Als Tatortfan der keine Folge verpasst würde ich am liebsten jede empfehlen...
Diese passt aber in unser Raster, daher meine Empfehlung:schaut mal rein!
Tatort: Das schwarze Grab
Fernsehfilm Deutschland 2008
Ein Mann nimmt Abschied von seinem Haus; Grubensenkungen haben es unbewohnbar gemacht. Währenddessen rückt das Saarbrücker Kripo-Team um Kriminalhauptkommissar Franz Kappl zu einer neuen Mordermittlung aus. Im Kopf der tot aufgefundenen jungen Bergmannsfrau Wiebke Steinmetz steckt ein Eisen – Teil des traditionellen Bergmannswerkzeugs. Sehr passend in dieser Umgebung, einer von vielen Bergarbeitersiedlungen im Saarland, wo gedrückte Stimmung herrscht. Das Ende des Bergbaues ist gekommen, die Schließung der letzten Grube steht an.
Mit einem Event unter Tage soll die Karlsgrube den symbolischen letzten Wagen Kohle ausfahren und dann dichtmachen. Streichertrio, Festreden und kaltes Büffet auf Sohle acht – ein Witz, denken die Bergleute. Drei Kreuze, Hauptsache die Grube macht dicht, denken die Bergbaugeschädigten, deren Häuser der Berg aus dem Lot bringt.
Die "Tatort"-Kommissare Franz Kappl und Stefan Deininger halten sich aus dem Konflikt heraus, der Väter und Söhne, Töchter und Mütter gegeneinander aufbringt. Sie ermitteln in alle Richtungen. Dabei erlebt Franz Kappl zum ersten Mal hautnah das Bergbaumilieu. Begriffe wie Berg oder Wetter weckten in dem jungen Mann aus Bayern bisher eher touristische Assoziationen. Nun erfährt er am eigenen Leibe, dass sie tödliche Gefahr bedeuten können.
Als während des Festakts unter Tage eine Explosion alle Zu- und Ausgänge verschüttet, ist Kappl mitten drin und lernt die Diskussion über Strukturwandel und Bergbauschäden aus einer ganz anderen Perspektive kennen. Und muss doch kaltes Blut bewahren, als in 1200 Meter Tiefe ebenfalls ein Mörder umgeht. Während seine Kollegen über Tage dem Mann nachjagen, der sich des Mordes an Wiebke Steinmetz verdächtig gemacht hat, zieht sich der Einsatz zur Rettung der unter Tage verschütteten Festversammlung länger hin als geplant. Die Luft, die im Bergmannsjargon Wetter heißt, wird knapp - ein Kampf gegen die Uhr beginnt.
PS Nein ich spiele nicht mit, mir fehlt ein "p"
TV Tipp 14.9.2008 Tatort: Das schwarze Grab
- kapl
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Re: TV Tipp 14.9.2008 Tatort: Das schwarze Grab
Große Herausforderungen
Insbesondere die Aufnahmen unter Tage mit all ihren bergamtlich vorgeschriebenen Sicherheitsvorkehrungen stellt das gesamte Tatort-Team vor große logistische Herausforderungen. „Herausforderungen“, betont Inge Plettenberg, „die ohne umfangreiche Unterstützung durch die DSK, die IKS und das Bergamt nicht hätten in Angriff genommen werden können.“ Als Drehorte für die Bergbau-Motive „Karlsgrube“ und „Kathedrale“ hat die DSK das ehemalige Grubengelände Luisenthal und das Bergwerk Reden genehmigt. (Anm.: wohl auf 1.200 Meter)
Auszug aus: http://www.sr-online.de/fernsehen/1125/756036.html
Insbesondere die Aufnahmen unter Tage mit all ihren bergamtlich vorgeschriebenen Sicherheitsvorkehrungen stellt das gesamte Tatort-Team vor große logistische Herausforderungen. „Herausforderungen“, betont Inge Plettenberg, „die ohne umfangreiche Unterstützung durch die DSK, die IKS und das Bergamt nicht hätten in Angriff genommen werden können.“ Als Drehorte für die Bergbau-Motive „Karlsgrube“ und „Kathedrale“ hat die DSK das ehemalige Grubengelände Luisenthal und das Bergwerk Reden genehmigt. (Anm.: wohl auf 1.200 Meter)
Auszug aus: http://www.sr-online.de/fernsehen/1125/756036.html
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Re: TV Tipp 14.9.2008 Tatort: Das schwarze Grab
Sonntag, 14.09.2008
TA-TV-Kritik: Im Schacht
"Tatort: Das schwarze Grab", gestern, 20.15 Uhr, ARD.
Franz Kappel fährt ein, um persönlich eine Todesnachricht zu überbringen, gerät mitten in die Schließungsfeier für das Bergwerk und schließlich in Todesgefahr, als der Schacht einstürzt.
Unter Tage spielen sich wie oben auf der Erde Schicksale ab. Unter Tage, so scheint es, wird gemordet wie oben. Der tote Staatssekretär, ein Ex-Bergmann, der die Schließungsrede hielt, starb offensichtlich durch fremde Hand.
Die Ermittlung wird kompliziert. Filmisch gesehen droht ein Lengede mit Krimi obenauf. Das vermeiden Regisseur und Autor, indem sie den Fall im Vordergrund lassen, ohne die Schwierigkeit der Bergung zu verharmlosen. Der Fall wirkt lange diffus, bis sich die Puzzleteile vor allem emotional-verständlich fügen.
Der Saarbrücker Tatort ist mit diesem Film der Region deutlich verbunden. Maximilian Brückner bekommt als Kommissar Franz Kappel eine dankbar körperliche Rolle. Nicht nur, dass er als Polizist in Unterhosen dasteht. Er muss sich unter Tage mit der Faust seiner Haut erwehren und die Nerven behalten, obwohl 1200 Meter Tiefe auch für ihn enorme Anstrengung bedeuten. Er entwickelt sich und behält doch vorerst den Jungspund-Status unter allen Ermittlern am "Tatort".
Luise FRANK
Glück Auf
Horst
TA-TV-Kritik: Im Schacht
"Tatort: Das schwarze Grab", gestern, 20.15 Uhr, ARD.
Franz Kappel fährt ein, um persönlich eine Todesnachricht zu überbringen, gerät mitten in die Schließungsfeier für das Bergwerk und schließlich in Todesgefahr, als der Schacht einstürzt.
Unter Tage spielen sich wie oben auf der Erde Schicksale ab. Unter Tage, so scheint es, wird gemordet wie oben. Der tote Staatssekretär, ein Ex-Bergmann, der die Schließungsrede hielt, starb offensichtlich durch fremde Hand.
Die Ermittlung wird kompliziert. Filmisch gesehen droht ein Lengede mit Krimi obenauf. Das vermeiden Regisseur und Autor, indem sie den Fall im Vordergrund lassen, ohne die Schwierigkeit der Bergung zu verharmlosen. Der Fall wirkt lange diffus, bis sich die Puzzleteile vor allem emotional-verständlich fügen.
Der Saarbrücker Tatort ist mit diesem Film der Region deutlich verbunden. Maximilian Brückner bekommt als Kommissar Franz Kappel eine dankbar körperliche Rolle. Nicht nur, dass er als Polizist in Unterhosen dasteht. Er muss sich unter Tage mit der Faust seiner Haut erwehren und die Nerven behalten, obwohl 1200 Meter Tiefe auch für ihn enorme Anstrengung bedeuten. Er entwickelt sich und behält doch vorerst den Jungspund-Status unter allen Ermittlern am "Tatort".
Luise FRANK
Glück Auf
Horst
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Dem Bergbau verschworen. Im Bergbau geschafft. Zum Bergmann erkoren mit stählerner Kraft.
- Fahrsteiger
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Re: TV Tipp 14.9.2008 Tatort: Das schwarze Grab
Osnabrücker Zeitung
Glück auf!
Von Daniel Benedict
Unter Tage, über Niveau. So gut wie gestern unterhält der „Tatort“ selten. Dabei klang alles nach einem Betroffenheitskrimi: Eine Bergmannsfrau liegt in ihrem Blute, im Schädel ein Eisen aus der Glanzzeit des Kohlebaus. Die Grube schließt; und während hier die Bergleute der Arbeitslosigkeit entgegengrollen, verzweifelt dort ein Mann, dem die Bodensenkung erst sein Haus und dann sein ganzes Leben zerstört hat. Stoff für zähe Sozialkritik.
Aber statt eines guten Gewissens bekam man einen guten Stoff: Hauptkommissar Kappl (Maximilian Brückner) wird beim Festakt zum letzten Fördertag in der Grube verschüttet – mitsamt den örtlichen Honoratioren, von denen einer stirbt. Kappl ermittelt im Ausnahmezustand. Wo alle zu ersticken drohen, gibt es keine polizeiliche Autorität.
Der Autor Thomas Kirchner, der hier einen Roman von Martin Conrath adaptierte, nutzte die Situation für eine Orgie der Regelverstöße. In der Grube verprügelt der Kommissar einen Zeugen. Weiter oben kotzt sein Kollege Deiniger (Gregor Weber) einem Verdächtigen ins Bett. Es herrschte also heilloses Durcheinander – durch das aber der Regisseur Gregor Schnitzler so gut durchblickte, dass er ihm nicht nur viel Spannung, sondern auch echte Komik abgewann. Mehr davon! Glück auf!
Glück Auf
Horst
Glück auf!
Von Daniel Benedict
Unter Tage, über Niveau. So gut wie gestern unterhält der „Tatort“ selten. Dabei klang alles nach einem Betroffenheitskrimi: Eine Bergmannsfrau liegt in ihrem Blute, im Schädel ein Eisen aus der Glanzzeit des Kohlebaus. Die Grube schließt; und während hier die Bergleute der Arbeitslosigkeit entgegengrollen, verzweifelt dort ein Mann, dem die Bodensenkung erst sein Haus und dann sein ganzes Leben zerstört hat. Stoff für zähe Sozialkritik.
Aber statt eines guten Gewissens bekam man einen guten Stoff: Hauptkommissar Kappl (Maximilian Brückner) wird beim Festakt zum letzten Fördertag in der Grube verschüttet – mitsamt den örtlichen Honoratioren, von denen einer stirbt. Kappl ermittelt im Ausnahmezustand. Wo alle zu ersticken drohen, gibt es keine polizeiliche Autorität.
Der Autor Thomas Kirchner, der hier einen Roman von Martin Conrath adaptierte, nutzte die Situation für eine Orgie der Regelverstöße. In der Grube verprügelt der Kommissar einen Zeugen. Weiter oben kotzt sein Kollege Deiniger (Gregor Weber) einem Verdächtigen ins Bett. Es herrschte also heilloses Durcheinander – durch das aber der Regisseur Gregor Schnitzler so gut durchblickte, dass er ihm nicht nur viel Spannung, sondern auch echte Komik abgewann. Mehr davon! Glück auf!
Glück Auf
Horst
Dem Bergbau verschworen. Im Bergbau geschafft. Zum Bergmann erkoren mit stählerner Kraft.
Re: TV Tipp 14.9.2008 Tatort: Das schwarze Grab
Saarbrücker Zeitung vom 15.4.2008
„Wettertür – öffnet und schließt automatisch“ steht an der schwarz-gelben Doppeltür hinter dem Eingang zum Erlebnisbergwerk in Velsen. Dahinter wird's dunkel. Obwohl ebenerdig, sieht's hier so ähnlich aus wie untertage. Aber es ist längst nicht so eng und stickig wie in 800 oder 900 Meter Tiefe. Ideal also für das Filmteam und die Schauspieler. Gestern wurden in Velsen die ersten Szenen nach der Katastrophe im fiktiven Bergwerk Karlsgrube aufgenommen. Während die Eingeschlossenen und die Helfer fieberhaft versuchen, Rettungsmaßnahmen einzuleiten, ermittelt Kappl untertage weiter, telefoniert mit seinem Kollegen Stefan Deininger (Gregor Weber). „Wir klären die Sachlage, denn die Ermittlungen müssen weitergehen“, meint Brückner, „das ist alles sehr spannend.“
Es wäre viel zu aufwändig, alles untertage in einer echten Grube zu drehen, sagt Regisseur Schnitzler. Auch für ihn ist es „wahnsinnig spannend“ in Velsen und Reden zu drehen. „Man merkt sofort, dass es ein besonderer Ort ist, man versteht die Bergleute, diese eingeschworene Gemeinschaft, und dass man da unten nur gemeinsam durchkommt.“ Tief unten in der Grube, das sei „eine eigene Welt, die man von übertage nicht einschätzen kann.“ Die Geschichte selbst begeistert ihn ebenfalls: „Da gibt's mehrere, unterschiedliche Morde, die Schicksale zusammenführen. Das ist nicht nur ein spannender Krimi, sondern behandelt auch ein brisantes gesellschaftliches Thema.“ Die Menschen auf beiden Seiten, die Bergleute und die vom Bergbau Betroffenen, meint Schnitzler, „sind im Film in argen Nöten und so kommt es zu extremen Reaktionen und Taten – bis hin zum Mord.“
„Wettertür – öffnet und schließt automatisch“ steht an der schwarz-gelben Doppeltür hinter dem Eingang zum Erlebnisbergwerk in Velsen. Dahinter wird's dunkel. Obwohl ebenerdig, sieht's hier so ähnlich aus wie untertage. Aber es ist längst nicht so eng und stickig wie in 800 oder 900 Meter Tiefe. Ideal also für das Filmteam und die Schauspieler. Gestern wurden in Velsen die ersten Szenen nach der Katastrophe im fiktiven Bergwerk Karlsgrube aufgenommen. Während die Eingeschlossenen und die Helfer fieberhaft versuchen, Rettungsmaßnahmen einzuleiten, ermittelt Kappl untertage weiter, telefoniert mit seinem Kollegen Stefan Deininger (Gregor Weber). „Wir klären die Sachlage, denn die Ermittlungen müssen weitergehen“, meint Brückner, „das ist alles sehr spannend.“
Es wäre viel zu aufwändig, alles untertage in einer echten Grube zu drehen, sagt Regisseur Schnitzler. Auch für ihn ist es „wahnsinnig spannend“ in Velsen und Reden zu drehen. „Man merkt sofort, dass es ein besonderer Ort ist, man versteht die Bergleute, diese eingeschworene Gemeinschaft, und dass man da unten nur gemeinsam durchkommt.“ Tief unten in der Grube, das sei „eine eigene Welt, die man von übertage nicht einschätzen kann.“ Die Geschichte selbst begeistert ihn ebenfalls: „Da gibt's mehrere, unterschiedliche Morde, die Schicksale zusammenführen. Das ist nicht nur ein spannender Krimi, sondern behandelt auch ein brisantes gesellschaftliches Thema.“ Die Menschen auf beiden Seiten, die Bergleute und die vom Bergbau Betroffenen, meint Schnitzler, „sind im Film in argen Nöten und so kommt es zu extremen Reaktionen und Taten – bis hin zum Mord.“