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Uranfund bei Eibenstock

Verfasst: Fr. 15. Jul 16 11:58
von Joachimsthaler
Übertägiger Uranfund verursacht Großeinsatz :gruebel:
http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/S ... 575925.php

Re: Uranfund bei Eibenstock

Verfasst: Fr. 15. Jul 16 12:55
von Uran
Laut Sächsische Zeitung vom 15.07.2016: 500-Gramm-Erdnuss-Metalldose. Der Deckel der Dose ist zugelötet. Es wurde das Wort Uran eingeritzt. Die Feuerwehr hat das 20-30 fache der natürlichen Strahlung gemessen. Das sind auf das Gebiet Eibenstock bezogen 4 Mikrosievert/h. Ein Flug in den Urlaub bringt ca. 60 Mikrosievert. Die Dose wurde in einen Spezialbehälter verpackt und soll in Rossendorf unter Laborbedingungen geöffnet werden. Noch Fragen? :gruebel:

http://odlinfo.bfs.de/DE/aktuelles/mess ... liste.html

Re: Uranfund bei Eibenstock

Verfasst: Fr. 15. Jul 16 13:28
von markscheider
Uran hat geschrieben:Laut Sächsische Zeitung vom 15.07.2016: 500-Gramm-Erdnuss-Metalldose. Der Deckel der Dose ist zugelötet. Es wurde das Wort Uran eingeritzt. Die Feuerwehr hat das 20-30 fache der natürlichen Strahlung gemessen. Das sind auf das Gebiet Eibenstock bezogen 4 Mikrosievert/h. Ein Flug in den Urlaub bringt ca. 60 Mikrosievert. Die Dose wurde in einen Spezialbehälter verpackt und soll in Rossendorf unter Laborbedingungen geöffnet werden. Noch Fragen?
Ja: wo warst Du in der letzten Zeit? :aetsch:

Re: Uranfund bei Eibenstock

Verfasst: Fr. 15. Jul 16 13:33
von EnoM
Quelle Kabeljournal
bomiyni81688.jpg
bomiyni81688.jpg (298.25 KiB) 10408 mal betrachtet
:? :?

Re: Uranfund bei Eibenstock

Verfasst: Fr. 15. Jul 16 14:30
von Uran
Da staunt der Fachmann und der Laie wundert sich. :x

Re: Uranfund bei Eibenstock

Verfasst: Fr. 15. Jul 16 14:42
von MatthiasM
Auch wenn die Strahlungsgrenzwerte alle noch unproblematisch sind: "normal" ist eine Büchse, die irgendwo rumliegt und mit einer Dosisleistung des 20..30-fachen der natürlichen Hintergrundstrahlung auffällt, nicht, und insofern ist hinreichende Vorsicht zumindest nicht verkehrt. Also man muß sich da, so wie das gehandhabt wurde, nicht lustigmachen, sorry. Solang niemand unter hinreichenden Vorsichtsmaßnahmen reingeschaut hat, kannst auch nicht ausschließen, daß da entweder ein Sammler und/oder ein Vollidiot irgendeine heiße Fundsache oder Diebesgut (Radionuklidlabor?) entsorgt hat, die man unverschlossen garantiert nicht draußen herumliegen haben will. Wenn nachher nur eine der berühmten strahlenden Fliesen drin war oder ein Pfund alter Thoriumglühstrümpfe, umso besser.

lG Matthias

Re: Uranfund bei Eibenstock

Verfasst: Fr. 15. Jul 16 16:45
von Uran
Mit dem Müll im Wald magst du ja recht haben. Wenn man aber diesen Aufwand, bei der festgestellten Strahlungsdosis, betrachtet, darf man in Zukunft nur noch im Atomschutzanzug in den Urlaub fliegen.

Re: Uranfund bei Eibenstock

Verfasst: Fr. 15. Jul 16 17:09
von MatthiasM
Solange ich mir aus der Situation noch nicht klarwerden kann, ob das ein umschlossener Strahler ist oder irgendwas versifft-kontaminiertes = im worst case irgendein grauslicher offener Strahler mit vollem Dekon-Programm, würde ich eben den entsprechenden Aufwand treiben.
Das ist der Unterschied zur Hintergrundstrahlung, die mich im Flugzeug oder Hochgebirge durchsiebt....

Sorry, ich bin da als Ex-Feuerwehrangehöriger und als Bayer, der mit der WAA in Wackersdorf und v.a. mit Old Schwurhand Zimmermann und den allerhöchstens 30 km Umkreis um Tchernobyl (bayerische Wildschweine finden das auch) wirklich hautnah im Wortsinne großgeworden ist, und der sich auch an die Jahrtausende, die die Asse dicht sein sollte, erinnert, EXTREM nietenzählerisch*. In jeder Berichterstattung (und auch in der politischen "Diskussion" unter Gegnern wie Befürwortern) geht mir immer wieder das muntere undifferenzierte Verwenden von "(Ver)Strahlung", "verstrahlt" etc. durcheinander für Strahlung i.S.v. purer Dosisleistung und für Kontamination, Verschleppung radioaktiven Materials, Inkorporation etc. dermaßen auf den Senkel....

lG Matthias

* Nach den ersten Regentagen waren bei uns draußen durchs I-131 und Cs-137 alle Grenzwerte dermaßen überschritten, wenn die im benachbarten Krankenhaus diese Werte im Nuklidlabor gehabt hätten, wären sie auf ewig dichtgemacht worden..... Und was das I-131 betrifft, habe ich die Tabellen, wie wenig Kuhmilch mit den politisch festgelegten Grenzwerten bei einem Kleinkind bereitrs eine kriminell hohe Organdosis für die Schilddrüse gemacht hätte - ich seh noch den molkefressenden Alfred Dick vor mir....
Nix für ungut

Re: Uranfund bei Eibenstock

Verfasst: Fr. 15. Jul 16 18:17
von Nobi
Die Metalldose enthielt lt. Umweltministerium Sachsen ein 123 Gramm schweres Stück Uranerz. Daran wurde eine Strahlung von 63 Mikrosievert pro Stunde gemessen.

Re: Uranfund bei Eibenstock

Verfasst: Fr. 15. Jul 16 19:06
von Uran
Das ist doch kein Erz. Das ist Abfall. :D

Re: Uranfund bei Eibenstock

Verfasst: Fr. 15. Jul 16 19:07
von MatthiasM
Also wohl "Müllentsorgung" eines Sammlerstückes aus womöglich Wismutzeiten; vermutlich hatte derjenige (in Zeiten des Kriegs gegen den Terror (TM) wohl nicht ganz unbegründete) Bedenken, was passiert, wenn er's versucht, ordnungsgemäß abzuliefern. Siehe die Hausdurchsuchungen bei Bombenbauern äh Drogenköchen äh Hobbychemikern, die das Pech hatten, mit Allerweltsstoffen, wie sie früher in jedem besseren KOSMOS-Chemiekasten waren, in der Kundendatei von ein paar Internet-Chemikalienhändlern zu sein.....

lG Matthias

Re: Uranfund bei Eibenstock

Verfasst: Fr. 15. Jul 16 19:35
von Nobi
Aus "unserer "Volxzeitung" ...
... Dort erkannten die Beamten sofort den Ernst der Lage und alarmierten die Feuerwehr. Ein Gefahrgutzug mit rund 50 Einsatzkräften rückte an, sperrte den Bereich um die Polizeistation ab und baute eine mobile Dekontaminationsanlage auf. Laut ersten Messungen war die radioaktive Strahlung so gering, dass sie nicht schädlich für die Gesundheit ist. Vorsorglich wurden die drei Männer und der 29-jährige Forstarbeiter, welcher ebenfalls ungeschützt Kontakt mit dem Behälter hatte, von Rettungskräften vor Ort versorgt.
Man sollte lieber zuerst Messen und dann die notwendigen Maßnahmen ergreifen. Aber ggf. betrachtet man es auch als Übung und optimiert die Abläufe.

Ich hoffe ja, dass bei der nächsten öffentlichen Veranstaltung, wo wir auch solche Sachen den interessierten Besuchern zeigen, nicht auch gleich der Gefahrgutzug anrückt :D

Re: Uranfund bei Eibenstock

Verfasst: Fr. 15. Jul 16 19:40
von Uran
Ist wahrscheinlich unproblematisch.

http://www.welt.de/welt_print/article11 ... olgen.html

Re: Uranfund bei Eibenstock

Verfasst: Fr. 15. Jul 16 20:04
von Uran
Nobi hat geschrieben:Ich hoffe ja, dass bei der nächsten öffentlichen Veranstaltung, wo wir auch solche Sachen den interessierten Besuchern zeigen, nicht auch gleich der Gefahrgutzug anrückt
:shock:

Re: Uranfund bei Eibenstock

Verfasst: Fr. 15. Jul 16 23:01
von Harzer06
Spannend ist es auch, wenn bei Laborauflösungen eine Dose "Uranin" auftaucht. Da rückt auch gerne mal der ABC-Zug an. Ist aber ein Handelsname für einen vollkommen harmlosen Farbstoff, der nichts mit Uran zu tun hat.

Re: Uranfund bei Eibenstock

Verfasst: Sa. 16. Jul 16 2:16
von MatthiasM
:D Uranin wird seit jeher von HöFos gerne mit amtlicher Genehmigung in die Landschaft geschüttet... eine famose Methode, um Wasserwegsamkeiten im Karst zu verfolgen.....

Re: Uranfund bei Eibenstock

Verfasst: Sa. 16. Jul 16 10:54
von Uwe Pohl
Ich höre das Geschrei bis hierher,
wenn in der Dose ECHT gefährliches Zeug gewesen wäre und die Feuerwehr NICHT so gehandelt hätte.
Aber unter uns:
Wenn ich Fässer mit Warn-Totenköpfen, Dosen mit Uran-Aufschrift, Ölfässer, Kanister etc. finde öffne ich die erst einmal. Ne ordentliche Prise einatmen, Finger reinstecken oder Material ablecken, beurteilen und dann den Müll in den nächste Stollen/Schacht oder in den Bach kippen. Aus den Augen aus dem Sinn. Die Landschaft ist dann wieder optisch sauber.

Re: Uranfund bei Eibenstock

Verfasst: Sa. 16. Jul 16 10:59
von markscheider
Mach ich auch so. So gefährlich kann das gar nicht sein, wenns einfach im Wald rumliegt. ;)

Re: Uranfund bei Eibenstock

Verfasst: Sa. 16. Jul 16 11:03
von markscheider
Nobi hat geschrieben:Die Metalldose enthielt lt. Umweltministerium Sachsen ein 123 Gramm schweres Stück Uranerz. Daran wurde eine Strahlung von 63 Mikrosievert pro Stunde gemessen.
Siehe dazu http://www.mdr.de/sachsen/chemnitz/uran ... g-100.html

Ich verstehe nur nicht, warum man das bissl Pechblende so aufwendig verpackt und zweitens, wieso es wild entsorgt wird. Das ist doch eine normale Stufe, illegal ists auch nicht, also hätte man das doch auch auf der nächsten Mineralienbörse verticken können.

So wie jetzt handelt es sich um illegale Entsorgung von Sondermüll, und wenn derjenige ermittelt werden sollte, hat er eine OWi am Hals. Wenns dumm läuft, darf er den Einsatz bezahlen.

Kann jemand anhand des Fotos beim MDR das Mineral bestimmen?

Re: Uranfund bei Eibenstock

Verfasst: Sa. 16. Jul 16 12:36
von MatthiasM
Wie ich schon oben schrieb: Vermutlich hat derjenige Sorgen (ggf. - wenn man sich damit befasst, wie in bestimmten Behördlichkeiten Listen "gefährlicher" Chemikalien verfasst werden - sehr berechtigte?) gehabt, daß er bei einem Versuch, das Zeug legal zu entsorgen, erst mal hopsgenommen wird wie die obengenannten Hobbychemiker. Manche Behördlichkeiten nehmen den Krieg gegen den Terror (TM) eben wirklich ganz echt über-ernst.

lG Matthias

Re: Uranfund bei Eibenstock

Verfasst: Sa. 16. Jul 16 13:06
von Mannl
Endlich ist das Sommerloch gefüllt :D
Ich sollte wieder mal in die Pilze gehen :meister:

Mein windows 10 nimmt die Seite nicht, liegt wohl am Stichwort "Uran"

"Leider können wir nicht auf diese Seite zugreifen."

Re: Uranfund bei Eibenstock

Verfasst: Sa. 16. Jul 16 13:11
von Mannl
Jetzt geht's wieder :meister:

Re: Uranfund bei Eibenstock

Verfasst: Sa. 16. Jul 16 19:21
von Wolfgang
der ganze Artikel war Sondermüll, jeder Mineraliensammler hat wahrscheinlich schon größere Stück in der Hosentasche gehabt, na und die Kumpels erst die das abgebaut haben

Re: Uranfund bei Eibenstock

Verfasst: Sa. 16. Jul 16 22:59
von Harzer06
Dem Bild nach handelt es sich höchstwahrscheinlich wie angegeben um Pechblende. Dieses Erz strahlt sehr viel stärker als es dem Urangehalt nach zu erwarten wäre, da es eine Menge an Zerfallsprodukten enthält, die den meist jüngeren, "sauber umkristallisierten" Sekundärmineralien des Urans fehlen.

Wie kann es zu so einer "Entsorgung" kommen? Meist wechseln alte Sammlungen den Besitzer, wenn der bisherige Besitzer stirbt oder sich räumlich verkleinern muß. Die Angehörigen bzw. Hinterbliebenen teilen die Begeisterung in nicht seltenen Fällen nicht im gleichen Maße und sind froh, wenn ihnen jemand den "Haufen Steine" endlich aus dem Haus schafft. Es gibt wahre Meister des Mineralienhandels, die sich sehr hilfsbereit zeigen, noch bevor der Sarg unter der Erde ist. Da gehen Prachtstufen über den Tisch zum Preis eines Butterbrotes. Bin selber Sammler und habe schon Einiges in der Richtung beobachtet. :(

Trifft so ein spezielles Stück wie oben auf eine weniger erfahrene Person, bekommt die womöglich Panik. Selbst Händler zeigen solche Stücke, obwohl in beschränkter Menge legal, in der Regel nur unter dem Ladentisch.

P.S. Wenn Windows 10 meint, eine Seite nicht öffnen zu können, liegt das nicht an bestimmten Titelstichwörtern. Einfach noch ein- bis mehrmals versuchen. Plötzlich klappt es dann doch. :wink:

Re: Uranfund bei Eibenstock

Verfasst: So. 17. Jul 16 13:50
von Uran
Das ist ganz normale Pechblende. Allerdings handelt es sich um minderwertiges Erz. U-Gehalt um die 10 %. Aufhorchen lässt mich die Bildunterschrift: "Von dem Uran-238-haltigen Erz". Soso. Pechblende enthält U-238. Das hätte ich nicht gedacht. Uran enthält 99,3 % des Isotops U-238. Das ist aber relativ uninteressant. Entscheidend sind die 0,7 % U-235. Bei der Qualität des Erzes ist natürlich der Pechblendegehalt und die Zusammensetzung der Pechblende (Urangehalt) wichtig. Der Urangehalt kann extrem schwanken. 80 % U-Gehalt sind da schon Spitzenwerte.