irgendwo auf der rhonard (Olpe)

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Beitrag von alterbergbau.de »

findet ihr diesen Stollen:

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scheint aber nicht zum Bergwerk "Ver.Rhonard" zu gehören.

Wenn jemand zufällig weiss, welches Bergwerk das ist.
Ansonsten find ichs noch raus :)
André_Hellmann
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Beitrag von André_Hellmann »

Hallo Oliver,

ich denke es ist der Tiefe Stollen der Grube Taunus (der ist an dem Gangmittel zusammengebrochen).
Weiter unterhalb im Tal befindet sich noch eine Halde am selben Weg: dies ist die Halde der Quecksilbergrube Neue Ronhardt.

Gruß André
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Beitrag von alterbergbau.de »

Danke Andre, ich durfte mir in Müsen ne Karte vom Bergamt ansehen, da steht das drauf. Ist aber doch im alten Grubenfeld von "Nasse Brüder" ? Taunus ist dann wohl Neuverleihung 19.JH? Warst du mal drin ? - was besonderes zu sehen?

Ich hab den Stollen mal wieder durch zufall gefunden, aber die Halde unten im Tal ist mir nicht aufgefallen - aber ich kam auch von der Rhonard runter.
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Beitrag von alterbergbau.de »

ach vergiss meine letzte Frage, da findet man sicher nix und die Grube ist voellig uninteressant für Grabräuber :D
André_Hellmann
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Beitrag von André_Hellmann »

In der Tat völlig uninteressant, da alles verbrochen...
Die Grube Neue Ronhardt ist jedoch interessant, da der Erzgang (Hämatit)Quecksilber führt.
Nach einem anfänglichem Irrtum (Mitte des 19.Jhd), man hatte das Quecksilbererz für den Wegebau verwendet, hatte die Grube eine sehr bedeutende Quecksilberproduktion aufzuweisen. Auf der Grube wurden zahlreiche Retorten betrieben. Leider ist der Stollenmund hinter dem Mundloch verbrochen.

Gruß André
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Beitrag von alterbergbau.de »

Ich hatte das Thema mal aufgearbeitet, vielleich weisst du ja noch was :

http://www.alterbergbau.de/rhonard.html
Thomas_Krassmann
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Beitrag von Thomas_Krassmann »

Interessanter Beitrag über die Rhonard. Nur die Zinnobergewinnung kommt sehr kurz weg, obwohl es sich um das bedeutendste Quecksilbervorkommen in Deutschland (neben den Pfälzer Vorkommen) handelt.

Und dann ist da noch die Sache mit dem Wasserrad. Zwischen 1760 und 1768 soll zur Wasserhaltung ein 48 m (!!!!) großes Wasserrad gebaut worden sein ? Hmm, ist das nicht etwas sehr groß ? Das wäre dann mit Abstand das größte jemals im Bergbau eingesetzte Wasserrad !

Glaub ich nicht !

GA

Thomas
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Beitrag von alterbergbau.de »

das mit den 48 m prüfe ich - hab ich aus ner quelle übernommen.

Die Quelle die ich gelesen habe, sagte eben aus, dass die Funde sehr bald ausgebeutet waren und nur Nester vorkamen. Immerhin hat die Hütte aber extra einen Ofen für gebaut
Nightmare

Beitrag von Nightmare »

Ein Wasserrad mit 48 m Durchmesser?
Das ist physikalischer Unfug, weil die Fliehkräfte beim Betrieb des Rades einen großen Teil des Aufschlagwassers wieder aus den Schaufeln herauswerfen würden.
Dieser Effekt führt dazu, daß (oberschlächtige) Räder >16..17 m unökonomisch oder gar nicht laufen.

GA
Nightmare
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Beitrag von alterbergbau.de »

Hab mich verschrieben, Fuß statt m :(
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MichaP
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Beitrag von MichaP »

ein Fuß = 28 - 32 cm (je nach ort und land). also ca. 30cm.
bei 48 Fuß sind das also rund 14,40m. da ist immernoch sehr, sehr groß (geradezu gigantisch!) für ein kunstrad!
Glück auf!

Michael
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Beitrag von alterbergbau.de »

Es gibt einen Grubenriss auf einer Coloration von 1787.
Da sind 2 Kunsträder zu sehen, das Große und ein kleineres. Ich hab grad keinen funktionierenden Scanner, sonst würde ich es zeigen. Die Maße lassen sich ja erahnen.
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Beitrag von alterbergbau.de »

Bild
(digikamera)
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Beitrag von alterbergbau.de »

Möchte nochmal hinweisen, das alle Zugänge eingestürzt sind und der Stollen Taunus nicht in Verbindung mit der alten Rhonard steht. :dudu:
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Beitrag von alterbergbau.de »

Quelle für die Maße des Kunstrades:
Norbert Scheele, Geschichte der Gemeinde Olpe-Land

"Es wurde abermals eine neue Wasserkunst angelegt und zwar in de Jahren 1750-1765 durch den Drosten von Brabeck. Sie kostete 25.000 Reichstaler. Das Rad war 46 Fuß hoch und unterirdisch angelegt."

Das Wasser wurde 40 Fuss hoch gehoben, und könnte noch weitere 20 Fuss heben
Thomas_Krassmann
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Beitrag von Thomas_Krassmann »

Auf dem Riß ist doch ein Maßstab. Aus dem liessen sich die Maße des Rades doch errechnen, oder ?

GA

Thomas
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Beitrag von MichaP »

bei der art des risses würde ich nicht darauf vertrauen, das die räder maßstäblich gezeichnet sind. ich glaube allerdings, das mit einem rad dieser größe deutlich mehr als 60 fuß = 20m teufe zur hebung der wässer drin sein müßte. also irgendwas scheint da nicht zu stimmen in der quelle.
Glück auf!

Michael
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Beitrag von alterbergbau.de »

die Idee mit dem Maßstab ist gut, ich kann das allerdings nicht entziffern. Auch dem Einwand von Micha kann ich folgen, ich denke aber schon das die Größenverhaeltnisse Stollen / Wasserrad in etwa stimmen.
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Beitrag von alterbergbau.de »

nochn Bild vom Taunus Stollen, Rechts Reste der Halden.
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[BGVR]Oliver
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Re: irgendwo auf der rhonard (Olpe)

Beitrag von [BGVR]Oliver »

zu diesem alten Beitrag der Hinweis auf folgende Publikation von mir:

Geschichte der Grube Taunus am Rhonardberg bei Olpe
von Oliver Glasmacher
in: Olpe in Geschichte und Gegenwart. Jahrbuch des Heimatvereins für Olpe und Umgebung e.V. 22 (2014) S. 127-132
hesystem
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Re:

Beitrag von hesystem »

Thomas_Krassmann hat geschrieben:Interessanter Beitrag über die Rhonard. Nur die Zinnobergewinnung kommt sehr kurz weg, obwohl es sich um das bedeutendste Quecksilbervorkommen in Deutschland (neben den Pfälzer Vorkommen) handelt.

Und dann ist da noch die Sache mit dem Wasserrad. Zwischen 1760 und 1768 soll zur Wasserhaltung ein 48 m (!!!!) großes Wasserrad gebaut worden sein ? Hmm, ist das nicht etwas sehr groß ? Das wäre dann mit Abstand das größte jemals im Bergbau eingesetzte Wasserrad !

Glaub ich nicht !

GA

Thomas
Ist es der Grund, dass Sie zusammenwohnen, und es wird günstig, eine große Wasserhaltung zu bauen? :D
Jeder Mensch ist geheimnisvoll. Du hast gar keine Ahnung, wie gut oder schlecht er ist, bis du ihn wirklich kennst und die Wahrheit siehst.
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