Folgen des Bergbaus in Europa bewältigen

Informationsforum. Hier können Newsletter, Newgroupsbeiträge, Pressemitteilungen etc. mit bergmännischem Bezug veröffentlicht werden.
Antworten
Benutzeravatar
Nobi
Foren-Profi
Beiträge: 4298
Registriert: Di. 01. Okt 02 0:00
Name: Nobi
Wohnort: Leipzig
Kontaktdaten:

Folgen des Bergbaus in Europa bewältigen

Beitrag von Nobi »

Folgen des Bergbaus in Europa bewältigen

Veröffentlicht am: 22.11.2005
Veröffentlicht von: Dr. Carsten Kolbe
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V.
Kategorie: überregional; Forschungs-/Wissenstransfer; geowissenschaften, Gesellschaft, Wirtschaft

Die Zukunft mitteleuropäischer Bergbaustädte und -regionen steht auf der Tagesordnung des vierten internationalen Workshops vom 22. bis 23. November in Velky Krtis und Dudince in der Slowakei. Der Workshop ist Teil des Vorhabens READY. Es arbeiten insgesamt 22 mittel- und osteuropäische Bergbaustädte sowie -regionen und Institutionen zusammen. Neue Projekte zu Erdwärmenutzung, Bergbautourismus und Stadterneuerung werden diskutiert.

Der 4. Workshop zur Sanierung und Entwicklung von Bergbauregionen in Europa findet vom 22. bis 23. November in Velky Krtis und Dudince in der Slowakei statt. Dabei stehen Fragen nach wirtschaftlichen Alternativen und der Nutzung der Hinterlassenschaften des Bergbaus auf der Tagesordnung. Wie soll mit den entstandenen Umweltschäden umgegangen werden? Was wird aus den Bergarbeitern und ihrem Wissen? Der Workshop dient dazu, neue Projektideen für Folgeprojekte zu entwickeln, z. B. zu Erdwärmenutzung, Bergbautourismus und Stadterneuerung. Weiterhin werden die Möglichkeiten eines neuen großen EU-Projektes konkretisiert.

Die Folgeprobleme des Bergbaus sind in vielen europäischen Regionen und Städten groß. Hunderte ehemalige Bergbaustädte befinden sich im Strukturwandel. Um die Probleme besser bewältigen zu können, arbeiten seit Anfang 2004 insgesamt 22 mittel- und osteuropäische Bergbaustädte sowie -regionen und Institutionen zusammen. Darunter befinden sich auch acht deutsche Städte: Oelsnitz/Erzgebirge, Johanngeorgenstadt, Lugau, Hartenstein, Schlema, Gräfenhainichen mit dem Landkreis Wittenberg, Zwickau und Schöneck. Weitere Partner stammen aus Italien, Österreich, Rumänien, der Slowakei und Tschechien.

"Wir müssen lernen, über den Tellerrand zu schauen", so der Bürgermeister von Oelsnitz/Erzgebirge, Hans-Ludwig Richter. "Es wäre doch töricht, wenn jeder in seiner Stadt versuchen würde, Konzepte zu entwickeln, ohne den riesigen Fundus, den es schon gibt, zu kennen." Deshalb ist der internationale Erfahrungsaustausch das Herzstück des Projektes READY.

Aus wissenschaftlicher Sicht ist der Strukturwandel von Bergbauregionen ein interessantes Phänomen. Der Bergbau hat in seiner Blütezeit einen großen Reichtum entstehen lassen, von dem an seinem Ende meist nichts übrig ist. Den Kommunen bleiben Industrieruinen, ökologische Altlasten und überdimensionierte Infrastrukturen. "Den Königsweg aus dieser Misere gibt es nicht! Deshalb kann ein Vergleich internationaler Erfahrungen wichtige Hinweise auf Erfolgsfaktoren und Problempunkte liefern. "Für die EU-Politik hat dieses Wissen große Bedeutung", so Dr. Peter Wirth vom Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. in Dresden (IÖR).

Den Rahmen der Kooperation bildet das INTERREG IIIB-Projekt READY, das einen Gesamtumfang von 2,2 Mio. EUR hat, von denen 1,5 Mio. EUR aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) stammen. READY steht für Rehabilitation and Development in Mining Regions, auf deutsch: Sanierung und Entwicklung von Bergbauregionen. Initiator des Projektes ist die Stadt Oelsnitz im sächsischen Erzgebirge, die über 100 Jahre lang bis zur Schließung 1971 vom Steinkohlenbergbau geprägt wurde. Die wissenschaftliche Projektbegleitung liegt beim Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V., Dresden (IÖR), das im Rahmen des Projektes eine vergleichende Fallstudie von 17 beteiligten Städten und Regionen erstellt.

Projektverantwortlicher: Herr Hans-Ludwig Richter, Bürgermeister, Stadtverwaltung Oelsnitz/Erzgeb., Tel.: +49 / (0)37298 38-0, Fax: +49 / (0)37298 38-33
Fachlicher Ansprechpartner: Dr. Peter Wirth, Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
E-Mail: P.Wirth@ioer.de, Tel.: +49 / (0)351 / 46 79 232
Weitere Informationen:
http://www.ready-network.de


Quelle: idw - Informationsdienst Wissenschaft
GLÜCK AUF | NOBI

Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.


w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
Nightmare

Beitrag von Nightmare »

Die Betonfirmen und die Natur-Zwangssanierer binden sich schon ein Lätzchen um! :cool:
Benutzeravatar
Nobi
Foren-Profi
Beiträge: 4298
Registriert: Di. 01. Okt 02 0:00
Name: Nobi
Wohnort: Leipzig
Kontaktdaten:

Beitrag von Nobi »

Nightmare hat geschrieben:Die Betonfirmen und die Natur-Zwangssanierer binden sich schon ein Lätzchen um! :cool:
in manchen gegenden gibt es aber schon nichts mehr zu essen ...
GLÜCK AUF | NOBI

Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.


w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
Benutzeravatar
Nobi
Foren-Profi
Beiträge: 4298
Registriert: Di. 01. Okt 02 0:00
Name: Nobi
Wohnort: Leipzig
Kontaktdaten:

Re: Folgen des Bergbaus in Europa bewältigen

Beitrag von Nobi »

Folgen des Bergbaus in Europa bewältigen
---------------------------------------

Skihallenprojekt vorgestellt

(MBe) AUE: Ein neues Projekt zur Nachnutzung der Bergbaulandschaft im Bereich Aue / Hartenstein war am 29. November Thema in Aue. Eine Planungsgesellschaft aus der Region – vertreten durch Ullrich Berger, Christoph Rudolph, sowie Lutz Lorenz - stellte im Rathaus die "Skihalle Silbertal" vor.

Geplanter Standort der Skihalle: das Gelände des ehemaligen Schachtes 371 als Teil des Freizeitparks im Silbertal. Die Halle wäre mit 350 Meter Länge und 60 Meter Breite die größte ihrer Art in Deutschland. Später könnten noch eine Außen-Skipiste, ein Tropenhaus, Tennisplätze, Hotel, Tagungsstätte, Sommerrodel- und Rollerbahn entstehen.

Besonders wurden die guten Standortbedingungen hervorgehoben. Die schnelle Verbindung zu Autobahn und Eisenbahn und die Nähe von Bad Schlema mit den schon vorhandenen Kur - und Freizeiteinrichtungen sollen Besucher aus den Regionen Chemnitz, Leipzig, Dresden, aus Sachsen-Anhalt, Berlin-Brandenburg, Böhmen und Franken anlocken. Ein ähnliches, aber kleineres Objekt in Neuss hatte nach Angaben der Planer voriges Jahr reichlich eine Million Gäste.

Die Mitglieder des Auer Stadtentwicklungsausschusses haben mit deutlicher Zustimmung Interesse am präsentierten Projekt bekundet. Das Projekt soll zu 60 Prozent auf Hartensteiner und zu 40 Prozent auf Alberodaer Flur entstehen. Baubeginn könnte 2008 sein.

---------------------------------------

ohne flugplatz und transrapid? :x

wird man eigentlich von radon bekifft :gruebel:
GLÜCK AUF | NOBI

Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.


w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
Benutzeravatar
Jan
Foren-Profi
Beiträge: 1362
Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
Name: Jan Muench
Wohnort: Annaberg-Buchholz
Kontaktdaten:

Beitrag von Jan »

Später könnten noch eine Außen-Skipiste, ein Tropenhaus, Tennisplätze, Hotel, Tagungsstätte, Sommerrodel- und Rollerbahn entstehen.
Naja es zeugt schon ein bischen von einer gewissen Realitaetsferne....
Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler !!!
Benutzeravatar
Falk Meyer
Foren-Profi
Beiträge: 1536
Registriert: Do. 01. Mai 03 0:00
Wohnort: Flöha
Kontaktdaten:

Beitrag von Falk Meyer »

Wenns darum geht, Touris anzuziehen, sind alle Feuer und Flamme. Aber eine Skibahn, Tropenhaus ... grenzt doch schon an Größenwahn.

Und wenn dann die Region so überlaufen wird, gehts auch an die Bergbaudenkmäler. Die werden dann schön hergerichtet (nennt man Renaturiert) und dann sind alle zufrieden; bis auf die Heimat- und Bergbauforscher. :x
Mein Erzgebirge,
hoch über dunklen Schächten lauscht deiner Halden wilde Einsamkeit.
Still raunen sie von guten Himmelsmächten,
von Berggeschrei aus längst vergangener Zeit.

Edwin Bauersachs

http://www.imkerei-meyer.com
Benutzeravatar
Nobi
Foren-Profi
Beiträge: 4298
Registriert: Di. 01. Okt 02 0:00
Name: Nobi
Wohnort: Leipzig
Kontaktdaten:

Beitrag von Nobi »

Stollenkundler hat geschrieben:... grenzt doch schon an Größenwahn.
wie kommst du denn darauf?

wenn du die schlappe millionen nimmst wie in der kleineren skiehalle in neuss, die sie scheinbar auch einkalkuliert haben und das durch die anzahl der schneefreien tage im erzgebirge teilst kommst du nur auf knapp 4.000 besucher pro tag. das wird die dortige verkehrsinfrastruktur doch locker wegstecken. auch wenn es dann am wochenende ein paar besucher mehr sind.
da ja die besucher auch aus brandenburg kommen hätten sie auch ersatz für die cargolifter-tropenhalle, die sicherlich bald die pforten schließen wird.
und ein extra skihang macht in einem gebirge sowiso sinn. der wird aber sicherlich aufgeschüttet und als aufzug kann man die förderanlage von schacht 371 nutzen.
die kommunalen politiker haben das bestimmt nach dem letzten weihnachtsmarktbesuch und reichlich glühwein ordentlich durchgerechnet. bei den spassbädern klappt es doch auch bestens ....
Zuletzt geändert von Nobi am Do. 01. Dez 05 8:03, insgesamt 1-mal geändert.
GLÜCK AUF | NOBI

Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.


w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
Benutzeravatar
Falk Meyer
Foren-Profi
Beiträge: 1536
Registriert: Do. 01. Mai 03 0:00
Wohnort: Flöha
Kontaktdaten:

Beitrag von Falk Meyer »

Ich mag da blöde Ansichten haben; aber leider kann ich mich mit solchen Ideen nicht anfreunden.
Aber manchmal gibts ja auch sinnvolle Ideen!
Mein Erzgebirge,
hoch über dunklen Schächten lauscht deiner Halden wilde Einsamkeit.
Still raunen sie von guten Himmelsmächten,
von Berggeschrei aus längst vergangener Zeit.

Edwin Bauersachs

http://www.imkerei-meyer.com
Benutzeravatar
Haverlahwiese
Foren-Profi
Beiträge: 755
Registriert: So. 15. Mai 05 21:21
Name: Matthias Becker
Wohnort: Neuss
Kontaktdaten:

Beitrag von Haverlahwiese »

Nobi hat geschrieben: und ein extra skihang macht in einem gebirge sowiso sinn. der wird aber sicherlich aufgeschüttet...
Da bietet sich Baumaterial doch die eine oder andere Spitzkegelhalde an.
BTW: Die Skihalle in Neuss steht auf einer Müllhalde "Monte Klamott".
Glück auf, Matthias

Die Hüttenleut' sein auch kreuzbrave Leut',
|:denn sie tragen das Leder vor dem Bauch bei der Nacht:|
|:und saufen auch!:|
Benutzeravatar
Nobi
Foren-Profi
Beiträge: 4298
Registriert: Di. 01. Okt 02 0:00
Name: Nobi
Wohnort: Leipzig
Kontaktdaten:

Beitrag von Nobi »

Haverlahwiese hat geschrieben: Da bietet sich Baumaterial doch die eine oder andere Spitzkegelhalde an.
du hats recht. ronneburg ist ein bischen weit aber annaberg hat ja noch welche ....

mich würde mal interessieren, wer ein solches projekt überhaupt finanzieren soll ...
GLÜCK AUF | NOBI

Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.


w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
Sven G.
Foren-Profi
Beiträge: 821
Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
Wohnort: Bad Liebenstein

Beitrag von Sven G. »

Hi Norbert ,
von diesen Disneylands halte ich nicht allzu viel . Wenns denn aber Arbeitsplätze bringt die auch nachaltig sicher sind , dann solls so sein. :(
Benutzeravatar
Nobi
Foren-Profi
Beiträge: 4298
Registriert: Di. 01. Okt 02 0:00
Name: Nobi
Wohnort: Leipzig
Kontaktdaten:

Beitrag von Nobi »

@ sven:

ich auch nicht :cool:

die einzigen die an nachhaltigkeit glauben scheinen mal wieder die örtlichen kommunalpolitiker zu sein.
GLÜCK AUF | NOBI

Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.


w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
Nightmare

Beitrag von Nightmare »

wird man eigentlich von radon bekifft
Aber ja doch! Sonst gäbe es nicht so viele Befahrer, die sich freiwillig in Dreck und Sudel schmeißen! :D :D :D

Ich finde solche Spaßprojekte wie die Skihalle nicht gut. Nach einer gewissen Zeit rechnet sich das Ganze nicht mehr für den Betreiber, weil die ganzen Arbeitslosen der Region kein Geld für solche Vergnügungen haben. Es werden dann einmal mehr Fördermittel sinnlos in den Haldenschotter gesetzt, die bei der Unterstützung des produzierenden Gewerbes besser aufgehoben wären.

Glück auf!

Maja
Benutzeravatar
Nobi
Foren-Profi
Beiträge: 4298
Registriert: Di. 01. Okt 02 0:00
Name: Nobi
Wohnort: Leipzig
Kontaktdaten:

Re: Folgen des Bergbaus in Europa bewältigen

Beitrag von Nobi »

Ski-heil-Rufe auf Schacht 371 verhallen

Für Silbertal-Halle Erzgebirge findet sich weder Investor noch Betreiber - Projekt aus dem Flächennutzungsplan gestrichen

Aue/Hartenstein. Die Ski-heil-Rufe auf dem Gelände des einstigen Wismut-Schachts 371 bleiben ohne Echo. Die Idee zum Bau einer Skihalle gehörte bei der Gründung der Ökopark Silberberg GmbH vor mehr als sechs Jahren zu den Visionen für dasGebiet im Muldenbogen zwischen Hartenstein, Bad Schlema und Aue. Doch heute ist das Vorhaben Schnee von gestern.

"Die Sache war ein tot geborenes Kind", sagt Konrad Barth. Der ehemalige Bad Schlemaer Bürgermeister ist Geschäftsführer der Ökopark Silbertal GmbH. Wintersportmöglichkeiten über das gesamte Jahr - das war bei der Gründung der Gesellschaft im Jahr 2002 eine der Visionen für das Silbertal-Gebiet. Und drei Jahre später lag bereits eine Studie für die Silbertal-Skihalle Erzgebirge vor. Eine achtköpfige Planungstruppe trieb das ehrgeizige Projekt mächtig voran. Das Ziel: eine ganzjährig nutzbare Halle für Ski- und Snowboard-Sport.

Ihren Optimismus schöpften die Initiatoren vor allem aus den nahezu einmaligen Standortbedingungen: Denn die Skihalle als Teil eines möglichen Freizeitparks sollte auf dem Gelände des ehemaligen Schachts 371 entstehen. Da gibt es etwa einen Felsenhang mit einem natürlichen Gefälle von rund 25 Grad, die Nähe von Auto- und Eisenbahn sowie des Orts Bad Schlema mit Kurpark, Golfplatz und Sportplätzen. Überhaupt sah man in dem Standort ein enormes Entwicklungspotenzial. Eine Außen-Skipiste, ein Tropenhaus, Tennisplätze, Hotel, Sommerrodel- und Rollerbahn könnten in der Folge entstehen, glaubte man. Zumal man mit dem warmen Wasser aus den gefluteten 1800 Meter tiefen Schlema-Alberodaer-Bergwerksanlagen über Energiequellen quasi zum Nulltarif verfügt.

Doch aller Optimismus nutzte nichts. Für die Silbertal-Halle fand sich bislang niemand, der dafür Geld locker gemacht hätte. Die geschätzten Investitionskosten beliefen sich zuletzt auf immerhin 50 Millionen Euro.

Der Auer Oberbürgermeister Heinrich Kohl empfindet das Scheitern nicht als großen Beinbruch. Die Nachfrage sei eben gering. Zudem sei bekannt, wie schwer sich Umweltexperten und Regionalplaner des Landes damit tun, auf Hinterlassenschaften der Wismut derartige Freizeit-Projekte zu genehmigen. Deshalb habe man jetzt die Skihalle vom gemeinsamen Flächennutzungsplan für den Städteverbund Silberberg auch wieder gestrichen. "Es gab deswegen keine Proteste", sagt Kohl.

Selbst für den "Berufsoptimisten" Konrad Barth ist das Projekt längst Geschichte. Den Ökopark-Chef ärgert etwas ganz anderes. Die Gleichgültigkeit der Landespolitiker gegenüber den ungeheuren Energie-Kapazitäten aus den gefluteten Bergwerksanlagen. "Wir lassen in der Stunde 800.000 Liter Wasser mit einer Temperatur von 28 Grad in die Mulde laufen - ungenutzt", wettert er. Dabei wisse man genau, was mit der Erdwärme aus den Grubenbauen alles möglich ist. "Damit ließen sich - wie an einer Perlenkette aufgereiht - gewerbliche Einrichtungen beheizen. Man muss das Rohr statt in die Mulde nur in Richtung Schlema führen", sagt Barth. Dafür aber muss mal einer Geld in die Hand nehmen." Appelle in Richtung Dresden an die Adressen von Milbradt, Buttolo und später Tillich hätten nichts genutzt. "Die Geothermie hat keine Lobby, Wind- und Solarenergie haben sie", glaubt Konrad Barth. Und bleibt optimistisch: "So schnell gebe ich nicht auf."

Von Andreas Tröger

Erschienen am 13.11.2008

Quelle: Freie Presse
http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/R ... 99396.html
GLÜCK AUF | NOBI

Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.


w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
Benutzeravatar
Nobi
Foren-Profi
Beiträge: 4298
Registriert: Di. 01. Okt 02 0:00
Name: Nobi
Wohnort: Leipzig
Kontaktdaten:

Re: Folgen des Bergbaus in Europa bewältigen

Beitrag von Nobi »

jetzt scheint man wenigstens mal über Geothermie nachzudenken ...
-----------------------------------------------------------------

Minister heizen Geothermie-Plan an

Bad Schlemas Bürgermeister: Kupfer und Buttolo stehen hinter dem Projekt, das warme Grubenwasser zu nutzen

Bad Schlema. Es sieht gut aus für die Pläne, die Bad Schlemaer Schulen künftig mit Erdwärme zu versorgen. Sowohl das sächsische Innen- als auch das Umweltministerium haben laut Bürgermeister Jens Müller (Freie Wähler) Interesse an dem Vorhaben - und zwar so viel, dass es dafür auch genügend Fördermittel gibt. "Bis jetzt haben wir allerdings nur mündliche Zusagen. Wir starten erst durch, wenn wir alles schwarz auf weiß haben", sagte Müller am Donnerstag.

Die jüngste Interessenbekundung hat sich der Bürgermeister am Mittwochabend in Dresden abgeholt. Dort war er mit Umweltminister Frank Kupfer zusammengetroffen, dessen Behörde den Kurort mit Geld für die eigentliche Bohrung unterstützen könnte. "Der Minister weiß von den Besonderheiten in Bad Schlema", so Müller nach dem Gespräch. "Unser Projekt kommt doch wie gerufen - bei all dem gewachsenen Engagement für das Klima." Der Ortschef hofft überdies, mit dem warmen Wasser unter dem Kurort Eingang in den für das nächste Jahre geplanten Energieatlas Sachsen zu finden.

Auch Innenminister Albrecht Buttolo stehe hinter dem Schulprojekt. Deswegen hofft Müller auch, dass der Freistaat zwei Drittel der Kosten übernimmt. "Einen Fördermittel-Antrag haben wir Anfang des Monats gestellt." Insgesamt sind 285.000 Euro veranschlagt. Geht alles gut, könnte sich die Gemeinde schon im Januar um die Genehmigung beim Oberbergamt in Freiberg bemühen. Im Frühjahr folgt dann die Ausschreibung, im Sommer könnte gebohrt werden. "Dann dauert es vielleicht vier bis fünf Wochen, ehe alles steht", schätzt Müller ein.

Mit solch einer Heizanlage beschreitet man in Bad Schlema völlig neue Wege. Die Arbeitsgruppe Geothermie und Grubenwassernutzung plant, in rund 80 Metern Tiefe eine Pumpe zu installieren, die das warme Wasser nach oben transportiert. In der Schule gibt ein Wärmetauscher die Energie an den Heizkreislauf ab, und das abgekühlte Wasser läuft über ein zweites Loch zurück in die Grube. Eine Art Betonplombe verhindert, dass sich warmes und kaltes Wasser unter Tage mischen. Problematisch ist dabei einzig die Tatsache, dass in dem Wasser Uran, Arsen und andere gefährliche Stoffe gelöst sind. Doppelwandige Rohre sollen für Sicherheit sorgen - selbst wenn mal etwas ausläuft, kann dann nichts daneben gehen.

Von Sara Thiel

Erschienen am 18.12.2008
Quelle: Freie Presse
http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/R ... 20530.html
GLÜCK AUF | NOBI

Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.


w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
Benutzeravatar
geophys
Foren-Profi
Beiträge: 975
Registriert: Sa. 31. Mär 07 6:46

Re: Folgen des Bergbaus in Europa bewältigen

Beitrag von geophys »

Ich kann man an meine Lehrzeit erinnern ....

Da wurde uns von Wärmetauschern erzählt, die das Produkt der Kühlanlagen in großer Teufe ( 1800m ) in Heizwärme für ein Auer Wohngebiet wandelten. So neu ist die neudeutsche Begriff Geothermie also nicht.
___________________________________________________________
Glück Auf!
geophys
___________________________________________________________
In Wirklichkeit erkennen wir nichts; denn die Wahrheit liegt in der Tiefe
Demokrit
Foren-Thread
Benutzeravatar
markscheider
Foren-Profi
Beiträge: 2477
Registriert: Fr. 28. Okt 05 15:32
Wohnort: Salzgitter
Kontaktdaten:

Re: Folgen des Bergbaus in Europa bewältigen

Beitrag von markscheider »

Der große Wetterkühler stand auf der -1620.
Davon, daß das genutz wurde, weiß ich aber nichts.
Benutzeravatar
geophys
Foren-Profi
Beiträge: 975
Registriert: Sa. 31. Mär 07 6:46

Re: Folgen des Bergbaus in Europa bewältigen

Beitrag von geophys »

Ich habe mal die Wismut - Chronik bemüht und auch nichts darüber gefunden. Es ist mir in Erinnerung geblieben und schon fast 20 Jahre her. Also wenn es jemand weiß, was es damit auf sich hat.
___________________________________________________________
Glück Auf!
geophys
___________________________________________________________
In Wirklichkeit erkennen wir nichts; denn die Wahrheit liegt in der Tiefe
Demokrit
Foren-Thread
Antworten