Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden

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Friedolin
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Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden

Beitrag von Friedolin »

In der Volksstimme vom 15. Juli 2011 kann man den unten angefügten Artikel lesen. Unter anderem das Gebiet um den Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden. Dann ist ja das Verlassen offizieller Wege gesetzlich verboten, und somit das Befahren der Untertage-Anlagen eine Ordnungswidrigkeit.

Möglicherweise wird jetzt auf diese Art versucht, die Menschen von den Gruben auszusperren.

Unser Berggesetz gibt keine Ordnungswidrigkeit her, auch der Eigentümer (der Forst) hat eigentlich nichts gegen uns Befahrer, aber seitens des hinter dem NSG stehenden Fledermausschutzes gibt das jetzt locker ein kostenpflichtiges Verfahren, sollte man beim Verlassen offizieller Wege erwischt werden. Was sonst ist das Befahren der Grube "Büchenberg"?

Am 19.7. gab es eine Infoveranstaltung zum Thema. Dort hiess es noch, dass zu den Fledermausschutzzeiten ein Betretungsverbot gelten soll.
Dem wäre auch nichts entgegen zu setzten!

Leider ist das im Entwurfstext der VO ganz anderst. Im §4 wird ein Betretungsverbot des Stollensystems ausgesprochen.
Im §10 wird eingeräumt, dass für den Zeitraum vom 21.4.-20.7. Anträge bei der oberen Naturschutzbehörde (Landesverwaltungsamt) gestellt werden können. Üblicherweise muss man dann ein berechtigtes Interesse glaubhaft machen. Ich bezweifle, dass einfaches montanhistorisches Interesse ausreichend sein wird. Zumal es im Entscheidungsermessen der Behörde liegt, was ein berechtigtes Interesse sein könnte.
Auch ist mir der Zeitraum etwas kurz, jedoch fehlt mir die fachliche Grundlage einen anderen Zeitraum vor zu schlagen.

Es müsste eigentlich das Ziel sein, den Text im §4 so zu verfassen: "Das Betreten des Stollensystems ist nur in der Zeit vom 21.4.-20.7. erlaubt."

Zum Glück ist es ein Öffentliches Verfahren und jeder Bürger hat die Möglichkeit, Hinweise zu geben bzw. Einspruch ein zu legen.
Wem dies am Herzen liegt muss den entsprechenden Brief bis zum 16.8. im Postkasten einwerfen.

Die Bergbaufreunde aus dem Revier haben einen entsprechenden Brief als Anregung vorbereitet (im Anhang).
Jeder sollte natürlich seine eigene Meinung zum Ausdruck bringen, mir gefallen einige Passagen persönlich auch nicht 100%ig.

Den VO-Entwurf findet man hier: http://www.sachsen-anhalt.de/index.php?id=49253

Also nehmt euer Bürgerecht war und gebt Hinweise oder legt Einspruch ein !!
Dateianhänge
Widerspruch Naturschutzausweitung Büchenberg.doc
(26 KiB) 168-mal heruntergeladen
volksstimme15.7.2011nnqc.jpg
Zuletzt geändert von Friedolin am Mi. 10. Aug 11 5:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Strebpanzer
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Re: Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden

Beitrag von Strebpanzer »

na super ... :( :(

als Einzel-Befahrer / Bergbau-Interessierter wird man da vermutlich nichts ausrichten können. Ein "Argument" á la "das ist ein sehr schönes und interessantes Bergwerk und ich würde es gern öfter besuchen können" wird wohl nichts zählen, wenn Interessens-Verbände mit einer entsprechenden Lobby ihre Interessen durchsetzen wollen. Wenn man da was "retten" will, dann geht das vermutlich nur über einen Verein, so wie in Hüttenrode ...

Wenn es wirklich nur um den Fledi-Schutz ginge, dann wäre eine Schutzzeit von Anfang November bis Ende März absolut ausreichend, aber ich denke die Behören haben einfach keine Lust, dass sich da jemand auf eigene Faust dran macht das Bergwerk zu erforschen und benutzen den Fledi-Schutz als Vorwand das alles gleich ganz dicht zu machen.
Claudia S.
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Re: Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden

Beitrag von Claudia S. »

Hey Christan, du bist doch smart genug Argumente dagegen zu finden :-).

Schreib was, allein, dass die Initiatoren merken, dass es Leute gibt, die noch mitdenken und nicht zu einer grauen Masse verkommen sind!
Claudia
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Strebpanzer
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Re: Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden

Beitrag von Strebpanzer »

Danke für das Kompliment, ich könnte vermutlich schon ein paar Worte zusammentippseln, nur nützen wird es nichts.

Fakt ist: die Regierung ist durch diverse EU-Richtlinien gezwungen Naturschutz-Gebiete neu zu schaffen und auszuweisen, und da nehmen die natürlich jeden Hinweis von Naturschutz-Verbänden gerne auf. Eine starke Gegenposition könnte man nur aufbauen, wenn man eine entsprechende Lobby hat.

Beispiel: jährlich trampeln Millionen Menschen über die Alpen, rupfen seltene Blümchen aus, erschrecken Gemsen und Murmeltiere, klettern auf den Felsen rum und lassen ihren Müll liegen, was für die Fauna und Flora nicht sonderlich förderlich ist. Aber es gibt zum einen den deutschen Alpen-Verein, der sich dafür einsetzt dass auch weiterhin Menschen die Schönheit der Natur in den Bergen erwandern und mit eigenen Augen sehen können und es gibt natürlich auch wirschaftliche Interessen, denn die Touristen die in den Alpen ihren Urlaub verbringen bringen ja auch ein paar Euronen in die Region. Und das sind Argumente, die auch auf die Politik Einfluss haben (im besonderen das Geld ;) ...)

anderes Beispiel: die Höhlenforscher haben es zumindest geschafft soweit gesellschaftlich aktzeptiert zu werden, dass HöFo-Interessen mit Fledi-Schutz abgestimmt werden. Ich kenne einige Höhlen, die in der Schutzzeit verschlossen werden, in der übrigen Zeit aber für HöFo-Aktivitäten offen stehen. Der Unterschied zwischen den HöFos und uns Befahern ist aber: die HöFos sind organisiert, in Vereinen und Verbänden, wir nicht ...

Und was haben wir? Nix. Die GAG, die einzige Organisation, die in meinen Augen aufgrund ihrer Struktur, ihres öffentlichen Auftretens und Renomés, in der Lage wäre Lobby-Arbeit zu leisten, besteht aus 20 Leuten - verteilt über das ganze Bundes-Gebiet. Damit baut man keinen politischen Druck auf :( ... ansonsten ist die Befahrer-Szene ein Haufen Individualisten (ich ja auch ;) ...) bei denen jeder sein Ding macht und die sich bei Nacht und Nebel in die Büsche schlagen, sich den Schlaz überwerfen und in einem dunklen Loch verschwinden. Ohne entsprechenden Dach-Verband oder eine entsprechende Organisation baut man da auch keinen Druck auf. Bliebe also nur in Eigeninitiative bei Politik und Behörden loszuwinseln: "mimimi, die Büchenberg ist aber so schön innen und ich möchte die doch so gerne befahren ..." ... was aber keinen interessieren wird.

Wenn man da was unternehmen will, braucht man eine starke Basis. Wir können einen Verein gründen, der sich dafür stark macht, dann wäre ich dabei und würde auch argumentativ unterstützen, aber alleine? Da kann ich auch einfach in die Werkstatt gehen und mit dem Kopf auf den Ambos dengeln ;) ... macht auch Kopfweh und bringt sonst nix :(

Das Naturschutz-Gebiet als solches wird man nicht verhindern können, warum auch? Naturschutzgebiete sind toll :) - und es macht ja auch gar keinen Sinn gegen ein Vorhaben anzugehen, gegen das man sowieso nichts haben kann, uns Befahrern geht es ja nicht darum dass der Zugang zu den Stollen erhalten bleibt, nicht darum, dass das Gebiet nicht unter Naturschutz gestellt wird. Man könnte höchstens drum Bitten einen Weg zum Eingang in den Wegeplan mit aufzunehmen, und den Verschluss so zu gestalten, dass Befahrer-Belange berücksichtigt werden (Dreikant-Schlüssel ...)

Glück Auf!
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kapl
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Re: Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden

Beitrag von kapl »

Das alte Thema... Dachverband... :D
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Strebpanzer
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Re: Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden

Beitrag von Strebpanzer »

kapl hat geschrieben:Das alte Thema... Dachverband... :D
jau ... wenn man erreichen will, dass die Interessen der Befahrer Gehör finden, dann muss man sowas machen ...
ich bin dafür, wer noch ? ;)
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kapl
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Re: Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden

Beitrag von kapl »

Ich denke mal dafür werden fast alle User hier sein.
Nur wer machts? Vorarbeiten und Gedanken dazu gibt es bereits seit einigen Jahren im Rahmen der IMW/IBW Vorbereitungen.
Problem: Man muss so einen Prozess auf breite Schultern verteilen. So viele IG/e.V.s wie auch immer, müssen ins Boot geholt werden. Denn auch hier gilt, wie bei den Höfos. Bring mal alle "Sturrköppe" unter einem Dach :D Wenn ein "einzelner" vorprescht, geht das ganze wohl schief.
Zudem ist man auf Europäischer Ebene, Stichwort Maastricht, schon bereit so ein Netzwerk aufzubauen.
Man müsste sich also erstmal dort engagieren, um das ganze dann auf die nationale Ebende herunter zu brechen.
http://www.europa-subterranea.com/

Ich kann dir ja mal beim Beetpott bei einem Bier in Ruhe ein paar Dinge dazu erklären ;)
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kapl
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Re: Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden

Beitrag von kapl »

@Friedhelm
Wie positionieren sich denn die Höfos zu dem Thema? Immerhin sind ja auch Höhlen betroffen. Oder ist Herr Ohlendorf derjenige, der die Befahrungen reglementieren möchte?
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Strebpanzer
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Re: Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden

Beitrag von Strebpanzer »

kapl hat geschrieben: Denn auch hier gilt, wie bei den Höfos. Bring mal alle "Sturrköppe" unter einem Dach :D
na, du kennst doch "meine" Methode :twisted: :twisted: - hat zumindest im ehem. Jogoslawien hervorragend funktioniert als Tito noch das Sagen hatte :D :D
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Björn
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Re: Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden

Beitrag von Björn »

Strebpanzer hat geschrieben:Das Naturschutz-Gebiet als solches wird man nicht verhindern können, warum auch? Naturschutzgebiete sind toll :) - und es macht ja auch gar keinen Sinn gegen ein Vorhaben anzugehen, gegen das man sowieso nichts haben kann, uns Befahrern geht es ja nicht darum dass der Zugang zu den Stollen erhalten bleibt, nicht darum, dass das Gebiet nicht unter Naturschutz gestellt wird.
Besser hätte ich es nicht schreiben können, ähnlich hatte ich das gestern schon mit Claudia...

Der Schutz ist gut und muss sein, es gibt keine Argumente gegen Naturschutzgebiete.
Man muss sich einbringen und den Prozess im sinne der Sache begleiten durch Montanhistorische Forschung kann so ein Schutzgebiet ja noch aufgewertet werden, da durch Mundloch Öffnungen und Sanierungen neue Quartiere geschaffen werden und das ganze Ehrenamtlich und ohne große Investitionen.
Man muss gemeinsam Kämpfen, nicht gegeneinander.
Und wenn einer nicht will muss das ja nicht heißen das man daher auf stur schalten muss.
Konstruktiv mitarbeiten und gute Argumente sammeln.

Offenheit hilft Barrieren einzureißen und Vorbehalte und Vorurteile abzubauen.
Viele Passagen im Musterschreiben halte ich für Kontraproduktiv.

Ich habe aber auch keine Zeit und den Lokalen Hintergrund es besser zu machen.
Und eventuelle ist es besser als nichts zu machen, die Zeit wird es zeigen was dabei raus kommt.


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Re: Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden

Beitrag von Claudia S. »

Meiner Meinung nach ist die GAG in der Struktur wie sie jetzt ist, eine Institution für den Bergbau in Verbindung mit dem Schutz von Montanhistorischen Zeugnissen.
Im Bewusstsein dessen, kann man doch ein Schreiben aufsetzen, indem sie sich klar zum Fledermausschutz positioniert und dieses mit der Bergbauforschung einher gehen kann...
Und da es die GAG als e.V. nicht gibt, machen das eben ihre Mitglieder als Einzelpersonen.
So haben wir das mit unserem Musterbrief auch gemacht...

Außerdem wäre es sowie so besser, wenn man das ganze nicht als Vereinigung schreibt, sondern als Privatperson.
Claudia
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Friedolin
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Re: Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden

Beitrag von Friedolin »

Ich dachte, ich hätte das Ziel klar formuliert, aber scheinbar kommt dass nicht rüber.
Hier noch mal.: Es müsste eigentlich das Ziel sein, den Text im §4 so zu verfassen: "Das Betreten des Stollensystems ist nur in der Zeit vom 21.4.-20.7. erlaubt."

Mehr wird nicht zu erreichen sein. Und ich bin etwas enttäuscht, dass ich hier zur Wahrnehmung der Bürgerrechte plädiere , und dies nur zu einer sinnlosen Grundsatzdiskussion führt.

Nicht zerreden, machen!
Nichts machen heisst, keine Meinung zu haben und damit zu zustimmen.
Leute ohne Meinung hatten wir in der Vergangenheit schon genug.
Glück Auf !
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Björn
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Re: Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden

Beitrag von Björn »

Friedolin hat geschrieben: Hier noch mal.: Es müsste eigentlich das Ziel sein, den Text im §4 so zu verfassen: "Das Betreten des Stollensystems ist nur in der Zeit vom 21.4.-20.7. erlaubt."
Wenn das das Ziel ist sollte man das im Musterbrief auch so schreiben.
Das kommt dort so überhaupt nicht über.


Björn
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Strebpanzer
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Re: Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden

Beitrag von Strebpanzer »

Zwischenfrage: warum nur 21.4. bis 20.7. ?

Die Fledi-Schutzzeit geht üblicherweise von Ende Oktober / Anfang November bis Ende März / Anfang April. Kann mir doch keiner erzählen ,dass sich die Fledis Ende Juli schlafen legen. In den mir bekannten Populationen ist mindestens bis Anfang November Action und wenn es dann immer noch warm ist auch noch länger, das hängt einfach von den nächtlichen Temperaturen ab ...

ich hatte noch keine Zeit was zu schreiben. Dafür brauch ich ein paar ruhige Minuten um das auszuformulieren ...
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kapl
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Re: Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden

Beitrag von kapl »

Ich für meinen Teil brauche immer noch Infos, wie sich die Höfos dazu positionieren, um mir meine Meinung zu bilden.
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Strebpanzer
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Re: Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden

Beitrag von Strebpanzer »

@kapl
laut Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG)
Abschnitt 2, §39, Absatz 6
dauert die allgemeine Fledermaus-Schutzzeit vom 1. Oktober bis zum 31. März.
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kapl
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Re: Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden

Beitrag von kapl »

???
Mir geht es um die Höhlenforscher, nicht Fledermausschützer. Das sind wir alle.
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Strebpanzer
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Re: Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden

Beitrag von Strebpanzer »

kapl hat geschrieben:???
Mir geht es um die Höhlenforscher, nicht Fledermausschützer. Das sind wir alle.
ich denke, die Höfos, die Interesse an der Befahrung der Büchenberg haben, werden darauf verweisen, dass der Zugang zu Höhlen - sofern sie denn für den Fledi-Schutz verschossen sind - gemäß dem BNatSchG geregelt ist. In Franken hab ich das z.B. so gesehen, dass der Höhlen-Eingang erstmal zu betoniert ist, aber unten ist eine "Befahrer-Klappe" drin, die im Winter verschlossen wird. Auch bei vielen Höhlen in den Alpen wird das so praktiziert ...
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kapl
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Re: Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden

Beitrag von kapl »

Mich interessiert aber die direkte Meinung der Höfos dazu, nicht wie du es einschätzt ;)
Also von Ohlendorf, vom Landesverband, Ortsgruppen und Hauptverband, wenn es dort Unterschiede geben dürfte. Ich denke mal, dass die Beteiligten "vor Ort" die Info dazu haben werden. Aus dem verlinkten Zeitungsartikel geht ja nicht hervor, dass man generell Befahrungen einschränken will. Dazu kommt es ja nun erst "hinter" den Kulissen, so wie Friedhelm schrieb. Und genauso wie sich nun die Altbergbauforscher äußern, wäre die Meinung der Personen die in der Zeitung erwähnt werden, sehr interessant. Finden diese den Weg "Ok", oder lehnen diese das ab? Wenn Alehnung besteht, schließt man sich den Aktionen an, oder plant man eigene Aktionen? Zusammen ist man stärker, als alleine.
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Strebpanzer
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Re: Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden

Beitrag von Strebpanzer »

kapl hat geschrieben:Mich interessiert aber die direkte Meinung der Höfos dazu, nicht wie du es einschätzt ;)
und schon haben wir einen gefunden der da mal Kontakt aufnimmt und nachfragt :aetsch: :D
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MichaP
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Re: Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden

Beitrag von MichaP »

ganz einfach auch hier: was will ICH? ich selber muss mir meine meinung bilden und dann handeln oder es lassen. demokratie heist auch recht auf eine eigene (machmal einzigartige) meinung.
- ist es mir egal? (ja / nein)
- kann ich mit der limitierung persönlich leben? (ja / nein)
- hat es einen einfluss auf andere die mir lieb sind? (ja / nein)
- hat es einen einfluss auf eine sache die ich vertrete? (ja / nein)
usw.

ich muss einfach in der lage sein was alleine zu entscheiden für mich, ohne tausend standpunkte zu hören.
was ist denn der fakt? eine grube soll per verordnung dicht gemacht werden und in die entscheidungshoheit von leuten übergeben werden die von montanhsitorik keine ahnung haben, was auch gar nicht ihre aufgabe ist.
mir da eine meiung zu bilden fällt mir persönlich leicht - egal was da die gedanken von naturschutz, höfos, politik, kirche und gott selber sind.
wer jetzt nicht in der lage ist zu schreiben braucht sich keine gedanken dazu mehr machen, die frist ist eh bald rum und dann ist die grube dicht.
das einzige was dann bleibt ist wie früher in schlangenlinien durch den wald kriechen und sich anschleichen oder anderen in den popo krabbeln und hoffen das sie in ihrer herrlichkeit milde gestimmt sind.
Glück auf!

Michael
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Claudia S.
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Re: Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden

Beitrag von Claudia S. »

Dass es jemand so bildgewaltig auf den Punkt bringt!
Chapeau, das fasst es wirklich am besten zusammen!
Claudia
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kapl
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Re: Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden

Beitrag von kapl »

ich weiss nicht welche Probleme ihr gerade habt.????
Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt
Natürlich habe ich eine Meinung zu dem Thema, selbstredend bin ich gegen das Befahrerverbot, sollte dies denn wirklich geplant sein.


In dem Zeitungsartikel wurden angesprochen.
Bielsteinhöhlen
Stollensystem
Zum letzteren hat sich eine Gruppe von Leuten organisiert und legt dagegen Protest ein. Zum ersten Punkt, Höhlen, lese ich hier nichts. Daher meine Nachfrage. [@ CB. ich werde den Teufel tun und hier als Externer die dortigen Höfos kontaktieren. Das sollten die Leute "vor Ort" klären] Denn ich erachte es für sinnvoll wenn man gemeinsam vorgeht. Oder was wäre sogar, wenn die Höfos den geplanten §10 gut finden? Wäre es dann nicht umso wichtiger sich abzustimmen?

Wenn manche diese Punkte nicht sehen, oder die denen egal sind --> eurer Standpunkt.
Auch Maler und Claqueure sollten akzeptieren, dass ich in dieser Sache Informationsbedarf habe. [Aber nicht um mir eine Meinung in der Sache zu bilden, sondern um die Sache effektiver angehen zu können]
Claudia S.
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Re: Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden

Beitrag von Claudia S. »

Es gibt Höfos, die wohl organsiert sind, aber kaum eine relevante Rolle spielen! Jedenfalls sind sie bei den entsprechenden Veranstaltungen kaum in Erscheinung getreten.

Es geht hier nur um die Bergleute, deren Befahrungsfreiheit in erheblichen Maße beschnitten werden soll.
Betroffen ist davon auch der örtliche Verein, der sich dieser Ordnung unterwerfen muss! Nichts mit Hausrecht
Und Befahrungenerlaubnisse werden von der entsprechenden Stelle nach "Gottes Gnaden" erteilt.
Allein der Zeitraum in dem gemeint wird, dass die Fledis Ruhe brauchen ist doch ungewöhlich lang im Vergleich zur gängigen Praxis
Claudia
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kapl
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Re: Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden

Beitrag von kapl »

Erstmal danke für die konstruktive Antwort.

Ich habe gerade gehört, dass Büchenberg bereits "jetzt", bezw. in der Vergangenheit ein Naturschutzgebiet war. Bezw., dass es immer schon verboten war, die Wege zu verlassen. So würde sich durch das neue Gesetz in der Praxis nichts ändern. [Nichts, im Sinne von: Negativ für uns Altbergbauforscher]
Wobei ich mich dabei frage, warum, wenn dem so wäre, man nun auf einmal die Sache "nochmals" angehen will. Dies macht keinen Sinn. Ich hoffe später nochmal mehr zu erfahren.
Claudia S.
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Re: Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden

Beitrag von Claudia S. »

Der ganze Harz ist bereits LSG und gelegentlich sind auch FFH- Gebiete dabei.

Der Zugang zur Grube soll kontrolliert werden. Wie schafft man das am besten? Verschließen aller Zugänge und Schlüsselgewalt herstellen.

Allerdings passt hier das Sprichwort "Wasser predigen, Wein trinken" sehr gut.
Es gibt gewisse Verantwortliche, die mitten im Winter in der Flediruhezeit befahren und die armen schlafenden Tierchen abhängen, weil sie die Ringe lesen "müssen".
Anständige Befahrer sind zu dieser Jahreszeit nicht im Berg!
In welchem Verhältnis steht das zum Schutzgedanken? Da sagt einem doch schon der gesunde Menschverstand :-)
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Re: Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden

Beitrag von Nobi »

Von Hüttenrode bis Rübeland sind es ganze 5 km. Warum redet ihr nicht einfach mal mit den Rübeländer Höfos, wie deren Meinung dazu ist? Die Höhlen am Bielstein sind auch so schon verschlossen gewesen, aber die Schlüssel haben die Rübeländer Höfos. Was spricht dagegen, dass der Verein in Hüttenrode die Schlüssel für die Zugänge im Büchenberg bekommt?

Im wesentlichen müssen das die Beteiligten "vor Ort" ausboxen, dabei weniger mit Konfrontation und mehr mit konstruktiver Zusammenarbeit mit den diversen Ämtern/Behörden etc. Demokratie ist nicht nur eine eigene Meinung zu haben, sondern auch Prozesse mit zu bestimmen und neue/bessere Wege aufzuzeigen. Solange wir über das "Warum" der außergewöhnlichen Zugangsregulierung nur Mutmaßungen anstellen können ist es schwer, stichhaltige Argumente dagegen zu finden.

Mit Stand Heute würde sich übrigens für mich überhaupt nichts ändern. Ich habe in den letzten Jahren mehrfach versucht Jemanden zu finden, der mir mal den Büchenberg zeigt. Ein konkreter Befahrungswunsch wurde immer abgeblockt - Türstehermentalität eben ...

"Nur was die Menschen kennen, können sie auch schützen." - Das hat mal ein Thüringer Höfo auf die Frage gesagt, ob aus der Blessberghöhle eine Schauhöhle gemacht werden sollte.

Ist übrigens Alles meine persönliche Meinung - es lebe die Demokratie :wink:
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mag her es thun mit rechte.


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Re: Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden

Beitrag von Gesenk »

Die verlängerung der Schutzzeit in den Herbst hinein dürfte damit begründet sein, daß das Stollensystem intensiv als Schwärmquartier von den Fledermäusen genutzt wird. Das steht in der Gebietscharakterisierung für das FFH-Schutzbebiet (das ja schon besteht) und ist erklärtes Schutzziel neben der Funktion als Winterschlafquartier.

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Re: Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden

Beitrag von Claudia S. »

Wir müssen hier noch etwas trennen, was möglicherweise noch nicht deutlich genug hervorgetreten ist.

In Hüttenrode wehrt man sich dagegen, dass eine Behörde eine Grube der Montanforschung entziehen will, weil der Naturschutz scheinbar über alles geht und die Montanhistorischen Belange unter den Tisch fallen.
Deshalb erheben wir Einspruch gegen das Vorhaben.

Da aber Hüttenrode und Elbingerode eigenständige Reviere sind, ist es nicht Aufgabe Hüttenrodes, einen Kampf für Elbingerode auszutragen, das geht rechtlich auch nicht.
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Re: Büchenberg soll Naturschutzgebiet werden

Beitrag von Friedolin »

Nobi hat geschrieben:Ich habe in den letzten Jahren mehrfach versucht Jemanden zu finden, der mir mal den Büchenberg zeigt.
Da hast du wohl immer die falschen gefragt, Anfang Oktober können wir darüber reden!
Jedoch müssen wir dann wohl bis zum 22.4.12 warten und einen Antrag beim Landesverwaltungsamt stellen.
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