Wismutbergbau in Grünstädtel

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OHo
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Beitrag von OHo »

Hi Altbergbau,
wenn Du warten willst bis die staatlichen Ämter für Archäologie, die von u.T. eh nicht viel wissen und keine Zeit und kein Geld haben,alles gesichert haben, wirst du wohl keine neue Grube mehr von innen sehen.
Die Messlatte hast du wohl zu hoch gelegt.
Wir haben schon viele "Artefakte" fotographiert und dokumentiert, die im Nachhinein von den "Spezialisten" aus Unwissenheit zerlatscht wurden.

Zur Wismut und Ihren Tätigkeiten in unserer Gegend solltest du dich mal belesen, das bringt mehr als hier nur rumzulabern :mad:

Schönen Sonntach noch OHo.
alterbergbau.de

Beitrag von alterbergbau.de »

"Zur Wismut und Ihren Tätigkeiten in unserer Gegend "
erlaube ich mir gar kein Urteil weil mir dazu der Background fehlt.

Ich will mich auch nicht streiten ich finds nur nicht richtig wie mein Hobby hier dargestellt wird.

Mir ging es darum, deutlich zu machen, dass es meiner Meinung sehr oft an Leichtsinn grenzt in jedes Loch reinzusteigen und dass diese Befahrung nicht dem hohen Ziel der Grubenerhaltung und Hobbyarchäologie dient. Ich bin erstaunt, dass diese Ausführungen sowenig Zustimmung findet, wo ich mich doch auf eine simple Frage nach einem Bild gleich gegen die Schublade "Mineralienhai" wehren musste.

Meine Bemühungen sind die Geschichte des Bergbaues im Sauerland aufzuarbeiten, zusammenzutragen und unbekannte Bergwerke wieder zu lokalisieren und zu dokumentieren.
Da ist es nicht an der Tagesordnung bei den Ortsbegehungen meinerseits auch auf einen Stollen zu treffen (Das ist was besonderes) Vielmehr sind Hangeinbrüche und Halden sowie Pingen "Schürfe" an der Tagesordnung. Für "eure" Interessen ist das aber wohl eher uninteressant? Wo kein Loch, da kein Einfahrer?

Bild
Würdet ihr da reinkrabbeln? *fg*
alterbergbau.de

Beitrag von alterbergbau.de »

Bild

mal ein Beispiel zu vorgenanntem Post - nur Pingen keine befahrbaren Löcher :D
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micha2
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Beitrag von micha2 »

Hi Oliver
"Würdet ihr da reinkrabbeln?"
Selbstverständlich :D

Ebenso selbstverständlich wird hier aber auch Deine Arbeit respektiert. Ich sag's mal so:
Nicht jeder hat die Zeit und Muse, Bergbauforschung übertage zu betreiben... und nicht jeder hat Zeit und Lust seine Nase in den letzten (Dreck)Winkel untertage zu stecken...

In diesem Forum sollten beide Parteien ihr Wissen ruhig und sachlich austauschen und sich gegenseitig respektieren.

Also Leute: Reisst euch mal zusammen und tauscht euch aus!

Gruß und Glück Auf
Micha2

P.S.: Nächstes mal werde ich wieder poltern :rolleyes:
und wenn das nicht reicht rufe ich Sepp zur Unterstützung!!!
:D :D :D
Wenn der Wahnsinn epidemisch wird, heißt er Vernunft
darkjedi
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Beitrag von darkjedi »

Hallo Micha P.

Zitat:
"allgemein:
ein tiefschurf ist ein schacht, oder schachtähnlich. ein stollen ist ein stollen und kein tiefschurf. ein schurf ist ein schurfgraben und kein tiefschurf. ein tiefschurf... siehe oben usw!!!"
"ein tiefschurf ist ein schacht" heißt also übersetzt "ein "tiefschurf" ist von der art eines schachtes"
*am helm kratz und frag was du uns damit sagen willst*

Das wollte ich eigentlich von Dir wissen, was Du damit sagen wolltest.:)
Was bitte ist die Definition von schachtähnlich bzw von der Art eines Schachtes??? Art=Kunst?;)

Den Begriff und die Funktionen eines Schachts brauch ich Dir doch nun nicht näher zu erläutern, oder?

Du schreibst weiter oben vom Tiefschurf 25 und das selbiger 25m Teufe erreicht. richtig? Es gibt aber Schürfe(ohne TIEF), welche z.B 60m Teufe erreichen. Also hat man wohl aus Bequemlichkeit oder aus anderen Gründen das "Tief" weggelassen. Ein Schurf ist also kein Schurfgraben, der wurde auch als solches bezeichnet, z.B. auf Halden des Altbergbaues. Kam es zu Gewinnungsarbeiten von Mondstaub übertage, so hies das ganze Tagebau. Natürlich stellen wir uns heute darunter etwas größeres vor.
Ab wann nun ein Schurf zum Tiefschurf wurde, wird es wohl keine klare Abgrenzung gegeben haben.
Zumindest hab ich noch keine TGL darüber gefunden.

Zitat:
"ein stollen ist ein stollen und kein tiefschurf. "

Weil es so lyrisch ist lassen wir es mal gelden:) auch weil mir spontan kein Gegenbeispiel dazu einfällt. Möglich ist es, aber es wäre schon ein Ausnahmefall, den es doch meistens gibt. Das trifft auch auf das oben von mir geschriebene zu.
Das bezieht sich speziell nur auf die Wehmut! Ansonsten hat es ja Sepp schon für den alten Altbergbau schön beschrieben.

Zitat:
"wenn das ganze nur buchhalterich zu betrachten ist, dann stellt sich mir die frage: was waren das für unterschiedliche geldtöpfe? welche abteilung zahlte für das eine und welche für das andere und warum? irgendeinen grund muss das ganze ja haben!?"

Das ist erstes Semester BWL Aufbau und Organistion eines Betriebes, dies jetzt hier darzulegen wäre etwas mühselig.
Man teuft nicht einfach einen Schacht und fördert in der nächsten Schicht schon das Erz. Bei einen halbwegs geregelten Grubenbetrieb gibt es da Abteilungen für die Ausrichtung,Vorrichtung und Abbau der Lagerstätte, geologische Erkundung, Instanthaltung usw...Jede hat so ihr Budget und ihre Kostenstellen wo man es dann abrechnet.

dj -alle Klarheiten beseitigenderweise :D

PS: Verbietet mal Bilder die breiter wie 100cm sind :D
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MichaP
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Beitrag von MichaP »

hallo herr darkjedi,

ich glaube zunehmend wir meinen beide das selbe und reden nur aneinander vorbei.


Was bitte ist die Definition von schachtähnlich bzw von der Art eines Schachtes??? Art=Kunst?

damit will lediglich das aussehen eines tiefschurfes beschreiben.

Es gibt aber Schürfe(ohne TIEF), welche z.B 60m Teufe erreichen. Also hat man wohl aus Bequemlichkeit oder aus anderen Gründen das "Tief" weggelassen.

das ist die wismut... man kann sicherlich davon ausgehen das es dort für alles ausnahmen gibt (mich würde es nicht wundern wenn es irgendwo ein stollen gibt der tiefschurf heißt!). liegt woll in der wismut selber begründet. ich denke aber, es geht hnicht um dies ausnahem sondern um die regel?!

Das ist erstes Semester BWL Aufbau und Organistion eines Betriebes, dies jetzt hier darzulegen wäre etwas mühselig.

ein grundkurs in bwl bedarf es bei mir nicht, die grundzüge sind mir wohl vertraut. :)
was mich dabei eigentlich interessiert ist die struktur der wismut in diesem fall. wenn du sagst das hat buchhalteriche gründe, das waren unterschiedlich geldtöpfe und abteilungen, dann würde es mich dennoch interessieren wie dies strukturiert war. WANN war WELCHE abteilung zuständig? wann war der punkt erreicht das die andere abteilung zuständig wurde und dann zahlen durfte. gab es dafür eine art regel, oder wurde dies einfach ganz unterschiedlich entschieden? und erklärt sich daraus nicht auch der charakter eines schachtes bzw. tiefschurfes?
wenn wir für einen tiefschurf die zuständige abteilung für die lagerstättenerkundung bzw. die erschlissung und vorrichtung einer lagerstätte annehemn, dann haben wir doch wieder einen ziemlich endeutigen hintergrund für die unterschiedlich namensgebung.
wenn dem nicht so wäre, dann wurden in einem grubenfeld, welches im abbau stand auch mal eben ein tiefschurf angelegt um über disen dann das feld abzubauen? :) ist dem wirklich so?
wenn du dich da gut auskennst, dann wäre wirklich dankbar über eine etwas nähere erleuterung der sachverhalte. ist ein interessantes thema.
:)

michael, der viel wissen will!

ps
PS: Verbietet mal Bilder die breiter wie 100cm sind
gerne!!! ich schraub die höchstgrenze der byte für bilder ja auch schon immer weiter runter, nur die dammen und herren sind sehr kreativ, da wird dann das bild so groß gelassen und die bildqualität reduziert. ich werde mal sehen ob man irgendwie max. größe einstellen kann!
Glück auf!

Michael
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Schwarzer
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Beitrag von Schwarzer »


allgemein:
ein tiefschurf ist ein schacht, oder schachtähnlich. ein stollen ist ein stollen und kein tiefschurf. ein schurf ist ein schurfgraben und kein tiefschurf. ein tiefschurf... siehe oben usw!!!
Die Bezeichnung Tiefschurf oder Schurf ist aber auch von Objekt zu Objekt unterschiedlich. Nicht jeder Schurf ist ein Flachschurf/Schurfgraben. Im Objekt 06 z.B. gab es keine übertägigen Schurfaktivitäten drum werden dort alle Tiefschürfe als Schürfe bezeichnet ;)
darkjedi
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Beitrag von darkjedi »

Hi Micha,

Erstmal eins vorweg, gut auskennen tue ich mich da nicht, das ist auch blos das Kratzen an der Oberfläche.;)
Wenn man einen Schacht als vertikalen Grubenbau ansieht, so sind (Tief)-Schürfe wohl auch Schächte.
Nun gab es ja keine Prognose mit wieviel Erz eigentlich zurechnen war, um einen geregelten Betrieb aufnehmen zu können. Erkundung, Aufschluß und Abbau geschahen so gleichzeitig.
Das ganze Unternehmen unterstand den Geheimdienst NKWD. So sind daraus auch viele Ungereimtheiten zu erklären, täuschen und verschleiern. Das Hauptziel war ja soviel wie möglich Erz, so schnell wie möglich zu fördern. Dabei galt wohl das Motto "viele Schächte viel Erz".
Schürfe sind wohl in erster Linie der geol Erkundung zuzurechnen, bei Anzeichen von bauwürdigen Lagerstätten teufte man dann einen Schacht bzw wandelte man einen Schurf in einen Schacht um.
Schürfe können in einer LS in Verbindung mit dem eigentlichen Grubenfeld stehen, dienten dann zur Bewetterung z.T. Förderung Fluchtweg.... Gleichzeitig ist auch ein "autonomes" Grubenfeld möglich, war dann meist nicht allzu umfangreich.
Aber ob nun jeder Schurf in erster Linie zu Erkundungszwecken angelegt wurde kann man durchaus bezweifeln.

Zitat:
WANN war WELCHE abteilung zuständig? wann war der punkt erreicht das die andere abteilung zuständig wurde und dann zahlen durfte. gab es dafür eine art regel, oder wurde dies einfach ganz unterschiedlich entschieden? und erklärt sich daraus nicht auch der charakter eines schachtes bzw. tiefschurfes?

Das sind nun die Fragen:)
Jeder Schachtleiter der einzelnen Objekte wird dies wohl unterschiedlich gehändelt haben. Solang der Erzplan stimmte, hatten Sie wohl ihre Freiheiten.

wenn wir für einen tiefschurf die zuständige abteilung für die lagerstättenerkundung bzw. die erschlissung und vorrichtung einer lagerstätte annehen, dann haben wir doch wieder einen ziemlich endeutigen hintergrund für die unterschiedlich namensgebung.

Kann man durchaus so sehen.

wenn dem nicht so wäre, dann wurden in einem grubenfeld, welches im abbau stand auch mal eben ein tiefschurf angelegt um über diesen dann das feld abzubauen?

Auch richtig, also das hat es ebenfalls gegeben.
Man kann es wohl nicht pauschalisieren. Nebenbei ist vieleicht noch festzustellen, daß Schächte aus dem Altbergbau den Namen "Schacht" behielten und (Tief)-Schürfe von der Erdoberfläche ausgehen. Ich kenne keinen "Blindschurf". Hab zumindest nichts gegenteiliges finden können.

Glück auf dj
Wilm
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Beitrag von Wilm »

Auch richtig, also das hat es ebenfalls gegeben.
Man kann es wohl nicht pauschalisieren. Nebenbei ist vieleicht noch festzustellen, daß Schächte aus dem Altbergbau den Namen "Schacht" behielten und (Tief)-Schürfe von der Erdoberfläche ausgehen. Ich kenne keinen "Blindschurf". Hab zumindest nichts gegenteiliges finden können.

Hallo Darkjedi:

"Blindschurf" = "Gesenk" ? vermutendenweise


@ All

PS. : Warum wird hier schon wieder unter den unterschiedlichen Sparten der Altbergbaufreunde so gewettert ?
- Auch die Pinge kann sein dass Maß der Dinge -


Glückauf

Wilm, den man auch Wimmi nennt
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sepp
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Beitrag von sepp »

@alterbergbau!
hey,komm mal wieder runter,das war doch ironisch gemeint.
in vielen gruben,die du auf deiner homepage abgelichtet hast,war ich schon drinn.ich habe den beruf des bergmanns gelernt,bin schon einige zeit im altbergbau unterwegs und kann ,so glaube ich,ganz gut abschätzen,ob es ein sich lohnt,da einzufahren oder nicht.
der beste beweis dafür ist,daß ich dir das gerade schreiben kann.ich bin doch kein selbstmörder.aber ich bin auch kein angeber,der sich damit brüstet,da eingefahren zu sein und dies und das gemacht zu haben.
eine gewisse abenteuerlust kann man bestimmt keinem von uns absprechen,das ist ja auch eine triebfeder von uns.
schließlich ist das unser hobby,ja unsere leidenschaft,bei der große teile unserer freizeit und unseres geldes bei draufgehen.
wir sind unter anderem doch auch dabei,die grauzone des altbergbaubefahrens aus ihrem "anrüchigen" immage zu befreien,indem wir wir uns öffnen und die ergebnisse unserer forschungsergebnisse veröffentlichen.
ein beispiel findest du unter http://www.bergau-wetter.de,wo wir wirklich intensiv an der erkundung und erhaltung des schlehbuscher erbstollens arbeiten,auch übertage.
mail mir einfach mal,dann kann ich dir mehr sagen.
sollte ich dir irgendwie zu nahe getreten sein,war das auf KEINEN fall meine absicht und ich entschuldige ich mich dafür,wenn es für dich so rübergekommen ist.ich komme nun mal aus westfalen,und da poltert man halt gerne(solltest du aus dem herzen des reviers aber doch eigentlich wissen.mail mir einfach,dann kann ich auch ein wenig verraten.)
@ krummi:a-team fürs grobe,wie immer!
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Beitrag von sepp »

@wimmi!
ich getrauhe mich ja kaum etwas zu sagen,wenn ich nicht gleich in anderen forum gesperrt werden will.
aber ein schurf unter tage ist doch ein suchort und nix anderes(p.s. bin doch wieder drin,zweimal).
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Beitrag von Wilm »

@ Sepp:

warum solltest Du im "anderen" Forum gesperrt werden ?
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Beitrag von sepp »

@ wimmi:weiß ich auch nicht.mein automatisches log-in funzte auf einmal bei euch nicht mehr,mein pers. password war auf einmal auch nicht mehr richtig.mal abwarten!
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Beitrag von Schwarzer »

Hi Micha,

Erstmal eins vorweg, gut auskennen tue ich mich da nicht, das ist auch blos das Kratzen an der Oberfläche.;)
Wenn man einen Schacht als vertikalen Grubenbau ansieht, so sind (Tief)-Schürfe wohl auch Schächte.
Nun gab es ja keine Prognose mit wieviel Erz eigentlich zurechnen war, um einen geregelten Betrieb aufnehmen zu können. Erkundung, Aufschluß und Abbau geschahen so gleichzeitig.
Das ganze Unternehmen unterstand den Geheimdienst NKWD. So sind daraus auch viele Ungereimtheiten zu erklären, täuschen und verschleiern. Das Hauptziel war ja soviel wie möglich Erz, so schnell wie möglich zu fördern. Dabei galt wohl das Motto "viele Schächte viel Erz".
Schürfe sind wohl in erster Linie der geol Erkundung zuzurechnen, bei Anzeichen von bauwürdigen Lagerstätten teufte man dann einen Schacht bzw wandelte man einen Schurf in einen Schacht um.
Schürfe können in einer LS in Verbindung mit dem eigentlichen Grubenfeld stehen, dienten dann zur Bewetterung z.T. Förderung Fluchtweg.... Gleichzeitig ist auch ein "autonomes" Grubenfeld möglich, war dann meist nicht allzu umfangreich.
Aber ob nun jeder Schurf in erster Linie zu Erkundungszwecken angelegt wurde kann man durchaus bezweifeln.
Jo, genau so isses, Tiefschürfe, bzw. Schürfe sind nix anderes wie Schächte. Allerdings ist dieser Verwaltungsbegriff zum Teil halt schlecht gewählt, weil ein Schurf ja eigentlich nur eine vorübergehende Suchaktivitität bedeudet ;) Aber irgendwie mußte dieses Unternehmen halt diese vielen Schächte "titulieren" ;)
Allgemein versteht man bergbausprachlich unter einem Schurf ja wirklich nur einen Graben oder ein Loch wo nach nutzbaren Mineralien gesucht wird.
darkjedi
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Beitrag von darkjedi »

Hallo Wimmi,

Das ist die Wismutterminologie die manchmal vom allgemeinen bergmännischen Sprachgebrauch abweicht. Gesenke wurden auch als Gesenke bezeichnet ebenso Schürfgräben als Schürfgräben.

dj -tiefschürfend:)
Gast

Beitrag von Gast »

Hat eigentlich jemand Bilder von diesem Bergwerk in Grünstädtel oder vom Dorf allgemein aus dieser Zeit?
GA EM
taubes_Gestein
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Beitrag von taubes_Gestein »

So jetzt wird auch hier kräftig saniert. Die Halde 278 erlebt jetzt Massnahmen wie Geländeregulierung, Abdeckung der offenen Haldenfläche, Wege- und Landschaftsbau sowie Erosionsschutzmaßnahmen. Die Halde hats doch damals beim allgegenwärtigen Hochwasser dezent erwischt.

Es ist traurig anzusehn, wie der Birkenbewachsene Berg zur aalglatten, emotionslosen Erhebung degradiert wird. Schliesslich bin ich ja fast am Fusse dessen aufgewachsen und habe schöne Kindheitserinnerungen!

Ich bin gespannt ob sie den Schacht wiederfinden und öffnen und verwahren, genug Geld fliesst ja mittlerweile!

:mad:
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Privatbefahrer (†)
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Beitrag von Privatbefahrer (†) »

Zitat OTZ von letzter Woche:
Die Halde "schacht 271" im Ortsteil Grünstadtel soll gesichert, rekultiviert und touristisch aufgewertet werder. ... Die Mittel kommen aus dem Fond zur Beseitigung der Hochwasserschäden. Damit schließe sich nahtlos die Sanierung der ursprünglichen Wismut-Halde an, hieß es. ..."

Warum werden bewachsene Halden, die mitwerweile keine stören und zur Landschaft gehören mit viel Geld "umgestaltet" ? Irgenwie sinnls!
GA
Privatbefahrer
Wer noch nicht im Berg war, dem fehlt ein Stück vom Leben.
taubes_Gestein
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Beitrag von taubes_Gestein »

Heut nacht hats gekracht!!

Die derzeit in Sanierung befindliche Halde vom Wismutschacht 278 rutschte teilweise ab. Dieser Haldenrutsch ereignete sich in der Nacht zum Sonntag. Dabei wurden Bereiche der am Haldenfuß befindlichen Tankstelle in Mitleidenschaft gezogen. Personenschaden gabs trotz Besetzung zum Glück keinen.

Die Halde, auf der momentan auf Grund der Witterungsverhältnisse Winterruhe herrscht, sollte im Frühjahr weiter saniert werden.
Letztes Jahr wurden die Böschungen abgeflacht, dazu wurde ein kleineres Tal zugeschoben, und alles mit Mineralboden abgedeckt. Dazu wurden natürlich zwangsweise alle Bäume gefällt. In einer Pressemitteilung wurde noch großspurig vom "winterfestmachen" geredet. Und nun das!!!

Der eigentliche und angebliche Grund zur Sanierung lag in den Ereignissen des Hochwassers von 2002.
Die Halde war wie viele Halden des ehemaligen Uranbergbaus mit mittelmäßigem Birken- und Nadelgehölz bewachsen und dadurch konnten solche Ereignisse auf ein Minimum reduziert werden. Sagen wir es so: Es ist dort noch nie passiert und das trotz großer Höhe und des steilen Böschungswinkels. Das war in Kindstagen unser Abenteuerspielplatz. Vor dem Hochwasser (eigentlich waren es ja die Regenfälle) wurde ein Teil der Bäume abgeholzt. Durch den fehlenden Erosionsschutz ging halt ein bissel was runter. Die Halde hat 55 Jahre gehalten.
Im vergangenen Jahr wurde dann schwere Technik aufgefahren um die "mögliche Gefahr einzudämmen"!

Jetzt wirds erstmal wieder ums Geld gehen, wer weiß ob die Versicherung zahlt.
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