Bildersuche Bergbau Niederschlag

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Fahrmarke18
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Bildersuche Bergbau Niederschlag

Beitrag von Fahrmarke18 »

Ich suche Bilder wie es früher in Niederschlag aussah !
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Mannl
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Re: Bildersuche Bergbau Niederschlag

Beitrag von Mannl »

Gefunden in:
"Zur Geschichte der Gebietsparteiorganisation Wismut der SED Bd. 1 1947-1949" S. 39

Nach vollbrachter Leistung: Foto für die Wettbewerbstafel im Schacht 111/Niederschlag, Objekt 13
Dateianhänge
Vollbracht NdS.jpg
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geophys
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Re: Bildersuche Bergbau Niederschlag

Beitrag von geophys »

Also ich kenne das Foto auch. Ich bin nicht sicher, ob man die Truppe dem Objekt 13 (Ausrichtung) zurechnen darf. Da müsste der Vater eines Freundes dabei gewesen sein und der war im Objekt 7 (Gewinnung) tätig.
Man sieht auf jeden Fall die Gummibekleidung der Bergleute.
Man bekam die nicht so oft, wie man sie gebraucht hätte und so konnte es sein, dass die neue Gummikluft unter die zerfledderte alte gezogen wurde, damit die etwas länger hielt.
Das schränkte natürlich die Beweglichkeit arg ein und zeigt die Probleme, denen man sich in jenen Jahren stellen musste.
Dem Initiator dieses Threads sei das Heft "550 Jahre Bergbau in und um Bärenstein im Erzgebirge" empfohlen, welches der Ortschronistenverein in Bärenstein und das Besucherbergwerk "Markus-Röhlings-Stolln" noch im Angebot haben müsste.
Desweiteren finden sich Bilder in der Publikation zur Lagerstätte Niederschlag.
Wieder andere findet man in einer Veröffentlichung zur Schmalspurbahn Cranzahl-Oberwiesental. Mir ist entfallen, wie das Buch genau hieß. Tante Google sollte es wissen.
Eine Zeichnung des Fördergerüsts Schacht 327 (zum Revier Neudorf-Nord zugehörig) hatte ich vor ein paar Jahren im Annaberger Wismut-Thread veröffentlicht. Dort gibt es auch einige Fotos zu sehen.
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Re: Bildersuche Bergbau Niederschlag

Beitrag von Mannl »

Andreas Petrak "Schmalspurbahn Cranzahl - Oberwiesenthal" Verlag Kenning
ISBN 3-927587-56-7 S. 53 ff
Nur zwei Fotos der Halden an der Bärenlohe
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geophys
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Re: Bildersuche Bergbau Niederschlag

Beitrag von geophys »

Es gibt nicht sehr viele Fotos aus dieser Zeit. Ich weiß nicht, ob es bekannt ist, dass es den Fotostudios verboten war, Bilder aus Wismut-Betrieben zu melden. Sowas konnte einem als Spionage ausgelegt werden.
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Re: Bildersuche Bergbau Niederschlag

Beitrag von Mannl »

War auch später noch so, man brauchte gute Argumente um Fotos machen zu können.
Auch wollte man sich ja nicht "in die Nesseln setzen", eigentlich schade.
Ich denke es gibt aber noch einiges, es liegt nur auf den Dachböden und die Kinder und Enkel wissen wenig damit anzufangen. Also, das Forschen nicht aufgeben .....

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Re: Bildersuche Bergbau Niederschlag

Beitrag von sehmataler »

Ich habe eine offizielle Postkarte aus dem Jahr 1954, da sind hinter unserem Kirchturm gut sichtbar zwei Fördergerüste drauf. Das Verbot scheint also zu dieser Zeit nicht mehr so streng gewesen zu sein.
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Re: Bildersuche Bergbau Niederschlag

Beitrag von geophys »

Naja, ein Fördergerüst aus der Ferne ...
Mag sein, dass man das später lockerte.
Aber aus den Anfangsjahren ist das eher dünn gestreut.
Quelle meiner Aussage ist das Buch Uranprovinz von Mario Kaden.
Ich halte das Verbot für glaubwürdig, wenn man diese Information mit anderen korreliert.
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Re: Bildersuche Bergbau Niederschlag

Beitrag von sehmataler »

geophys hat geschrieben:Mag sein, dass man das später lockerte.
Ja genau, das geschah um 1954. Die Druckerzeugnisse (Postkarten) brauchten ja eine Genehmigungsnummer für die Vervielfältigung.
Ein zweiter Schub scheint kurz vor 1960 gewesen zu sein, hier kam es zu einigen Publikationen zum Uranbergbau mit diversen Fotos unter- und übertage.
(Hermann Heinz WILLE (1960): "Silbernes Erzgebirge." .; Sieber, S. (1958): Uran und Uranbergbau.
Zuletzt geändert von sehmataler am Fr. 25. Jul 14 22:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bildersuche Bergbau Niederschlag

Beitrag von geophys »

zum Sprengstoffanschlag auf die Fördermaschine Schacht 109 Cunersdorf (auch Hermannsschacht genannt, ein Blindschacht):

Interview Hans-Günter Mösch am 22.05.2006
Veröffentlicht in "Schlettauer Bergleute erinnern sich" J. Ziller
Vollzitat:
"Gab es Sabotage?
Ja, wir hatten auch noch andere Zwangsverpflichtete. Ich kann mich an Leute aus der NSDAP und der SS erinnern, die mit unter Tage arbeiten mussten. Es gab eine Explosion an der Fördermaschine am Schacht 101 in der „Dorothee“. Da hat einer Sprengstoff abgezweigt. Den haben sie dort aber nicht erwischt. Die hatten ihn dann später in Johannstadt erwischt, als er es wieder versuchte."

Ersteres halte ich für glaubhaft. So etwas lässt sich nicht verheimlichen.
Letzteres verläuft immer im Bereich der Spekulationen.
Bei allem soll man bedenken, dass der Befragte zum Zeitpunkt des Geschehens noch nicht mal 20 Jahre alt war und zwischen Befragung und Geschehnis knapp 60 Jahre liegen!

Hinweis:

Der Blindschacht 109 war ein aus dem Altbergbau übernommener saigerer Schacht mit dem damals üblichen kleineren Profil und wurde bis zur Schließung Anfang 1950 der Schachtverwaltung 20 genutzt. Mit der Neuausrichtung der Grube so in etwa 1955/56 wurde die Schacht nach oben hin verwahrt und nach unten weiter mit großen Profil in die tiefen Sohlen getäuft. Das ist eine erwähnenswerte, weil ungewöhnliche Entwicklung.
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Re: Bildersuche Bergbau Niederschlag

Beitrag von Mannl »

Interview Hans-Günter Mösch am 22.05.2006
Veröffentlicht in "Schlettauer Bergleute erinnern sich" J. Ziller
Vollzitat:
"Gab es Sabotage?
Ja, wir hatten auch noch andere Zwangsverpflichtete. Ich kann mich an Leute aus der NSDAP und der SS erinnern, die mit unter Tage arbeiten mussten. Es gab eine Explosion an der Fördermaschine am Schacht 101 in der „Dorothee“. Da hat einer Sprengstoff abgezweigt. Den haben sie dort aber nicht erwischt. Die hatten ihn dann später in Johannstadt erwischt, als er es wieder versuchte."

Zu erwischt: Der "Kollege" war im Bereich des Sprengleiters vom Schacht 54 tätig. Kurioser Weise gab es ständig Ärger mit ihm. Dem Sprengleiter war es dann doch zu viel und er hat ihn "rausgeschmissen". Das war so um 1950/51. Nach seiner Verhaftung fand man Sprengstoff bei ihm zu Hause .... Es soll wohl auch Verbindungen nach "West" gegeben haben.
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Re: Bildersuche Bergbau Niederschlag

Beitrag von Uran »

Statt Schacht 101 ist sicher der Schacht 109 gemeint.

Wenn dieser Kollege in Johannstadt gearbeitet hat, sollte man mal darüber nachdenken, ob der Brand im Schacht 31 im November 1949 wirklich nur ein Brand war.
ich bi noch aaner ven altn Schlog, on bleib aa, wi ich bi.
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geophys
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Re: Bildersuche Bergbau Niederschlag

Beitrag von geophys »

Ja, genau, Schacht 109 (Blindschacht). Im Zitat verwechselte das der Zeitzeuge.
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