Abenteuer Antiquariat

Dieses Forum dient dem Austausch über Literatur mit bergmännischem Bezug. Suchanfragen, Rezensionen oder Kurzkritiken sind hier erwünscht.
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Schlacke
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Abenteuer Antiquariat

Beitrag von Schlacke »

Bericht über Erfahrungen bei der Suche nach vergriffenen Büchern aus dem Bereich "Bergbaugeschichte"
(2. Halbjahr 2011).

Buchtitel die ausverkauft sind und damit vergriffen, tauchen nach einiger Zeit im Antiquariatshandel auf. Eine gute Quelle in der Vielzahl von Antiquariatsportalen ist über www.zvab.com erreichbar. Die Buchpreisbindung ist bei vergriffenen Werken aufgehoben, der Antiquar kann frei kalkulieren. Dass es dabei Überraschungen gibt zeigen nachfolgende Beispiele.

1) Rainer Slotta, Einführung in die Industriearchäologie, Darmstadt: 1982, ISBN 3-534-07411-4, 200 S. (Schwerpunkt Bergbau und Hüttenwesen), ehemaliger Preis DM 36,- (vergriffen)
Antiquariatsangebote € 1,- bis 23,- (ZVAB)

2) Karl-Heinz Grotjahr, Meiler, Mühlen und Monarchen. Kleine Geschichte des Kieselgurbergbaus in der Lüneburger Heide (1836-1994), hrsg. vom Albert König Museum in Unterlüß: 1999, ISBN 3-927399-30-2,
88 S. ; aktueller Preis € 3,50 (noch lieferbar)
Antiquariatsangebot € 31,- bis 40,- (ZVAB)

3) Joachim Huske, Wilfried Reininghaus u. Thomas Schilp, Das Muth-, Verleih- und Bestätigungsbuch
1770 - 1773 - Eine Quelle zur Bergbaugeschichte des Ruhrbergbaus. Veröffentlichung des Stadtarchivs
Dortmund, Bd. 9, 1993, ISBN 3-9802117-9-7, 236 S.; aktueller Preis € 5,- (noch lieferbar)
Antiquariatsangebot € 89,90 und 210,50 (ZVAB) Höchstpreis bei einem Anbieter aus Dortmund!!!

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Recherchieren lohnt sich!

Glückauf!

Elmar Nieding
...die unterirdischen Grubengebäude in ihre Schreibstube bringen...
Héron de Villefosse (1774-1852), Bergingenieur im Dienste Napoleons.
(H. Dettmer, 2014)
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StefanD
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Re: Abenteuer Antiquariat

Beitrag von StefanD »

Das stimmt. Und uns ist es passiert, dass ein Buch, das bei ZVAB und bei ebay angeboten wurde, bei ebay teurer weggegangen ist und dann nach unserer Bestellung auf ZVAB nach hartnäckigem Insistieren unserererseits vom Händler als auf dem Postweg verloren gegangen bezeichnet wurde.

Edit: War wohl zufällig der gleiche Händler...

Stefan
Zuletzt geändert von StefanD am So. 01. Jan 12 17:19, insgesamt 2-mal geändert.
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georgagricola
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Re: Abenteuer Antiquariat

Beitrag von georgagricola »

Die Erfahrung, daß in den Antiquariatsdatenbanken die Preise oft mehrere hundert Prozent auseinanderliegen, mache ich seit vielen Jahren. Man sollte aber nicht nur zvab.com heranziehen. Die Suchmachine von eurobuch.com erschließt - im Vergleich mit ZVAB - ein Vielfaches an Büchern. Hier findet man viel mehr Angebote.

Es ist bei sehr teuren Werken nützlich, bei dem Anbieter selbst nach dem Preis zu fragen. Normalerweise muß der Anbieter - wenn man über den Datenbankbetreiber das Werk bestellt - an die Datenbank einen Teil seines Verkaufserlöses abtreten. Den Anbieter ermittelt man über die Suchmaschine. Wenn man aber das Angebot bei der Recherche in seiner individuellen Angebotsliste "selbst" findet (Recherche in der über das Internet zugänglichen Datenbank von seinem Geschäft oder Anfrage per Telephon oder Email), dann ist er zu einer solchen Abgabe nicht verpflichtet und kann die Ersparnis an den Kunden weitergeben. Schließlich könnte der Kunde ja auch in seinem Geschäft selbst gestanden und dort das Buch beim Stöbern gefunden haben. Ich bestelle ausnahmslos immer direkt beim Antiquar und frage immer nach dem tatsächlichen Preis.

Glück auf
Konrad Wiedemann
Norbert Kaiser
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Re: Abenteuer Antiquariat

Beitrag von Norbert Kaiser »

Ich habe auch gute Erfahrungen mit der Metasuchmaschine http://www.justbooks.de gemacht, hier werden nach eigenen Angaben über 150 Mio. neue und alte Bücher von 150.000 Händlern gelistet.

Bei den Büchern älteren Jahrgangs lohnt sich auch eine online-Suche bei diversen Digitalisierungszentren der großen Universitätsbibliotheken. Dazu mal ein Beispiel:

Hermann Müller: Die Erzgänge des Freiberger Bergreviers. Leipzig 1901
(1) gebraucht via booklooker: 64,- € (http://www.booklooker.de/app/detail.php ... id=3331297)
(2) digital via TU Dresden: download als pdf-Datei kostenfrei verfügbar (http://digital.slub-dresden.de/id322513871)

Wer also nicht unbedingt auf eine gebunde Ausgabe aus ist, kann hier durchaus den einen oder anderen Euro sparen.

GA, Norbert
Gesenk
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Re: Abenteuer Antiquariat

Beitrag von Gesenk »

Jetzt muß ich doch mal was dazu sagen: Es gibt, wenn man jetzt mal z.B. von eurobuch ausgeht, eine sehr große Bandbreite von Anbietern - vom Privatmann, der geerbte oder ausgelesene Bücher loswerden möchte bis hin zum gelernten Antiquar, der vom An- und Verkauf von Büchern lebt. Und natürlich auch innerhalb der gewerblichen Antiquare große Unterschiede. Wer von seinen Erlösen ein Ladengeschäft, Miete, Lagerfläche, Kosten für die Plattformen (zum Teil nicht gerade unerheblich! Einstellgebühren + Verkaufsprovision) usw. bestreiten muß und seine Ware ankauft, muß zwangsläufig anders kalkulieren als ein Privatmann, der diese Kosten nicht oder nur minimal hat. Es ist halt auch ein zeitlicher und finanzieller Unterschied für einen Anbieter, ob er sich eine umfangreiche Handbibliothek zulegt, vernünftige Recherche zu einem Titel betreibt und eine gute Beschreibung macht oder nach der ISBN-Nr. bei Amazon guckt, wies da gehandelt wird und bestenfalls "altersgemäß gut erhalten" dazuschreibt. Sojemand wird auch kaum die Zeit investieren, rauszufinden, ob es das Buch von dem kleinen Verein von vor 15 Jahren noch dort zu erwerben gibt und zu welchem Preis...
Das was Konrad Wiedemann schreibt, kann ich (aus Sicht der Antiquarin, die beim ZVAB anbietet) für mich bestätigen. Wenn freundlich angefragt wird bei Direktbestellungen und nicht erwartet wird, daß das Buch nur ein Drittel kostet, dann kommt man dem Kunden gern etwas preislich entgegen.

Glück Auf!

Susanne
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markscheider
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Re: Abenteuer Antiquariat

Beitrag von markscheider »

Hallo Norbert, ich habe mir Die Erzgänge des Freiberger Bergreviers mal heruntergeladen, nur leider sind die Tafeln im Anhang in nicht brauchbarer Qualität gescannt.
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