wo wurde Gold abgebaut?

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Lampe706
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wo wurde Gold abgebaut?

Beitrag von Lampe706 »

Hallo,
Da ich mal wieder einen Außflug in den Harz geplant habe, und dort gerne mal ein Bischen "Goldschürfen" würde, möchte ich euch fragen, in welchen Regionen im Harz Gold "relativ gut" vorkommt, oder an welchen Orten Gold mit abgebaut wurde? Habt ihr mit der Sache schon Erfahrungen?

LG-Marcel

Ps: Antworten auch gerne als Pn, es gibt ja viele Leute, die dies auch lesen können und die besagten Orte dann unordentlich und vermüllt zurücklassen.
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Friedolin
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Re: wo wurde Gold abgebaut?

Beitrag von Friedolin »

Goldbach bei Blankenburg, im Pfeifenkrugtal.
Glück Auf !
Friedhelm
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Jedweder Anbruch erhebt das Herz
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Lampe706
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Re: wo wurde Gold abgebaut?

Beitrag von Lampe706 »

Danke! ;)
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Wolfo
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Re: wo wurde Gold abgebaut?

Beitrag von Wolfo »

Einen nennenswerten Abbau von Gold gab es in Tilkerode - Goldflitter in einem Selenerzband :)

Als Waschgoldvorkommen fallen mir grade noch die Holtemme und der Bach im Drängetal bei Werningerrode ein.
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Friedrichstolln
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Re: wo wurde Gold abgebaut?

Beitrag von Friedrichstolln »

Glück auf,

an dieser Stelle ist natürlich auch Thüringen zu erwähnen. Die Orte Reichmannsdorf & Steinheid schmücken sich noch heute mit dem Beinamen "Goldgräbersiedlung".

Einen aktuellen Beitrag zum Thema hätte ich auch noch:

„Klondike- Goldrausch“ in Thüringen

Das Wort „Gold“ besitzt schon auf Kinder scheinbar eine magische Wirkung, der sich ein Erwachsener erst recht nicht entziehen kann. Die historische Rolle Deutschlands als Goldproduzent wird dabei völlig unterschätzt. Bis zum Mittelalter war dies anders: Die Bäche „Schwarza“ und „Grümpen“ im Thüringer Schiefergebirge waren historisch betrachtet so etwas wie der „Klondike“ und der „Yukon“ in Alaska. Zahlreiche Glücksritter zogen einst mit ihren Waschpfannen in die grünen Täler und sorgten bist zur Entdeckung der „Neuen Welt“ für einen regelrechten Goldrausch in Mitteldeutschland.

Unter fachkundiger Führung des Goldexperten Dr. Markus Schade aus Theuern machten sich am Samstag, den 31. August 2013 Mitarbeiterinnen des Montankindergartens „Fröbelchen“ auf den Weg ins Thüringer Goldland. Zunächst lernten wir die geologischen Grundlagen der Goldsuche an Originalfundstellen des Mittelalters kennen. Denn wer glaubt ohne Fachkenntnis, Geduld und ähnlich körperlich anstrengende Tätigkeiten wie beispielsweise der Pflege von Krippenkindern schnell reich zu werden, findet in den noch immer goldführenden Bächen nichts Wertvolleres als normale Flusskiesel.
Es ist schon eine Frage der Technik des richtigen Untertauchens und Ausspülens der Pfannen bis man ein goldhaltiges Substrat, erkennbar an goldanzeigenden Begleitmineralen, auswäscht. Jetzt benötigt man nur ein geübtes Auge sowie ein Quäntchen Glück damit sich auf dem Pfannenboden kleine Goldflitter absetzen. Nach mehreren Stunden geduldiger Plackerei hatte wohl jeder Expeditionsteilnehmer ein kleines Röhrchen auf dessen Boden man bei genauerem Hinsehen ein Körnchen echten Wasch- Goldes entdecken konnte.

Am Ende war man sich einig: Die Goldsuche in Deutschland ist leider keine Alternative zum Arbeitsplatz im Kindergarten mit dem gesicherten Einkommen am Monatsende und so wundert es kaum, dass sich alle Teilnehmerinnen am Montag wieder im „Fröbelchen“ einfanden. Auf die Erfahrung als „Goldsucher für einen Tag“ angesprochen, konnten viele trotz der geringen Ausbeute einen Anhauch des Goldfiebers nicht vermeiden. Wie schon erwähnt: Gold besitzt eine magische Wirkung und die Erfahrung es selbst in der Natur gefunden zu haben wird Gesprächsstoff für die nächsten Jahre liefern. Vermutlich wachsen in den Erzählungen die Flitter zu kleinen Nuggets bis die nächste Generation Goldsucher euphorisch zum „Klondike“ Thüringens aufbricht.
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Dr. Markus Schade bei seiner eindrucksvollen Lehrvorführung an der Grümpen
Dr. Markus Schade bei seiner eindrucksvollen Lehrvorführung an der Grümpen
"Kein freier Volk ersah ich nie
Denn die edlen Bergknappen"

(aus Lied: Ich hab durchwandert Stadt und Land; Str.
20 / Rhau - Bicina 1545; G. HEILFURTH, 1954, S. 477)
Geomartin
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Re: wo wurde Gold abgebaut?

Beitrag von Geomartin »

Nicht zu vergessen das groesste Goldvorkommen Deutschlands, der Rammelsberg: https://www.e-sga.org/index.php?id=199

Die etwa 27 Mio Tonnen Sulphiderz der modernen Anspruechen nach besten deutschen Erzlagerstaette beinhalteten etwa 0.5 bis 1g/t Gold, was etwa 400 bis 900,000 Unzen Gold entspricht (also etwa 13 bis 27t).

Ob davon aber was fuer den Goldwaescher verfuegbar ist, kann ich nicht sagen.
Schlacke
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Re: wo wurde Gold abgebaut?

Beitrag von Schlacke »

Für Goldwäscher gibt es in Bezug auf den Rammelsberg NUR was zum Lesen:

H. Spier: Das Rammelsberger Gold - Vorkommen, Gewinnung, Verarbeitung und Verwendung.
Hornburg: 1992, 35 S. Rezension in: Anschnitt, H. 1/1994, S. 37

Glückauf!

Elmar Nieding
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Harzer06
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Re: wo wurde Gold abgebaut?

Beitrag von Harzer06 »

Geomartin hat geschrieben:Nicht zu vergessen das groesste Goldvorkommen Deutschlands, der Rammelsberg: https://www.e-sga.org/index.php?id=199
<...>
Ob davon aber was fuer den Goldwaescher verfuegbar ist, kann ich nicht sagen.
Leider definitiv nein.
Die Reste der Lagerstätte sind entweder unter Wasser oder hinter Museumstüren verschlossen. Zudem bewegte sich die Korngröße des Goldes im einstelligen µm-Bereich, eingewachsen zwischen und auch in den Mikrokristallen der übrigen Erzbestandteile. Das dürfte mit der Waschpfanne schwierig werden. :wink:
Hüttentechnisch folgte das Gold als Spurenbestandteil dem Rohsilber und dem Kupfer.

G´Auf
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Re: wo wurde Gold abgebaut?

Beitrag von Lampe706 »

ok, danke!
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Re: wo wurde Gold abgebaut?

Beitrag von oldstone »

St. Lampertus in HOT war einstmals das ergiebigste (nicht Grösste) Gold- und Silberbergwerk Sachsens
Ein herzliches Glück Auf
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Rostig wird die Grubenschiene, wenn kein Hunt darüber läuft;
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Re: wo wurde Gold abgebaut?

Beitrag von Nobi »

Passend dazu stand jetzt am Samstag in der Thüringer Ausgabe der B**D-Zeitung, dass man in Goldisthal direkt an der ICE-Baustelle einen alten Stollen gefunden hat. Er soll wohl aus dem 16. Jahrhundert stammen und 45 m lang sein. Die Gemeinde will ihn erhalten, was schon mal sehr lobenswert ist.
GLÜCK AUF | NOBI

Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.


w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
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sepp
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Re: wo wurde Gold abgebaut?

Beitrag von sepp »

Korbach an der Eder ist auch noch zu nennen.
Hab leider den Artikel in der Glückauf immer noch nicht gefunden :(
Willkommen im Ruhrgebiet,wo man Gesichter Fressen nennt!(Frank Goosen)
Schlacke
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Re: wo wurde Gold abgebaut?

Beitrag von Schlacke »

...ist es dieser vielleicht?

Braun, E.: Die Goldlagerstätte des Eisenbergs bei Korbach.
in: Glückauf, Jg. 110, S. 286-289

Meine Empfehlung, da wesentlich umfangreicher (und waschfreundlich):

Die Goldvorkommen im Variszischen Gebirge, Teil IV: Gold und Schwerminerale aus dem Eisenberg-Edergebiet und benachbarten Regionen des Ostrheinischen Schiefergebirges.
Beiheft 4 der Dortmunder Beiträge zur Landeskunde, 2011, hrsg. Museum für Naturkunde Dortmund

Glückauf!

Elmar Nieding
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