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"Geheimnisvolle Bergwerke"

Verfasst: Mo. 18. Jan 10 9:12
von Kleinerhungerlieb(†)
Folgenden Artikel habe ich soeben aus dem Neuen Deutschland 65.Jahrgang/Nr.13 Sonnabend/Sonntag 16./17. Januar 2010 abgeschrieben, der Artikel stammt von der Autorin Bianca Kühnel
(http://www.neues-deutschland.de/artikel ... |Bergwerke)

"Geheimnisvolle Bergwerke
Ein Hobbygeologe erforscht die alten, fast vergessenen Stollen des bayerischen Altmühltales
Oft erinnern sich nur noch wenige ältere Einheimische an die alten Stollen im Altmühltal. Arthur Rosenbauer recherchiert seit Jahren in dieser Sache.
Ostheim. Sie hatten einst große wirtschaftliche Bedeutung für das Altmühltal, heute drohen die meisten Bergwerke in dem karstigen Kalkgestein in Vergessenheit zu geraten. Die Zugänge der meisten alten Gruben sind zugewuchert, die Erinnerung an die alten Stollen verblasst. Der Hobbygeologe Arthur Rosenbauer hat einige der geheimnisvollen und vergessenen Bergwerksstollen wieder entdeckt.

Am Anfang stand die Abenteuerlust: Schon seit seiner frühesten Jugend klettert Rosenbauer begeistert in Höhlen. Dabei stieß er bald auch auf verlassene Bergwerksstollen in seiner Heimat. Inzwischen ist bei dem heute 54-Jährigen das historische Interesse hinzugekommen. Anfangs ging Rosenbauer nur Gerüchten nach. Seit den 1990er Jahren sucht der Treuchtlinger systematisch auch in den Archiven der Gemeinden oder im bayerischen Staatsarchiv.

Inzwischen bietet Rosenbauer sogar Führungen in die von ihm untersuchten früheren Bergwerke »Rothenberggrube« bei Pfraunfeld, »Grobschwarthgrube« bei Raitenbuch und das »Doggerbergwerk Barbarastollen« bei Ostheim (alle Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen) an. In allen drei Gruben wurde Eisenerz abgebaut. »Wenn man nicht weiß, wo es hineingeht, findet man die Eingänge nicht«, erzählt er zu Beginn des Ausflugs. Zusammen mit seinen Begleitern verschwindet er schließlich in einem versteckten Loch im Boden, dem Zugang zum Barbarastollen. Unter der Erdoberfläche riecht es nach verfaulten Blättern, feuchtem Stein und abgestandener Luft. Nach rund fünf Metern weitet sich der Stollen, die Besucher können aufrecht stehen. Der Gang ist mannshoch, etwa einen Meter breit und alles besteht aus schimmerndem roten Gestein. Die Meißelspuren an Wände und Decken wirken noch frisch. »Dieser abgebrochene Holzstempel wurde früher zur Absicherung der Stollen verwendet und ist wohl schon einige hundert Jahre alt«, sagt Rosenbauer und zeigt auf einen alten Holzstamm am Boden.

In der früheren »Rothenberggrube« breitet sich sogar ein großer unterirdischer See aus. In der »Grobschwarthgrube« gibt es Tropfsteine und grandiose Steinformationen, die sich im Laufe der Jahrhunderte gebildet haben. »Solche Bergwerke müssen wieder ins Gedächtnis der Menschen gerufen werden. Es wäre traurig, wenn die Stollen einfach zugeschüttet oder gesprengt werden«, sagt Rosenbauer. Seine gesammelten Informationen will er bald in einem Buch zusammenfassen."

Die Bildunterschrift lautet: "Eingang zur Unterwelt: Arthur Rosenbauer am Barbarastollen"
das Foto ist vom dpa

Re: "Geheimnisvolle Bergwerke"

Verfasst: Mo. 18. Jan 10 13:22
von Bastl
Oh, wie interessant. Da werde ich mich gleich mal kundig machen an wen man sich da wenden kann, ist nicht allzuweit von mir entfernt ! :D

Gruß, Bastl

Re: "Geheimnisvolle Bergwerke"

Verfasst: Mo. 18. Jan 10 20:29
von Siggi

Re: "Geheimnisvolle Bergwerke"

Verfasst: Mi. 20. Jan 10 18:35
von Rauhbein
Hallo zusammen,
das Thema war schon mal aktuell-
Die Presse schießt hier leider über das Ziel hinaus und schreibt was so nicht stimmt.
Es gibt weder Führungen für die Bergwerke noch sind sie ohne Gefahr für Leib und Leben zu begehen.
Das Ganze ist nun unter der Obhut von 2 Unis und dem Landesdenkmalamt. Hier wird nach einer moderaten Lösung und eine patielle Öffnung von Teilen geforscht. Die Publikation von Rosenbauer wird wohl heuer erscheinen und ist bereits in der Rohfassung- sie liegt mir vor- ein Hammer- daher auch der Presserummel- RTL und andere waren auch schon aktiv.
Glück auf und nicht Alles glauben was in der Zeitung steht.
Das Rauhbein

Re: "Geheimnisvolle Bergwerke"

Verfasst: Mi. 20. Jan 10 21:07
von Kleinerhungerlieb(†)
@Rauhbein
Die Kommentare waren bisher auch eher wertungsfrei (in unserem Forum). Natürlich verstehen die User hier, wie das Geschriebene zu inerpretieren ist. Ein(e) Journalist/-in, der/die den Unterschied zwische Sohle und Firste nicht kennt, kann kaum einen fundierten Artikel schreiben. Allerdings finde ich es erwähnenswert, wenn über die Befahrerszene geschrieben wird in einem so großen Blatt, wie dem Neuen Deutschland. Da lohnt sich die Mühe wenigstens etwas.

Man stelle sich vor :!: ACHTUNG :!: Es wird ein Artikel über die erzgebirgische S.Befahrerszene geschrieben :shock: :kugel: :donkl:
Wieviel Blödsinn da wohl drinstehen würde? Oh, ich erinnere mich an einen gruseligen Beitrag im Sachsen-Spiegel (extra) :x , was für ein Trash und was für ein Hype darum gemacht wurde, da war der Buschfunk beschäftigt.

Egal, zurück zum Thema: Es ist gut, wenn darüber geschrieben wird. Woher sollte man sonst darüber erfahren. Und wenn jetzt noch eine Publikation auf dem Wege ist, na dann, immer her damit!

Re: "Geheimnisvolle Bergwerke"

Verfasst: Mi. 20. Jan 10 21:15
von Nobi
letztendlich ist es alles (nur) werbung für des buch und dann hoffen wir mal, dass das buch hält, was (uns) da versprochen wird. einschätzen können das wohl am besten die leute, die dort vor ort tätig sind.

@marcel:
arbeite lieber etwas mehr, damit unser winterdienst wieder seine streusalzvorräte auffüllen kann :D

Re: "Geheimnisvolle Bergwerke"

Verfasst: Do. 21. Jan 10 5:42
von Friedolin
Nobi hat geschrieben:@marcel:
arbeite lieber etwas mehr, damit unser winterdienst wieder seine streusalzvorräte auffüllen kann :D
Jawoll, in Abwandlung eines alten Spruchs: Salz, jede Minute Salz ! Salz für die Sicherheit!

Re: "Geheimnisvolle Bergwerke"

Verfasst: Do. 21. Jan 10 18:59
von Caveman
Hallo,
alter Hut, siehe www.caveseekers.com / Höhlen / künstliche Hohlräume : Grubschwartstollen und Barbarazeche.
Hier gibts schon lange eine Beschreibung der Anlagen und schöne Bilder.
Die Schreibweise "Grobschwartgrube" ist falsch, ferner lässt der Autor außer Acht, das es sich bei diesem Objekt
teilweise um eine natürliche Höhle handelt, welche durch den Grubenbetrieb angefahren und erweitert wurde.

Glück Auf
Pit

Re: "Geheimnisvolle Bergwerke"

Verfasst: Fr. 19. Nov 10 16:48
von Schlacke
Der Ttiel ist jetzt bei www.amazon.de erhältlich:

Rosenbauer, Arthur: Vergessene Geheimnisse - wieder entdeckt. Der Bergbau im Naturpark Altmühltal zwischen Altmühl, Anlauter und Donau.
ISBN 978-3-934145-8, 413 S. Treuchtlingen: 2010, Euro 19,80 + Porto

Glückauf!

Elmar Nieding

Re: "Geheimnisvolle Bergwerke"

Verfasst: Mo. 07. Nov 11 12:35
von Schlacke
Ein weiterer Titel zum Montanwesen im Altmühltal ist nach dem Band von Rosenbauer jetzt beim Historischen Verein Eichstätt erschienen:

Ettle, Josef: Eisengießer und Erzschürfer, Eichstätt: 2011, 348 S. Preis € 25,-
(Bezugsquelle bzw. ISBN mir noch nicht bekannt)
Der Verfasser ist oder war Zeitungsredakteur und hat mehrere regionale Schriften verfasst.
Das ehemalige Hüttenwerk hatte Grabkreuz und Granaten im Produktionsprogramm!!!

Glückauf!

Elmar Nieding

Re: "Geheimnisvolle Bergwerke"

Verfasst: Mi. 09. Nov 11 12:35
von Schlacke
Nachtrag zum vorgenannten Band: Eisengießer und Erzschürfer von J. Ettle.

Der Band ist über den "Historischen Verein Eichstätt" oder über den Shop des Informationszentrums Naturpark Altmühltal erhältlich. www.naturpark-altmuehltal.de ISSN 0936-5869, Lieferung über den Naturpark ist portofrei.
Kurzer Auszug aus U4: Aus Anlass der Gründung des Werkes vor 600 Jahren gibt der Historische Verein mit Unterstützung des Lankreises Eichstätt das Jubiläumsbuch heraus. Autor ist der Journalist Josef Ettle. Er hat im Diözesanarchiv Eichstätt, dem HSTA München, Staatsarchiv Nürnberg usw. Akten und Dokumente ausgewertet...Geschildert wird die Arbeit der Erzschürfer im Landkreis Eichstätt und darüber hinaus...

Ein umfangreiches Werk zur Geschichte des von 1411 bis 1932 arbeitenden Hüttenwerkes mit der zugehörigen Erzgewinnung ÜT und UT in der weiteren Umgebung.

Glückauf!

Elmar Nieding