WISMUT - Niederlassung Königstein

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Norbert Kaiser
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Re: WISMUT - Niederlassung Königstein

Beitrag von Norbert Kaiser »

Wenn die Wismut baut...
Sächsische Zeitung (Ausgabe Pirna) vom 07.04.2017

Kerninhalt
- Grundsteinlegung für den Neubau eines Funktionalgebäudes mit Büros, Laboren, Umkleiden und einem Techniklager; Kosten ca. 9,3 Mill. €; Fertigstellung bis Mitte 2018; Abriss des alten Verwaltungsgebäudes ("gelbes Haus") ab 2020
- Neubau der Wasserreinigungsanlage bis 2020; konzipiert mit einer Betriebsdauer von 30 Jahren; derzeit Filterung von ca. 8 Milligramm Uran pro Liter Wasser; seit der Wende Weiternutzung von etwa 2.000 Tonnen Uran aus der Grube
- Fertigstellung der Abdeckung und Begrünung der Schüsselgrundhalde bis 2025
- bis Ende 2017 Einrichtung eines Sonderbereiches neben der Schüsselgrundhalde, auf dem künftig das im Schlamm gebundene Uran der Wasserreinigung endgelagert wird

GA, Norbert
Mannl
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Re: WISMUT - Niederlassung Königstein

Beitrag von Mannl »

Ist auch auf der "Website" der Wismut GmbH vermerkt ....

Es wird bis 2045 geplant. Es sei wohl erst die Hälfte des Grubenhohlraumes überstaut.
Wie mit dem Rest verfahren wird ist nicht erwähnt.
Das dürfte noch spannend werden, wenn die verbliebenen Baue auch Uran liefern.
Werd ich nicht mehr erleben ... :)
Zuletzt geändert von Mannl am Di. 11. Apr 17 15:17, insgesamt 1-mal geändert.
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markscheider
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Re: WISMUT - Niederlassung Königstein

Beitrag von markscheider »

Mannl hat geschrieben:Das dürfte noch spannend werden, wenn die verbliebene Baue auch Uran liefern.
Werd ich nicht mehr erleben ... :)
Das geht doch gar nicht, ist doch alles immoblilisiert.
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fraterminerals
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Re: WISMUT - Niederlassung Königstein

Beitrag von fraterminerals »

Der Niedergang vom Bergbau ist für die Betroffenen immer hart. In Königstein kann man nicht einfach ausfahren und die Grube fluten. Durch die Laugungsprozesse, ob nun durch die schwefelsaure Laugung aus früherer Zeit oder die pH-Wert Absenkung durch den Thiobacillus Ferrooxidans (der macht aus Fe-Mineralien+Wasser+Sauerstoff schönes saures Schachtwasser) läuft der Laugungsprozess einfach weiter. Kommt das saure metallangereicherte Schachtwasser aus tieferen Horizonten mit den Grundwasserleitern in Kontakt kann es mit großer Wahrscheinlichkeit zu einer Beeinflussung des Grundwassers mit spürbaren Folgen kommen. Daher erübrigt sich die Frage der Wirtschaftlichkeit einer ungewollten Urangewinnung.
Ich denke in Königstein wird sich mit dem Wissen dieser Zusammenhänge verantwortungsbewusst (und mit viel Geld) dieser Situation gestellt. Vor Fehlern sind wir alle nicht geschütz- besonders wenn es um die Lösung von Problemen geht die einmalig und weltweit neu sind. In Königstein wird es wohl noch einige Jahre "laugen".
Denn wie die Menschen Kinder nicht alle from/
also ist nicht alles nüzlich Gold/was gleist/
sondern die Probierkunst muß das reine nüzliche Gold
vom falschen gleissenden Golde
abscheiden/endecken/und an Tag bringen.
Probierbüchlein 1622
MatthiasM
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Re: WISMUT - Niederlassung Königstein

Beitrag von MatthiasM »

Fachfrage vom Halblaien: Würde man mit dem Wissen heute eventuell nicht mehr fluten sondern ("ewig") weiter sümpfen oder versetzen?
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markscheider
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Re: WISMUT - Niederlassung Königstein

Beitrag von markscheider »

MatthiasM hat geschrieben:Fachfrage vom Halblaien: Würde man mit dem Wissen heute eventuell nicht mehr fluten sondern ("ewig") weiter sümpfen oder versetzen?
Mit dem Wissen von heute hätte man die zum Abbau vorbereiteten Blöcke damals gelaugt, anstatt schlagartig jede Gewinnungstätigkeit einzustellen. Diese Blöcke waren ~10 Jahre später Gegenstand der umfangreichen und kostenintensiven Immobilisierung, mit der versucht wurde, das Erz vor Lösung beim späteren Grubenwasseranstieg zu schützen. Im Labor hat es funktioniert, der Praxistest steht noch aus, da ja nicht höher eingestaut werden darf.

Versatz wäre möglich gewesen, allerdings sehr teuer und in Bezug auf die Uranfracht nicht zwingend erfolgreich, da das Wasser sich dennoch seinen Weg sucht. Weniger, sicherlich, aber langfristig dennoch. Das hat es übrigens auch bereits in den Zeiträumen vor der Aufnahme des Bergbaus getan.

So, wie es momentan aussieht, wird ewig weitergepumpt, weil die Genehmigung zum Einstau nicht erteilt wird.
Paule89
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Re: WISMUT - Niederlassung Königstein

Beitrag von Paule89 »

Hey eine Frage ja ich hole das Thema wieder hoch :))

Aber mich interessiert es verdammt extrem 😊

Stehen die ganzen Maschinen noch unten ?
Wie weit ist es geflutet ? Bzw gibt es eine Karte für dumme wie voll das da jetzt ist ?
Gibt es noch kleine Öffnungen von dem kaum jemand was weiß und man evtl rein kommt ?

Und kann mir einer erklären wieso ich auf Bergwerke so scharf bin gerade auf zurück gebliebene :)

Ps komme aus Pirna habe ganz kleine Erinnerungen an die Türme wo ich klein war

Lg und vielen Dank :)
Mannl
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Re: WISMUT - Niederlassung Königstein

Beitrag von Mannl »

Googln :D

"Die Uranlagerstätte Königstein" und sich dort einlesen … Steht alles drin (fast) :D

Scharf auf Bergbau ? Horoskop befragen - Steinbock könnte nützlich sein :D

Weitere Antworten bestimmt bald vom Forum ....

Fotowettbewerb Juni 2019 gibt's ein Foto … (Magazinierung Königstein)
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Re: WISMUT - Niederlassung Königstein

Beitrag von Harzer06 »

""Die Uranlagerstätte Königstein" und sich dort einlesen … Steht alles drin (fast)"

Moin,

völlig ohne Ironie Danke für den guten Tip. Die Publikation ist wirklich lesenswert. :top:

"Gibt es noch kleine Öffnungen von dem kaum jemand was weiß und man evtl rein kommt ?" usw. ...

Ich glaube nicht, daß da weitere Antworten vom Forum kommen werden. :gruebel:

G´Auf
Harzer06
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Re: WISMUT - Niederlassung Königstein

Beitrag von Mannl »

Kleine Öffnungen gibt es - genannt "Porenraum" :D kommt aber keiner durch :aetsch:
Ansonsten "Bohrungen" zur Flutungsregulierung, ev. Pegelbohrungen im Feld. Kommt auch keiner rein/durch.
War kein "Altbergbau" mit "Übertageanschluss", sondern nur mit Schächten und Wetterbohrlöchern erschlossen.
Falls vollständig geflutet wird es keine luftgefüllten Hohlräume geben, da das Grubenfeld unter dem "Elbniveau" liegt.
(nur mal so aus dem Gedächtnis formuliert :) )

Mehr unter www.wismut.de - Stichwort "Königstein"
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Buddelflink
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Re: WISMUT - Niederlassung Königstein

Beitrag von Buddelflink »

Paule89 hat geschrieben: So. 05. Jan 20 4:43 Hey eine Frage ja ich hole das Thema wieder hoch :))

Aber mich interessiert es verdammt extrem 😊

Stehen die ganzen Maschinen noch unten ?
Wie weit ist es geflutet ? Bzw gibt es eine Karte für dumme wie voll das da jetzt ist ?
Gibt es noch kleine Öffnungen von dem kaum jemand was weiß und man evtl rein kommt ?

Und kann mir einer erklären wieso ich auf Bergwerke so scharf bin gerade auf zurück gebliebene :)

Ps komme aus Pirna habe ganz kleine Erinnerungen an die Türme wo ich klein war

Lg und vielen Dank :)
Hallo und Glück auf, Paul 89,

eine Befahrung in Königstein ist schon lange nicht mehr möglich. Es wurde alles verwahrt. Und wenn du aus Pirna bist, weißt du auch, dass alle Fördertürme abgerissen wurden. An der Bushaltestelle in Leupoldishain wurde durch die Regionalgruppe Königstein des Bergbautraditionsverein Wismut e. V. eine Infotafel aufgestellt mit einer kleinen Zusammenfassung der Wismutaktivitäten in Königstein..
Ich bin aus Heidenau.
Glück auf!
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