Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

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Gesenk
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Gesenk »

Ludewig hat geschrieben:Auch ich habe noch die eine oder andere Frage zum Thema Fledermaus und hoffe doch eine vernünftige Antwort zu finden.
Sachliche :!: Fragen werden gerne nach bestem Wissen beantwortet :)

Glück Auf!

Susanne
Pöhlberger
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Pöhlberger »

Ich möchte mich da Lutz, micha2, hungerlieb... anschließen, denn auch wenn wir "nur" Befahrer oder Mitglieder in Bergbauvereinen sind, haben wir umfangreiche Erfahrungen mit Fledermäusen.

Und wenn WIR zum Beispiel behaupten, dass wir Fledermäuse über Monate oder gar Jahre beobachten und uns sicher sind (siehe Hungerlieb!) dass es sich dabei um ein und das selbe Tier handelt, dann sollte auch ein "Fledermausexperte" dies anerkennen und uns nicht hinstellen ,als wüssten wir von den Tieren nur, das sie an der Firste hängen! :shock:

wegen (langohr):
"...Störungen: Und auch wenn ich mich wiederhole, die Tiere, die möglicherweise immer an der gleichen Stelle hängen, sind nicht immer dieselben. Ein Tier fühlt sich gestört und fliegt weg, das nächste nimmt den mikroklimatisch günstigen Platz ein. Natürlich glaubt man nun, das immer das gleiche Tier da hängt und dies ein Beweis dafür ist, das die Viecher sich nicht stören lassen."

Solange nur von unwissenden Befahrern und wissenden Fledermausexperten ausgegangen wird, bringt uns das hier garnichts! Ich will hier aber nicht alle in einen Topf schmeißen, denn ich habe auch gute Erfahrungen gemacht und Susanne ist hier auch sehr nützlich bei diesem Thema... :top:

Also entweder auf EINEM Niveau reden, oder das Thema hier abhaken!

GA Uwe
Langohr
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Langohr »

Pöhlberger hat geschrieben:Ich möchte mich da Lutz, micha2, hungerlieb... anschließen, denn auch wenn wir "nur" Befahrer oder Mitglieder in Bergbauvereinen sind, haben wir umfangreiche Erfahrungen mit Fledermäusen.

Und wenn WIR zum Beispiel behaupten, dass wir Fledermäuse über Monate oder gar Jahre beobachten und uns sicher sind (siehe Hungerlieb!) dass es sich dabei um ein und das selbe Tier handelt, dann sollte auch ein "Fledermausexperte" dies anerkennen und uns nicht hinstellen ,als wüssten wir von den Tieren nur, das sie an der Firste hängen! :shock:

wegen (langohr):
"...Störungen: Und auch wenn ich mich wiederhole, die Tiere, die möglicherweise immer an der gleichen Stelle hängen, sind nicht immer dieselben. Ein Tier fühlt sich gestört und fliegt weg, das nächste nimmt den mikroklimatisch günstigen Platz ein. Natürlich glaubt man nun, das immer das gleiche Tier da hängt und dies ein Beweis dafür ist, das die Viecher sich nicht stören lassen."

Solange nur von unwissenden Befahrern und wissenden Fledermausexperten ausgegangen wird, bringt uns das hier garnichts! Ich will hier aber nicht alle in einen Topf schmeißen, denn ich habe auch gute Erfahrungen gemacht und Susanne ist hier auch sehr nützlich bei diesem Thema... :top:

Also entweder auf EINEM Niveau reden, oder das Thema hier abhaken!

GA Uwe
Zur Wiedererkennung von Fl. beim Winterschlaf. Ein berühmter Kollege (Jürgen Gebhard) hat in einem Stollen in ein beringtes Mausohr in einer Nische gefunden. Bei der ersten Kontrolle hat er den Ring abgelesen. Dann 3, 4x nicht mehr. weil es ja "immer das gleiche Tier". Irgendwann wollte er es einem Kollegen vorführen. Und es war ein völlig anderes Tier. (Anekdotenmodus aus)
Ich behaupte nicht, das ihr unwissende Befahrer seit, allerdings kommt ihr mit ziemlich haarsträubenden Argumenten daher (Fl. sind nachtaktiv, daher gibt es tagsüber keine Störung) und manches ist etwas naiv. Ich habe sicher auch nicht das Wissen mit Löffeln gefressen, nicht umsonst relativiere ich auch die ein oder anderes Aussage von mir selbst...
Nochmal zum aktuellen Stand des Naturschutzgesetzes. Durch die Einführung der Erheblichkeit und den Begriff der Population und nicht mehr dem Individiuenschutz (das wäre Sache des Tierschutzes) wie bisher, ist das Fotografieren nicht mehr per se verboten. Das war so, aber in der Vergangenheit. OK?Und wenn ihr mich kennen würdet (oder Euch einfach über mich im Netz informiert), wüsstest ihr, das ich durchaus Interessierte in Stollen reinlasse, für dich ich Schlüssel habe. Und ich habe keine Stollen angeeignet, wie das hier pauschal formuliert wurde. Ich hatte immer eine Genehmigung der Eigentümer, wenn ich Gitter eingebaut habe. Ich gehöre auch nicht (mehr) zu der Fraktion, die alle Stollen verrammlen, aber wenn ein Gitter drin ist, respektiere ich das und setze kein Werkzeug ein.
Sorry, ich wollte hier niemand zu Nahe getreten bin, das war nicht meine Absicht
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Ludewig
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Ludewig »

Zur Wiedererkennung von Fl. beim Winterschlaf. Ein berühmter Kollege (Jürgen Gebhard) hat in einem Stollen in ein beringtes Mausohr in einer Nische gefunden. Bei der ersten Kontrolle hat er den Ring abgelesen. Dann 3, 4x nicht mehr. weil es ja "immer das gleiche Tier". Irgendwann wollte er es einem Kollegen vorführen. Und es war ein völlig anderes Tier. (Anekdotenmodus aus)
Ich behaupte nicht, das ihr unwissende Befahrer seit, allerdings kommt ihr mit ziemlich haarsträubenden Argumenten daher (Fl. sind nachtaktiv, daher gibt es tagsüber keine Störung) und manches ist etwas naiv. Ich habe sicher auch nicht das Wissen mit Löffeln gefressen, nicht umsonst relativiere ich auch die ein oder anderes Aussage von mir selbst...
Nochmal zum aktuellen Stand des Naturschutzgesetzes. Durch die Einführung der Erheblichkeit und den Begriff der Population und nicht mehr dem Individiuenschutz (das wäre Sache des Tierschutzes) wie bisher, ist das Fotografieren nicht mehr per se verboten. Das war so, aber in der Vergangenheit. OK?Und wenn ihr mich kennen würdet (oder Euch einfach über mich im Netz informiert), wüsstest ihr, das ich durchaus Interessierte in Stollen reinlasse, für dich ich Schlüssel habe. Und ich habe keine Stollen angeeignet, wie das hier pauschal formuliert wurde. Ich hatte immer eine Genehmigung der Eigentümer, wenn ich Gitter eingebaut habe. Ich gehöre auch nicht (mehr) zu der Fraktion, die alle Stollen verrammlen, aber wenn ein Gitter drin ist, respektiere ich das und setze kein Werkzeug ein.
Sorry, ich wollte hier niemand zu Nahe getreten bin, das war nicht meine Absicht
Es ist ja auch nicht weiter schlimm wenn sich ein berühmter Kollege (Jürgen Gebhard) einmal mit einer Maus irrt. Diesen Umstand haben wir ja auch eingeräumt und tut aber der Praxis keinen Schaden. Denn ein Fehler ist kein Fehler, zumindest in diesem Zusammenhang!

Es ist allerdings sehr schlimm an einem Punkt zu gelangen wo sich die Wege trennen könnten, oder doch nicht?
Von einem "Tierschützer" habe ich mir doch ein bißchen mehr Vorbildwirkung in Sachen Tierschutz, speziell zu den Fledermäusen erhofft. Außer polemischen Wortgerangel unsererseits (gehört einfach dazu) ist nicht viel Wissenswertes zum Thema seitens Herrn Kiefer erfolgt, außer dem erhobenen Zeigefinger gegenüber den Bergbaufreunden.

Argumente von Erlebten und jahrelangen ernsthaften Beobachtungen der Bergbaufreunde werden als unwissenschaftlich abgetan. Ein Signal zur Zusammenarbeit, für Toleranz und Anerkennung der Tätigkeit anderer zu diesem Thema bleibt aus. Da ja generell unsere Argumente als haarsträubend und naiv abgetan werden!

Ich glaube ein Biologe wie Andreas Kiefer, der sein Geld mit dem Schutz von bedrohten Tierarten verdient und dem auch eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft heute und zukünftigen Generationen obliegt, sollte in seiner Selbstdarstellung als Tierschützer hier im Forum und auf seiner Internetseite sich unbedingt an die gesetzlichen Vorgaben halten!

Für mich persönlich entstand ein sehr absurdes und makabres Bild vom Umgang mit dem Schutz von bedrohten Tierarten, speziell der Fledermäuse. Während Herr Kiefer den Bergbaufreunden die Gesetzeslage zum Schutz dieser Tierart präsentierte, behielt er sich die Verstöße gegen geltende Gesetze unter dem Deckmantel der Wissenschaft als nötig und legal vor! Die von Bund oder Land erlassenen Gesetze und Verordnungen sind für alle Bürger, egal welcher Stellung in der Gesellschaft, bindend. Natürlich kann es für die eine oder andere Sache mal eine Ausnahmegenehmigung für spezielle Feldforschung in Sachen Fledermausschutz geben. Ausnahme bedeutet aber nicht immer und überall! Die Realität sieht sehr wohl anders aus was ja Herr Kiefer mit seiner Argumentation hier im Forum schon vorsichtig angedeutet hat.

Auf der Internetseite von Herrn Kiefer wird stolz vom Einfangen der Fledermäuse mittels Netz berichtet. Hier stellt sich die Frage, ob die Handlungsweise der Fledermausschützer überhaupt eine notwendige Schutzmaßnahme ist? Das Fangen der Tiere mittels dieser Methode soll nun der Wissenschaft dienen. Auch stellt sich bei solchen Aktionen die Frage, wie viele Tiere kommen zu schaden? Die selbe Fangmethode (selbe Netze), neben Leimruten und Schlingen, wird von professionellen Vogelfängern in Südeuropa zum einfangen von Singvögeln benutzt, die dann bei irgendwelchen Spießbürgern in den Restaurants auf dem Teller landen! Viele Vögel werden schon beim Einfangen verletzt oder getötet.

Auch das abpflücken (sieht leider auch so aus) der schlafenden Tiere in ihren Quartieren zwecks Ringkontrolle oder dem Beringen selber, erfolgt unter "wissenschaftlichen Aspekten". Der Tierschutz muß in diesem Fall zurücktreten, egal ob die Maus das überlebt oder nicht! Der Fledermausschützer kann ja auch nicht vorhersagen wie sich das Tier verhält. Zum Beringen sei noch so viel gesagt, niemand weiß ob die Prozedur dem Tier schmerzen bereitet oder nicht. Auch ob sich unter dem Ring Bakterien ansiedeln und das zu Krankheiten führt, die früher oder später zum Tod der Fledermaus führen! Wir wissen ja viel zu wenig über die Tiere, aber auch die Fledermausschützer.

Für mich persönlich ist hier die Schwelle der Tierquälerei erreicht, auch wenn das die Fledermausschützer nicht wahr haben wollen! Herr Kiefer hat in seiner Argumentation ja auch auf viele ungeklärte Punkte hingewiesen, wie Weckreiz, Aufwachverhalten und noch mehr. Nun stellt sich noch die Frage was wichtiger ist, der Tierschutz oder fragwürdige wissenschaftliche Handlungen ohne klare Ergebnisse? Für mich keine Frage, ich halte mich in Zukunft weiterhin an die Gesetze und führe meine Beobachtungen in Sachen Fledermäuse aus, ohne die Tiere in irgendeiner Weise zu stören!

Und die Konsequenz in dieser Sache:

Generelles Betretungsverbot für die von uns nachgenutzten Bergwerksanlagen in unserem Arbeitsgebiet für Fledermausschützer. In Ausnahmefällen in Begleitung von Bergbaufreunden nach schriftlicher Anerkennung des Naturschutz- und Tierschutzgesetzes, unter schriftlicher Zusicherung weder Fledermäuse ihren Schlafplätzen zu entnehmen, zu beringen oder anderweitig einzufangen!

Bei Rückfragen über den Grund für diese Maßnahme werde ich natürlich auf Herrn Kiefer und seinen Argumentationen verweisen!

Glück auf! Lutz Mitka
Was war zuerst da, der Durst oder das Bier?

http://www.unbekannter-bergbau.de
Pöhlberger
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Pöhlberger »

@ lutz :top:

Mehr Worte sollte man hier nun nicht mehr sinnlos verlieren... :(

Wenden wir uns künftig einfach direkt an Susanne, wenn wir wirklich mehr über die Fledermäuse erfahren wollen.
Da erhält man auch eine sinnvolle Antwort...

GA Uwe
Langohr
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Langohr »

Kommen wir bitte auf den Punkt zurück?

1. Ich bin kein Tierschützer, das habe ich nie behauptet. Mich aber als Tierquäler darzustellen ist heftig. Ich habe noch nie eine Fledermaus umgebracht oder ihr geschadet. Das könnte ich gar nicht mit meinem Gewissen vereinbaren.
2. Ich habe immer die Gesetze gewahrt und alle meine Untersuchungen/Forschungen mit entsprechenden Genehmigungen durchgeführt.

Ich wollte hier niemand angreifen und habe evtl. in meiner Reaktion, die ein oder andere Polemik hier nicht erkannt.
Oder anders ausgedrückt mein Ironiedetektor war ausgeschaltet.
Dafür entschuldige ich mich.

Jetzt auf mich weiter einzuhauen ist kein guter Stil, oder nicht? Habe ich hier jemand persönlich angegriffen? Also bitte etwas netter sein. Und bitte unterstellt mir bitte nicht das ich Tieren schade, dann kann ich mich gleich wieder hier aus dem Forum zurückziehen. Ich hatte mich eigentlich auf eine nette Diskussion zu Bergbauthemen eingestellt.

Ich habe hier niemand direkt angegriffen und erhoffe das ich auch hier wirklich willkommen bin. Wenn nicht, sagt halt Bescheid, dann bin ich halt wieder draussen.

Wer einmal bei mir einen Fledermmausfang mitmachen will (das ist keine Tierquälerei, wenn man es richtig macht) und Interesse daran hat, warum wir das hier in Mayen tun, der ist jederzeit eingeladen vorbeizukommen. Eine Führung durch das Grubenfeld gibt es dazu.
Langohr
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Langohr »

Ludewig hat geschrieben:

Es ist allerdings sehr schlimm an einem Punkt zu gelangen wo sich die Wege trennen könnten, oder doch nicht?
Von einem "Tierschützer" habe ich mir doch ein bißchen mehr Vorbildwirkung in Sachen Tierschutz, speziell zu den Fledermäusen erhofft. Außer polemischen Wortgerangel unsererseits (gehört einfach dazu) ist nicht viel Wissenswertes zum Thema seitens Herrn Kiefer erfolgt, außer dem erhobenen Zeigefinger gegenüber den Bergbaufreunden.

Für den Zeigefinger entschuldige mich, ich wollte nur darauf hinweisen, das es nicht immer so einfach ist, wie es scheint.

Argumente von Erlebten und jahrelangen ernsthaften Beobachtungen der Bergbaufreunde werden als unwissenschaftlich abgetan. Ein Signal zur Zusammenarbeit, für Toleranz und Anerkennung der Tätigkeit anderer zu diesem Thema bleibt aus. Da ja generell unsere Argumente als haarsträubend und naiv abgetan werden!

War so nicht gemeint, also Entschuldigung wenn es so gewirkt hat.

Ich glaube ein Biologe wie Andreas Kiefer, der sein Geld mit dem Schutz von bedrohten Tierarten verdient und dem auch eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft heute und zukünftigen Generationen obliegt, sollte in seiner Selbstdarstellung als Tierschützer hier im Forum und auf seiner Internetseite sich unbedingt an die gesetzlichen Vorgaben halten!

Ich habe mich immer an die gesetzlichen Vorgaben gehalten, jetzt unterstellst du mir etwas.

Für mich persönlich entstand ein sehr absurdes und makabres Bild vom Umgang mit dem Schutz von bedrohten Tierarten, speziell der Fledermäuse. Während Herr Kiefer den Bergbaufreunden die Gesetzeslage zum Schutz dieser Tierart präsentierte, behielt er sich die Verstöße gegen geltende Gesetze unter dem Deckmantel der Wissenschaft als nötig und legal vor! Die von Bund oder Land erlassenen Gesetze und Verordnungen sind für alle Bürger, egal welcher Stellung in der Gesellschaft, bindend. Natürlich kann es für die eine oder andere Sache mal eine Ausnahmegenehmigung für spezielle Feldforschung in Sachen Fledermausschutz geben. Ausnahme bedeutet aber nicht immer und überall! Die Realität sieht sehr wohl anders aus was ja Herr Kiefer mit seiner Argumentation hier im Forum schon vorsichtig angedeutet hat.

Wieder eine Unterstellung, wenn ich Tiere fange oder beringe, mache ich das nur um Fragen zu klären, die wir hier andiskutiert haben. Leider gibt es kaum Alternativen zu diesen Methoden. Das ich dabei Gesetze breche ist eine Unterstellung und bitte nochmals darum, so etwas nicht zu behaupten.

Auf der Internetseite von Herrn Kiefer wird stolz vom Einfangen der Fledermäuse mittels Netz berichtet. Hier stellt sich die Frage, ob die Handlungsweise der Fledermausschützer überhaupt eine notwendige Schutzmaßnahme ist? Das Fangen der Tiere mittels dieser Methode soll nun der Wissenschaft dienen. Auch stellt sich bei solchen Aktionen die Frage, wie viele Tiere kommen zu schaden? Die selbe Fangmethode (selbe Netze), neben Leimruten und Schlingen, wird von professionellen Vogelfängern in Südeuropa zum einfangen von Singvögeln benutzt, die dann bei irgendwelchen Spießbürgern in den Restaurants auf dem Teller landen! Viele Vögel werden schon beim Einfangen verletzt oder getötet.

Bei unseren Netzfängen kommen keine Tier zu Schaden,das wäre ja schlimm und das mit Leimruten oder ähnlichem zu vergleichen ist einfach billig. Was habe ich dir getan? Auch für dich das Angebot, schau dir erst einmal meine Arbeit an, bevor, du mir derartig schlimme Dinge unterstellst.

Auch das abpflücken (sieht leider auch so aus) der schlafenden Tiere in ihren Quartieren zwecks Ringkontrolle oder dem Beringen selber, erfolgt unter "wissenschaftlichen Aspekten". Der Tierschutz muß in diesem Fall zurücktreten, egal ob die Maus das überlebt oder nicht! Der Fledermausschützer kann ja auch nicht vorhersagen wie sich das Tier verhält. Zum Beringen sei noch so viel gesagt, niemand weiß ob die Prozedur dem Tier schmerzen bereitet oder nicht. Auch ob sich unter dem Ring Bakterien ansiedeln und das zu Krankheiten führt, die früher oder später zum Tod der Fledermaus führen! Wir wissen ja viel zu wenig über die Tiere, aber auch die Fledermausschützer.

Das Thema Schaden durch Beringung ist tatsächlich nicht von der Hand zu weisen, daher darf auch nicht jeder Fledermausschützer beringen und man muss nachweisen, das es einen neuen erkenntnisgewinn gibt. Ich beringe auch nicht alle Fledermausarten, sondern nur die, von denen man bestimmte Verhaltensweisen / Wanderrungen oder so kennt. So, wie es meine Anträge und Genehmigungen es halt beinhalten.

Für mich persönlich ist hier die Schwelle der Tierquälerei erreicht, auch wenn das die Fledermausschützer nicht wahr haben wollen! Herr Kiefer hat in seiner Argumentation ja auch auf viele ungeklärte Punkte hingewiesen, wie Weckreiz, Aufwachverhalten und noch mehr. Nun stellt sich noch die Frage was wichtiger ist, der Tierschutz oder fragwürdige wissenschaftliche Handlungen ohne klare Ergebnisse? Für mich keine Frage, ich halte mich in Zukunft weiterhin an die Gesetze und führe meine Beobachtungen in Sachen Fledermäuse aus, ohne die Tiere in irgendeiner Weise zu stören!

Ich finde es gut, wenn du weiter auf die Tiere achtest, aber bitte unterstelle mir keine Tierquälerei, schau dir an was ich mache, du bist jederzeit eingeladen.

Und die Konsequenz in dieser Sache:

Generelles Betretungsverbot für die von uns nachgenutzten Bergwerksanlagen in unserem Arbeitsgebiet für Fledermausschützer. In Ausnahmefällen in Begleitung von Bergbaufreunden nach schriftlicher Anerkennung des Naturschutz- und Tierschutzgesetzes, unter schriftlicher Zusicherung weder Fledermäuse ihren Schlafplätzen zu entnehmen, zu beringen oder anderweitig einzufangen!


Bei Rückfragen über den Grund für diese Maßnahme werde ich natürlich auf Herrn Kiefer und seinen Argumentationen verweisen!

Glück auf! Lutz Mitka
hungerlieb
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von hungerlieb »

Geht mal im Sommer zusammen ein Bier trinken und befahren, aber in umgekehrter Reihenfolge. :)

Wie sieht es alternativ zum Beringen eigentlich mit RFID-Chips aus? :?
In diesem Bereich könnte das doch ein Kompromiss sein, der niemand weh tut - mit einem Tropfen neutralen Leim in den
Pelz geklebt. Sicherlich teurer in Anschffung, aber einfacher zu lesen - schon am Mundloch, ohne irgendeinen Kontakt herstellen zu müssen.

Nicht das ich die Dinger bewerben möchte, sie erinnern mich zu sehr an 1984...kommt eben darauf an, was man daraus macht.
Glück Auf!
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micha2
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von micha2 »

Langohr hat geschrieben: Ich habe hier niemand direkt angegriffen und erhoffe das ich auch hier wirklich willkommen bin. Wenn nicht, sagt halt Bescheid, dann bin ich halt wieder draussen.
Hallo Andreas,
erfahrungsgemäß werden solche Themen hier immer sehr hitzig und kontrovers debattiert, was aber nicht unbedingt einen pers. Angriff darstellt :cool:
Auch sollte man nicht jede Aussage immer unbedingt auf die Goldwaage legen. Zu einer lebhaften Diskussion gehört halt auch mal die eine oder andere Übertreibung/Überspitzung. Also: Don't Panic!

Ich persöhnlich seh's so: Solange es noch Fledermauschützer gibt, die jedes greifbare Mundloch vergittern und verrammeln, solange bin ich erst mal extrem vorsichtig und zurückhaltend mit Infos. Kennt man sich pers. und schätzt sich als zuverlässig und vertrauenswürdig ein, steht einem regem Erfahrungsaustausch aber nichts mehr im Wege :hick:
Es gibt halt gewisse Fledermausschützer, denen würde ich noch nichtmal die Uhrzeit verraten!!! (Solche Befahrer gibts allerdings auch)
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Gesenk
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Gesenk »

Ludewig hat geschrieben:Auch stellt sich bei solchen Aktionen die Frage, wie viele Tiere kommen zu schaden? Die selbe Fangmethode (selbe Netze), neben Leimruten und Schlingen, wird von professionellen Vogelfängern in Südeuropa zum einfangen von Singvögeln benutzt, die dann bei irgendwelchen Spießbürgern in den Restaurants auf dem Teller landen! Viele Vögel werden schon beim Einfangen verletzt oder getötet.
Warum stellst Du nicht einfach sachlich die Frage? Ganz ohne Unterstellungen? :gruebel: Dann kann auch eine sachliche Antwort erfolgen ... :idea:

Um die Frage zu beantworten: Bei sachgemäßer Anwendung ist der Netzfang eine verhätnismäßig schonende Methode um Erkenntnisse zu erhalten (natürlich nicht störungsfrei), die auf andere Art und Weise nicht oder nur auf sehr viel belasterndere Weise erzielt werden könnten. Bei keinem Netzfang bei dem ich zugegen war / mitgewirkt habe ist es bei sachgemäßer Anwendung zu einer Verletzung oder gar zum Tod eines der Tiere gekommen. Die nötige Sachkenntnis ist bei Andreas definitiv vorhanden.
Die Tiere werden schnellstmöglich aus dem Netz entfernt (und im Zweifelsfall eher das Netz zerschnitten als das eine Verletzung des Tieres riskiert wird) und fliegen nach der Untersuchung putzmunter ihres Weges. Das ganze findet ja auch statt, wenn die Tiere ohnehin von selber aktiv sind (auf der Jagd oder im Falle von Stollen z.B. beim schwärmen). Schon dadurch ist die Störung geringer als im Winter. Die Tiere können den evtl. auftretenden Energieverlust relativ problemlos durch die anschließende Jagd ausgleichen. Manchmal hilft eine kurze Belästigung von einzelnen Tieren eben Fragen zu klären, die, wenn man die Antwort darauf kennt, ganz vielen Induviduen / ganzen Populationen helfen. Das heißt nicht, daß man Netzfang wahllos, ständig und ohne wichtige Fragestellung durchführen sollte! Und selbstverständlich im Einklang mit den Gesetzen und den nötigen Genehmigungen. Was natürlich für alle Untersuchungen gilt. Es sollte im Vorfeld eine sorgfältige Abwägung stattfinden, ob die Störung gerechtfertigt ist und ob die Fragestellung nicht auch auf andere, schonendere Weise geklärt werden kann.

Und im übrigen: Jede Beobachtung kann wichtig sein und sollte dokumentiert werden (aufgeschrieben mit möglichst vielen beobachteten Details) und weitergegeben. Manchmal sind auf den ersten Blick unscheinbare Dinge sehr interessant im Zusammenhang der einzelnen Meldungen und führen zu überraschenden Ergebnissen. Dann können den Tieren vielleicht in Zukunft belastendere Untersuchungen erspart werden / diese zumindest minimiert. Das geht aber nur, wenn die Daten vorliegen und nicht in der Schublade oder in den Köpfen einzelner verstauben :!:
Wir wollen doch alle den Fledis helfen - das geht am besten im Verbund - und nicht, wenn wir uns gegenseitig zerfleischen :top:

Wenn Ihr jetzt wissen wollt, welche Frage beim Mayener Projekt dahintersteckt - ihr könnt sachlich fragen und habt das Angebot auf eine Antwort von Andreas.

Glück Auf!

Susanne
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Gesenk »

[/quote]
hungerlieb hat geschrieben:Wie sieht es alternativ zum Beringen eigentlich mit RFID-Chips aus?
Was sind RFID-Chips :? Nur mal so für die Nicht-Elektroniker :D

Glück Auf!

Susanne
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Langohr »

hungerlieb hat geschrieben:Geht mal im Sommer zusammen ein Bier trinken und befahren, aber in umgekehrter Reihenfolge. :)

Wie sieht es alternativ zum Beringen eigentlich mit RFID-Chips aus? :?
In diesem Bereich könnte das doch ein Kompromiss sein, der niemand weh tut - mit einem Tropfen neutralen Leim in den
Pelz geklebt. Sicherlich teurer in Anschffung, aber einfacher zu lesen - schon am Mundloch, ohne irgendeinen Kontakt herstellen zu müssen.

Nicht das ich die Dinger bewerben möchte, sie erinnern mich zu sehr an 1984...kommt eben darauf an, was man daraus macht.
Das mit dem Bier trinken ist ein gute Idee. Hier gibt es lecker Vulkanbier, kann ich nur empfehlen. Und meine Einladung in die Vulkaneifel zu kommen steht.

RFID werden bei Fl. auch schon eingesetzt, allerdings subcutan, sprich unter die Haut gespritzt, wie man das bei Haustieren etc. auch macht. Eigentlich eine tolle Methode, leider sehr teuer, aber nicht für alle Fragestellungen geeignet. Dafür braucht man in manchen Bundesländern übrigens eine tierschutzrechtliche Genehmigung :-)
Ins Fell kleben bringt nicht viel, weil es nach wenigen Tagen von den Tieren rausgekämmt wird. An Ringe kleben ginge, wenn die Dinger kleiner wären, aber dann sind wir den Ring immer noch nicht los.
Prinzipiell aber die Methode der Zukunft, bei den großen Arten schon mit großem Erfolg im Einsatz, auch bei uns in Deutschland.

Achja und danke für die sachliche Diskussion :top:

@ Susanne RFID Chips sind auch als Transponder bekannt. Kleine, passive elektronische Sender, wie sie heute bspw. bei Kleintieren zur individuellen Kennzeichnung verwendet werden. Die Dinger sind in dem Bereich in Glaskanülen eingepackt und werden gespritzt. Achte mal bei deinen nächsten Einkauf auf die elektronische Diebstahlsicherung, ist nichts anderes, nur flach und mit einer größeren Antenne.
Gesenk
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Gesenk »

Klar, unter dem Begriff Transponder sagt mir das was. War mir nicht sicher, was gemeint ist.

@Hungerlieb: Es hat seine Berechtigung, daß in manchen Bundesländern eine Tierschutzrechtliche Genehmigung erforderlich ist für das Transpondern. Eine Katze oder ein Hund hat halt doch deutlich mehr Körpermasse...

Wie bei allen Methoden gilt hier meiner Meinung nach: möglichst wenig ist das Mittel der Wahl und ich möchte mich nicht festlegen, was die Fledermaus mehr belastet - ein Ring oder ein Transponder. Eins ist jedenfalls sicher: eine Belastung ist beides.

Glück Auf!

Susanne
MatthiasM
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von MatthiasM »

Transponder (egal ob unter der Haut oder am Ring) hätte halt einen Vorteil, man muß nicht den Ring lesen (und dazu das Vieh mehr oder weniger pfleglich in die Hand nehmen dazu), man kann die Dinger über mehrere Meter "fernauslesen", ohne das Vieh aufzuwecken, abzupflücken, mit Scheinwerfer anzustrahlen usw., und man könnte mit einem Lesegerät, das ortsfest z.B. in einem Stollenmundloch befestigt ist, die Viecher automatisch registrieren.
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Gesenk »

MatthiasM hat geschrieben:Transponder (egal ob unter der Haut oder am Ring) hätte halt einen Vorteil, man muß nicht den Ring lesen (und dazu das Vieh mehr oder weniger pfleglich in die Hand nehmen dazu), man kann die Dinger über mehrere Meter "fernauslesen", ohne das Vieh aufzuwecken, abzupflücken, mit Scheinwerfer anzustrahlen usw., und man könnte mit einem Lesegerät, das ortsfest z.B. in einem Stollenmundloch befestigt ist, die Viecher automatisch registrieren.
Klar klingt erstmal positiv. Ist vielleicht wirklich in Zukunft machbar. Momentan stößt die Technik noch an ihre Grenzen. Die Fledis sind halt nunmal nicht groß und die passiven Transponder (12 x 2 mm) sind bei den großen Arten (z.B. dem Mausohren) im Einsatz. Die haben allerdings meines Wissens den Nachteil, das man sie eben nicht über mehrere Meter auslesen kann sondern relativ nah (30 cm!) drankommen muß. Bei den kleinen Arten können sie nicht eingesetzt werden.
Die Transponder werden den Tieren im Nacken zwischen den Schulterblättern eingespritzt. Das ist genau die Stelle, wo die Tiere ihren Winterspeck anlegen. Ob sich ein Transponder negativ auswirkt, ist nicht bekannt. Klingt vielleicht lächerlich, aber eine Zwergfledermaus wiegt 3,5-7g und hat eine Körpergröße von 4,5 cm - da ist so ein "winziger" Transponder im Verhältnis schon (zu-)viel.

Glück Auf!

Susanne
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