. Görlitz ist zwar kurz auf die Kobaltthese eingegangen, hat sich aber nicht festgelegt. Der Herr Dayton hat diese These in die Welt gesetzt, hat aber keinerlei Belege dafür. Kann er auch nicht mehr bringen. Ewige Jagdgründe. Durch ernsthafte wissenschaftliche Arbeit ist die Herkunft des Kobalts in bronzezeitlichen Gläsern aus Mitteleuropa belegt. Ägypten. Zinn ist eine andere Nummer. Allerdings stimmt der Beleg für die Himmelsscheibe von Nebra nicht mehr. Hausstein hatte das, soweit ich weiß, 2003 publiziert. Er hatte dafür allerdings nur Zinn aus Mitteleuropa verwendet. Neueste Untersuchungen legen nahe, dass das Zinn aus Cornwall stammt. Auch das kam bei der Veranstaltung zur Sprache. Was da unser lieber Günther so zusammenreimt..... :D
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Geomartin
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Re: Bronzezeitlicher Kobaltbergbau im Erzgebirge

Beitrag von Geomartin »

Die Idee is fast schon so alt wie die Aeqypter. Hier ein Artikel aus dem Jahr 1981 zum Thema:
http://www.persee.fr/doc/arsci_0399-123 ... p_1_1_1131


Nicht etwa, das es zur Zeit der Pharaos schon Bergbau auf Kobaltreichen Goldlagerstaetten umging:
https://www.researchgate.net/profile/Mo ... 4315a2.pdf

Und eine der weltgroessten Kobaltlagerstaetten ist mit Bou Azzer in Marokko auch gleich nebenan.
Uran
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Re: Bronzezeitlicher Kobaltbergbau im Erzgebirge

Beitrag von Uran »

Schade. Englisch lesen kann ich zwar, aber mit dem Verstehen hapert es. Dayton ist ein Scharlatan, der sich eine Theorie aus den Fingern gesogen hat, für die es nicht einen Beleg gibt. Niemand nimmt ihn an der Stelle ernst, doch, Einer. :D Allerdings ist er mit dieser kruden Idee zumindest bekannt geworden. Ist doch auch schon mal was.
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Geomartin
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Re: Bronzezeitlicher Kobaltbergbau im Erzgebirge

Beitrag von Geomartin »

Uran hat geschrieben: Fr. 01. Dez 17 15:28 Schade. Englisch lesen kann ich zwar, aber mit dem Verstehen hapert es.
Viel zu verstehen brauchst Du da nicht: Das in Aegypten gefundene Kobaltblau enthaelt einige Elemente, die auch in Schneeberger Erzen vorkommen, also MUSS es laut Dayton aus Schneeberg kommen.

Nur: die biconi(-Ag-U) Assoziation (in der englischen Literatur auch 5 Element Formation genannt), ist nicht selten. Der zweite Artikel, welchen ich verlinkt habe, beschreibt die Mineralogie eines typischen aegyptischen Goldvorkommens, welches zur Pharaonenzeit abgebaut wurde. Auch dort kommt mit dem Gold gediegen Wismut, Silber, Cobaltin und Pechblende vor. Bou Azzer in Marokko ist aehnlich, nur wesentlich groesser. Im Iran gibt es auch biconi Vorkommen.

Mehr Sinn wuerde es fuer mich machen, wenn das aegyptische Kobalt aus Cobalt City in Ontario stammt. Das haetten sie gleich auf der Durchreise von Suedamerika mitnehmen koennen, als sie sich mit den Inkas ueber den Pyramidenbau ausgetauscht haben.

Martin
Uran
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Re: Bronzezeitlicher Kobaltbergbau im Erzgebirge

Beitrag von Uran »

:meister:
Das Kobalt der Ägypter stammt offensichtlich zu großen Teilen aus Dahkla.
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