Kupfervorkommen in der Lausitz

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Fahrsteiger
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Re: Kupfervorkommen in der Lausitz

Beitrag von Fahrsteiger »

700 Mill. passen schon! Die beiden Schächte werden mit 250 bis 300 Mill. zu Buche schlagen.
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Fahrsteiger
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Re: Kupfervorkommen in der Lausitz

Beitrag von Fahrsteiger »

Kupferleute ziehen in Sprembergs Lange Straße

Die Kupferschiefer Lausitz (KSL) GmbH wird noch im November dieses Jahres in den Räumen über der Sparkasse Spree-Neiße in der Langen Straße in Spremberg ihr Büro einrichten.
Das bestätigte am Dienstag KSL-Geschäftsführer Dr. Eike von der Linden den über 200 Bürgern, die zur Vorstellung des Kupferbergwerks in Spremberg gekommen waren. Mit dem Aufbau des Betriebes in den Jahren 2011 bis 2014 sollen 500 bis 1000 Menschen beschäftigt und regionale Firmen und Arbeitnehmer verstärkt nachgefragt sein. Und 900 direkte Arbeitsplätze werden von Linden zufolge entstehen, wenn im Jahr 2015 die Kupferförderung beginnt.
Groß war das Interesse an den Vorhaben der KSL, der hundertprozentigen Tochtergesellschaft der internationalen Bergbaugesellschaft Minera S. A. Bürgermeister Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU) und Landrat Dieter Friese (SPD) konnten Kommunalpolitiker aus der Stadt und Spree-Neiße begrüßen. Auch der zum neuen Amtsdirektor gewählte Günter Quander (parteilos) und mehrere Abgeordnete aus Gemeinden des Amtes Döbern-Land waren da. Sitzplätze hatten mehrere Senioren ergattert, die an der Erkundung der Lausitzer Kupfervorkommen zu DDR-Zeiten bis zum Jahr 1980 mitgearbeitet und die es damals aus dem Mansfelder Land nach Spremberg verschlagen hatte. Aber auch junge Menschen lauschten stehend im Saal oder im Nebenraum gespannt und stellten kritische Fragen.
Lärmbelastung hinterfragtEine Grausteinerin wollte wissen, welche Lärmbelastung von den Bohrungen ausgehen wird. Wo werden die Aufbereitungsanlagen stehen? Und wenn keine Schlammteiche vorgesehen seien, wo und wie werden die aus der Erde geholten Stoffe dann gelagert? Klaus Grüneberg und Benny Blatz (beide SPD) regten einen frühzeitigen Beginn der Ausbildung an und wollten wissen, wann und wie sie überhaupt in Angriff genommen werde. Klaus John aus Weskow, der vor rund 30 Jahren junge Leute für die Kupferförderung ausgebildet hatte, wünscht sich eine Geschäfts- und Informationsstelle fürs Kupfervorhaben in Spremberg und will auch mal einfahren dürfen in die Doppelschachtanlage. Bergbaustudent Christoph Kulisch interessierte, ob sich das Kupferbergwerk und der Braunkohletagebau ins Gehege kommen, und würde gern seine Diplomarbeit mit der KSL an der Seite schreiben.
Der Bohrlärm werde auf keinen Fall den Lärm übertreffen, der jetzt von der B 156 ausgeht, so Eike von der Linden. Im Januar 2009 beginne die Firma Angers Söhne mit den ersten der insgesamt zwölf Bohrungen. In einem Zeitraum von 15 bis 18 Monaten – im Jahr 2010 soll die Entwicklungsphase abgeschlossen werden – dürften alle Bohrungen geschafft sein. Zwei bis drei Monate, so schätzt von der Linden ein, würden pro Bohrloch gebraucht. Klaus Freytag, Präsident des brandenburgischen Bergamtes, sicherte zu, dass die KSL die strengen europäischen und deutschen Umweltrichtlinien erfüllen müsse. "Ich habe aber keine Bedenken. Zudem ist die Bohrfirma keine Wald- und Wiesenfirma, sondern vertraut mit Bohrungen in solchen sensiblen Bereichen", so Freytag. Für jeden Bohrort werde etwa die Hälfte eines Fußballplatzes beansprucht. Für die vorübergehende Nutzung von Grundstücken würden Vereinbarungen mit den Grundstückseigentümern getroffen. Nach dem Abschluss der Bohrungen solle wieder der Ursprungszustand der Fläche hergestellt werden.
Mit Transportband über die StraßeIm Jahr 2011 starte der Bau des Werkes, wenn er genehmigt wird. Ein 14 Hektar großes Gelände im Industriegebiet Spremberg-Ost werde für den Industriebau und die Aufbereitungsanlagen gebraucht. Die Doppelschachtanlage solle auf der anderen Seite der B 156 entstehen. Auf einem Transportband über die Bundesstraße hinweg laufe das Erz in die Aufbereitungsanlage, erklärt von der Linden. "Aufbereitungsabgänge werden bereits während des Bergwerksbetriebs als Versatz unter Tage eingebracht. Dadurch verhindern wir Bergschäden. Ein Teil der Abgänge und das Gestein vom Schachtabteufen wollen wir auf der Kippenseite eines Tagebaus einlagern. Somit entstehen keine Schlammteiche und auch keine Berghalden über Tage. Und das Wasser, das aus dem Bergwerk gepumpt wird, wird so geklärt, dass es den Einleitungsvorschriften in die Spree entspricht", sagt der KSL-Geschäftsführer.
Ein Zug fährt pro Tag nach HamburgEin Güterzug pro Tag fahre das Kupfererz vom Gleisanschluss im Industriegebiet Spremberg-Ost in die Nordeutsche Affinerie, einer Kupferhütte in Hamburg. Acht Millionen Tonnen Kupfererz wolle die KSL pro Jahr so auf den Weg bringen. Das entspreche einer Produktion von 100 000 Tonnen Kupfer. Gebraucht würden für den Kupferbergbau in Spremberg 900 Arbeitskräfte. Soweit wie möglich soll das Personal aus der Region kommen und für die Kupferförderung ausgebildet werden. Gebraucht würden beispielsweise Elektriker, Maschinen- und Anlagenführer, Maschineningenieure und Hauer. Spezialisten aus dem Ruhrgebiet und aus dem Saarland werden Eike von Linden zufolge zur Anleitung dazustoßen. Hinzu kämen noch einmal 900 Arbeitsplätze in Dienstleistungs- und Zuliefererbetrieben. "Die Fachkräfteentwicklung liegt uns hier sehr am Herzen. Wir haben dafür noch sieben Jahre Vorlauf und werden die Firmen, die das Bergwerk bauen, bitten, mit für uns auszubilden", sagt von der Linden. Und mit dem Land, der Stadt und dem Landkreis wolle er jetzt schnellstens auch über den Fachkräftebedarf reden. Junge Männer – und natürlich auch Frauen – sollten sich mit dem Kupferbergbau auseinandersetzen, ermutigt Sophie Berger, Diplom-Ingenieurin und anerkannte Markscheiderin bei der KSL. Sie selbst habe ihren Schreibtisch zwar "oben", vermesse allerdings oft unter Tage und wolle nun mit dem Unternehmen nach Spremberg ziehen.
Bis zu den Jahren 2035 / 2040 solle das Kupfer zwischen Spremberg und Graustein und bei Schleife abgebaut sein.
Lausitzer Rundschau
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Rudolf
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Damit war zu rechnen

Beitrag von Rudolf »

Entnommen der Lausitzer Rundschau vom 16.2.2009:


Start für Lausitzer Kupfererkundung verschoben
SprembergDer für Februar vorgesehene Beginn von Erkundungen des Lausitzer Kupfervorkommens wird nach Angaben des Investors wegen der weltweiten Finanzkrise um mehrere Monate verschoben.
Der Preis für das Edelmetall sei 2008 auf fast ein Drittel gefallen, heißt es aus Branchenkreisen. Foto: Oliver Fantitsch (ddp)
Das betreffe auch die geplanten Probebohrungen im Raum Spremberg (Spree-Neiße), sagte der Sprecher der KSL Kupferschiefer Lausitz GmbH, Andreas Leisdon, am Montag.

Das Projekt des panamesischen Investors Minera S.A. in der brandenburgisch-sächsischen Grenzregion müsse wegen des stark gefallenen Kupferpreises auf solide wirtschaftliche Füße gestellt werden. Der Preis für das Edelmetall sei 2008 auf fast ein Drittel gefallen. „Wir haben das Projekt eines Kupferbergbwerkes in der Lausitz bereits auf der Basis von niedrigen Marktpreisen berechnet“, sagte Leisdon. Dennoch müssten die Planungen nun der neuen Entwicklung angepasst werden.

Das Bergwerk sollte ursprünglich von 2011 bis 2014 errichtet werden, für 2015 war der Produktionsbeginn vorgesehen. Nun verschiebe sich der gesamte Zeitplan. In der schon seit DDR-Zeiten bekannten Lagerstätte Spremberg-Graustein werden 130 Millionen Tonnen Kupfererz vermutet. Daraus sollen durch die Verhüttung in Hamburg etwa 1,5 Millionen Tonnen reines Kupfer gewonnen werden.
http://www.lr-online.de/nachrichten/wir ... 10,2404646
Spart Rohstoffe, Bergbau ist - leider immer noch - Blut und Schweiß !
Falafel
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Re: Kupfervorkommen in der Lausitz

Beitrag von Falafel »

Seit wann ist Kupfer denn ein Edelmetall? -

fragt sich:
Falafel :gruebel:
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Ludewig
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Re: Kupfervorkommen in der Lausitz

Beitrag von Ludewig »

Der Kilopreis für Kupferschrott lag mal bei bis zu 7€, also ein "Edelmetall"!

Glück auf! Lutz
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MatthiasM
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Re: Kupfervorkommen in der Lausitz

Beitrag von MatthiasM »

Na da hat der fallende Kupferpreis vielleicht ein gutes: Jetzt wird den Leuten nicht mehr so schnell ihr Dach überm Kopf geklaut.... :D
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Fahrsteiger
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Re: Kupfervorkommen in der Lausitz

Beitrag von Fahrsteiger »

Erkundung von Kupfervorkommen in der Lausitz beginnt
29.04.2009 | 18:07 Uhr
Spremberg (ddp-lbg) Mit dem ersten Spatenstich leitet die Bergbaufirma KSL Kupferschiefer Lausitz GmbH am Donnerstag (30 April) die Erkundung von Kupfervorkommen bei Spremberg ein.
Spremberg (ddp-lbg). Mit dem ersten Spatenstich leitet die Bergbaufirma KSL Kupferschiefer Lausitz GmbH am Donnerstag (30. April) die Erkundung von Kupfervorkommen bei Spremberg ein. Die Bohrungen sollen im Juni aufgenommen werden, teilte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch in Spremberg mit. Die Vorarbeiten zur Erkundung der Kupfererz-Lagerstätte Spremberg-Graustein-Schleife starten am Donnerstag.
Die KSL hatte im Dezember ihren Firmensitz in Spremberg eröffnet. Das Unternehmen will in der sogenannten Aufsuchungsphase zunächst geophysikalische Feldarbeiten sowie Bohrungen durchführen, um die zu DDR-Zeiten entdeckte Kupfer-Lagerstätte zu erkunden. Parallel werden Genehmigungsverfahren und Bauplanung erarbeitet. Auch eine endgültige Machbarkeitsstudie wird erstellt.
Nach der Genehmigung soll ab Ende 2011 ein Kupfererzbergwerk errichtet werden. Voraussichtlicher Betriebsstart ist 2015/2016. Es sollen etwa 900 Arbeitsplätze in dem Bergwerk entstehen. Etwa ebenso viele Stellen sind nach Unternehmensangaben bei Dienstleistungs- und Zulieferfirmen zu erwarten.
Nach einer vorläufigen Machbarkeitsstudie enthalten die Lagerstätten Spremberg und Graustein rund 130 Millionen Tonnen gewinnbares Kupfererz mit 1,4 Prozent Kupfer, das sind 1,5 Millionen Tonnen Kupfermetall nach dem Verhüttungsprozess. Weitere potenzielle Vorräte sollen in Schleife (Sachsen) nachgewiesen werden.
Die KSL Kupferschiefer Lausitz GmbH ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der internationalen Bergbaugesellschaft Minera. Minera hatte im Juni 2007 die sogenannten Aufsuchungserlaubnisse für die Kupferschiefer-Lagerstätten Spremberg und Graustein sowie Schleife von den Bergbehörden erhalten.
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markscheider
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Re: Kupfervorkommen in der Lausitz

Beitrag von markscheider »

Interessant! Letztens hieß es noch, daß die Arbeiten durch die Finanzkrise bedingt hinausgeschoben werden.
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Jörn
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Re: Kupfervorkommen in der Lausitz

Beitrag von Jörn »

§ 16 (4) BBergG: Die Erlaubnis ist auf fünf Jahre zu befristen. Sie soll um jeweils drei Jahre verlängert werden, soweit dass Erlaubnisfeld trotz planmäßiger [...] Aufsuchung noch nicht ausreichend untersucht werden konnte.
Im Klartext: etwas Aktivität müssen die Berechtsamsinhaber zeigen, da Ihnen sonst die Erlaubnis entzogen werden kann.

Jörn
"Das Bergamt braucht doch Wochen, bis es etwas genehmigt!"

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Fahrsteiger
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Re: Kupfervorkommen in der Lausitz

Beitrag von Fahrsteiger »

Der Kupferpreis steht schon wieder bei mehr als 4500 $/t. Ich zweifele aber, ob der Planungszeitraum eingehalten werden kann. In fünf Jahren ein komplettes Bergwerk für die Förderung aus- und vorzurichten ist Optimismus pur.
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Ludewig
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Re: Kupfervorkommen in der Lausitz

Beitrag von Ludewig »

Wenn die erstmal mit den Arbeiten angefangen haben wird auch die Konzession verlängert.
Die Sache muß man immer schön beobachten, wird sicher sehr interessant werden. Das Zeug ist nicht umsonst von der "rohstoffarmen DDR" unangetastet geblieben! Aber die Technik hat sich ja auch weiterentwickelt. Das größte Problem wird in diesem Fall die Finanzierung sein, vor allem über diesen langen Zeitraum.

Glück auf! Lutz Mitka
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Fahrsteiger
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Re: Kupfervorkommen in der Lausitz

Beitrag von Fahrsteiger »

Kupfererkundung in Lausitzer Revier erst ab Juli
Mit der Erkundung des Lausitzer Kupfervorkommens wird erst bis Mitte Juli begonnen.
Wie ein Sprecher des KSL Kupferschiefer Lausitz GmbH am Montag mitteilte, fehlten noch Genehmigungen des Brandenburger Landesbergamtes. Die erste Erkundungsbohrung sollte eigentlich noch in diesem Monat bei Spremberg-Graustein (Spree-Neiße) bis in 1.300 Meter Tiefe niedergebracht werden.
Bis Mitte nächsten Jahres sollen vier weitere Bohrungen folgen. Sie sollen genauere Erkenntnisse über die Lagerstätte liefern. Dort liegen mindestens 130 Millionen Tonnen Kupfererz. Diese sollen in einem geplanten Bergwerk gefördert werden.
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Re: Kupfervorkommen in der Lausitz

Beitrag von Fahrsteiger »

Nachrichten:
HMS Bergbau: Kupfersuche in Sachsen
23.06.2009 - HMS Bergbau und KGHM Cuprum aus Polen haben ein gemeinsames Unternehmen gegründet, die KGHM HMS Bergbau. An der neuen Beteiligung hält HMS 25,1 Prozent. Das neue Unternehmen hat als erstes Projekt mit der Suche von Kupfer in Sachsen begonnen.
KGHM Cuprum ist nach Firmenangaben der zweitgrößte Silberproduzent der Welt, bei Kupfer stehen die Polen weltweit an achter Stelle.
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Uran
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Re: Kupfervorkommen in der Lausitz

Beitrag von Uran »

O.K. Da will ich mal auch hier meinen Senf dazu geben. Diese Kupferlagerstätte ist seit langen bekannt. In den 70iger Jahren sollte hier ein völlig neues Kombinat errichtet werden um die zur Neige gehenden erkundeten Erzreserven in der Sangerhäuser Mulde zu ersetzen. Die gewinnbaren Reserven der Mansfelder Mulde tendierten zu diesem Zeitpunkt gegen Null. Leider überstiegen die Investitionskosten die Möglichkeiten des Staatshaushaltes der DDR. Da man sich aber auf die Erschließung dieser Lagerstätte konzentriert hatte, wurden jeglich Investitionen in die weitere Vorratserkundung in Sangerhausen gestoppt. Die Folge davon waren drastische Förderrückgänge. Um die Schmelzöfen aber am Laufen zu halten wurde täglich eine bestimmte Menge Erz gebraucht, die das Mansfeldkombinat nicht mehr liefern konnte. Die Fehlmenge wurde aus Importerzen gedeckt. Auf Grund der besonderen Zusammensetzung des Kupferschiefer ist es aber eigentlich nicht möglich es mit anderen Erzen zu verhütten. Die Folge waren extreme Umweltbelastung, fortschreitender Verschleiß der Öfen und eine undiskutable Kupferausbringung. Der einzige Ausweg war die Einstellung der Kupferproduktion und damit des Bergbaues. Wer genauere Zahlen haben will, muß es sagen. Die muß ich erst raussuchen. Übrigens wurde im Mansfeldkombinat mehr Siler erzeugt wie in Freiberg.
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Re: Kupfervorkommen in der Lausitz

Beitrag von Fahrsteiger »

Erste Bohrungen sollen Kupfervorräte erkunden
Spremberg (dpa) Auf der Suche nach Kupfer in der Lausitz sollen am kommenden Freitag erste Probebohrungen starten. Zum Beginn der Erkundungsarbeiten werde die Bohranlage bei einem Tag der offenen Tür symbolisch in Betrieb genommen. Das teilte die KSL Kupferschiefer Lausitz GmbH, Tochter des panamesischen Investors Minera S.A., mit.
Dazu werden Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) und der Präsident des Landesamtes für Bergbau und Geologie und Rohstoffe in Brandenburg, Klaus Freytag, erwartet. Das Projekt in der brandenburgisch-sächsischen Grenzregion war wegen des stark gefallenen Kupferpreises in Folge der Wirtschaftskrise mehrfach verschoben worden.
Das Erkundungsprogramm sei zunächst auf ein Jahr angelegt, hieß es. Danach werde es Machbarkeitsstudien zur weiteren Vorgehensweise geben. In der schon seit DDR-Zeiten bekannten Lagerstätte Spremberg-Graustein werden 130 Millionen Tonnen Kupfererz vermutet, woraus etwa 1,5 Millionen Tonnen reines Kupfer gewonnen werden könnten.
Märkische Oderzeitung 21.09.09
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Re: Kupfervorkommen in der Lausitz

Beitrag von Fahrsteiger »

Erkundungsbohrungen für Kupfer in Spremberg gestartet
Mit einem leisen Brummen startet der Motor. Dann beginnt sich der dicke Stahlbohrer langsam zu drehen. Zentimeter für Zentimeter gräbt er sich in die Erde. Zur Erkundung von Kupfervorkommen ist am Freitag im Industriegebiet Spremberg-Ost (Landkreis Spree-Neiße) die erste Bohranlage in Betrieb gegangen.
Spremberg (ddp-lbg). Mit einem leisen Brummen startet der Motor. Dann beginnt sich der dicke Stahlbohrer langsam zu drehen. Zentimeter für Zentimeter gräbt er sich in die Erde. Zur Erkundung von Kupfervorkommen ist am Freitag im Industriegebiet Spremberg-Ost (Landkreis Spree-Neiße) die erste Bohranlage in Betrieb gegangen.
Die KSL Kupferschiefer Lausitz GmbH will in den kommenden Wochen und Monaten in der Kupfererzlagerstätte Spremberg-Graustein-Schleife drei Probebohrungen an verschiedenen Standorten vornehmen. Anfang 2010 sollen drei weitere Erkundungsbohrungen folgen. Die Kosten für jede etwa dreimonatige Bohrung, die bis zu einer Tiefe von 1300 Metern gehen, betragen den Angaben zufolge rund zwei Millionen Euro.
Die Bohrungen sind Teil eines Erkundungsprogramms, mit dem die seit DDR-Zeiten bekannten Kupfererzvorräte bestätigt werden sollen. «Heute ist ein großartiger Tag für die Region und den Kupferbergbau», sagte KSL-Geschäftsführer Volker Spieth. Mit den Bohrungen wolle das Unternehmen den letzten Nachweis erbringen, dass die Qualität der Erze ausreiche, um einen wirtschaftlichen Abbau zu gewährleisten.
Spieth geht fest davon aus, dass die Lagerstätte mehr als 1,5 Millionen Tonnen Kupfermetall enthält. Zudem hätten Untersuchungen bereits auf Vorkommen von Blei, Zink, Gold, Silber und Platin hingewiesen. «Die Bohrarbeiten erfolgen unter minimalem Eingriff in die Natur», versicherte Spieth. Nach Abschluss der Arbeiten würden die Bohrlöcher mit Zement vollständig verfüllt.
«Mit dem Kupfer-Bergbau wird ein neues Kapitel bei der Nutzung heimischer Rohstoffe in Brandenburg aufgeschlagen», sagte Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU), der zugleich den unternehmerischen Mut des Explorers hervorhob. Mit der Realisierung des Projekts untermauere die Lausitz ihre große Industriekompetenz. Ziel der KSL-Arbeiten sei die Erstellung einer Machbarkeitsstudie als Grundlage für die Entscheidung über den Abbau des Kupfererzes. Die ersten Ergebnisse erwartet das Unternehmen in drei Monaten.
Vorbehaltlich der Genehmigung soll im Industriegebiet Spremberg-Ost ab Ende 2011 ein Kupfererzbergwerk errichtet werden. Der voraussichtliche Betriebsstart wäre 2015/2016. Dann würden nach Angaben von KSL-Geschäftsführer Spieth im direkten Bergbau rund 700 Menschen einen neuen Arbeitsplatz finden. Dienstleister könnten zudem drei- bis fünfmal so viele Arbeitnehmer beschäftigen.
Zu DDR-Zeiten wäre eine Förderung des Erzes unrentabel gewesen, da die Kupferpreise zu niedrig waren. Mittlerweile kostet eine Tonne rund 6500 Dollar. Zu Jahresbeginn war der Preis weniger als halb so hoch. Der Bohrplatz im Industriegebiet Spremberg-Ost war in den vergangenen zwei Monaten vorbereitet worden, um die ersten Bohrungen starten zu können. Dazu wurde bereits in einem Vorbohrloch ein Ankerrohr in einer Tiefe von 550 Metern untergebracht.
In den kommenden Tagen werden zwei weitere Verrohrungen bis zur Erzlagerstätte eingebaut. Diese wird dann in einer Tiefe von mehr als 1000 Metern im Kernbohrverfahren erschlossen, wobei mit einer diamantenbesetzten Kernbohrkrone ein zylindrischer Bohrkern aus dem Erz geschnitten wird. Im Labor werden die Bohrkerne geophysikalisch untersucht, um den Schichtenaufbau der Lagerstätte darzustellen.
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Re: Kupfervorkommen in der Lausitz

Beitrag von Fahrsteiger »

Das neue vom Lausitzer Kupferschiefer:
Aus Berlin online vom 4.12.2009

Kupferschiefer Lausitz GmbH präsentiert erste Bohrkerne (Mit Bild)
04.12., 11:03 Uhr
Die KSL Kupferschiefer Lausitz GmbH hat am Freitag im südbrandenburgischen Spremberg die ersten Bohrkerne aus einer Versuchsbohrung vorgestellt. Die aus einer Tiefe von 965 bis 1001 Metern gewonnenen Ergebnisse der ersten Erkundungsbohrungen in der Kupferschiefer-Lagerstätte Spremberg-Graustein-Schleife sollen Aufschluss über die schon zu DDR-Zeiten bekannten Kupfervorräte geben, wie KSL-Geschäftsführer Volker Spieth am Tag der heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute, mitteilte.
In dem rund 15 Kilometer langen und drei Kilometer breiten Gebiet zwischen der brandenburgischen und sächsischen Grenze werden über 100 Millionen Tonnen Kupfererz sowie andere Bodenschätze wie Blei, Zink, Gold, Silber und Platin vermutet. Aus dem gewonnenen Kupfererz könnten nach eigenen Angaben rund 1,5 Millionen Tonnen Kupfermetall gewonnen werden.
Die erste nach dreimonatiger Dauer abgeschlossene Versuchsbohrung im Bohrloch 136 sollte vor allem einen ersten Qualitätsnachweis für die gefundenen Erze erbringen und Grundlage für eine Machbarkeitsstudie und den späteren wirtschaftlichen Abbau sein, erklärte der KSL-Geschäftsführer. Nach Abschluss der Bohrtests und positiven Ergebnissen sollte ab Ende 2011 ein Kupfererzbergwerk im Industriegebiet Spremberg-Ost errichtet werden, das 2015/2016 seine Arbeit aufnimmt. Dabei sollen nach Unternehmensangaben bis zu 700 direkte Arbeitsplätze entstehen. Für die Probebohrungen in diesem und in den Folgejahren will die KSL Kupferschiefer Lausitz GmbH rund 20 Millionen Euro investieren
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Re: Kupfervorkommen in der Lausitz

Beitrag von Uran »

SZ vom 05./06. Dezember.
Die am Freitag vorgestellten Bohrkerne wurden am 09. November gezogen. Zu diesem Zeitpunkt ist das Kupferschieferflöz noch nicht erreicht. Die Bohrung steht zurzeit bei 1.001 m und wird nach weiteren 50 m das Flöz erreichen. Ende wird bei 1.250 m sein. Die erste Bohrung ist also noch nicht abgeschlossen. Bis Mitte 2010 sollen weitere 5 Tiefbohrungen folgen.
Noch ein paar alte Informationen zu der seit 40 Jahren bekannten Lagerstätte.
Durch ein Such-und Erkundungsprogramm auf Kupferschiefer in den Jahren 1958 bis 1964 wurde die Lagerstätte Spremberg entdeckt. Im November 1968 wurde das Mansfeldkombinat beauftragt die Möglichkeiten zur Nutzung der Lagerstätte zu untersuchen. Der VEB Geologische Forschung und Erkundung Freiberg konnte auf einer Fläche von 17,4 km2 98,6 Millionen Tonnen Erz mit einem Inhalt von 1,49 Millionen Tonnen Kupfer in einer Teufe von 900 bis 1.650 m nachweisen. Die 1977 vorliegende Investitionsentscheidung sah vor mit 4.000 Beschäftigten jährlich aus 3,35 Millionen Tonnen Erz, 302.000 t Konzentrat mit einem Kupferinhalt von 42.200 t zu produzieren. Das Vorhaben wurde 1979 mit einem Investitionsvolumen von 4,6 Milliarden Mark bestätigt. Die Produktionsaufnahme war für 1990 geplant. Auf Grund der nicht zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel wurde das Vorhaben im August 1980 eingestellt. Im Vorfeld wurden 1974 im „Instytut Metali Niezelasnych Gliwice“ Laborflotationsversuche mit Bohrkernmaterial aus der Lagerstätte Spremberg durchgeführt. Das zu erwartendes Konzentrat beinhaltet14% Kupfer, 0,5-0,7% Blei, 0,4-0,7 % Zink, 0,025% Silber.
Nachzulesen in dem Buch „Mansfeld Die Geschichte des Berg-und Hüttenwesens“ von 1999.
Wenn man die gleiche Erzzusammensetzung wie im Raum Mansfeld – Sangerhausen zugrunde legt, enthält die Lagerstätte neben dem Kupfer auch 300.000 t Blei, 260.000 t Zink, 25.500 t Vanadium, 9.500 t Molybdän, 8.100 t Silber, 5.500 t Nickel, 4.300 t Kobalt, 1.500 t Selen, 1.200 t Rhenium, 1.000 t Antimon, 1.000 t Kadmium, 700 t Thallium, 500 t Germanium und weitere Spurenmetalle wie Tellur, Gallium, Lanthan, Mangan, Niob, Rubidium, Titan.
ich bi noch aaner ven altn Schlog, on bleib aa, wi ich bi.
Uran
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Re: Kupfervorkommen in der Lausitz

Beitrag von Uran »

Letzte Meldung. SZ 23.01.2010
Bohrer hat erstes Kupfer in 1026 Metern Teufe angetroffen. Bis zum eigentlichen Flöz sind es noch 25 Meter. Soll nächste Woche erreicht werden.
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Re: Kupfervorkommen in der Lausitz

Beitrag von Fahrsteiger »

Erkundung für Kupfer-Bergbau in der Lausitz läuft
18. März 2010
Ein dicker Stahlbohrer gräbt sich Zentimeter für Zentimeter in die Erde. Mit einem Bauhelm auf dem Kopf bedient Dietmar Paruseli die 13 Meter hohe Riesenschraube, mit der die KSL Kupferschiefer Lausitz GmbH bei Spremberg im Südosten Brandenburgs nach Kupfer bohrt. «Wir sind bei einer Tiefe von 540 Metern angekommen», sagt der 48-jährige Geräteführer, während er sich den Schweiß von der Stirn wischt.
In vier Wochen soll der diamantenbesetzte Kernbohrer, mit dem zylindrische Erdkerne aus dem Boden geschnitten werden, in einer Tiefe von 1500 Metern die letzten Proben nehmen. Die Untersuchungen der Erzlagerstätte Spremberg-Graustein-Schleife seien Teil eines rund zehn Millionen Euro teuren Erkundungsprogramms, sagt der technische Direktor des Unternehmens, Dieter Schleuter. Mit ihm sollen die seit DDR-Zeiten bekannten Kupfererzvorräte bestätigt und genauer lokalisiert werden.
Mit den Untersuchungen wolle das Unternehmen den «letzten Nachweis» erbringen, dass die Qualität der Erze ausreiche, um einen wirtschaftlichen Abbau zu gewährleisten, sagt Schleuter. Er geht fest davon aus, dass die Lagerstätte rund 180 Millionen Tonnen erzreiches Gestein enthält, wovon etwa 2,7 Millionen Tonnen reines Kupfermetall sein sollen. Das hätten die ersten Analysen der Bohrkerne ergeben. Des Weiteren hätten die Probebohrungen Vorkommen von Blei, Nickel, Zink, Gold, Silber und Platin zutage gefördert.
«Die Mengen an Erzen reichen für eine Förderung von 40 bis 50 Jahren», ist Schleuter überzeugt. Für den 70-Jährigen ist es das letzte große Projekt in seiner langen Laufbahn, die bereits 1965 begann. Er zeichnete unter anderem für das Explorationsprogramm der Ruhrkohle AG verantwortlich. Die KSL baut auf seine große Erfahrung, die für die ungewöhnlich tiefen Bohrungen erforderlich ist. Die erste der drei geplanten Bohrungen sei bereits abgeschlossen.
«In Spremberg wurde Anfang Februar eine Tiefe von 1087 Metern erreichet», erzählt Schleuter. Derzeit laufen die Arbeiten in Graustein und im sächsischen Schleife. «Im Labor werden die Bohrkerne anschließend geophysikalisch untersucht, um den Schichtenaufbau der Lagerstätte darzustellen.» Die Erkundungen würden dabei unter minimalem Eingriff in die Natur erfolgen, versichert der technische Direktor. Nach Abschluss der Arbeiten sollen die Bohrlöcher mit Zement vollständig verfüllt werden.
Geht es nach Schleuter, soll bereits Ende 2011 im Industriegebiet Spremberg-Ost das erste Kupfererzbergwerk errichtet werden. «Dann wird in 900 Metern Tiefe eine Doppelschachtanlage errichtet, in der später bis zu 700 Menschen unter Tage arbeiten.» Den Betriebsstart plane die KSL für das Jahr 2015. Bis zu diesem Zeitpunkt wolle das Unternehmen rund 700 Millionen Euro investieren.
Probleme könne es später bei der Rekrutierung von Fachkräften geben. «Der Beruf des Untertagebergmanns ist in Deutschland so gut wie ausgestorben», sagt der 70-Jährige. Deshalb plane die KSL, rechtzeitig eigenes Personal auszubilden. Das Unternehmen will die geförderten Erze dann auch direkt an Ort und Stelle aufbereiten. «Dadurch werden weitere 500 bis 600 neue Arbeitsplätze geschaffen.» Zusätzliche rund 1000 Arbeitsplätze würden bei Zulieferer und Dienstleistern entstehen.
Zu DDR-Zeiten war eine Kupfer-Förderung in der Lausitz aufgrund der tiefen Lagerstätte unrentabel. Doch die Weltmarkt-Preise für das rötlich schimmernde Metall sind in den vergangenen Jahrzehnten enorm gestiegen, sodass sich ein Abbau mittlerweile lohnt. Eine Tonne kostet derzeit rund 7270 Dollar. Anfang 2009 betrug der Preis nur 2400 Dollar je Tonne
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Geomartin
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Re: Kupfervorkommen in der Lausitz

Beitrag von Geomartin »

Glueck Auf:

Interessant zum Thema ist noch die Website der Kupferschieferlausitz GmbH:
http://www.kupferschieferlausitz.com

Zum Vergleich dazu noch die Produktionszahlen von KGHM:
http://www.kghm.pl/index.dhtml?category_id=144

Die Konzentratqualitaet sieht aber nicht allzu berauschend aus, obwohl Chalcosin und Bornit einen hohen Anteil am Erz haben.

Ich kann die angegebenen 700 Mio Eu nur schwer einschaetzen da es Tiefbau sein wird, aber Prominent Hill in Sued Australian (Reserven von etwa 80 Mio t @ 1,1 % Cu und 1 g/t Au) hat etwa eine Mrd AUD gekostet, also etwa 600 Mio Euro. Das ganze ist aber Tagebau, Enddimensionen 1,5 * 1 * 0,5 km, 90 m Abraum. Das beinhaltet auch die Aufbereitung fuer 8 Mio t Erz pro Jahr, Flotation ohne Smelter. Das derzeitige Konzentrat hat etwa 55 % Cu, geht nach China.

BHP veranschlagt fuer die Erweiterung von Olympic Dam (ebenfalls South Australia) etwa 5 Mrd AUD, allerdings sind die angestrebten Tagebaudimensionen 3,5 * 3 * 1,2 km bei 300 m Abraum. Erzresourcen dort sind 8,3 Mrd t bei 0.8 % Cu, 0,028 % U3O8, 0,5 g/t Au und 1 g/t Ag.
Der dort derzeit laufende Tiefbau hat Reserven von ueber 400 Mio t bei 1,6 % Cu, 0,06 % U3O8, 0,5 g/t Au + 1,5 g/t Ag bei einer Foerderung von 10 Mio t pro Jahr. Teufenbereich ist 300 bis 840m. Das Foerdererz beinhaltet weiterhin 27 % Eisen, 0,5 % Ce+La und 2,8% Fluorit, geht alles in die Tailings. Zusammen mit etwa 30% des Urans und dem Gold, welches nicht an Kupfersulphide gebunden ist.

In Mt. Isa, Queensland, gibt es Kupferbergbau bis 2,000m Teufe. Ich konnte allerdings nicht rausfinden, ob das in einer Seillaenge durchgefuehrt wird. Der tiefste Schacht in Pribram (ich glaube Nr. 18, bin mir aber nicht ganz sicher) hatte eine Teufe von 1,800 m. Aber soviel ich weiss wurde er nicht als Foerderschacht genutzt. Hingegen der Schacht Prokop, ebenfalls Pribram (Pb-Zn-Ag Lagst.-teil), wurde in dern 1940ern auf ueber 1,600 m Teufer gebracht und als Foerderschacht genutzt.

Hingegen gibt es auch anderen Beispiele, so die Challenger Gold Mine in South Australia. Die foerdern bei etwa 1,000m Teufer ueber Rampe per LKW. Allerdings nur etwa 400,000 t Erz pro Jahr mit 9 g/t Au.

Cheers.

Martin
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Fahrsteiger
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Re: Kupfervorkommen in der Lausitz

Beitrag von Fahrsteiger »

Hier die neuste Meldung zum Lausitzer Kupfer!
Lausitzer Kupfer-Unternehmen veröffentlicht Bohr-Ergebnisse
Spremberg (ddp) Die ersten Ergebnisse der Kupfer-Bohrungen bei Spremberg (Landkreis Spree-Neiße) gibt am Mittwoch die KSL Kupferschiefer Lausitz GmbH bekannt. Das Unternehmen hat seit September in der Erzlagerstätte Spremberg-Graustein-Schleife mit einem nach eigenen Angaben rund zehn Millionen Euro teuren Erkundungsprogramm die Kupfervorräte lokalisiert und analysiert.
Die Resultate werden mit Spannung erwartet, weil von ihrer Qualität die weiteren Investitionen abhängen. "Die Untersuchungen sollten den letzten Nachweis erbringen, dass die Qualität der Erze für einen wirtschaftlichen Abbau ausreicht", sagte der technische Direktor Dieter Schleuter.
Schleuter ging bereits vor dem Abschluss der Bohrkernanalysen fest davon aus, dass die Lagerstätte rund 180 Millionen Tonnen erzreiches Gestein enthalte, wovon etwa 2,7 Millionen Tonnen reines Kupfermetall sei. Die Probebohrungen hatten zudem Vorkommen von Blei, Nickel, Zink, Gold, Silber und Platin zutage gebracht.
Bei der Präsentation der Ergebnisse werden unter anderen Brandenburgs Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (Linke), KSL-Geschäftsführer Volker Spieth sowie der Präsident des US-amerikanischen Mutterkonzerns Minera, Jim Gilbert, erwartet.
Nach Angaben des Unternehmens soll Ende 2011 im Industriegebiet Spremberg-Ost das erste Kupfererzbergwerk gebaut werden. "Dann wird in 900 Metern Tiefe eine Doppelschachtanlage errichtet, in der später bis zu 700 Menschen unter Tage arbeiten", sagte Schleuter. Den Betriebsstart plane die KSL für das Jahr 2015. Bis zu diesem Zeitpunkt wolle das Unternehmen rund 700 Millionen Euro investieren.
Zu DDR-Zeiten war eine Kupfer-Förderung in der Lausitz aufgrund der tiefen Lagerstätte unrentabel. Doch die Preise für das rötlich schimmernde Metall sind in den vergangenen Jahrzehnten enorm gestiegen, sodass sich ein Abbau mittlerweile lohnt. Eine Tonne kostet derzeit rund 7900 Dollar. Anfang 2009 betrug der Preis nur 2400 Dollar je Tonne.
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Re: Kupfervorkommen in der Lausitz

Beitrag von Nobi »

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Re: Kupfervorkommen in der Lausitz

Beitrag von Nobi »

Gerade im "Sachsenspiegel" auf dem MDR gelaufen:
Die ersten Jahre will KSL mit "importierten Bergleuten" arbeiten, da es angeblich in D zu wenig erfahrene Bergleute gibt. Diese "importierten Bergleute" sollen dann nach und nach durch eigen ausgebildete Bergleute ersetzt werden. Naja, theoretisch hat man ja auch noch vier Jahre und könnte in dieser Zeit auch schon Bergleute ausbilden - wenn man das will ...
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Re: Kupfervorkommen in der Lausitz

Beitrag von Geomartin »

Das ist nichtmal ungewoehnlich das Bergbauunternehmen, den eigentlichen Abbau von Subunternehmen durchfuehren zu lassen. So laesst der australische Bergbaukonzern Oz Minerals auf Prominent Hill die Grube von Thiess betreiben, Dominion Mining laesst den untertaegigen Abbau auf der Challenger Mine von HWE durchfuehren und selbst der Goldriese Newmont beschaeftigt Subunternehmer fuer Untertage auf dem Carlin Trend. Ich denke, auf sowas wird es in der Lausitz auch rauslaufen.
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Re: Kupfervorkommen in der Lausitz

Beitrag von markscheider »

KOPEX teuft die Schächte und ein neuzugründendes Gemeinschaftsunternehmen mit KGHCM macht als Sub den Abbau. Steiger aus Polen und Hauer aus China - es lebe der Deutsche Bergbau!

Hoffentlich wird das nicht wahr.
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Re: Kupfervorkommen in der Lausitz

Beitrag von Sven G. »

Zit. Nobi:"da es angeblich in D zu wenig erfahrene Bergleute gibt."

Das glaube ich mal nicht :x

Ich würde aber nicht zum "Chinatarif" arbeiten :dudu:
Mit kräftigen Spatenhieben nach ..................Unten wegtreten !
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Re: Kupfervorkommen in der Lausitz

Beitrag von Jörn »

Cinesen ausbeuten? Das glaube ich nicht, aber seien wir mal ehrlich: Knoppers und KGHCM besitzen DAS Know-How in Sachen Kupferschiefer. Wieso soll man das Rad neu erfinden und erst mal rumdoktorn, bis man weiß, wie man das Zeug abbaut? Selbst DSK hat viele polnische und - so meine ich - ex-jugoslawische Subunternehmen neben den üblichen Verdächtigen wie DH und Thyssen in der Aus- und Vorrichtung.

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Re: Kupfervorkommen in der Lausitz

Beitrag von Fahrsteiger »

Jörn,
DH hat vor vier Jahren den Kampf nicht überlebt. Aber die Schachtbauabteilung ist noch aktiv.
Übrigens Thyssen Schachtbau teuft in Norilsk und Gremjatschinskij, DH Shaftsinkers sind auf Konrad und bei Uralkali in Beresniki - keine Leute mehr für Deutschland!! Die Ukrainer haben einige Bergbauspezialgesellschaften und natürlich die Chinesen - Bau der Schächte in Amasra/Türkei. South African Shaftsinkers sind auch noch da und die großen wie Redpath aus Kanada.
Ein Konsortium aus DH-Shaftsinkers, Thyssen Schachtbau und Nordhausen Schachtbau wäre mir eine angenehme Variante! :)
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Re: Kupfervorkommen in der Lausitz

Beitrag von JWE »

Glückauf!

Es bohrt die Firma E&M (Etschel und Meyer) aus Hof. Derzeit sind sie bei der 3. Bohrung, sie soll etwa 1400m tief werden.
Die Ergebnisse soll(t)en die Ergebnisse der zu DDR-Zeiten durchgeführten Bohrungen bestätigen. Möglicherweise will man bereits ab 2013 / 14 mit dem Schachtbau beginnen.
Quelle: Gespräche in einer lustigen Runde mit E&M

Glückauf,

Jörg
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