Floßgraben zwischen Bärenstein und Annaberg

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geophys
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Floßgraben zwischen Bärenstein und Annaberg

Beitrag von geophys »

Mich würde mal interessieren, wo genau die Röhrentour vom genannten Floßgraben nach St. Briccius abzweigte?
Sie soll ja beachtliche 2,8 km lang gewesen sein. Kann jemand was dazu sagen? In der mir zur Verfügung stehenden Literatur (Bergbau im Erzgebirge) konnte ich nichts dazu finden.
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hungerlieb
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Re: Floßgraben zwischen Bärenstein und Annaberg

Beitrag von hungerlieb »

Hallo,

das Thema hatten wir auch schonmal, ich habe mich aber auch noch nicht näher mit dem Floßgraben beschäftigt.
Soweit ich weiß, ist der Verlauf ja in einigen Teilen mit der späteren Bahntrasse gleich zu setzten, zumindest ist das auch im "BB im Erz" so gezeichnet (S.248). Wenn man auf die TK10 schaut, Grabenhöhe, Mundlochhöhe und die 2,8km beachtet ist ein Abzweig nur vor dem "Lerchenhübel" mit seinen 720m logisch. Dort teilen sich auch die 695m Höhenlinien, die Höhe müsste es sein... der Bahnbau dürfte aber alles in diesem Bereich überprägt haben. Wenigstens kommt man durch den Radweg jetzt besser entlang :)
Oederkarte?

Mfg Sven
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hungerlieb
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Re: Floßgraben zwischen Bärenstein und Annaberg

Beitrag von hungerlieb »

D.h. Rechts unterhalb der B95 auf der hälfte der Strecke - Morgensonne - Wasserbehälter
oder
von der Morgensonne kommend, unmittelbar bevor der Radweg in den Einschnitt eintaucht und eine Linkskurve macht...

GA
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Re: Floßgraben zwischen Bärenstein und Annaberg

Beitrag von Kleinerhungerlieb(†) »

auf der öderkarte ist der graben nicht mit drauf
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geophys
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Re: Floßgraben zwischen Bärenstein und Annaberg

Beitrag von geophys »

Genau das waren auch meine Gedanken. Also ein Beginn südlich vor dem Lerchenhübel. Und dann parallel an seinem Osthang in den Südhang des Pöhlberges übergehend in den im "Bergbau im Erzgebirge" erwähnten Kunstgraben des St. Briccius mündend.

Ein heute abenteuerlich wirkendes Bauwerk, welches, wenn es wie dokumentiert, aus Holz war, wohl kaum Spuren bis ins Heute hinterlassen haben wird.
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Re: Floßgraben zwischen Bärenstein und Annaberg

Beitrag von Pöhlberger »

Nach eindeutigen Spuren davon habe ich schon mehrfach vergeblich gesucht. Ich bin die in Frage kommende Höhenlinie schon oft abgelaufen...
Im Wald finden sich Reste von horizontal verlaufenden "Gräben?" oder ähnlichem, doch ob die tatsächlich für das Aufschlagwasser von St. Briccius angelegt waren...? Wenn es wirklich nur eine hölzerne Röhrentour war und kein richtiger Graben, dann wird sicher nichts mehr zu finden sein...
Am besten, wir fragen mal H.J. Kiesewalter. Wenn der nichts weiß, dann gibt es auch nichts!
Er hatte doch schon mal den interessanten Diavortrag zum Flößgraben gemacht, den habe ich schon mindestens 2 oder 3 mal gesehen...

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Re: Floßgraben zwischen Bärenstein und Annaberg

Beitrag von sehmataler »

Ich habe mal auf den Meilenblättern von Sachsen //"Berliner Exemplar" Blatt 272 aus dem Jahr 1789// nachgeschaut, da ist trotz gutem Maßstab 1:12000 nichts mehr von einer abzweigenden Grabentour zu erkennen.

Das aktuelle Luftbild in RGB und Infrarot zeigt auch keine auffälligen Strukturen im Bereich der +695 m Isohypse.

Am Pöhlberghang werden die morphologisch auffälligen Feldraine spitzwinklig geschnitten, vielleicht sind dort noch Spuren von Einschnitten vorhanden?

Unterm Lerchenhübel nach Wechsel des Flößgrabens aus dem Pöhlbach- ins Sehmatal gab es auch einen Grabenabzweig zur 4. Maaß nach Himmlisch Heer Gegentrum. War zwar nur ein kurzes Stück, ist aber auch nichts mehr zu sehen.
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Re: Floßgraben zwischen Bärenstein und Annaberg

Beitrag von Falafel »

Versucht doch mal an die Airborn-Laserscanning-Daten heranzu kommen. Wenn was da ist, muß es dort zu sehen sein.

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Stephan
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geophys
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Re: Floßgraben zwischen Bärenstein und Annaberg

Beitrag von geophys »

Die Feldraine am Pöhlberg sind schon verdächtig.

Aber 302 Jahre von der letzten Nutzung bis heute, die extreme Hanglage und eine landwirtschaftliche Nutzung der Hänge dürften alle Spuren verwischt haben. Ganz zu schweigen von der Röhrentour. Mich macht nur stutzig, dass man von deren Länge, aber nichts vom Anschluss an den Floßgraben weiß.
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Re: Floßgraben zwischen Bärenstein und Annaberg

Beitrag von sehmataler »

geophys hat geschrieben: Mich macht nur stutzig, dass man von deren Länge, aber nichts vom Anschluss an den Floßgraben weiß.
Ist reine Rechenübung.
Auf der TK10 die +695 m Linie von deren Schnittpunkt mit der Grabentrasse bis +680 m Briccius Stolln durchgeklickert ergibt eine Länge von 2830 m. Das Gefälle dürfte sich dann so um 5,3 ‰ bewegen, was auch plausibel erscheint.
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geophys
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Re: Floßgraben zwischen Bärenstein und Annaberg

Beitrag von geophys »

Ja, kann nicht anders gewesen sein. Wie Sven schon sagte, zwischen Einschnitt (auf dem Radweg) und Morgensonne.
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Re: Floßgraben zwischen Bärenstein und Annaberg

Beitrag von 3bs »

Ich bin zuletzt zufällig auf die eingemeißelten Buchstaben des Annaberger Floßgraben gestoßen und suche seitdem die Bedeutung der Zeichen. Matthäus Viertel mit der Jahreszahl 1565 kann man nicht übersehen. Bisher habe ich aber noch nicht die Initialen von Georg Öder (GÖ) gefunden. Gibt es zu dem Floßgraben und speziell zu den Buchstaben eine gute wissenschaftliche Ausarbeitung?

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