Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

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Uran
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von Uran »

Jetzt reden wir von 2 verschiedenen Sachen. In Johannstadt gab es 4 Terrakonik-Aufzüge. Aus den ursprünglich 4 Spitzkegelhalden wurde ein Plateau gemacht, auf dem dann eine Grubenbahn von den Übergabestationen der Terrakonik die Massen an den Einbauort gefahren wurden. Das gab es weder in Schlema, noch in Niederschlag oder Antonsthal. Im Bild die Halde 1953. Es ist nur der Schacht 52 in Betrieb. Die 227 fehlt noch.
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Halde 195354Johanngeorgenstadt02.JPG
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sehmataler
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von sehmataler »

sehmataler hat geschrieben:Also der Schacht Uranus III liegt auf den Grundrissdarstellungen immer 1-2 m vom Oststoß der Strecke 3 der +574 m Sohle entfernt. Die Markscheiderunterlagen geben aber übereinstimmend diese Sohle in den Rubriken "letzter Horizont" bzw. "angeschlagene Sohlen" an. Rein praktisch ist da eine Verbindung nicht auszuschließen.
Tja, Mehrsohlenrisse wie in der Wismutchronik können ziemlich gemein sein, wenn ein großes Füllort die unteren Auffahrungen verdeckt. Die Kompilation verschiedener Daten ergibt am 21 III sogar drei angeschlagene Sohlen: die halberste bei +604,8; die erste +574,3; die halbzweite +554,0. 1954 war der Schacht ohne Pumpen und das Wasser stand nur im Sumpf unter der halbzweiten mit natürlichem Ablauf zur 21bis.
Da habe ich gleich einmal einen Schnitt erstellt, um zu schauen ob der Uranus Sth. der oberen Schachtröhre gefährlich werden kann. Wie man sieht, macht er das nicht und das ist bei dieser Gangstruktur auch besser so...
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uranus3_schnitt.jpg
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geophys
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von geophys »

@Uran: Ich meinte Haldenbahnen. Schacht 34/34bis hatten eine Tafelhalde, die Stolln 2xx hatten eine Haldenbahn, die die Massen über eine Terrakonikanlage zu zwei Kegeln aufhaldete, die unmittelbar an die Tafel der 34/34bis grenzten. In der Wismutchronik und in Werk von Walter Bergner zum Bärensteiner Wismut Bergbau kann man das sehen bzw. lesen. In Antonsthal und Schlema ist sowas auch überliefert.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von Uran »

An Sehmataler. Diese Sohlenhöhen habe ich auch. Die Frage ist allerdings ob das überhaupt stimmt. Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du den Riß ja selber gezeichnet.

An Geophys. In der Diskussion ging es aber um den Massetransport auf dem Plateau einer Spitzkegelhalde mit Terrakonik und nicht um den Massetransport auf einer Flachhalde. Das war überall üblich und stand hier nicht zur Debatte. Um es noch einmal deutlich zu machen. Die Massen wurden mit der Terrakonik auf die Halde befördert. Dort oben fuhr eine Elektrolok mit Hunten das Material dann zu den verschiedenen Kippstellen. Bei Frank Teller gibt es dazu ein schönes Bild von 1958. Das kann ich aber hier nicht einstellen.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von geophys »

@Uran: Ja, ok. Wir haben es ja auseinander "gedröselt". Ich war gedanklich woanders.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von sehmataler »

Uran hat geschrieben:Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du den Riß ja selber gezeichnet.
Ja, aus dem Grundriss konstruiert. Da kommt geometrisch immer dasselbe heraus, wenn man es richtig macht :wink:
Uran hat geschrieben: Diese Sohlenhöhen habe ich auch.
Die Angaben sind nicht einfach Sohlenhöhen, sondern werden als Anschlagshöhen von Strecken im Schacht 21 III genannt. In Verbindung mit den 1-3 m vom Schachtstoß entfernt vorliegenden Strecken Nr. 3 Ost II und Nr. 5 kann man sich ja denken, was die große Füllortfläche der halbersten Sohle auf dem Mehrsohlenriss verdeckt.

Die für die Wasserhaltung wichtige Verbindung auf der halbzweiten Sohle +554,0 m kann man sogar im Tagungsband Montanhistorik-Workshop 2011 anschauen (Pumpenschema SV 21 Jahr 1954).
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von geophys »

Das Pumpenschema kannst du ja einstellen :cool:
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von Uran »

An Sehmataler. Ich wollte damit sagen, das ich die Schachtdaten habe. Die sind aber nicht schlüssig. Du hast z.B. die Strecken des Schachtes bei 604 m eingezeichnet. Das kann aber nicht stimmen. Die Strecken liegen, wie ich schon geschrieben habe eindeutig zwischen 553 und 575 m.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von geophys »

Doch, doch, das stimmt. Das große Füllort ist bei 604m (mit Querschlag 1 im Juni 1949) angesetzt. Als nächstes ist die Sohle 574m (August 1949) angeschlossen. Die beiden Streckenkreuze auf dem Querschlag 1 liegen also sehr Tagesnah, da dort das Gelände stark anhängig ist. Die Sohle unter der 574 ist auf meinem Riss nicht drauf, was aber nicht heißt, dass sie nicht existiert :wink:
Im Chronik-Riss sieht man deutlich Pickets aus 1954. Vielleicht wurde der Hochbruch in der Nacherkundung durch geführt. Im zur Verfügung stehenden Feldbuch konnte ich dazu leider nichts finden.

Interessant finde ich den Abbaublock unter der Jöhstädter Straße (Ü 1a/1 - Ü 1a/3). Das Ü1a/2 dazwischen, sehr nahe am 1a/1 hat einen Vermerk "Vers Üb". Was könnte das heißen? Hatten die keine Rollen und man regulierte den Massespiegel über dieses? Oder wurde es nachträglich zum Verfüllen des tagesnahen Blocks eingesetzt?

Die Anwohner jedenfalls dürften Schädelbrummen in jenen Sommertagen des Jahres 1949 gehabt haben. 10 bis 20 Meter drunter müsste man jedes Husten der Hauer vernommen haben. Vom Bohrgeräusch ganz zu schweigen. An dieser Stelle schätze ich die Bergefeste von der Sohle auf keine 30 Meter!

Das war schon mehr als abenteuerlich, was da so gemacht wurde.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von Uran »

Naja. Auf dem Riß liegt die Strecke 1 a N eindeutig unter der 575 m Strecke. Keine Ahnung wie ihr da auf 604 m kommt. Möglich, das die Strecke 1 a S tatsächlich erst 1954 aus Richtung Süden aufgefahren wurde. Die Nummerierung spricht 1 a spricht für eine spätere Auffahrung. Möglich auch, das es an der Stelle einen Durchschlag gab.
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markscheider
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von markscheider »

geophys hat geschrieben:Interessant finde ich den Abbaublock unter der Jöhstädter Straße (Ü 1a/1 - Ü 1a/3). Das Ü1a/2 dazwischen, sehr nahe am 1a/1 hat einen Vermerk "Vers Üb". Was könnte das heißen? Hatten die keine Rollen und man regulierte den Massespiegel über dieses? Oder wurde es nachträglich zum Verfüllen des tagesnahen Blocks eingesetzt?
Würde ich als Versatzüberhauen deuten. War im Firstenstoßbau bei mächtigeren Gängen üblich, wenn auf dem Block zuwenig Masse als Eigenversatz anfiel.

Hast Du Daten zur Mächtigkeit des Ganges?

Allerdings ist ein Versatzüberhauen üblicherweise eines, daß bis zur Kopfstrecke durchgefahren wurde, und der Versatz/die Berge wurden dann von oben gestürzt und mit dem Schrapper breitgezogen.
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geophys
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von geophys »

Uran hat geschrieben:Naja. Auf dem Riß liegt die Strecke 1 a N eindeutig unter der 575 m Strecke. Keine Ahnung wie ihr da auf 604 m kommt.
Wir haben einen übersichtlicheren Übersichtsriss :D
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von geophys »

Allerdings ist ein Versatzüberhauen üblicherweise eines, daß bis zur Kopfstrecke durchgefahren wurde, und der Versatz/die Berge wurden dann von oben gestürzt und mit dem Schrapper breitgezogen.
Drum eben. Das Überhaun ist auf 604 m angesetzt, saiger nach oben sind dann maximal noch 25m Bergefeste. Eine Kopfstrecke gibt es sicher keine mehr. Von der Nulllinie vorsichtig nach oben gearbeitet, wie ich vermute. Deswegen finde ich das ja etwas seltsam.

Ebenso interessant ist der Querschlag 6 West, der bis nach Buchholz aufgefahren ist. Er müsste dem Haltepunkt Mitte am Sehmatalplatz ganz nahe gekommen sein. Der Haltepunkt liegt bei 550 m üNN, der Querschlag hatte dort das gleiche Niveau.

Aus dieser Sicht macht der Schacht schon Sinn. Das bei diesem Niveau der Urandrops schon gelutscht war, wusste man eben erst später. Vom Querschlag zweigen nur meterweise Erkundungsstrecken ab.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von holzi »

Der Abbau ging bis durch die Wiese oberhalb von21bislll. Sie haben dann alles wieder mit Versatzmassen und Beton zulaufen lassen.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von geophys »

holzi hat geschrieben:Der Abbau ging bis durch die Wiese oberhalb von21bislll. Sie haben dann alles wieder mit Versatzmassen und Beton zulaufen lassen.
GA Rene
Kannst du etwas zur Quelle dieser Information sagen? Das Überhaun 1a/2 wäre also nach Übertage durchschlägig gewesen? Dann müsste doch etwas im Garten des darüber liegenden Hauses zu sehen sein.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von geophys »

Übrigens :shock: als ich mir ein anderes Foto ansah, welches sehr wahrscheinlich von der Fernverkehrsstraße 95 aus aufgenommen wurde und ebenso die mittels Absetzern erweiterte Terrakonikhalde zeigt, kann man das Fördergerüst des Schachtes 21bis III nicht mehr entdecken. Auch die Halde war von jeglichem befreit, was 1950 noch da war. Es steht noch der kleine Schuppen vorm Gerüst. Dieser wirkt auf mich etwas größer.

Halten wir fest. 1954 gab es das Fördergerüst dieses Schachts nicht mehr
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von geophys »

Wissen ist Macht!

Neulich wollte ich mich zu einigen Fakten um die Himmlisch Heer Fundgruben zu Cunersdorf informieren.
Ich fragte natürlich erstmal eine namhafte Suchmaschine und stieß auf das hier:
Bildschirmfoto2.png
Bildschirmfoto2.png (129.14 KiB) 14977 mal betrachtet
Quelle: Google-Books
Zitiert wurde dort Boch/Karlsch "Uranbergbau im Kalten Krieg"

Zum Lesen habe ich es zunächst vergrößert.
Nein, nein, das ist kein Aufsatz eines Grundschülers, nein, ganz im Gegenteil, das waren Professor Boch und Dr. Karlsch, die ultimativen Wismut-Gurus!

Findet den/die Fehler!
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von axel »

Klingt für mich nach einem Zitat von anno irgendwann, also eher nicht nach einem selbst verfassten Text der genannten Autoren.

GA axel
„Die Stadt Freyberg ist unter allen Meißnischen Städten wohl die größte,
und vor andern berufen, wegen der gesunden Lufft des Bergwercks…“
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von Uran »

Schlacken von der Hauptstollnsohle. :gruebel:
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von geophys »

Nun zähle ich es nicht zu den Stärken der beiden, geistiges Eigentum anderer ausreichend zu kennzeichnen. Hier allerdings war nullkommanichts davon zu finden. Lest selbst.

Richtig, Schlacken. Sie meinten Versatz. ich will denen aber auch nichts andichten. Zumindest nicht, dass sie sich bei den Ereignissen im November 1946 auskannten.

Der "Bierschnabel und 10000 Ritterschacht", Erzgebiete u.e.m. Fehler in insgesamt 5 Sätzen und wenn die Wismut von erzführenden Schächten gewusst hätte, Leute, Leute ... :shock: :cool: :x
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von axel »

Wenn ich das richtig lese, handelt es sich um dieses zitierte Dokument:
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Dokument1-1.jpg
Dokument1-1.jpg (9.28 KiB) 14914 mal betrachtet
„Die Stadt Freyberg ist unter allen Meißnischen Städten wohl die größte,
und vor andern berufen, wegen der gesunden Lufft des Bergwercks…“
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von geophys »

Nun ja, man müsste es schon sinngemäß übersetzen, wenn man sowjetische Geologen zitiert. Sonst kommt da Hafer heraus. Zumindest, wenn man den Anspruch hat, Industriegeschichte wieder zu geben.

Eine weitere Möglichkeit wäre, den Leser in Glossen auf mögliche Interpretationen hinzuweisen. Andernfalls nimmt man in Kauf, dass sie solche Fehlinterpretationen in den Köpfen späterer Generationen verfestigen. Das Medium Internet ermöglicht es uns, darüber zu diskuttieren oder auch richtig zu stellen.

Vor einigen Jahren saß ich mit Mitgliedern der ehemaligen Generaldirektion zusammen und erfuhr über die Art und Weise, wie beide Autoren in diesem Umfeld auftraten. Von daher neige ich wenig dazu, mich mit den Genannten beschäftigen zu wollen. Sie vertreten eben eigene Ansichten, was ja auch nicht unbedingt ein Problem sein muss. Es passt nur gerade in dieses Thema hier.

Also, es lebe die strahlende Schlacke :aetsch:
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von sehmataler »

Der Dokumentenband von Karlsch/Boch ist an sich nicht schlecht. Es müssten bloß die russischen Originaldokumente mit eingestellt sein; nicht nur die Übersetzungen, welche zugegeben fachspezifisch ihre Schwächen haben. Aber wer weiß, was es heißen könnte, für den dürfte es kein Problem sein. Die Gewinnungsquellen wurden damals sehr genau benannt, zB. aus Verbrüchen/Altversatz, aus Abgängen, aus dem Anstehenden oder als Nebengewinnung aus GKR/GRR. Für das fragliche Dokument kommt "is sawalow" in Frage, was soviel wie "aus Verbruchmasse oder Altversatz" bedeutet. Ham se halt Schlacken draus gemacht - na ja kann halt passieren. Ebenso wurden an anderer Stelle zB. "Auffahrungen" mit "Ausbauten" übersetzt und so weiter...
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von Uran »

Naja. :gruebel: Schlacke und Versatz sind nun mal zwei verschiedene Sachen. Da kann man bei einem Fachbuch nicht einfach sagen, kann mal passieren. Bei einem Zeitungsfuzi würde ich das gerade noch mal durchgehen lassen, aber hier nicht.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von markscheider »

Jetzt hab dich nicht so mädchenhaft! Natürlich sind das Fachleute.



Gut, vielleicht nicht unbedingt für Bergbau...
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von geophys »

Also, rostig ist die Grubenschiene, wenn der Hunt nicht drüber läuft,
frotig ist des sehmatalers Miene, wenn man ab und zu nicht .... läuft!

Markscheider, wir sind einer Meinung!
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von geophys »

Uran hat geschrieben:Naja. :gruebel: Schlacke und Versatz sind nun mal zwei verschiedene Sachen. Da kann man bei einem Fachbuch nicht einfach sagen, kann mal passieren. Bei einem Zeitungsfuzi würde ich das gerade noch mal durchgehen lassen, aber hier nicht.
Uwe, du hast recht, ich stell mir vor, es wäre einem Grundschüler passiert! Da hilft nu :hick: :alc: :alc: r einSpecht
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von sehmataler »

markscheider hat geschrieben:Jetzt hab dich nicht so mädchenhaft! Natürlich sind das Fachleute.

Gut, vielleicht nicht unbedingt für Bergbau...

Karlsch und Boch haben persönlich damit sicher nix zu tun gehabt. Sie hatten für die Dokumente einen Übersetzer, der nicht unbedingt fachspezifische Erfahrung gehabt hatte. Wer sollte schließlich am übersetzten Text Fehler finden? Karlsch, Boch und die anderen Beteiligten sind Historiker, keine Bergbaufachleute. Das sind halt die Kehrseiten der Wismut-Erforschung aus der Außenperspektive.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von geophys »

sehmataler hat geschrieben:... fragliche Dokument kommt "is sawalow" in Frage, was soviel wie "aus Verbruchmasse oder Altversatz" bedeutet. Ham se halt Schlacken draus gemacht - na ja kann halt passieren...
Nun ja, einem Grundschüler, einem Laien, einem Hobby-Historiker kann sowas passieren, klar!
Zwei promovierte Wissenschaftler der TU Chemnitz stellen sich ein Armutszeugnis aus.
Beide geben vor, die Bergbau-Historiker schlechthin zu sein und der konzentrierte Unfug, den ich oben zeigte, dient ja schließlich auch Grundlage für nachfolgende Generationen.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von Mannl »

Unsere Dolmetscherin hat auch mal aus Sprengschnur - Sprengwäscheleine gemacht :meister:
Wir haben´s aber richtig gestellt ....
Ehre dem Bergmann, dem braven Mann !
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