Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

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Petra_S.
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Petra_S. »

hungerlieb hat geschrieben:Schön patriotisch, aber 2 Sachen wären richtig zu stellen. Wenn Fluss- und Schwerspatbergbau zum Erzbergbau gehören soll, könnte man auch Kalkabbau dazu zählen. Da wäre dann wiederum das Kalkwerk Lengefeld zu erwähnen, welches schon einige Jahre fördert.
Weiterhin werden schon seit einigen Jahren (2004?) wieder Berg- und Maschienenmänner ausgebildet.

besserwisserisch :D
Mfg Sven
...nicht nur Lengefeld müßte man da erwähnen, sondern auch z.B. das Kalkwerk der GEOMIN in Hermsdorf:
http://www.geomin.de/hermsdorf.php

...und das "Berggeschrey" geht weiter. Heute konnte man in der "Freien Presse" auf Seite 2 lesen:

Auf Nickelerzsuche in Mittelsachsen
Freiberg. Die im Sächsischen Oberbergamt in Freiberg liegenden Anträge zur Erkundung von elf Erzlagerstätten betreffen auch ein Nickelerzvorkommen in den Landkreisen Chemnitzer Land und Mittelsachsen. Antragsteller ist laut Amtssprecher Peter Horler die Deutsche Rohstoff AG Heidelberg. Wann die Erkundung genehmigt wird, stehe noch nicht fest. Weitere Anträge beziehen sich unter anderem auf Zinnerz- und Wolframerzfelder in Ehrenfriedersdorf / Geyer, Antonsthal, Breitenbrunn, Tellerhäuser-Hämmerlein, Pöhla-Globenstein und im vogtländischen Gottesberg. (GFL)
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sehmataler
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von sehmataler »

hungerlieb hat geschrieben:wieder Berg- und Maschienenmänner ausgebildet.
Berg- und Maschinenmann ?!
- Schon seit einigen Jahren frage ich mich, wer sich dieses aussageredundante Wortkonstrukt einfallen ließ. Das bleibt ja beim längeren Nachdenken quer im Kopf stecken. Ich stell mir dann immer einen Hauer ganz aus Stahl vor, schmutzig und schon etwas angerostet - nur so kann ein richtiger Maschinenmann aussehen! Doch ist nicht beim heutigen Mechanisierungsgrad fast jeder zweite ein Maschinenmann? Mein Kumpel wäre dann als gelernter Tischler ein Holz- und Maschinenmann, der zur Zeit als Forstmaschinenmann arbeitet. Der muss aber bei sich noch kein Öl auffüllen und kann (was äußerst wichtig ist!) Bier trinken, ohne davon Rost anzusetzen. :prost:
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Jörn
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Jörn »

Handelsblatt, 5. August 2008

Erzbergbau: Zwei Heidelberger graben nach Ost-Schätzen

von Martin W. Buchenau

Zwei Heidelberger haben sich in den Kopf gesetzt, den deutschen Erzbergbau wiederzubeleben. Die Sache ist längst kein Hirngespinst mehr. Denn die explodierenden Rohstoffkosten machen die Vorkommen im Osten der Bundesrepublik wirtschaftlich wieder interessant.

HEIDELBERG. Mit ohrenbetäubendem Lärm heben die Baumaschinen mitten in Heidelberg eine Grube aus. Würde nicht zufällig hier in der Friedrich-Ebert-Anlage ein riesiges Loch für eine Tiefgarage gegraben, niemand käme auch nur auf den Gedanken, dass im Altbau mit der Nummer 26 gerade die Vorbereitungen für wesentlich größere Erdbewegungen getroffen werden. Titus Gebel und Thomas Gutschlag haben sich in den Kopf gesetzt, den ostdeutschen Erzbergbau wiederzubeleben. Die Sache ist längst kein Hirngespinst mehr.

"Wir gehen davon aus, dass der Rohstoffboom mindestens noch 15 Jahre andauern wird", sagt Gebel. Bei dem hohen Preisniveau wird die Öffnung neu entdeckter, alter oder auch kleinerer Lagerstätten wieder wirtschaftlich. Der 41-jährige promovierte Betriebswirt arbeitete früher für eine kanadische Explorationsgesellschaft. Vor zwei Jahren gründete er gemeinsam mit Finanzchef Thomas Gutschlag, früher in der Deutschen Börse für den Neuen Markt zuständig, die Deutsche Rohstoff AG (DRAG). Seither haben sich die beiden Rechte an Erzlagerstätten in Deutschland gesichert und sind auch schon an einigen internationalen Explorationsprojekten beteiligt. Ziel ist es, aus dem Sechs-Mann-Betrieb, der in einer Altbauetage residiert, einen mittelgroßen in Deutschland ansässigen Bergbaukonzern aufbauen. Wie sich der nicht börsennotierte Kleinbetrieb in dem kapitalintensiven Bergbaugeschäft der Großkonzerne etablieren will, erklärt Gebel: "Wir haben eine Nischenstrategie. Wir machen, was sich für die Großen nicht lohnt." Die Nachfrage nach Industriemetallen Zinn, Nickel und Seltenerdenelemente steige anhaltend.

Ob die Rechnung aufgeht, wird sich gleich am ersten Projekt entscheiden. Die DRAG hat sich die Rechte an einem Zinnvorkommen in Geyer gesichert. In der sächsischen Erde sollen 60 000 Tonnen Zinn und 57 000 Tonnen Zink mit einem Marktwert von eine Mrd. Euro liegen. Die Heidelberger stützen sich auf umfangreiche Bohrungen, die noch aus den 70er-Jahren zu DDR-Zeiten stammen. "Wenn wir erst anfangen müssten zu suchen, wären 15 Mill. Euro für die Bohrungen schnell verbrannt", sagt Gutschlag. Das Vorkommen gilt als gesichert. Im Beirat des Unternehmens tummeln sich Experten wie Professor Gregor Borg aus Halle, die Aachener Professoren Hermann Wotruba und Peter Kukla, aber auch Horst Richter, der Ex-Generaldirektor von Wismut und Stellvertretende DDR-Minister für Geologie. Geschickt haben Gebel und Gutschlag das Wissen der ehemaligen ostdeutschen Bergbauelite angezapft. Bis 2009 soll die Machbarkeitsstudie fertig sein. Läuft alles glatt, könnte DRAG 2011 mit dem Abbau in Geyer loslegen. In der traditionsreichen Bergbauregion sprechen viele schon wieder von der Rückkehr des sagenumwobenen "Berggeschrey" nach den ersten Silberfunden im Erzgebirge im 12. Jahrhundert.

Das aktuelle Berggeschrei hat der erste Großkonzern erhört. BASF hat sich mit der Venture Capital-Tochter mit zwei Mill. Euro in der letzten Finanzierungsrunde an DRAG beteiligt. Für die beiden Chefs ist das ein wichtiges Signal, das die Reputation des Projektes deutlich erhöht. Am Eigenkapital von sechs Mill. Euro sind jetzt institutionelle Investoren mit 39 Prozent beteiligt, 15,3 Prozent entfallen auf Privatleute, vier Prozent hält der Aufsichtsrat, 25,5 Prozent Gebel und 15,4 Prozent Gutschlag. "Die Investition ist für uns ein spannendes Pilotprojekt zur langfristigen Ergänzung unserer Rohstoffversorgung mit Metallen und Seltenerdenelementen", bestätigt Roberto Gualdoni, Leiter der Rohstoffversorgung bei BASF. Seltenerdenelemente sind für Flachbildschirme, Energiesparlampen und Hybridmotoren nötig. BASF-Investmentmanager Bernhard Mohr sieht "gute Chancen" für das Projekt.

Die Konkurrenz ist gewaltig. Internationale Großkonzerne wie Tinco, Anglo American oder Minera haben längst die verlorenen Schätze des Ostens entdeckt. "Wir hätten keine sechs Monate später kommen dürfen", erinnert sich Gebel. Bei fünf ehemaligen sächsischen Vorkommen hatte DRAG die Nase vorne. Mit der jetzigen Kapitalausstattung kommt DRAG durch alle Genehmigungsverfahren. Aber auch den Bergwerksbau und Abbau wollen die Heidelberger selbst erledigen. Den Kapitalbedarf schätzt Gutschlag auf rund 30 Mill. Euro. Das Geld soll durch weitere Privatplatzierungen hereinkommen. Auch ein Börsengang ist später nicht ausgeschlossen.
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geophys
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von geophys »

Na, Holla die Waldfee ...
@Jan: Dann wird es wohl doch noch was aus unserem RZ (weil keiner weiss was AIX ist:D ).
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Claudia
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Claudia »

da wäre ich mir nicht so sicher, meine Herren... :)
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geophys
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von geophys »

... in Bezug auf AIX oder hinsichtlich der Finanzdecke der "Wühlmäuse"?
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Nobi »

geophys hat geschrieben:... in Bezug auf AIX oder hinsichtlich der Finanzdecke der "Wühlmäuse"?
bisher haben sie sich nur die rechte gesichert. ob und wie sie es schaffen, diese zu "verwerten" und was dabei für die region rausspringt, bleibt abzuwarten.

sich auf die bohrungen zu stützen, ist auch heikel.
es gibt da so eine geschichte von der wismut (keine ahnung, ob die wirklich so passiert ist), wo man den bohrleuten prämien gegeben hatte, wenn sie von übertage uran erbohrt hatten. da das kernlager nicht weit war, soll man sich also dann ein paar bohrkerne beschafft haben und hat diese mit "reingemogelt". da man nicht einfach aufhören konnte (sonst wäre es ja aufgeflogen), hat man die ganze sache bei den anderen bohrungen in diesem feldbereich auch durchgezogen und letztendlich stand die schachtteufe an ...

hier gibt es noch etwas zu niederschlag:
http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/R ... 39890.html
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von geophys »

Bohrkerne hin oder her.

Ein, zwei Beiträge weiter oben steht eigentlich, dass dieses gar nicht notwendig ist ...

War gestern am Greifensteinstolln im Idyll des Geyerschen Waldes. Dieser wurde zwischen 1979 und 1990 in den Berg westlich der B95 getrieben. Die Erkundungen dort erbrachten unter anderem einen Vorrat von etwa 9000t Zinn unter den Greifensteinen. Sicher war es nicht sinnvoll, diese Vorräte bereits 1990 abzubauen. Aber in den letzten 700 Jahren war es immer so, dass es nur bei abzusehender Rentabilität zum Bergbau kam. Immer wieder! Kaum eine Region in Deutschland dürfte so intensiv untersucht worden sein, als diese.

Neuzeitliche Erkundungen stammen aus den 30er Jahren ( Sachsenerz AG ), dann kamen die "Sonnensucher" zwischen 1946 - 1951 und die kamen noch zweimal zurück. Wenn ich nicht irre, wurde der letzte Tiefschurf erst in den späten 1970er Jahren abgeworfen. Also Uran gibt es in kleineren Mengen auch noch. Also das dürfte alles belegbar und damit der Schmerz des Zweifels eher gering sein.

Wenn sich, wie geschrieben, die BASF engagiert, müsste genügend Geld da sein. Hoffentlich kümmert sich um die Hinterlassenschaften nicht nur der Steuerzahler, wie in den letzten 700 Jahren ...
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Nobi »

@ geophys:

es bleibt abzuwarten und letztendlich können/werden wir es erst glauben, wenn der erste hunt gefördert ist. es gab schon zu viele, die zu viel versprochen haben ...
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geophys
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von geophys »

Ja, für den Optimisten ist das Glas immer halb voll, dem Pessimisten erscheint es eben halb leer.

Mit dem Ohr an Masse gehört, vernimmt man, das es zur Zeit einen Rohstoffmangel gibt ( komme aus der metallverarbeitenden Branche ). Das bringt das Spekulanten - Gesindel an den Börsen auf den Plan und die Preise schnellen nach oben. Oder irre ich da und beurteile das falsch.

Mich stört bei dem Ganzen nur, dass wieder eine Menge Großkapital ( und vielleicht auch ein paar einflussreiche Entscheider in den Ämtern ) den Reibach machen wird und wir als Steuerzahler zahlen dann die Wiederurbarmachung. Das Beispiel Wismut ist ja noch allgegenwärtig.

Also warum nicht die regional kompetente und dazu noch bundeseigene Wisutec mit dem Abbau unserer Bodenschätze beauftragen und dessen Gewinne mit Verlusten der Rekultivierung verrechnen.
Zuletzt geändert von geophys am Mi. 20. Aug 08 9:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Kaj_Todt »

geophys hat geschrieben:
Also warum nicht die regional kompetente und dazu noch bundeseigene Wisutec mit dem Abbau unserer Bodenschätze beauftragen und dessen Gewinne mit Verlusten der Rekultivierung verrechnen.
Laut Wisutec bestehen die 4 Pfeiler der eigenen Arbeit aus Exploration, Feasebility Study, Betriebsoptimierung sowie Schliessung und Sanierung. Ich nehme mal an, das genau dies (wenn auch im Laufe der Zeit modifiziert) im Einigungsvertrag/Staatsvertrag steht.
Ansonsten, und da bitte ich nicht sauer zu reagieren, klingt dein Vorschlag nach dem Konzept einer SDAG WISMUT- nur in neuen Kleidern. Ansonsten hat der Vorschlag ja was für sich...
Leider würde dieses Unternehmen dann vom öffentlichen Dienst kontrolliert, der noch nie Weitsicht oder Kompetenz gezeigt hat- und wenn doch, ging es nur darum, outsourcing zu betreiben (siehe Deutsche Post, Deutsche Bahn). Sobald die Unternehmen wirtschaftlich arbeiteten, wurden sie verkauft...
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von geophys »

Die SDAG kann man hier nicht berücksichtigen. Deren Ursprünge stammen aus dem verlorenen Krieg und den damalig herrschenden Bedingungen. Auch wenn nach und nach die wirtschaftlichen Faktoren Einzug hielten, war die Wismut zum großen Teil ein strategisch-politischer Konstrukt.
Der Staatsvertrag von 1953 regelte Rechte und Pflichten.

Die Wisutec ist eine Tochter der Wismut GmbH.
Ich weiß nicht genau, warum die Wismut 1990/91 eine bundeseigene GmbH wurde. Ich denke, es hing mit der Rechtsnachfolge der DDR zusammen. Die Brisanz dieses Betriebes zwang zum Handeln. Ob der Einigungsvertrag das berücksichtigte???? Keine Ahnung. Die Reparationslasten jedenfalls galten allen Deutschen.

Aber auch der Bergbau im Saarland und an der Ruhr hängt am Tropf des Steuerzahlers. Auch dann, wenn dies lange nicht mehr nötig wäre.
Einen wirklichen Markt will keiner. Kein Vorstand der Ruhrkohle und keiner der Bergleute. Aber warum tut man jetzt so, als müsse man gerade hier eine Marktwirtschaft haben?

Und genau hier sollte man gegen steuern. Die Privatisierungen der letzten Jahre haben doch kaum einem der Bürger ( die ja die wahren Besitzer waren ) wirklichen Nutzen gebracht. Die der Energiewirtschaft, des Postwesens und der Bahn nicht. Im Gegenteil.
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Nobi »

Freiberg stimmt in Berggeschrey ein
Deutsche Rohstoff AG eröffnet Büro - Abbau ab 2011?

Freiberg. Ein neues Berggeschrey ertönt im Erzgebirge - und Freiberg steckt mittendrin. Wenn in den nächsten Monaten Chancen und Risiken möglicher Abbauvorhaben in Sachsen ausgelotet werden, wird die alte Silberstadt eine Schlüsselrolle spielen. Nicht nur das Oberbergamt sitzt hier, jetzt wird mit der Deutschen Rohstoff AG auch ein weltweit agierendes Unternehmen die Erschließung von Lagerstätten von Freiberg aus vorantreiben.

Der Geologe Jörg Reichert, der zuletzt an der Martin-Luther-Universität in Halle lehrte, hat Ende vergangener Woche ein Büro in der Burgstraße bezogen. Von dort aus koordiniert er für die Deutsche Rohstoff AG mehrere Projekte in Sachsen, für die sich die erst vor zwei Jahren gegründete Firma die Erkundungsrechte gesichert hat (Zahlen und Fakten). Nach optimistischen Prognosen könnte etwa im vogtländischen Gottesberg bereits ab 2011 der Abbau von Zinn und Kupfer beginnen.

Auch in Mittelsachsen scheint demnach wieder Bergbau möglich. Es geht um Nickelerzvorkommen. Über die genaue Lage der Lagerstätte hüllt man sich noch in Schweigen.

Attraktiv ist der Standort Freiberg für die Heidelberger Aktiengesellschaft nicht wegen des Oberbergamts vor der Haustür. "Wir wollen auch von der Nähe zur Bergakademie profitieren", sagt Reichert. Das dort über Jahrhunderte gesammelte Wissen gelte es nun wieder für hiesige Vorhaben anzuzapfen.

So arbeitet die Deutsche Rohstoff AG mit der Technischen Universität in einem Forschungsprojekt zusammen, mit dem neue Verfahren zur Gewinnung der Metalle aus den Erzen untersucht werden. Das Problem: Die bereits aus Wismut-Zeiten bekannten Lagerstätten, die für einen Abbau in Frage kommen, weisen meist relativ niedrige Metallgehalte auf. Mit herkömmlichem Untertagebau sei da nicht viel zu machen, erläutert Reichert. So sucht man nach neuen Möglichkeiten, um das Gestein "aufzuschließen", etwa indem man es mittels Mikroorganismen in eine wässrige Lösung verwandelt (die so genannte mikrobielle Laugung).

Auslöser für die Aktivitäten der Rohstoff AG sind die explodierenden Preise für Industriemetalle. Hinzu kommt: Heute sind für die Wirtschaft auch Abbaumaterialien interessant, mit denen man vor 20 Jahren noch nichts anzufangen wusste. Beispiel: Iridium. Das sehr schwere, harte und spröde Metall kommt heute in der boomenden LED-Technik ebenso zum Einsatz wie für Halbleiter oder Flachbildschirme. In Ehrenfriedersdorf, wo bis 1990 noch Zinn abgebaut wurde, ist Iridium in der Zinkblende zu finden.

Zahlen und Fakten

Lagerstätten mit Abbaurechten der Deutschen Rohstoff AG in Sachsen

Gottesberg (Vogtland): Etwa 121.000 Tonnen Zinn und 63.000 Tonnen Kupfer werden dort vermutet.

Antonsthal (bei Schwarzenberg): Laut Wismut 23.000 Tonnen Wolfram, 28.000 Tonnen Zinn und 95.000 Zink

Ehrenfriedersdorf/Geyer: 50.000 Tonnen Zinn sowie Iridium

Delitzsch: unter anderem 52.000 Tonnen Wolfram, 2500 Tonnen und 78.000 Tonnen Seltenerden.

Von Oliver Hach
Erschienen am 08.09.2008

Quelle: Freie Presse
http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/R ... 59832.html
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von sehmataler »

Da muss die Freie Presse aber mal dringend ihre Hausaufgaben machen: Platinmetallvorkommen in Geyer/Ehrenfriedersdorf - oder vielleicht doch eher Indium statt Iridium?
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Nobi »

"Vorräte reichen 30 Jahre"

Firma EFS Geos will jährlich 130.000 Tonnen Fluss- und Schwerspaterz fördern


Niederschlag.Das Erzgebirge macht seinem Namen bald wieder alle Ehre. In Niederschlag, unweit von Oberwiesenthal, soll erneut Erz abgebaut werden - allerdings kein Silber, sondern Fluss- und Schwerspaterz. "Die Zielstellung heißt Förderung von 130.000 Tonnen Roherz im Jahr", sagt André Baumann, Geschäftsführer der Erzgebirgischen Fluss- und Schwerspatcompagnie (EFS) Geos GmbH Halsbrücke.

Mit den Arbeiten soll begonnen werden, sobald das Sächsische Oberbergamt Freiberg den "Antrag zur Nacherkundung" genehmigt hat. Baumann rechnet damit Anfang November. "Wie der Name des Antrages verrät, steht zunächst die Nacherkundung der Lagerstätte in Niederschlag im Mittelpunkt. Das heißt, wir müssen als erstes die hydrologische Situation sowie den Zustand des vorhandenen Grubengebäudes klären und dieses zugänglich machen", erläutert Baumann. Danach sei die Öffnung des Stollens 215 geplant. Sollte dieses Vorhaben aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus keinen Sinn ergeben, könne es auch passieren, dass ein völlig neuer Stollen aufgefahren wird. Auf alle Fälle sollen der Erde dort in absehbarer Zeit wieder Bodenschätze entnommen werden. "Die erkundeten Vorräte reichen ungefähr für 30Jahre. Für diese Dauer haben wir auch unsere Konzession", verrät Baumann.

Gearbeitet werden soll in einem Gebiet von knapp sieben Quadratkilometern. Bis 1954 ist dort Uran abgebaut worden. In Jahrhunderten zuvor wurde bereits nach Silber und Eisen geschürft. Zu Tage fördern sollen das Roherz zu Spitzenzeiten rund 50 Bergleute. "Bewerbungen haben wir bereits etliche vorliegen, vor allem von ehemaligen Wismut-Kumpeln", erklärt der Geschäftsführer der EFS Geos. Darüber hinaus werde auch die Region in und um Niederschlag von dem neuen Berggeschrei profitieren, "da wir verschiedene Dienstleistungen in Anspruch nehmen müssen, etwa von Schlossereien", so Baumann, dessen Ziel es ist, spätestens 2010 mit der Erzgewinnung zu beginnen. Die Anwohner sollen davon kaum etwas spüren. Der Abraum verbleibe Untertage. "Wir werden sogar in der Nähe vorhandene Halden beseitigen, weil wir das Material zum Verfüllen brauchen", betont Baumann.

Service

Die Firma EFS Geos Halsbrücke veranstaltet am Dienstag im Sächsischen Haus in Bärenstein eine Informationsveranstaltung zu ihrem geplanten Vorhaben in Niederschlag. Beginn ist 17Uhr.

Von Thomas Wittig

Erschienen am 19.10.2008

Quelle: Freie Presse
http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/R ... 84403.html
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Jörn »

Ich will ja jetzt keine schlechte Laune verbreiten, aber ich bin mal gespannt, ob die Blase in der nächsten Zeit platzt oder schon geplatzt ist... Der Preis für Erdöl hat sich in den letzten beiden Wochen halbiert, und die Metallpreise befinden sich auch auf Talfahrt :( Chinas Export schwächelt und es sieht so aus, als ob der große Boom erst eimal vorbei wäre. Schaun' mer ma!

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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Marcel Normann »

Jörn hat geschrieben:und die Metallpreise befinden sich auch auf Talfahrt
Heisst: Endlich wieder bezahlbare Leitplanken für den Ausbau. Insoweit bin ich glücklich ;-)
Mein Haushaltstipp: Fettflecken halten sich wesentlich länger, wenn man sie hin und wieder mit etwas Butter einreibt.
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von geophys »

Jörn hat geschrieben:Ibeiden Wochen halbiert, und die Metallpreise befinden sich auch auf Talfahrt
Kein Grund zur Unruhe. Das Spekulantengesindel sucht gerade nach Finanzierungsquellen. Aber über eines bin ich mir sicher, nachdem sich hier alles wieder geordnet hat, der Run auf die "realen" Rohstoffe wird ungebrochen sein. Im Gegenteil, ich denke die Preise werden kräftig steigen. Luftnummern und Zertifikate dürften demnächst nicht die Renner werden.
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Petra_S. »

Passend zum Thema konnte man im "blitzpunkt" (wöchentliche Zeitung; Marienberger Ausgabe) vom 25.10.2008 lesen:
Dateianhänge
blitzpunkt_25_10_08_SCAN.jpg
blitzpunkt_25_10_08_SCAN.jpg (122.22 KiB) 17616 mal betrachtet
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Nobi »

Starck darf nach Erz suchen

Freiberg (dpa). Das Sächsische Oberbergamt hat Erkundungsarbeiten für Erzvorkommen im Erzgebirgskreis genehmigt. Auf einem etwa 6,5 Quadratkilometer großen Feld in den Gemeinden Breitenbrunn und Pöhla könne die niedersächsische Firma H.C. Starck GmbH (Goslar) arbeiten, teilte die Behörde gestern mit. Erkundet werden sollen Vorkommen von Zinn, Flussspat, Zink, Wolfram, Kupfer, Indium, Kadmium und Silber. Für den Abbau der Bodenschätze werde eine bergrechtliche Bewilligung benötigt, die extra beantragt werden muss.
Die Starck-Gruppe beschäftigt an 13 Standorten 3400 Mitarbeiter und liefert Pulver unter anderem für die Halbleiter- und Beleuchtungsindustrie.

Quelle: Leipziger Volkszeitung, 14.11.2008
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Nobi »

In der Online-Ausgabe des Spiegels (http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 25,00.html) steht heute ein Artikel über ein entdecktes Indium-Vorkommen (angeblich das größte der Welt) im Erzgebirge. Allerdings ist der Weltmarktpreis noch zu gering für einen Abbau.

in der "freien Presse" steht heute (13.01.) auch ein Artikel dazu:
http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/H ... 32536.html
Zuletzt geändert von Nobi am Di. 13. Jan 09 7:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von MatthiasM »

Bei dem Namen Starck überkommen mich stark gemischte Gefühle. Diese Bayer-Tochter war im Verdacht (u.a. durch einen UN-Bericht erhärtet), in den Kongo-Krieg mit verwickelt zu sein, indem mit den Milizen Coltan gehandelt wurde. Vom Erlös der Coltanbergbaus (wenn das Wort "Bergbau" hier angemessen ist, unter primitivsten, menschenverachtenden und umweltzerstörerischen Bedingungen) wird der Krieg dort mitfinanziert. Einfach mal googeln mit Starck und Coltan. Starck ist zwar momentan angeblich nicht im Kongo aktiv, derzeit sind dies massiv die Chinesen, aber nachdem eine große Mine in Australien zumacht, wird das kongolesische Coltan mit allen schönen Nebeneffekten wieder für die westlichen Firmen interessant.
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von sehmataler »

Hier mal ein Foto vom "ersten Spatenstich" in Niederschlag am Stolln 215.
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von EnoM »

Ich fasse es nicht - die fangen wirklich an!!!!!!!
All die ganzen Journalismusenten machen einen diesbezüglich sehr skeptisch.

Ich bin ja mal gespannt, welchen Zustand das alte Grubengebäude hat!?
Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß was ich leide.
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von sehmataler »

EnoM hat geschrieben:Ich bin ja mal gespannt, welchen Zustand das alte Grubengebäude hat!?
Der Zustand außerhalb von Störungen und Phonolith geht schon, da bewegt sich net viel. Der жила магистральная nahe der Stockwerke scheint dagegen noch zu leben ... dort waren die Querschläge schon vor 20 Jahren "zugewachsen".
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Pöhlberger
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Pöhlberger »

Sehmataler hat geschrieben:
Der Zustand außerhalb von Störungen und Phonolith geht schon, da bewegt sich net viel. Der жила магистральная nahe der Stockwerke scheint dagegen noch zu leben ... dort waren die Querschläge schon vor 20 Jahren "zugewachsen".
Da kommst Du ja meiner Frage zuvor :) Als ich heute gehört habe, dass es jetzt los geht, habe ich sofort an Dich gedacht, da Du Dich doch dort gut auskennst.

GA Uwe
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geophys
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von geophys »

@sehmathaler --> Ob wohl noch zwei Magn. - Helme für mich im "Hutkämmerchen" liegen?
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von EnoM »

Das Revier Bärenstein hat ja an sich reichlich mehr oder weniger offene Tagesöffnungen hinterlassen. Teilweise ein Schurf neben dem anderen.

Nun war ich noch nicht im Bereich vom "Magistralnaja", haben sich die Senkungen des Stockwerks auch offensichtlich auf die Oberfläche ausgewirkt?
In einem anderen Stockwerksbau des oberen Erzgebirges bei Johannstadt hat sich das Bruchgeschehen deutlich auf die Tagesoberfläche ausgewirkt. Kann man Paralellen ziehen?
Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß was ich leide.
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Schlacke »

Hallo!

In Berggeschrey ausbrechen darf man beim Blättern im "Sächsischen Rohstoffkataster der Spat- und Erzvorkommen"

Das Geokompentenzzentrum Freiberg hat mit Unterstützung des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Arbeit im Oktober 2008 eine Zusammenstellung von 139 Rohstoffvorkommen vorgelegt. Neben dem Inhalt der Lagerstätten sind teilweise kurze histoische Angaben und zum Auffinden auch Koordinaten angegeben.

Weitere Informationen unter www.gkz-ev.de

Glückauf!

Elmar Nieding
...die unterirdischen Grubengebäude in ihre Schreibstube bringen...
Héron de Villefosse (1774-1852), Bergingenieur im Dienste Napoleons.
(H. Dettmer, 2014)
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sehmataler
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von sehmataler »

Als Übersicht ist das Lagerstättenkataster ja ganz informativ. Ich kenne die Steckbriefe nur als pdf, aber habe mir das Buch nun auch bestellt. Ich kann mir ja nur über einen kleinen Teil der dort genannten Lagerstätten und Vorkommen ein Urteil anmaßen... Hier muss ich aber sagen, dass sich das "Geokompetenzzentrum Freiberg" nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat. Vielleicht sehe ich das auch zu eng, mit der Sache sollten ja nur potentielle Investoren angelockt werden...
http://www.bergbehoerde.sachsen.de/set/ ... kommen.pdf
EnoM hat geschrieben:haben sich die Senkungen des Stockwerks auch offensichtlich auf die Oberfläche ausgewirkt?
Der Karjernaja-Ausbiss ist gut an den Tagebaustrossen zu erkennen, aber über den Stockwerken ist augenfällig an der Tagesoberfläche nichts zu sehen. Möglicherweise gab es eine messbare Absenkung über der Scherlinse zwischen Magistralnaja und Karjernaja.
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