Schurf 20 Wolkenstein

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Fahrsteiger
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Schurf 20 Wolkenstein

Beitrag von Fahrsteiger »

Feuerwehren retten Männer aus Notlage
Aus Entdeckerlust stiegen Hobbybergleute in eine alte Wismut-Grube ein
Wolkenstein. Bei einem Großeinsatz haben Feuerwehrleute Freitagnacht zwei Männer aus einer stillgelegten Wismut-Grube zwischen Wolkenstein und Großrückerswalde gerettet. Die Hobbybergleute waren in den sogenannten Schurf 20 eingestiegen und dabei in dem reichlich 60 Meter tiefen Schacht auf halber Höhe stecken geblieben, berichtete am Sonntag Einsatzleiter Christian Zießler von der Wolkensteiner Feuerwehr.
Die 17 Einsatzkräfte aus Wolkenstein und Gehringswalde waren gegen 22.30 Uhr alarmiert worden. Vor allem sei es schwierig gewesen, die Ausrüstung bei Dunkelheit über das unwegsame Gelände zum Einsatzort zu schaffen, erklärte der Einsatzleiter, der vorsichtshalber eine Spezialtruppe der Höhen- und Tiefenrettung angefordert hatte. "Nachdem wir vor Ort waren, konnten wir die Männer allerdings innerhalb einer viertel Stunde mit eigener Technik befreien", sagte Zießler und lobte seine Kameraden. Alles habe reibungslos geklappt.
Altbergbaufachmann Hans Richter warnte unterdessen entschieden davor, in alte Gruben, von denen es in dem Gebiet einige gibt, einzufahren. "Wenn ich bedenke, wie leichtsinnig die Männer ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben, könnte ich verrückt werden", sagte der Inhaber der Bergbauagentur in Zöblitz. Er wurde am Freitag von den Laien zu Hilfe gerufen und veranlasste die Alarmierung der Rettungskräfte.
Durch dieses Loch, das nach unten hin immer enger wird, zwängten sich Hobbybergmänner. Durch dieses Loch, das nach unten hin immer enger wird, zwängten sich Hobbybergmänner.
Offenbar aus Entdeckerlust war seinen Worten nach ein unerfahrener Zschopauer zuerst in das Loch eingestiegen. Zwei Freunde standen oben Schmiere. In etwa 25 Metern Tiefe ging es weder vor noch zurück. Daraufhin versuchte einer der Beiden, den Freund zu retten und blieb ebenfalls stecken.
Als Anbieter von Touren und amtlich genehmigter Befahrungen weiß Hans Richter, dass Sicherheit unter Tage das oberste Gebot sein muss. "Ohne Helm, Geleucht und technische Ausrüstung einen gesperrten Schacht zu befahren, zeugt von riesiger Unvernunft", machte der Zöblitzer deutlich. Aktionen wie diese würden Bergleute, die Gruben und Schächte unter Berücksichtigung aller Sicherheitsbestimmungen befahren, in Verruf bringen. Dass die Männer am Freitag ohne körperlichen Schaden aus ihrer Notlage befreit werden konnten, hält Richter für ein Wunder.
Zum Zeitpunkt der Rettung rückten bereits weitere Einsatzkräfte an. So waren sowohl die Gruppe der Höhen- und Tiefenrettung der Freiwilligen Feuerwehr Deutschneudorf, als auch die des DRK Marienberg und Olbernhau unterwegs. Ihr Einsatz wurde aber noch vor ihrem Eintreffen abgebrochen.
Der Schurf 20 wurde bis in die 1950er-Jahre von der Wismut befahren. Damals bauten die Bergleute Uranerz ab. Das Gelände rund um den offen liegenden Bruch ist heute mit Stacheldraht gesichert. Warnschilder weisen zudem auf die Gefahr hin.
Die drei Schwarzbefahrer werden sich nun wahrscheinlich vor Gericht verantworten müssen. Die Polizei ermittelt.
Glück Auf
Horst
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Dem Bergbau verschworen. Im Bergbau geschafft. Zum Bergmann erkoren mit stählerner Kraft.
Langer
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Re: Schurf 20 Wolkenstein

Beitrag von Langer »

Ich habe es auch gerade in der Freien Presse gelesen. So ein paar Greenhorns bringen alle anderen in Verruf, Gott Sei Dank ist nix schlimmers passiert. 20 Schläge mit dem Keilhauenstiel auf den nackten Arsch.

Langer
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geophys
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Re: Schurf 20 Wolkenstein

Beitrag von geophys »

Ob Greenhorn oder nicht, derartige Konstrukte bergen unkalkulierbare Risiken in sich ...
___________________________________________________________
Glück Auf!
geophys
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In Wirklichkeit erkennen wir nichts; denn die Wahrheit liegt in der Tiefe
Demokrit
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Fahrsteiger
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Re: Schurf 20 Wolkenstein

Beitrag von Fahrsteiger »

Rechnung für ein "Abenteuer"
Im Dezember 2011 mussten zwei Abenteurer aus einem stillgelegten Schacht in der Nähe von Wolkenstein von der Feuerwehr befreit werden. Nun erhielten die Hobbybergmänner von der Feuerwehr Wolkenstein eine Rechnung über mehrere Tausend Euro.
Im Dezember 2011 wollten sich drei junge Männer in der Nähe von Wolkenstein einen 60 Meter tiefen stillgelegten Schacht abseilen. Doch zwei von den Abenteurern blieben in dem Schacht in fast 15 Metern Tiefe stecken. Nur mit Hilfe der Feuerwehr konnten sie befreit werden.
Rechnungen von Feuerwehr und DRK
Sogar die Höhen- und Tiefenrettung der Feuerwehr Deutschneudorf war ausgerückt, konnte ihren Einsatz aber noch rechtzeitig abbrechen. Die Feuerwehr Wolkenstein hatte es alleine geschafft, die Hobbybergmänner zu retten. Da kein Dienstausfall entstanden sei, habe die Gemeinde verzichtet, Geld für das Ausrücken der Einheit zu verlangen.
Eine Rechnung kam jedoch von der Feuerwehr Wolkenstein, die den Einsatz leitete. Zur genauen Höhe konnte die Stadtverwaltung aus Datenschutzgründen keine Angabe machen. Zusätzlichen zu diesen Kosten, müssen die Abenteurer für die Hilfe des DRK aufkommen. Das erklärte
Rettungsdienstleiter Armin Hinkel aus Marienberg.
Abseil-Aktion im Bergschacht war keine Straftat
Zumindest von Seiten der Staatsanwaltschaft müssen die Männer keine Konsequenzen fürchten. Die Sprecherin der Polizeidirektion Chemnitz-Erzgebirge, Heidi Hennig bestätigte, dass der Ausflug der drei Männer keine Straftat gewesen sei. Doch auch die Polizei stellte ihren Einsatz mit knapp 80 Euro pro Person in Rechnung – denn die Männer hatten grob fahrlässig gehandelt und sich selbst in Gefahr gebracht. Zwei Beamte der Polizei waren über eine Stunde damit beschäftigt, die Straße für die Rettungskräfte zu sichern.
Die jungen Männer sind nicht die Einzigen, die den Altbergbau gerne mal erkunden. Sie seien beim Abseilen in den Schacht jedoch sehr leichtsinnig gewesen. Gleichzeitig sei die Ausrüstung in keinem guten Zustand gewesen, so Hans Richter von der Bergbauagentur Zöblitz.
Außer für die drei Männer blieb der Vorfall ohne Folgen. Der Schacht sei weiterhin durch ein Loch im Stacheldraht, der ihn umgebe, zugänglich, so Richter. Der Experte ist sich sicher, dass sich immer wieder Neugierige dort abseilen werden. Zumindest für die drei Abenteurer sei es eine Lehre gewesen. Richter ist sich sicher, dass diese drei eine solche Aktion nie wieder machen werden.
Glück Auf
Horst
Dem Bergbau verschworen. Im Bergbau geschafft. Zum Bergmann erkoren mit stählerner Kraft.
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