Knollengänge

[Wilm]

Hallo liebens Forum!
Vorab erst mal zu meiner Vorstellung, ist schließlich der erste Beitrag:

Mein Name ist Wilm, alias Wimmi. Dem ein oder anderen hier in diesem Forum dürfte ich als Moderator des Fotografieforums bei Schatzsucher.de bekannt sein.

Da ich mich seit langem sehr für die Knollengrube im geraden Luttertal zwischen Bad Lauterberg und dem großen Knollen interessiere, hier meine Frage :

Der neue tiefe Stolln, die höchste Sohle der Knollengrube, wurde als Tagestolln mit einem Winkel von ca. 45° angelegt.

Hat jemand Befahrungsberichte oder irgendwelche Informationen über die Erstauffahrung dieses Stollns ?

Hintergrund:

Ich plane eine Internetpublikation über die Grubenbaue der beiden Luttertäler. Das aktuelle Material ( Danke HarryG) könnte durch eure Kenntnisse wesentlich erweitert werden.

Helft Ihr ? --- Oder besteht die alte "Feindschaft" zwischen den Aktiven bei Schatzsucher.de und Euch ?

Ich meinenthalben suche sicherlich nicht das Bernsteinzimmer.

GA und gut Fund

Wilm, alias Wimmi

[micha2]

Nö, es besteht keine "Gruppen"Feindschaft.
Eine vernünftige Anfrage sollte hier auch vernünftig beantwortet werden
Jeder Forumsteilnehmer kann hier aber frei entscheiden was er wem sagt.

Schaun wir mal, ob's hier Spezialisten für die Knollengrube gibt

Glück Auf (vom Nichtspezialist)

Micha2 Krumrei

[Schwarzer]

Bad Lauterberg??? War das diese Schwerspatgrube und fällt dieser "Stolln" in den Berg ein?

[Michael Kitzig (†)]

Die Knollengrube war ein sehr bekanntes Eisenerzbergwerk.
Da haben auch schon Generationen von Min. Sammlern nach Galkopf und anderem gesucht.
Es gibt den tiefen Luttertalstollen, der auf Initiative des Besucherbergwerkes in Bad Lauterberg im Mundlochbereich wieder hergestellt wurde. Ist aber nach 15 m voll verbrochen.
Am Mundloch befindet sich eine ausführliche Hinweistafel mit einem historischen Abriß und ein schöner Grubenriß.
Der Mittelstollen liegt oben am Weg und ist auf größere Länge verstürzt.
Mitnichten ist der mit 45° aufgefahren; da hätten sie bei der Stollenförderung ganz schön Probleme bekommen...
da meinst du sicherlich die große Pinge darüber.
Infos kriegst du in der Scholmzeche in Bad Lauterberg.

[Gast]

Nö Mario, der Schwerspat wurde in den Gruben Hoher Trost und Wolkenhügel, im Tal der Krummen Lutter gewonnen. Die Knollengrube befindet sich im Nachbartal, der Geraden Lutter und war meines Wissens nach eine Eisenerzgrube. Der Berbau wurde hier 1923 eingestellt. Allerdings ist mein Wissen darüber sehr gering, da ich mich mehr mit dem Spatbergbau und dem Bergbau im Siebertal befasste. So kann ich dann auch nicht weiterhelfen.
Gruß André

[Pochknabe]

In der Grube wurde neben Eisenerz auch Schwerspat gefördert. Da hat Mario schon recht ...



Glück Auf!
Achim

[Michael Kitzig (†)]

Schwerspatgewinnung??
Hab ich von dort noch nicht gehört.
Aber es gab Kupfergangerze und sicher auch beibrechenden Schwerspat.
zur Klärung und um zeit zu sparen hier ein Auszug aus dem "braunen Slotta". (ist im übrigen trtz einiger Fehler ein sehr empfehlenswqertes Nachschlagewerk):

[Wilm]

Huups,
ich habe Euch nicht vergessen, war nur in den letzten Tagen etwas beschäftigt. Also ein Bremsberg ist beim neuen Stolln, der obersten Sohle, in der Nähe des Großen Knollens vorhanden. Das Bild vom Obersteiger ( Hallo Achim ) zeigt diesen. Meine Frage zielt eher darauf, ob die Lage anderer Stollenmundlöcher des Knollengruber Gangzuges bekannt sind.Ich habe vor, eine Internetpublikation mit Fotos der Stollenmundlöcher zu machen, bin daher am schönen roten und eher selteneren schwarzen Glaskopf weniger interessiert.

Zur Knollengrube selbst : Der Abbau wurde 1925, nicht 1923 eingestellt.Über die heutigen Besitzrechte müsste ich mal die Marktscheiderei in Clausthal befragen. Entweder liegen diese noch bei Salzgitter, oder nunmehr bei Alberty.

Bilder des inneren liegen mir von einer Befahrung aus den 70er Jahren vor, ein Großteil der Bereiche dürfte heute ´eh verbrochen sein.

Trotz alledem schon mal ein herzliches Dankeschön für Eure Antworten.

PS: André : Bin gestern durch Dein Revier ( Elbingerode ) gestreift. Schöne Langzeitaufnahmen.


Glück Auf Euer

[Wilm]

Hier mal eine andere Perspektive der obersten Sohle

[Wilm]

Lebenszeichen,

nochmals vielen Dank für Eure Meldungen.

Nach dem Erwerb von http://www.HarzerGruben.de, bin ich allerdings gerade mit den Inhalten und letztendlich mit dem benötigtem Webspace mehr beschäftigt, als das ich groß befahren kann.

Die Webseite steht übrigens in keiner Konkurrenz zu Euch ! Hier werden Inhalte im wesentlichen nur zu den Grubenbauen im Südharz gemacht. Erste parallele Projekte : Region Bad Lauterberg und Sieber. Im Bereich Wasserlösungsstollen dürfte der Ernst-August-Stollen die nächsten 2 Jahre locker in Anspruch nehmen.

Glück Auf
Euer Wilm, alias Wimmi

Aktuelles Redirect : http://www.harzergruben.de


(Link geändert am 09.12.02)

[darkjedi]

@ wimmi
die quali ist zwar nicht berauschend aber ich hoffe dir hilft es weiter. bei mir sieht es besser aus. Sende dir gerne die bilder, falls gewünscht, in einer besseren auflösung



Bremsberg von der Grube Hohen Trost ins Krumme Luttertal
übertage!!!!





und so sieht es von oben -sorry- sah es von oben aus.1910



links das mundloch der knollengrube 1915


falls du mehr Bilder benoetigst bzw geschichtliche hintergünde, literaturstellen bitte um kurze mail

dj -gerne hilfsbereit

[Thomas_Krassmann]

Hallöchen

Noch mal zur Klarstellung des Bremsberges :

Ein Bremsberg befindet sich immer dort, wo schwere Lasten nach unten (!) zu befördern sind, wobei die schwere Last (im/auf einem Wagen) über ein Seil und eine Umlenkrolle die leichte Last (leerer Wagen) nach oben zieht.

Im Falle der Knollengrube wurde also beispielsweise zunächst das Erz (Hämatit in Form des roten Glaskopfes, wenig Kupfererz aus dem sogenannten Kupfergang, sehr wenig oder fast kein Schwerspat (!) dieser wurde aber in der Nähe in mehreren Versuchsstollen in den 60er Jahren gefördert = nördlicher und südlicher Rothäuser Stollen) in den oberen Stollen gefördert und dann vom Berg runter mit Hilfe eines Bremsberges in das Tal befördert. Erst später entstand der Tiefe Lutterstollen als Hauptförder- und Erbstollen und ersetzte den Bremberg weitgehend.

Das einfallende große "Loch" oben am Berg ist ganz einfach ein ehemaliger Tagebau am Ausgehenden des Erzganges, der sich mit fortschreitenden Abbau immer mehr in den Berg hinein entwickelte.

Thema Besitz :

Ich habe bei Archivarbeiten um 1995 im Archiv der Ilseder Hütte in Hannover viel Material über die Knollengrube gefunden. Die Ilseder Hütte müßte demnach immer noch der Bergwerksbesitzer sein, bzw. dessen Rechtsnachfolger, also die Salzgitter AG

Glück Auf

Thomas

[darkjedi]

Hi,

hier nochmal der bremsberg im tageslicht.




im oberen drittel ist gerade ein hunt unterwegs:)

Hier wurde BaSO4 von der Grube " Hoher Trost" ins Krumme Luttertal hinabgefördert

Das zweite Bild zeigt Mundloch und Zechenhaus eines Stollns der Grube " Hoher Trost"
im Jahr 1910.

erste erwähnung von kupferbergbau 1402 (gratulation zum 600sten!!)
um 1800 war man bereits 200m unter der talsohle
1838 barytbergbau 151t
1839 160t hauptsächlich von wolkenhügler gang.
1882 barytbergbau hoher trost
1900 8576t baryt vom hoher trost

Bild 3 Knollengrube -> Eisenerzbergbau

dj

[Wilm]

Hallo Thomas, Hallo Darkjedi !
Erst mal wieder vielen Dank für Eure postings.

Zu den Bildern :
Das Foto des Bremsberges von DJ ist die Grube Hoher Trost. Vom Bremsberg ist heute nichts mehr zu sehen, Tagebauarbeiten haben den kompletten Talabschnitt etwas umgeformt.

Das Bild des Luttertalstollens ( Knollengrube ) ist mir unbekannt. Jedoch verlief hinter dem Plateu der Bremsberg. ( Vgl. Abbildung auf meiner Seite ).

Thomas : Werde Dich heute Abend mal anrufen
DJ : Kannst Du mir mal bitte Deine Tel. Nr. als PN schicken ?


Danke und Glück Auf

Wilm

[Wilm]

Ein herzliches Dankeschön Euch allen !!!

Die mir zugegangenen Mails und PNs haben das Bild auf´s erste abgerundet.

Glück Auf,

Euer