Wer hebt Silberger "Goldberg-Schatz"?

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Wer hebt Silberger "Goldberg-Schatz"? Tresor der früheren Erzgrube lagert seit 1945 in altem Stollen

13.08.2004 / LOKALAUSGABE / OLPE

Silberg. Seitdem auf der Kreisstraße 19 von Silberg nach Brachthausen die Straße über einem alten Bergwerksstollen eingebrochen ist, hat die Silberger Herbert Severin und Josef Wagener das Schatzsucher-Fieber gepackt.

Die beiden sind überzeugt: In dem Stollensystem befindet sich ca. 8 Meter unter Tage ein Tresor mit Inhalt von historischem Wert, wenn nicht sogar mehr. Und nun gibt es die Gelegenheit, an das Objekt der Begierde heranzukommen.

Rückblende: In den letzten Kriegstagen im Frühjahr 1945, kurz vor der Einnahme des Ortes durch die US-Truppen, wurde der Tresor aus dem Büro der ehemaligen Erzgrube Goldberg II in einen Stollen verfrachtet. Josef Wagener erinnert sich genau, wie er 1950 als 15-Jähriger mit seinem Vater in den Stollen stieg und den Tresor begutachtete: "Mein Vater bekam unter Tage damals einen Hustenanfall. Der Tresor ist einer von der alten Sorte, wie ein großer Schrank. Das Schloss liegt hinter einem Löwenkopf, den man zur Seite schieben muss."

Was sich in dem stählernen Koloss verbirgt, weiß keiner genau. Severin und Wagener vermuten, dass Dynamitstangen der früheren Grube in den Tresor verpackt wurden, um den Sprengstoff vor den Amerikanern zu verbergen. Möglicherweise befinden sich aber Papiere aus der Nazi-Zeit und historische Dokumente der Grube Goldberg II in dem Tresor. Die Grube förderte bis 1935 Eisenerz; in den Glanzzeiten arbeiteten hier über 200 Bergleute.

Wagener: "Die haben den Tresor ja nicht ohne Grund in den Stollen geschafft." Später brach der Stolleneingang ein, der Tresor war unerreichbar.

Bis dato: Um die Straßenschäden auf der Kreisstraße zu beheben, wird der Stollen in Kürze zum Teil freigelegt, um ihn an zwei Seiten zumauern zu können, damit das Verfüllmaterial nicht wegfließt. Herbert Severin, Silbergs Ortsheimatpfleger und erfahrener Stollenforscher: "Die Gelegenheit ist günstig, es bietet sich jetzt an noch einmal reinzugehen." Denn der Stollen dürfte noch begehbar sein. Severin hat den Tresor anhand der Grubenkarte lokalisiert. "200 Meter rein, dann kommt eine Abzweigung nach links und nochmal 200 Meter."

Zu gern würden die Heimatforscher das Geheimnis des Tresors nach über 50 Jahren lüften. Behördliche Unterstützung gibt es nicht. Weder Bergamt noch Kampfmittelräumdienst des RP - wegen des Dynamits befragt - zeigen Interesse, den "Schatz" zu heben. Kopfzerbrechen bereitet das möglicherweise explosive Dynamit in dem Geldschrank. Wagener: "Es muss doch eine Möglichkeit geben, das Ding zu durchleuchten, um zu sehen, was drin ist."

Noch bleibt den beiden etwas Zeit, das Problem zu lösen, Unterstützung ist willkommen.

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7 Meter tiefe Löcher unter der Fahrbahn Tagesbruch bei Silberg größer als erwartet

05.08.2004 / LOKALAUSGABE / LENNESTADT

Silberg. (ebe) Die Tagesbruchbaustelle auf der Kreisstraße 19 bei Silberg ist komplizierter und aufwändiger als erwartet. Das ergaben die ersten Untersuchungen im Auftrag des Bergamts Recklinghausen.

Straßenwärter hatten in der letzten Woche bei einer Kontrollfahrt auf der K 19 kurz hinter dem Silberger Ortsende Richtung Brachthausen eine Fahrbahnabsenkung festgestellt. Daraufhin war die Straße gesperrt worden. Ein weiser Entschluss: Denn die Hohlräume unter der Fahrbahn sind größer als zunächst erwartet. Aktuelle Aufnahmen mit einer Spezialkamera und Vergleiche mit alten Grubenbildern belegen, dass hier, ca. 4,5 Meter unterhalb der Fahrbahn und spitzwinklig zu der Straße ein ca. 80 Meter langer Stollen der früheren Eisenerzgrube Goldberg II verläuft. Bis 1935 wurde hier noch Eisenerz gefördert. Der alte Stollen ist nach oben verbrochen. Teilweise wird die Fahrbahn nur noch durch die eigene Teer- und Schotterschicht gehalten. Darunter existieren Hohlräume bis zu 7 Meter. "Wir können froh sein, dass hier nicht mehr passiert ist", so Norbert Vierhaus, zuständiger Mann beim Bergamt in Recklinghausen.

Es hätte durchaus passieren können, dass die Straße unter einem 30-Tonner-Lkw weggesackt wäre.

Am Montag kamen im Archiv des RP in Arnsberg weitere Grubenbilder zum Vorschein. Demnach befindet sich Richtung Brachthausen in einer Mulde ein weiterer Stollen unter dem Straßenköper, der ebenfalls gesichert werden muss. Durch die senkrechten Bohrlöcher werden die Hohlräume mit einem hydraulisch-abbindenden Baustoff, also einem Zementgemisch verfüllt. Glücklicherweise führt der Stollen kein Wasser, wie Kameraaufnahmen am Dienstag zeigen.

Wielange die Bauarbeiten dauern werden und wann die Straße wieder freigegeben werden kann, ist noch nicht klar. Vierhaus: "Das kann sich noch einige Zeit hinziehen."

Für den Fachmann ist die Sicherung von alten Stollen Tagesgeschäft. Prominentestes Beispiel ist die Rosterberg-Baustelle in Siegen. Früher gab es keine Vorschriften zur Sicherung von aufgegebenen Bergwerk-Stollen. "Da wurde alles offen verlassen", so Norbert Vierhaus.

Das ist heute anders. Die Stollen müssen nach dem Abbau gesichert, das heißt: verfüllt werden.

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Höhlenmaier
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Beitrag von Höhlenmaier »

Unter-Tage-Röntgen....uiiii, das wird schwer !

Ali
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Beitrag von alterbergbau.de »

Fundamente wie für ein Hochhaus Tagesbruch kostet 400000 Euro

04.04.2005 / LOKALAUSGABE / OLPE

Silberg. (ebe) Das lange Warten soll bald ein Ende haben. In vier Wochen ist die Kreisstraße zwischen Silberg und Brachthausen wieder befahrbar.

Damit geht eine teure Straßensanierung zuende. Die Straße ist seit Sommer letzten Jahres für den Fahrzeugverkehr voll gesperrt. Zunächst war dort ein relativ kleines Loch zu sehen. Doch dieses entpuppte sich bald als ein aufwändiger Tagesbruch über einem alten Bergwerksstollen.

Gestern hat die Firma Felddie Arbeiten die Winterpause beendet und die Bauarbeiten wieder aufgenommen. Derzeit wird das Stahl für den Beton geknüpft, anschließend wird eine etwa 1,20 Meter starke Stahlbetonplatte über das 20 mal 10 Meter große Loch gegossen. "Auf solche Fundamente bauen die in Japan Hochhäuser", flachste gestern ein Stahlbetonbauer. Auf der Betonplatte wird dann die Fahrbahn aufgebaut.

Im Herbst hatte die Firma den Tagesbruchbereich mit Betonspundwände umschlossen, auf denen die schwere Platte aufliegen wird.

Als die Kreisstraße kurz hinter dem Ortsausgang Silberg Richtung Brachthausen im letzten Jaher eingebrochen war, hatte niemand damit gerechnet, dass sich aus dem Tagebruch eine derartige lange und aufwändige Baustelle ergeben wird.

Ursprünglich hatte man geplant, den alten eingebrochenen Stollen der Silberger Erzgrube, der ca. 8 Meter unter der Straßenoberkante liegt, komplett zu verfüllen. Dann hatten die Fachleute festgestellt, dass der Stollen Verbindung zu weiteren tieferliegenden Hohlräumen hat. "Deshalb hätten wir uns hier doof- und dusselig verfüllt", so Norbert Vierhaus vom Bergamt in Recklinghausen.

Die kompletten Bauarbeiten inklusive der Ingenieurleistungen werden etwa 400000 Euro kosten. Zahlen muss das Land, da es für die Bergwerksgesellschaft, die den Stollen gebaut und betrieben hat, heute keine Nachfolgegesellschaft mehr gibt.

quelle: Westfalenpost.de
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