Kupfersuche in Sachsen

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Fahrsteiger
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Kupfersuche in Sachsen

Beitrag von Fahrsteiger »

Polnischer Konzern auf der Suche nach Kupfer in Sachsen
Größte Suchaktion nach Bodenschätzen im Freistaat startet bei Weißwasser
Weißwasser. Eigentlich nimmt sich das mobile Bohrgerät relativ mager aus: Nur gut 15 Meter ragt sein Ausleger in den Himmel und weist mit seinem Bohrgestänge senkrecht zur Erde. Als der auf einem PS-starken Fahrzeug montierte Hightech-Bohrer sich am Freitag bei Weißwasser in Bewegung setzte und die ersten Meter in den Boden fraß, war es aber der Beginn der bislang größten Suchaktion nach Bodenschätzen im Freistaat Sachsen.
Schatzsuche im großen Stil
Im Fokus der Erkundung steht ein mächtiges Gebiet in der Oberlausitz: von Mulkwitz an der Grenze zu Brandenburg über Weißwasser bis an die polnische Grenze. Die Berechtigung zur Suche auf einer Fläche von 364 Quadratkilometern hat die polnische KGHM Polska Miedz AG, eine Weltfirma unter den Kupfer- und Silberproduzenten.
Nach ersten Prognosen rechnet ihr Präsident Herbert Wirth mit Kupferressourcen von "konservativ geschätzten 2,3 Millionen Tonnen reines Metall". Greifbare Anhaltspunkte dafür gibt es dafür derzeit allerdings kaum. Während die Kupfervorkommen unter der brandenburgischen Lausitz seit über 80 Jahren bekannt und in der DDR sogar als Ersatz für das nahezu erschöpfte Mansfelder Kupferfeld ausführlich erforscht wurden, ist die Oberlausitz genau genommen bis heute ein geologisches Buch mit sieben Siegeln. Nur eine Bohrung sei damals niedergebracht worden, heißt es, die nicht einmal besonders positiv ausfiel.
Aber die Polen bringen mehr als nur Optimismus mit. Sie wollen den mitteleuropäischen Kupfergürtel auf deutscher Seite anzapfen, der sich bis weit ins eigene Land hineinzieht. Dort betreibt die KGHM bereits drei große Kupfergruben, die mit Erzvorräten von 1,2 Milliarden Tonnen rechnen. "Das reicht noch für 50 Jahre", so Wirth. Er ist trotz des deutsch anmutenden Namens ein waschechter Pole, der in den 1990er-Jahren für einige Zeit in Freiberg gelebt, gelernt und gearbeitet hat. In der Lausitz wolle sich die KGHM weitere Vorkommen sichern. Mit Erzanreicherungsanlagen und Hüttenbetrieben unmittelbar hinter der Grenze hätte sie zudem alles für eine preiswerte Verarbeitung des deutschen Erzes.
Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Bis Dezember werden für 13 Millionen Euro die ersten vier Erkundungsbohrungen in Tiefen zwischen 1400 und 1500 Meter niedergebracht. Fallen diese Ergebnisse ermutigend aus, gibt es eine zweite und eine dritte Bohrkampagne. Mit der Auswertung der jeweiligen Ergebnisse und den Entscheidungsprozessen rechnet die KGHM in sieben Jahren. Käme es zum Abbau, müsste fast eine dreiviertel Milliarde Euro investiert werden, vor allem um zwei Schächte in diese Tiefen zu teufen. Ein Abbau würde kaum vor 2025 beginnen, sagte Wirth.
Wirth steht der KGHM seit zwei Jahren vor. Sie ist mit knapp 30.000 Beschäftigten eines der zehn größten polnischen Unternehmen. An ihr ist der Staat zu einem Drittel beteiligt. Dazu verdient die KGHM kräftig: 2010 rechnete sie einen Reingewinn von 1,1 Milliarden Euro ab, fast doppelt so viel wie im Jahr davor. Helfer waren vor allem die steigenden Rohstoffpreise. Dabei produziert das Unternehmen nahezu konstant etwas über 500.000 Tonnen Kupfer pro Jahr.
Nächster Schritt ins Erzgebirge
Besonders liebäugelt die KGHM mit Sitz in Lubin bei Breslau mit ihrer Position bei der Silberproduktion. Die jetzige Jahresproduktion von 1200 Tonnen macht sie zur Nummer 2 in der Welt. "Uns fehlen nur wenige Tonnen zur Nummer 1", so Wirth. Deshalb interessiere sich sein Unternehmen besonders für das Erzgebirge, wo es Erkundungen neben Silber auch von Zinn und Molybdän ins Auge gefasst habe. Er kündigte ein polnisches Engagement in naher Zukunft an.
Für Sachsens Wirtschaftsminister Sven Morlok (FDP) nimmt der Bergbau im Freistaat an Fahrt auf. Derzeit hätten bereits 15 Unternehmen Bergbauberechtigungen erhalten. Sie sind zumeist im Erzgebirge und dort überwiegend im deutsch-tschechischen Grenzgebiet aktiv. Überraschend machte Morlok am Freitag eine Kehrtwende bei der Erhebung von Förderabgaben. Die schwarz-gelbe Koalition in Sachsen hatte kürzlich für Aufregung gesorgt, weil sie eigentlich ganz auf diese Abgabe verzichten wollte, wie die "Freie Presse" berichtete. Am Freitag hielt Morlok die Abgabe auf Bodenschätze durchaus für "denkbar", auch wenn er maßvoll mit diesem Mittel umgehen wolle. Zunächst müsse der Freistaat als Bergbaustandort gestärkt werden, sagte er. Sachsen könne mit der Abgabe jedoch Millionen verdienen, räumte Morlok jetzt ein.
Glück Auf
Horst
Dem Bergbau verschworen. Im Bergbau geschafft. Zum Bergmann erkoren mit stählerner Kraft.
Uran
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Re: Kupfersuche in Sachsen

Beitrag von Uran »

Siehe Kupfersuche in der Lausitz
ich bi noch aaner ven altn Schlog, on bleib aa, wi ich bi.
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